Re: leasing allgemein

leasing allgemein (48 Beiträge, 1066 Mal gelesen)

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hallo,
kennt sich jemand mit leasing aus?
also so ganz allgemein, nicht was man sich extra ausmacht.

kurz gesagt ist es doch so:
-fahrzeug anzahlen (oder auch nicht)
-zb 4 jahre leasing-zeit
-danach restwert zahlen

meine fragen sind, was kann man sonst so machen?
-kann man nach den 4 jahren keinen restwert zahlen, das auto zurückgeben und das ganze beenden?
-kann man zb auch nach 2 jahren aufhören?
-kann man zb nach 3 jahren von marke a zu marke b wechseln?
-was ist wenn man krank wird und nicht mehr fahren kann, arbeitslos wird oder einfach kein auto mehr benötigt? kann man das dann beenden?
-usw ..was euch sonst noch so einfällt

also gibts da irgendwie regeln die es gibt, an die man sich halten kann, die man irgendwo nachlesen kann?

Re: leasing allgemein (Franz Bosnigl am 17.01.2017, 17:08:15)

Re(2): leasing allgemein

(h-works am 17.01.2017, 17:29:19)

Re(3): leasing allgemein

(Franz Bosnigl am 17.01.2017, 17:35:26)

Re(4): leasing allgemein (h-works am 17.01.2017, 18:02:56)

Aussagen beziehen sich auf Porsche Bank, Erste Bank und Raiffeisen - andere Leasingverträge habe ich bislang nicht gesehen. Insbesondere die halbseriösen kleinen Anbieter sind mir gottseidank eher nicht geläufig.

-fahrzeug anzahlen (oder auch nicht)

Die Anzahlung kann auf die Rate gehen (macht die Rate niedriger) oder auf den Restwert. In beiden Fällen ist das so, daß diese Anzahlung unverzinst irgendwo liegt.
D.h. bei einer Anzahlung 3600 EUR und einer Laufzeit von 3 Jahren = 36 Monate, wird die Rate jeden Monat um 100,- niedriger.

Je nach Zinslage ist das mit der Anzahlung somit schlecht oder nicht ganz so schlecht. Wie gesagt: das Geld ist von Deinem Konto weg, Du kannst nicht mehr darüber verfügen, Du bekommst das nicht zurück und es liegt unverzinst irgendwo rum. Selbstverständlich nur für Dich unverzinst, denn die Leasingfirma arbeitet natürlich mit Deinem Geld.

-zb 4 jahre leasing-zeit

Geschmackssache. Firmen leasen gerne 2 Jahre, Private gerne 5 Jahre... kann man sich aussuchen

-danach restwert zahlen

Das impliziert, daß Du danach das Auto besitzen willst. In diesem Fall ist Leasing die vermutlich teuerste Variante der Finanzierung, weil nach Verzinsung (gegenwärtig rund um 4,5% - aber immerhin fix verzinst), Gebühren etc. das Auto natürlich recht viel kostet. Ein Kredit ist in der Regel billiger und bar zahlen sowieso.

Leasing ist aus meiner Sicht (für Privat) nur dann interessant, wenn man das Auto danach eben nicht besitzen will, sondern zurückgibt und sich das nächste Auto holt.

-kann man nach den 4 jahren keinen restwert zahlen, das auto zurückgeben und
das ganze beenden?

Du bezahlst im Leasing Anschaffungspreis - vertraglichem Restwert, d.h. die "Abnützung" des Autos. Das Problem ist dabei, daß dieser Restwert natürlich eine Schätzung ist.
Wenn der tatsächlich Wert des Autos nach Ende des Leasing höher liegt als der vertraglich vereinbarte Restwert, dann ist alles gut. Wenn der Wert allerdings niedriger ist als vorher vertraglich vereinbart, dann zahlst Du die Differenz.
Ein niedriger Restwert passiert z.B. durch überdurchschnittliche Abnützung (mehr km gefahren als im Vertrag vereinbart), aber auch durch externe Ereignisse. Als die DPF kamen, waren die alten Dieselfahrzeuge ohne DPF plötzlich weniger wert... d.h. der Restwert war dann niedriger, als man das vorher im Vertrag vereinbart hat.

