Möbel 'richtig' lackieren?

Möbel 'richtig' lackieren? (32 Beiträge, 586 Mal gelesen)

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Hi,

ich arbeite alte Vollholzmöbel (Kiefer/Knolli) auf, zumindest die waagrechten Flächen sollen neu farblos lackiert werden. Hab' dazu einen Adler Bootslack (PU) im Fundus.

Gestern hab' ich es mit der Schaumstoffrolle versucht - nach dem Lackieren 1000e Bläschen, von denen nicht alle beim Trocknen verschwunden sind, zusätzlich noch ein paar Staubflankerl (OK, die lassen sich ohne Lackierbox kaum vermeiden).

Wie krieg' ich die Oberfläche am glattesten? Schaumstoffwalze & 'langsam' rollen? Fellwalze? Pinsel? Letzten Anstrich mit Luftpinsel?

Thx für sachdienliche Hinweise,
Quintus

VORSICHT!

Ich habe meine Ikea Platte damals auch mit Bootslack lackiert. 4 mal Walze & schleifen...

Das Problem am Bootslack ist, dass er WEICH ist und BLEIBT. Jahrelang! Das ist Absicht.

In diesem Lack hinterlassen darauf abgestellte Einrichtungsgegenstände jede Menge Spuren. Gerade bei waagrechten Flächen würde ich ihn daher NICHT verwenden. Bei Fronten hingegen ist er geil. Die Optik ist kaum zu überbieten.

parkettlack und schaumstoffwalze. da musst nix schleifen

Danke - bin unterwegs zum OBI wg Parkettlack.

Wenn Lackieren von Möbeln gefragt was, dann habe ich Zweikomponenten-Möbellack dazu verwendet - und vorher Zweikomponenten-Grundierung …
Ich habe diese immer Spritzlackiert - mit einer 230 Volt Airless-Spritzpistole.
-> Kann man leicht machen, wenn man in einem Raum mit dünner Folie alle Wände abdeckt und auch natürlich den Fußboden (habe ich gelegentlich in einer Wohnung so gemacht).

Ich habe z.B. auch gelegentlich in einem Mehrfamilienhaus in einem geeignet großen Kellerraum alle Türen liegend spritzlackiert. Am Anfang nach dem Spachteln und Schleifen habe ich einen "Fließgrund" aufgespritzt -> dieser hat alle feinen Unebenheiten zugedeckt !!! Danach Grundierung und dann Decklack verspritzt …
Nach jedem Spritzlackier-Vorgang habe ich eine Türe mindestens einen halben Tag ruhig liegen gelassen.

Mit meiner Airless-Spritzpistole habe ich auch einmal ein ganzes Auto in einer Garage neu lackiert - samt einigen erneuerten Blechteilen und dies im Winter mit zwei Heizlüftern je 2000 Watt. Die Oberfläche zeigte allerdings eine geringfügige Hammerschlag-Struktur. Meinem Cousin, dem Autobesitzer, war dies von vorne herein egal.

Gegen Staubpartikel, die in der Luft schweben könnten:
1.) Zuerst den Raum mit Staubsauger absaugen (von Schleifstaub der Möbel-Oberflächen).
2.) Vor jedem Spritzlackier-Vorgang - mit feiner Sprühflasche - Wasser auf den Boden und diverser anderer Oberflächen versprühen !!!

-> Autolackierer OHNE Lackier-Box mit Gitterrost am Fußboden und Wasser-Umwälzanlage darunter + Luft-Filteranlage für die Raumluft + Luftheizung zum Einbrennen der neuen Farbe, machen es ganz einfach:
Sie benutzen einen Raum - nur mit Betonboden - und verpritscheln Wasser mit einer Gießkanne am Fußboden, vor jedem Spritzlackier-Vorgang … -> Nachdem die Lackoberfläche trocken ist, sodass keine Staubpartikel mehr haften bleiben, wird eine normale Baustellen-Heizkanone gestartet ...

27.09.2018, 11:08 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier

Danke, ist schon klar .... aber so viel Aufwand möcht' ich doch nicht treiben. Pressluft und Spritzpistole wär' sogar vorhanden - nur mit 'staubfrei' bzw. dem geeigneten Platz hapert es. Und in der Werkstatt (Garage) möcht' ich mir nicht alles ansauen.

Wenn's mit dem richtigen Lack und der Walze halbwegs wird, dann wär' das mein Ziel.

Dieser Beitrag bezieht sich auf eine ältere Version des beantworteten Postings!

