günstigen Holz-Bodenbelag für den Dachboden
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Re: günstigen Holz-Bodenbelag für den Dachboden
18.01.2018, 23:38:00
Arch. Dietmar Eberle gehört einer Gruppe junger Architekten an, die in den 1970er Jahren in Wien studierten und in den 1980er-Jahren nach Vorarlberg zurückkehrte, um dort zu bauen. Er zählt zu den Mitbegründern der Vorarlberger Baukünstler. Gemeinsam entwickelten sie eine einfache und preisgünstige Holzbauweise.
In der Nähe von Wien gibt es den:
partizipativen Wohnbau in Sulz bei Kaltenleutgeben - 11 zusammengefügte Einfamilienhäuser (4 um einen überdachten Innenhof; die restlichen zweireihig gruppiert, mit etwa 200m² überdachten Innenbereich), alle zweigeschossig mit südseitig angefügtem Glashaus zur solaren Energie-Gewinnung.
Baukonstruktion: Ständerbauweise, alle 3,60m ein Steher (Raster von 3,6 x 3,6m);
auf diese ein Pfosten-Paar als Haupt-Träger je rechts und links auf die Steher einer Reihe geschraubt;
und quer über die Hauptträger alle 90cm ein Pfosten als Nebenträger;
über diese Nebenträger wurden gewöhnliche SPANPLATTEN (Grobspanplatten gab es damals noch nicht) 38mm dick gelegt, in die Nebenträger-Pfosten verleimt und verschraubt !!!
Diese Konstruktion wurde als Platten/Balken-Querschnitt statisch berechnet wie bei Betonteilen üblich -> als minimierte Holzkonstruktion !!! (Kollege Eberle hat diese Konstruktion als eine Studenten-Übungs-Arbeit bei unserem Statik-Institut perfektioniert auf Minimierung an Holzbedarf).
-> auf diese SPANPLATTEN-Fläche kann man alles nach Wunsch des Bauwerbers darüber fertigen:
Auch einen schwimmenden Betonestrich (z.B. auch einen Heizestrich) und Fliesen oder Klinker-Platten darauf verlegen.

Die Holz-Steher, das Pfosten-Paar und die Neben-Träger alle 80cm sind Holzleim-Elemente und damit passgenau und ohne Risse - die Deckenkonstruktion ist überall sichtbar und nicht verkleidet, die Spanplatten-Untersichtfläche wurde zumeist weiß gestrichen.

Diese Holz-Konstruktion wurde bei vielen Wohnbauten und Hotel-Bauten der "Vorarlberger Baukünstler" so realisiert - gelegentlich in den Dimensionen variiert.


22.01.2018, 15:52 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re(3): günstigen Holz-Bodenbelag für den Dachboden
19.01.2018, 22:38:26
Ich muss mein Archiv durchforsten, das dauert etwas. Ich habe Dias die ich digitalisieren muss ...

https://www.nextroom.at/building.php?id=2552
https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Dietmar_Eberle

Aber hier habe ich einiges vom ersten Wohnbau der "Vorarlberger Baukünstler" in dem auch drei der Architekten selber eingezogen sind. Der Quadratmeter Gebäude hat den Leuten dort ÖS 4200,- gekostet. Die Bewohner haben sich nur die Bodenplatte von einer Baufirma und die Primärkonstruktion des Holzbaues von einer Zimmerei aufstellen lassen, alles andere haben sie selbst gemacht, sogar die Fenster-Profile (diese nur rechtwinkelig, keine kleinen Schrägen, damit Regenwasser gut abrinnen könnte, alles nur mit einer Black & Decker gefräst ...)