Der tatsächliche Wert ist jene Summe, die ein Händler oder Käufer dafür zahlen würde. Das orientiert sich bei uns an Eurotax.

Es gibt die Möglichkeit, einen garantierten Restwert zu vereinbaren. Weil aber natürlich nichts im Leben gratis ist, kostet das direkt oder indirekt über das Leasingentgelt.

Mit dem Restwert wird bzw. wurde viel Schindluder getrieben. Damit kennen sich viele private Käufer nicht aus und die halbseriösen Leasinganbieter haben über einen hohen Restwert die monatlichen Beiträge gesenkt und das ganze für den ahnungslosen Käufer scheinbar billig gemacht. Das schmerzvolle Aufwachen kommt dann bei Vertragsende, wenn das Auto zurückgegeben wird und dann plötzlich hohe Beträge nachgezahlt werden müssen.

Bei der Porschebank mußt Du nach Ende des Vertrages nicht unbedingt auflösen, d.h. das Auto zurückgeben. Wenn das Auto noch ok ist und die Sache mit dem Restwert nicht geklappt hat (Du also nachzahlen müßtst), kannst Du in einen freien Vertrag wechseln. Das bedeutet, daß Du einfach das Leasingentgelt aber inkl. der Versicherung weiterzahlst. Das kannst Du solange machen bist Auflösungswert = Restwert und Du dann eben nichts mehr draufzahlen mußt.

-kann man zb auch nach 2 jahren aufhören?

Du kannst nur den Vertrag auflösen indem Du das Auto kaufst. Der Preis ist aber die vorher kalkulierte Summe inkl. der Verzinsung auf die gesamte Laufzeit und allen Gebühren. Du sparst Dir nichts.
Einfach so aussteigen geht nicht.

-kann man zb nach 3 jahren von marke a zu marke b wechseln?

Du kannst nur den Vertrag auflösen indem Du das Auto kaufst

-was ist wenn man krank wird und nicht mehr fahren kann, arbeitslos wird oder
einfach kein auto mehr benötigt? kann man das dann beenden?

Dagegen kann man sich zumindest bei der Porsche Bank absichern indem man:
- eine Arbeitslosenversicherung abschließt - irgendwo bei 10,- pro Monat
- einen Forderungsverzicht vereinbart - auch irgendwo 10-30,- pro Monat

Forderungsverzicht bedeutet, daß im Todesfall die Angehören bzw. Erben nicht zur Kassa gebeten werden.

Leasingfahrzeuge müssen auf die gesamte Laufzeit Vollkasko versichert werden, was natürlich entsprechend teuer ist. Eine Vollkasko lohnt sich zwar für Neufahrzeuge innerhalb der ersten 2 Jahre sowieso (weil die Versicherung einem de facto das Auto einfach neu nochmal hinstellt), aber danach kommt die Sache mit dem Zeitwert. Man kommt bei Totalschaden bestenfalls einfach so aus dem Vertrag - hat aber dann kein Auto. Das ist übrigens zu klären, ob die Versicherung im Fall der Fälle quasi den Vertrag inkl. USt auflöst oder ob Dir etwas übrig bleibt zum Zahlen.

Leasing ist deutlich komplexer als ein gewöhnlicher Kredit, d.h. man muß sich damit beschäftigen. Der Verkäufer muß Dir das erklären und Du mußt danach auch bestätigen, daß Du das verstanden hast (Vorgabe des Gesetzgebers). Der soll Dir das Punkt für Punkt erklären und wenn Du das nicht verstanden hast, soll er das noch einmal erklären.
Ansonsten kommt nach Vertragsende das böse Erwachen.

17.01.2017, 18:24 Uhr - Editiert von DerSeverin, alte Version: hier

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Re(3): leasing allgemein

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