Private Krankenversicherung im Allgemeinen

Private Krankenversicherung im Allgemeinen (19 Beiträge, 860 Mal gelesen)

Du bist nicht angemeldet. [ Login/Registrieren ]

Hallo,

Sorry, ich wusste nicht in welches Unterforum damit.
Anscheinend passt es aber noch am ehesten hier rein..

Woher weiss die private Krankenversicherung eigentlich von deinen Vorerkrankungen?
Können die es überhaupt überprüfen, ob etwas schon mal diagnostiziert wurde?
Wenn ja, warum fragen die einen dann überhaupt danach bei den Anmeldegesprächen?
Wenn nein, warum sagt dann nicht jeder einfach "Nein" zu allem. Und lässt seine Leiden danach einfach "neu diagnostizieren".

Denkbar wären 2 Möglichkeiten:
- Sie könnten es in der ELGA sehen, was aber nicht jeder haben muss (man kann ja vorher austreten).
- Sie könnten Infos von der bisherigen Krankenkasse einholen. Was mit Sicherheit einen Verstoss gegen die DSGVO darstellt.

Weiss jemand mehr darüber?

Du ermächtigst sie üblicherweise im Rahmen des Antrags zur Auskunftseinholung. Wenn du das entsprechende Kreuzerl nicht machst, wird es vermutlich auch keinen Vertrag geben.

Hier ein Beispiel für einen Antrag:
http://www.merkur.at/cms/dokumente/1008509_500931/0b8ab330/GV-AN001-18-04_Antrag%202018_PDF_25.05.2018_beschreibbar_V02.pdf

05.06.2018, 21:21 Uhr - Editiert von Thing, alte Version: hier

Hmmm ja, stimmt.
Auf Seite 3 steht:

..zur Überprüfung erbrachter Behandlungsleistungen personenbezogene Gesundheitsdaten durch unerlässliche Auskünfte von
den untersuchenden oder behandelnden Ärzten, Krankenanstalten, sonstigen Einrichtungen der Krankenversorgung oder Gesundheitsvorsorge, den
bekannt  gegebenen  Sozialversicherungsträgern  sowie  versicherungsspartenübergreifend  Gesundheitsdaten  die  Person  des  Antragstellers/die  zu
versichernden Personen betreffend, ..

Das heisst sie informieren sich bei Krankhäusern und vermutlich staatlichen Krankenkassen.
Bei letzteren bin ich mir nicht sicher, ob sie die Daten einfach so rausrücken.  Tun sie das?

Und bei den Krankenhäusern stell ich mir das schwierig vor.  Es gibt ja schliesslich hunderte österreichweit.  Wie die wohl die alle abfragen..

Oder schaun die in ELGA.  - Wenn ja, was machen die wohl wenn ich aus ELGA bereits vor längerem ausgetreten bin?

lg,ND

Keine Ahnung, wer wann wo warum nachschaut. Aber warum sollten die Krankenkassen Daten nicht rausrücken, wenn du deine Zustimmung dazu gegeben hast.

Wenn du aber scheinbar betrügen möchtest, solltest du dir vielleicht die Bedingungen bzw. Obliegenheiten einmal genauer durchlesen. Also die Folgen von Verschweigen relevanter Aspekte.

kurz und bündig:
ELGA wird nicht benutzt
DSGVO wird beachtet, da du ja ausdrücklich und im vollen bewusstsein deine behandelnden ärzte zur auskunft aufforderst

Gruß Sonic The Hedgehog

alleine anhand der diagnose kann bei vielen beschwerden gesehen werden, dass es ich um nichts neues handelt. so gescheit waren schon viele und haben dann nichts bekommen und vielleicht sogar zahlen dürfen, falls leistungen aus der versicherung schon geflossen sind und sich danach herausstellt, dass es sich um einen altschaden handelt.
--------------------------------------------------------------------------------

Sie fragen im Leistungsfall einfach bei der Krankenkasse, ob Abrechnungen oder Verschreibungen, die auf eine Vorerkrankungen hindeuten, vorliegen. Damit fragen sie den betreffenden Arzt oder das Krankenhaus. Und schon bekommst du einen netten Brief, dass sie leider nicht zahlen werden. Und dann hast du jahrelang vollkommen sinnlos betrogen und dazu noch viel Geld bezahlt. Und wenn du aufmuckst, hängen sie dir hoffentlich eine Klage an.

ELGA brauchen die überhaupt nicht.

Ganz genau so funktionierts!

_{Der Autor übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität dieses Postings}

Ich hatte als Selbstständiger eine Zusatzversicherung zur Abdeckung des Selbstbehalts. Da unterschreibt man quasi den vollständigen Datenaustausch zwischen KK und KV.

jein.

Das was du beschreibst, betrifft den Sonderfall, wenn z.B. Selbstbehalte der SVGW wegversichert werden. Datenaustausch gibt es nur mit der SVGW und mit einigen sehr kleinen Sozialversicherungsträgern. GKK, BVA, VAEB,... tauschen aktuell noch keine Gesundheitsdaten mit Privatversicherern aus, ganz im Gegenteil.