.... aber so viel Aufwand möcht' ich doch nicht treiben. Pressluft und
Spritzpistole wär' sogar vorhanden - nur mit 'staubfrei' bzw. dem geeigneten Platz hapert es. Und in der Werkstatt (Garage) möcht' ich mir nicht alles ansauen.Wenn's mit dem richtigen Lack und der Walze halbwegs wird, dann wär' das mein Ziel.

Eine Garage ist ideal zum Arbeiten. Du müsstest NUR Papierbahnen vor dem Spritzlackieren auf dem Fußboden aufrollen (oder Zeitungspapier auflegen und vorsichtig herumsteigen ...).

Auch wenn Du nur eine Rolle benutzten willst, dann:
1.) zuerst den Schleifstaub im Raum wegsaugen;
2.) mit Sprühflasche (wie für Blumen üblicherweise benutzt) Wasser im Arbeitsraum versprühen und besonders am Fußboden - dabei das Möbelstück mit dünner Folie abdecken - damit möglichst keine Staubpartikel im Raum herumfliegen bei der Lackierarbeit und wenn du um das Möbelstück herumgehst kein Staub vom Fußboden aufgewirbelt wird !!!

Ich hab' jetzt grad nochmal eine (Unter-)Seite mit dem Bootslack gemacht - es sind hauptsächlich die verflixten Luftblaserln, die beim Walzen entstehen - die gehen nicht alle weg beim Trocknen (bissl verdünnt hab' ich den Lack eh).

Ich versuch morgen die 3. Schicht (nach dem Anschleifen der Luftblaserln) testweise mit einem Luft(Airbrush)pinsel.

Parallel dazu hab' ich mir auch den Parkettlack (2K) besorgt - auch damit steht ein Versuch an. Mal schauen, wie viele Schmutzpartikel es wirklich sind, wenn mal das Blaserlproblem gelöst ist.

Thx

andere walze probieren hilft! mfg

ich arbeite alte Vollholzmöbel (Kiefer/Knolli) auf, zumindest die waagrechten
Flächen sollen neu farblos lackiert werden. Hab' dazu einen Adler Bootslack
(PU) im Fundus.

Gestern hab' ich es mit der Schaumstoffrolle versucht - nach dem Lackieren
1000e Bläschen, von denen nicht alle beim Trocknen verschwunden sind,
zusätzlich noch ein paar Staubflankerl (OK, die lassen sich ohne Lackierbox
kaum vermeiden).

Wie war das Holz vorher behandelt?
Welche Arbeitsgänge hast du vor dem Lackieren durchgeführt?

Bootslack weich (gibt nach, spannt auch über kleine Risse)
Parkettlack hart - Gegenteil von Obigem
und noch etliche weitere Lacke je nach Bedarf

Wie war das Holz vorher behandelt? Welche Arbeitsgänge hast du vor dem Lackieren durchgeführt?

Die Vollholz-Kiefernmöbel waren natürlich vorher lackiert (womit - keine Ahnung), hab's mit dem Schwingschleifer abgeschliffen, wobei die Bretter ein wenig wellig wurden im Lauf der Zeit. D.h. meistens bin ich bis aufs Holz runter gekommen, an ein paar Stellen dürfte der alte Lack nur angeschliffen sein (weil eben die Tischplatte nicht 100%ig eben ist). Erst 60er, dann 120er, dann einige Löcher verkittet, dann wieder 120er, dann 180er, mit der Pressluft den Staub weggeblasen, mit einem Tuch nachgewischt und angefangen zu lackieren.

Wie gesagt: das größte Problem sind momentan die Blaserln. Morgen probier' ich es mit dem 2K-Parkettlack.

Thx

27.09.2018, 15:03 Uhr - Editiert von quintus, alte Version: hier

Wie gesagt: das größte Problem sind momentan die Blaserln. Morgen probier' ich
es mit dem 2K-Parkettlack.

Blasen bilden sich wenn sich 2 Materialien nicht miteinander vertragen.
Du kannst entweder versuchen alles restlos zu entfernen, je nach Vorbehandlung des Holzes manchmal unmöglich da tief eingedrungen oder verschiedene Lacke an kleiner, unsichtbarer Stelle auf Verträglichkeit probieren.

Altlack vollständig entfernen und die Oberfläche dann Ölen. Dann hast kein Problem mit Blasen oder Rissen usw.

