Broker für Aktien und ETFs - flatex/onvista/degiro
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Broker für Aktien und ETFs - flatex/onvista/degiro
04.06.2017, 13:29:52
Im Forum gehen ja grad einige Diskussionen zu ETFs & Co. ab, absolut interessant und spannend zu lesen. Ich selbst habe aktuell nur ein paar Einzelwerte (hauptsächlich Blue-Chips alà Apple, Google & Co), die liegen alle auf einem Easybank-Depot - vor Jahren mal gekauft und dann liegen gelassen.

Dank der vielen Threads möchte ich mehr im Bereich ETFs und ETCs machen und auch dort mit Sparplänen längerfristig Geld anlegen, aktuell fließt das monatliche Plus nur aufs Sparbuch btw. Taggeldkonto - ist keine Anlagestrategie, aber immerhin 0% Risiko. Nachdem ich jetzt mal die Gebühren bei der Easybank angesehen habe denke ich ist es Zeit sich einen neuen Broker zu suchen, nachträglich das Depot zu übersiedeln ist nämlich auch kein Spaß.

Meinen Recherchen sind folgende Broker aktuell interessant:

flatex
+ Kostenlose Depotführung
+ Günstige Orderprovisionen
+ Finanzabgaben (KEST) werden in AT automatisch erledigt
- Negativzinsen von 0,4%
- Spesen bei ausländischen Dividendenzahlungen (!)

Onvista (5 Euro Festpreis Depot)
+ Kostenlose Depotführung
+ Günstige Orderprovisionen (5 Euro fix)
+ Keine Negativzinsen
- Finanzabgaben müssen in AT selbst durchgeführt werden (gibt es irgendeinen Support wie einen jährlichen Bericht?!)

DeGiro
+ Kostenlose Depotführung
+ Günstige Provisionen bei ETFs (2 Euro + 0,02%, exkl. Börsengebühren)
+ Keine Negativzinsen
- Orderprovisionen generell nicht super günstig wie Onvista/flatex, aber weit billiger als Easybank & Co.
- Finanzabgaben müssen in AT selbst durchgeführt werden (gibt aber anscheinend einen "Jahresbericht" zum Download, wo die Berechnungen durchgeführt werden die nur in die Steuererklärung übernommen werden müssen)

Für mich steht grad die Frage im Raum: DeGiro oder Onvista, denn Flatex fällt eigentlich flach, die Spesen für ausl. Dividendenzahlungen sind absolut nicht ok, gerade viele Titel Dividenden quartalsweise ausschütten.
Onvista wäre Preis/Leistung absolut top, nur weiß ich aktuell nicht wie man sich dort legitimiert (ohne auf eine deutsche Post zu fahren) und ob es eine Unterstützung für die jährliche Steuererklärung gibt. Ebenso wurde Onvista kürzlich von Comdirect übernommen, k.a. ob es dort bald Verteuerungen gibt.
Bei DeGiro finde ich aktuell bis auf die teils höheren Provisionen keinen Haken - hab ich was übersehen?

Bin um jeden eurer Tipps/Erfahrungen zu den Brokern dankbar! :)

04.06.2017, 13:34 Uhr - Editiert von flokrates, alte Version: hier
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Re: Broker für Aktien und ETFs - flatex/onvista/degiro
04.06.2017, 19:24:52
Zum Thema günstige Anbieter ... so wie ich es verstehe, wird da wird im Hintergrund getrickst um diese Kostenstruktur zu erreichen. Da muss man sich die Geschäftsbedingungen ganz genau anschauen.

Unter anderem könnten Aktien aus deinem Depot an andere Marktteilnehmer verliehen werden, wenn diese Leerverkäufe tätigen wollen. Wenn die Leerverkäufer ihre Stücke zurückgekauft haben (das kann sich von Tagen über im Extremfall Jahre hinziehen), gehen deine Stücke natürlich wieder zurück an den Anbieter und in dein Depot. Gehen Leerverkäufer und Anbieter in der Zwischenzeit zugleich Pleite, ohne dass dabei die Sicherheiten beider ausreichen, dann sind deine Aktien weg. Toll, oder? Die Wahrscheinlichkeit dafür ist relativ gering, aber nicht Null.