Im Normalfall, also bei Sonderklasse-, Privatarzt-, Taggeld- oder ähnlichen Versicherungen wird bei behandelnden Ärzten und im KH (entweder direkt oder via Anfrage an den Versicherten) nachgefragt.

naja - kommt drauf an worum es geht.
ich zb. hab seit ca. 10 jahren eine gräserallergie.
die hab ich einmal "privat" in einem allergieambulatorium testen lassen - sprich die krankenkassa wusste davon nix. da die allergie nie wahnsinnig schlimm war und im zeitraum april/mai nur ca. 1 monat akut war, hab ich mit antihistaminikum behandelt und fertig.
vor ein paar jahren hab ich dann eine private krankenversicherung abgeschlossen und denen natürlich nix von der allergie erzählt, waurm sollte ich auch - wär ja nix beweisbar gewesen. hab danach behandlungen dahingehend gemacht, die natürlich ohne probleme bezahlt wurden.
man kann also schon "lügen", muss aber natürlich schon a bissl aufpassen!

Woher weiss die private Krankenversicherung eigentlich von deinen
Vorerkrankungen?

sie fragen dich und du sagst es ihnen.

Wenn du es verschweigst und sie finden es raus, dann bist du dran: Versicherung zahlt nicht bis hin zur Anzeige.
Und meistens finden sie es raus, weil Vorerkrankungen ja typische Folgebeschwerden nach sich ziehen.

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

oder sie zahlen einfach "in diesem Bereich" nicht mehr und alles andere schon

Geprüft wird im Leistungsfall.

Meist bedarf es da gar nicht viel, schon in der Anamnese oder im Kurzarztbrief finden sich oft hilfreiche Hinweise wie z.B. "Zustand nach *beiliebige Erkrankung* seit *beliebiges Datum vor Vertragsabschluss*" oder "Stationär von-bis *beliebiges Datum vor Vertragsabschluss*" oder ähnliches.

Wenn es unklar ist (z.B. die Diagnose oder der Erkrankungsverlauf auf eine bereits länger bestehende Erkrankung schließen lässt, aber keine Daten darüber vorliegen), werden zusätzliche Infos angefordert, im Normalfall bekommst du dann ein Schreiben mit Fragen, die vom Hausarzt bestätigt werden müssen.

Wenn dann herauskommt, dass tatsächlich etwas nicht angegeben wurde, kann das zu Leistungsfreiheit, Prämienaufschlag oder sogar zu einem Rücktritt vom Vertrag führen. Rücktritt heißt, dass der Vertrag endet, du bekommst aber nicht die einbezahlten Prämien der Vergangenheit zurück.

Summa summarum zahlt es sich nicht aus, bei den Gesundheitsfragen etwas zu verschweigen.

also ich kenne keinen arzt der da - nach kurzer bitte - nicht reinschreibt was "man will" damit "das mit der versicherung hinhaut"

Das kann ich mir nicht vorstellen, dass das häufig vorkommt, die begeben sich doch nicht zu Hauf für das finanzielle Wohl ihrer Patienten freiwillig mit einem Fuß ins Kriminal.

Es wird (gar nicht so selten) entweder in einer zweiten Runde (wenn die Angaben des Arztes zu dürftig sind oder im Widerspruch mit anderen Unterlagen stehen) - oder sowieso gleich von Anfang an - ein Ausdruck aus der Patientenkartei angefordert. Da sind abweichende Angaben dann sehr schwierig umzusetzen, noch dazu wo die wenigsten Ärzte IT-Spezialisten sind.

dann geh ich halt zu anderen ärzten als du

Woher weiss die private Krankenversicherung eigentlich von deinen
Vorerkrankungen?

Indem sie zu - aber erst sobald du Ansprüche stellst - allen anderen Versicherungen gehen und deine dort bezogenen Leistungen abfragen.

Können die es überhaupt überprüfen, ob etwas schon mal diagnostiziert wurde?

Wenn du für eine solche Untersuchung deine ecard ausgehändigt hast. Ja.

Wenn ja, warum fragen die einen dann überhaupt danach bei den
Anmeldegesprächen?

Wie sonst, sollens >20% Administrations- und Verwaltungsaufwand von einem einbezahlten Beitrag erklären? (die GKK haben in Österreich <3% Verwaltunskosten)

Wenn nein, warum sagt dann nicht jeder einfach "Nein" zu allem. Und lässt
seine Leiden danach einfach "neu diagnostizieren".

Weil sie sonst nicht über die Wartezeit hinweg (wo du sowieso keine Leistungen aus diesem Titel beziehen kannst) schon deine Beiträge kassieren können. Natürlich noch schöner ist es für die private Krankenkasse, wenns dir auch nur minimal eine Lüge in Bezug auf deine Angabe andichten können, nachdem du schon Jahrzehnte eingezahlt hast. Oder aber die Behandlungen beginnen, deine Versicherungssumme beginnen zu überschreiten und du zusätzlich zu den KK Beiträgen auch noch privat die Differenz zahlen darfst.

Private Krankenversicherungen sind - wie so ziemlich jede Versicherung - ein reines Gewinngeschäft für den Versicherungsgeber.

pong
Satire erfordert Intelligenz beim Empfänger.

Dieses Forum ist eine frei zugängliche Diskussionsplattform.
Der Betreiber übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge und behält sich das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.
Datenschutzerklärung