Was ist mit dem Ölpreis los :-O
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Re(2): Was ist mit dem Ölpreis los :-O
16.10.2014, 14:31:53
Die Gründe bzw Motive mögen ja grundlegend stimmen, aber die Art der Durchführung ist so nicht ganz richtig.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie effektiv die Repression von Informationen ist. Besonders was Geld, Wirtschaft, Finanzen und Märkte angeht.

Öl wird, wie jedes andere Gut, auf den Derivativmärkten gehandelt. Die Handelsvolumen dort betragen ein vielfaches der der physischen Märkte. Derzeit sind 700 Billionen USD an Derivativen im Umlauf. Also 700 Millionen Millionen USD.
Somit ist es wirklich sekundär, was auf den physischen Märkten passiert. Der Preis wird auf elektronischen Börsen via Tastenanschlägen (oder auch Tradingprogrammen in Rechenzentren) gesetzt.

Und ja: via der Fed's POMO (Permanent Open Market Operations), der Presidential Working Team on Financial Markets, Exchange Stabilisation Fund, etc, hat man ein ausreichendes legales Framework, um Märkte zu manipulieren und kontrollieren.
Man sollte auch berücksichtigen, dass die Fed eine unlimitierte Gelddruckmaschine hat (heute alles digital und somit absolut unbegrenzt), und somit immer über die nötige Finanzierung verfügt bzw diese bereitstellen kann, um Märkte nach Belieben zu beeinflussen.

Natürlich kann man nicht alles machen. Irgendwie muss der Preis noch mit der physischen Realität zusammenstimmen. Wenn man den Preis auf 10$ drückt, wird's Probleme geben, da bei dem Preis keine Produzent Gewinn macht, und somit das Angebot am physischen Markt drastisch sinken würde. Also der physische Markt ist nicht ganz irrelevant, aber wie gesagt, sekundär.

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Re(4): Was ist mit dem Ölpreis los :-O
17.10.2014, 16:54:08
Muss nicht verstaatlicht werden. Die Banken sind auch noch privat, und es gibt kaum eine Grossbank, die, wenn sie ihre Assets zu Marktpreisen bewerten würde, noch solvent wäre. Aber das müssen sie auch nicht, denn nach dem Crash 2008/2009 hat man im schlimmsten Masse dereguliert. Seitdem können Banken ihre Assets auch gerne zu den Preisen angeben, die sie im Idealfall nach Ende der Laufzeit haben. Dass diese Preise vollkommen utopisch sind, interessiert niemand - solange der Eindruck erzeugt wird, die Banken wären solvent. In Wirklichkeit erhalten sich Banken nur mit ständigen Finanzierungen aufrecht (teilweise seitens der Zentralbanken), während sie Profite grosszügig via historisch hohen Bonusen verteilen. Profite werden also sofort geschrieben und ausgezahlt, Verluste werden versteckt.
Der Begriff "Zombie-Bank" hat sich etabliert - es lebt eigtl nicht mehr, aber es bewegt sich noch.

Ähnlich beim Fracking - natürlich produzieren diese Firmen was und es gibt Cash Flow. Dieser reicht nur nicht, um die Ausgaben abzudecken. Darum lässt man sich die Einnahmen auszahlen, und finanziert die Ausgaben.

Heute ist man tatsächlich so weit, dass man Liquidität als Ersatz für Solvenz sieht. "Hast kein Geld? Dann borg dir eins." Dass Schulden irgendwann fällig werden, scheint niemanden zu interessieren, solange man sie, wenn sie fällig werden, mit weiteren Krediten abzahlen kann.


Den Petrodollar als Weltreservewährung müssen sie auch net einstellen, solang der Rest der Welt noch deppert gnua ist mitzumachen. Es ist ein unterschwelliger Trend im Gange, speziell in Asien, den Dollar in Transaktionen langsam zu ersetzen. Aber, der meiste Handel weltweit erfolgt noch in US-Dollars, und grosse Fonds und Banken platzieren ihr Cash trotzdem noch immer recht gern in US Staatsanleihen. Dass die Fed Geld aus dem nichts erschafft und damit selbst Staatsanleihen kauft sehen diverse Hedgefund Manager anscheinend eher als Vorteil als als Nachteil, weil es temporär Preise stabilisiert, und den Markt liquide hält.

Also für die absehbare Zukunft kann die USA ihre kranken Spielchen noch weiter betreiben. Dass derartige Praktiken in der Vergangenheit immer sowohl zu einem Wirtschafts- als auch Währungscrash geführt haben, interessiert heute ja niemand.

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