Jedoch zeigt dies, dass man bei den sogenannten innovativen jungen Anbietern immer aufpassen muss. Wer weiß, was die noch alles anstellen (Datenhandel und so weiter). Für mich wäre das nichts.

Da sind Geschäftsleute am Werk, die ihre eigene Marktstellung und -macht maximieren wollen, und dabei Privatkunden in unnötige Risiken und Perversionen des Haifischbeckens Aktienmarkt einbinden. Leider mit Erfolg, denn das einzige, was man als Normalo zunächst sieht sind die niedrigsten Provisionen. Dabei sollte dieser Aspekt in der Prioritätenliste eines Anlegers eher weiter unten stehen.

Such dir den günstigsten problemlosesten Broker mit den kürzesten allgemeinen Geschäftsbedingungen und Preisverzeichnissen, und nicht nur den billigsten.

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Re(3): Broker für Aktien und ETFs - flatex/onvista/degiro
04.06.2017, 21:57:32
Hab's auch erst nicht glauben können. Kriminell ist daran jedoch nichts, denn der Kunde setzt ja bewusst oder unbewusst seine Unterschrift drunter. Das Ausfallrisiko soll ja vermeintlich gering sein.

Such mal im Dokumentencenter auf der Webseite des günstigsten genannten Anbieters die Bedingungen für "Wertpapierdienstleistungen" raus, und da gibt's ein Kapitel "Entleihung von Wertpapieren". Ob diese Klausel Anwendung findet, hängt dabei vom Kontenmodell ab. Man kann das Entleihen also verhindern, aber dann sind die Kosten durch das andere Kontenmodell vermutlich auch höher. Welches Kontenmodell bei der Anmeldung wohl voreingestellt ist?

Dann gibt's da noch so Geschichten, dass einige Anbieter keine Banklizenz haben und daher Kundenguthaben in Geldmarkfonds parken (müssen). Ob das auf die genannten Anbieter zutrifft, weiß ich nicht. Aber an Finanz-Akrobaten fehlt es heutzutage nicht, und leider leider auch nicht an Programmierern, die die Ideen dieser Leute in Software gießen, um all dies erst zu ermöglichen.

Und noch zum Thema ETF ... Wer weiß, was die ETF-Leute mit den Papieren anstellen? Entleihen möglich? Was stellen die mit den Stimmrechten an, sobald die ETFs eine bestimmte Schwelle überschreiten? Das Volumen der Fonds wächst ja ständig. Sicherlich handeln die alle im Interesse des Wirtschaftsstandortes Österreich und seiner Bürger.

Naja, von nichts kommt eben nichts. Bin da eher auf der konservativen Seite. Better keep it simple.

Jetzt aber Ende mit den realen und hypothetischen Verschwörungstheorien. Wie immer gilt: Es dreht sich ums Geld. Da ist alles möglich was geht, und mehr.


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Re(7): Broker für Aktien und ETFs - flatex/onvista/degiro
06.07.2017, 11:36:38
I hope I’m not stepping on anyone’s toes by replying in English but please refrain from posting if you’re not even willing to take the time required to read the terms and conditions of the broker listed above in its entirety. Call me old fashioned but when I’m dealing with a financial institution (e.g. registering a broker account) I read every nook and cranny of their terms and conditions because, with all due respect, what’s more sensitive and important than health and financial matters? I would under no circumstances sign up for a new broker account without first reading their terms and conditions and guess what if I don’t have the time to read hundreds of pages then I don’t sign up, it’s really as simple as that.

Degiro, like any other financial institution/entity operating out of a developed country, is required by their regulatory body to comply with the country’s policies set forth in their respective regulatory guidelines. Certain financial regulators, such as FCA, FINRA or ASIC, require their license holders to keep customer funds/assets strictly segregated from company assets in order to protect them from potential third party claims in case of bankruptcy/insolvency.

Degiro, being regulated by and subject to the regulatory framework of the AFM, protects customer funds by using two different trusts, one being “SPV Long Only” and the other one “SPV Long short”. Both SPVs manage and hold funds passively and Degiro is NOT a trustee of either trust, meaning they are not the owner of said funds.