In Sulz hatten die einzelnen Bauwerber ÖS 100.000,- bis 150.000,- angezahlt und einen Kredit von etwa ÖS 2.000,- monatlich über 40 Jahre nur zurückgezahlt. Man einigte sich mit der N.Ö. Landesregierung auf einen Verzicht einer zwischengeschalteten Bauträger-Firma. Es wurde eine Kommission gebildet von je 2 Personen von den Bauträgern, vom Architekturbüro, von den 2 Haupt-Firmen am Bau beschäftigt: Baufirma und Zimmermannsbetrieb und der Landesregierung. Diese trafen sich regelmäßig auf der Baustelle und nach dem Fortschritt des Baues wurden dann jeweils Gelder den Firmen zugewiesen und bezahlt.
Die Baubehörde verlangte NUR Brandschutz-Mauern zwischen zusammengebauten Häusern - dies wurde mit Ytong Ziegeln gemacht.
Die Außenwände haben außen auf eine sturmdichte Sonderplatte, als Wetter- und Sichtschutz nur eine Rollschalung von waagrechten Brettern aufgeschraubt (so wie auf dem Bild der "Siedlung im Fang" in Vorarlberg)
In der Anlage in Sulz gibt es auch Gemeinschafts-Einrichtungen zum Feste feiern, eine Holz- und Bastelwerkstätte sowie eine Garage mit Reparaturgrube zum Auto-Reparieren für alle und ca. 400m² gemeinsame überdachte Fläche unter Acrylglas vor den Hauseingängen für die Kinder zum Spielen bei Regen und bei Kälte.

-> Auch in Sulz haben sich einige Bauwerber nur die Primärkonstruktion + den Außenwänden + Dach hinstellen lassen und innen alles selber ausgebaut.

19.01.2018, 23:08 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re(3): günstigen Holz-Bodenbelag für den Dachboden
22.01.2018, 16:58:47
Ich habe ein altes Notizbuch von mir gefunden, ich hatte jedoch nicht alles aufgeschrieben ...
Also die Primärkonstruktion in Sulz (und mehreren ähnlichen Einfamilienhäusern der "Vorarlberger Baukünstler"):

Alle Teile der Primärkonstruktion sind Holzleimbinder:

STEHER:
alle 3,6m in quadratischem Raster (mitunter ein Steher mitten im Zimmer ...)
etwa 10 x 10cm oder 12 x 12cm (geschätzt);

PRIMÄR-Träger:
Pfosten-Paar, immer beidseitig (zangen-mäßig) an einen STEHER geschraubt (b.z.w. an mehrere, immer in einer Reihe stehend),  je 4 x 28cm (geschätzt);
Verschraubung: mit Stahl-Gewindebolzen + großen Beilagscheiben + Mutter + Hutmutter (und zwischen den Hölzern beigelegte ZAHNLEISTEN zur Kräfte-Übertragung = Blechstreifen mit Reihe von 90° aufgebogenen Dreiecks-Teilen je in die eine und andere Richtung);

SEKUNDÄR-Träger:
90° quer über die PRIMÄR-Träger, alle 90cm: PFOSTEN 8 x 18cm;

SPANPLATTEN 38mm:
in die SEKUNDÄR-Träger geleimt und verschraubt; ein Plattenstoß immer nur mittig der 8cm Breite eines PFOSTEN´s, die alle 90cm verlaufen;

Darüber haben viel Bauwerber schwimmende Holzdielen-Böden verlegt, in den Bädern und WC schwimmenden Betonestrich + Fliesen.

Zur Wind-/Sturm-Aussteifung der Steher-Reihen:
a) Eingefügte Leimbinder-Plattenteile (zwischen zwei Stehern - mit diesen verschraubt), in mehreren Schichten zueinander 90° verdreht verleimt, die gleichzeitig eine Trennwand bilden.
b) Mit Leimbinder-Pfosten ausgeixte Felder die als Augenfang sichtbar im Raum verlaufen.
(Oder aus X-förmig angebrachten NIRO-Stäben mit + und - aufgeschnittenem Gewinde, die gedreht werden können zum Spannen und in der Feldmitte ein Ring in den die 4 NIRO-Stäbe eingreifen  -> auch diese Konstruktion eine Augenweide!).
c) Aussteifungen in den Außenwänden versteckt.

Ähnliche Konstruktionen sind in neuen Holz-Häusern oft zu finden, jedoch ist die oberste durchgehende Holzschichte nicht aus Spanplatten-Holz sondern zumeist aus schmalen Brettern mit Nut und Feder untereinander verbunden.
Die meisten Bauwerber haben die Spanplatten-Untersicht weiß oder zumindest hell lackiert.


05.02.2018, 09:47 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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