Section 6 “Entleihung von Wertpapieren”is NOT applicable to SPV long only as this trust is not used for short selling or dealing with derivatives.

What I can’t wrap my head around is the fact that people on this forum whose first language is apparently German, fail to read the accompanying sentence

“Da SPV Long Only nur Long-Positionen hält, gilt dies nicht für SPV Long Only.”

This sentence clearly outlines that, if you limit your account to holding shares, etfs, etc., and do not engage in short selling or dealing with derivatives the section in question doesn’t even apply to you!

I have experience with brokers/financial institutions working in finance on both sides of the Atlantic, and I’ve seen a lot of scams over the years (most recent one being FXCM) but I would classify Degiro, although not a tier 1 LP/bank itself, as a trustworthy broker and before anyone asks, no I’m not an affiliate or shill for them.

Have a great day and next time you warn others about “practices” of a certain company, please just read their terms in its entirety or consult with your lawyer/financial consultant before arriving at your conclusions and disparaging others. Thank you

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Re(2): Broker für Aktien und ETFs - flatex/onvista/degiro
05.06.2017, 11:38:35
Danke für deine Gedanken, zu deinen Punkten

1) Ich möchte in ETF/ETC investieren, richtig, ich möchte aber mein aktuelles Depot (hauptsächlich Bluechips) beibehalten und zum neuen Broker mitnehmen. Deshalb hab ich keine Lust für die Dividendenausschüttungen Spesen zu bezahlen - zumal es bei den meisten Brokern kostenlos ist.

2) Guter Punkt, aber bei einem Depotübertrag zwischen Banken werden doch die Wertpapier nicht entnommen - nur übertragen, daher sollte doch keine KEST anfallen. Oder übersehe ich was?

3) Danke, das ist ein guter Hinweis - Sparpläne sind mir wichtig.

4) Hast recht, hab mich vertan.

5) Hmmm ... das stimmt mich jetzt nicht gerade positiv, war schon der Meinung, dass man sich auf die Jahresberichte verlassen kann. Auch Flatex, die die Steuern in AT automatisch abführen, müssen ja korrekt rechnen und mit thesaurierenden ETFs umgehen. Ich hatte gehofft, dass auch Onvista & Co. solche Berichte sauber hinbekommen.

6) Definitiv, ein österreichischer Broker mit guten Konditionen wäre natürlich ideal. Hast du mit Hello Bank / DADAT Erfahrungen gesammelt? Ich hätte gerne ein Depot mit kostenloser Depotführung, das hat Hello Bank schon mal nicht - die Depotgebühr ist bis Ende 2017 zwar gratis, aber das war's dann auch. Bzgl. Orderpreis: Ja, der ist in der Tat nicht alles, aber es gibt halt auch Grenzen - bei diversen Banken in AT löhnt man schon wie ein Luster.

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Re(3): Broker für Aktien und ETFs - flatex/onvista/degiro
05.06.2017, 12:40:16
Ad 1) ja, das ist ein gewisses Problem, dass man dort etwas bezahlen muss. Ich vermute, du hast Aktien außerhalb von AT&DE - diese wären bei Flatex inbegriffen und kostenfrei

Ad 2) Ja, da übersiehst du etwas. Habs selbst noch nie durchgespielt, aber da gehts auch um Meldungen ans Finanzamt etc. Die werfen da dann ein ordentliches Auge auf dich, ob du eh nicht trickst und du dir die KESt ersparen willst. Dann kommt noch dazu, ob du eh vielleicht nicht auch noch Order vor 2012, also VOR Wertpapier-KESt neu, gekauft hast. Nochmals eine Challenge. Onvista, Degiro, Banx & Co ist das alles *PIEP* egal. Du hast hier keinen Partner der dir hier hilft. Wenn du dir paar Euros ersparen möchtest bei Dividende & Co und keine Ahnung vom Steuerthema und Depotübertrag hast, dann wirst du hier dein blaues Wunder erleben (vermute ich mal ganz stark). Wird wohl auch so hergehen, dass du dir entweder einen Steuerberater löhnen wirst oder du Stunden & Tage investieren wirst, damit du das gebacken bekommst. Klingt immer alles lockerer, als es dann tatsächlich ist.

Ad 5) Nein, kannst du dich natürlich nicht. Das ist alles ohne Gewähr. Hab das selbst bei Degiro schon miterleben dürfen.
Du bist der Steuerschuldner. Bei einem einheimischen Broker hast du gegenüber dem Finanzamt wohl noch bessere Karten (auch wenn du der Schuldner bist), aber beim ausländischen hast hier sicherlich die A...karte gezogen und rausreden wird nix bringen. Speziell weil die dank CRS jetzt dann voll losmelden werden ans Finanzamt und die ALLES wissen. Da etwas vergessen oder falsch zu machen, würde ich mich nicht getrauen. Da sind die Meldungen ans Kontenregister ja harmlos.
Wenn du dann auch noch glaubst, dein ausländischer Broker erzählt dir etwas über deine ausschüttungsgleichen Erträge und deren Versteuerung, dann bist du total am falschen Dampfer!
lies dir mal die beiden beiträge über etfs und steuern durch. Wenns dir da nicht den Vogel raushaut, dann nimm einen ausländischen Broker: |-D

https://www.broker-test.at/etf/etf-steuern/
https://www.broker-test.at/etf/ausschuettungsgleiche-ertraege/

Ad 6) Hätten wir alle gerne, gibts aber nicht mehr. Der einzige Broker ist Flatex, steuereinfach hier in AT, aber kommt aus Deutschland.Beim Rest musst zahlen.

Generell: Warum willst du von der Easybank wechseln? So schlecht sinds ja eh nicht, außer bei den Orderkosten, aber die sind im Verhältnis eh hoffentlich wuarscht bei Buy & Hold.


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Re(4): Broker für Aktien und ETFs - flatex/onvista/degiro
05.06.2017, 20:49:12
Danke für deine ausführliche Antwort. Ehrlich gesagt muss ich dir letztendlich recht geben, wozu eigentlich von der Easybank wechseln?

Der initiale Grund war für mich einfach Kostenersparnis, immerhin werben diverse Online-Broker ja nur so mit günstigen Orderprovisionen und kostenloser Depotführung. Easybank funktioniert grundsätzlich gut, gab nie Probleme, auch die Hotline ist hilfreich und steht mit Rat und Tat zur Seite. Zwar ist die Easybank im Vergleich zu diversen anderen Online-Brokern nicht super-günstig, aber auch nicht extrem überteuert - wenn man ehrlich ist bekommt man ordentliche Leistung für das Geld. Hier gibt es von Degiro eine nette Übersicht (https://www.degiro.at/preise/ ), Easybank ist in der Regel etwas teuer als flatex, aber dennoch günstiger als die Hello Bank, was die Provisionen angeht (Depotführung mal ausgenommen).

Wenn ich mir jetzt überlege, dass ich bei einem Depotübertrag wirklich die KESt abführen müsste, dann Mahlzeit, da ist es besser ich bleib bei der Easybank, zahl weiter brav die Depotgebühr, aber lehne mich dafür zurück mit dem Wissen, dass dort die Steuern sauber abgeführt werden und alles seine Ordnung hat und mit korrekten Mitteln zugeht (siehe AGB Degiro bzgl. 'Entleihung von Wertpapieren' ... *brrrr*).

Ich hab mir den Artikel hier https://www.broker-test.at/etf/etf-steuern/  komplett reingezogen - danke für den Link - na wums, ich weiß jetzt was du meinst 8-O Für mich sind damit alle Broker die in AT nicht automatisch die Steuern abführen schon mal ausgeschieden, wenn man ETF Handel betreiben will. Das selbst zu rechnen klingt nach langen Nächten mit dem Risiko dennoch was falsch zu machen. Steuerberater hab ich zur Hand, aber auch der will $$$ für seine Dienstleistungen - zumal der sich in dem Thema auch auskennen muss. Da ist es wohl allemal günstiger die paar Spesen/Gebühren bei einer österreichischen Bank zu zahlen ...


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