Und beim ersten feuchten Gefäß, das länger drauf steht, kommen dir die Tränen. Das war der Grund, warum ich zum Bootslack gegriffen habe. Ich habe mir den A... wundgeschliffen an den Rändern der Heferl & Gläser, solange die Platte nur geölt war.

Entweder war die Platte nicht geölt, oder sie war nicht genug gesättigt.
Wenn Holz richtig geölt ist, dann kriegt es keine Ränder!

Gehts hier in dem Subthread um (klar, Holz-)Arbeitsplatten?

Ich schau halt drauf, dass ich keine Tropfen/Raender stehen lass. Drum ist mir das noch nicht passiert.
Aber wenn Du meinst, dass es bei entsprechender Behandlung diese Sorgfalt gar nicht braeuchte - um so besser!

Schoenen Freitag,
j.

Und beim ersten feuchten Gefäß, das länger drauf steht, kommen dir die Tränen.
Das war der Grund, warum ich zum Bootslack gegriffen habe. Ich habe mir den
A... wundgeschliffen an den Rändern der Heferl & Gläser, solange die Platte
nur geölt war.

Du hättest NUR einmal im Jahr NACHÖLEN müssen um eine Arbeitsplatte vor Feuchtigkeit zu schützen und diese auch nass reinigen zu können, ohne dass Stockflecken entstehen ...

Meiner Erinnerung nach war das KNOLLI Regalsystem nicht lackiert, sondern gewachst …

Ich habe viele selbst gebaute Naturholz-Möbel (Leimholz-Fichte, Birkensperrholz) mit Hartwachs versehen.
Es gibt unterschiedliche Materialien für Weich- oder Hart-Holz oder auch für Fußböden;
-> die Oberfläche kann (auf Wunsch auch) wie ein Porenverschluss-Lackanstrich aussehen!
Ich habe so eine Beschichtung auf einem etwa hundert Jahre alten Rotbuche-Parkett vor 3 Jahren in unserem Schlafzimmer ausgeführt.
Eine gute Quelle, die ich empfehlen kann sind AURO Naturharz-Farben:
http://www.auro.at/
z.B.: In Wien gibt es am äußeren Gürtel kurz vor der Rettungsfahrzeuge-Gürtelunterführung zum AKH hinein ein Geschäft -> Währinger Gürtel 79:
https://www.naturfarbe.at/kontakt-impressum
Dort wird man gut beraten !!!
https://www.auro-online.de/Oele-Wachse

Hartwachs wird aufgebracht, eingearbeitet und nach einer definierten Trockenzeit etwa nach 1/2, oder 1 oder 2 Tage poliert. Je nach Länge der Trockenzeit erhält man unterschiedliches Aussehen (matt, seidenmatt, glänzend, …)
Der Vorteil ist: man kann Ausbesserungen leicht und gut nacharbeiten und nach einigen Monaten ist kein Unterschied mehr zu sehen, gegenüber Lackoberflächen -> ein Ausbessern, so dass man fast keinen Unterschied sieht, ist mit erheblichem Zeitaufwand verbunden (so wie Auto-Lackierarbeiten …).
Gewachste Flächen kann man auch ganz leicht und schnell frisch wachsen ...

27.09.2018, 15:36 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier

Hallo!

Kommen die Bläschen aus dem Holz oder aus der Walze? Ich vermute mal zweiteres, dann kannst du auch versuchen die Walze vor dem Lackieren ordentlich zu tränken.

Entfernen kannst du die Bläschen, indem du nach dem Walzen nochmal mit einem Pinsel über die Oberfläche streichst.

lg. mb

Hast zufällig ein Foto von dem was du als "1000e Bläschen" beschreibst?

Ich habe bei meinen ersten Lackiererfahrungen einen Lack auf Wasserbasis mit Nitro verdünnt und bekam eine Oberfläche, welche sich mit "1000e Bläschen" beschreiben lässt.
Allerdings habe ich mit Pinsel gearbeitet und nicht nur Bläschen sondern auch Klumpen bekommen.

Der Fehler war relativ schnell klar: Lack auf Wasserbasis muss mit Wasser verdünnt werden.

Zum Beheben habe ich relativ grob geschliffen und anschließend einen Anstrich mit Acryllack gemacht (um die entstandenen Schleiffurchen zu verschließen). Danach zwei weitere Walz-Anstriche (zügiges Arbeiten und immer nur in kompletten Bahnen in Längsrichtung damit keine Stöße beim Übergang zu bereits trockeneren Stellen entsteht) mit Tür-/Fensterlack und die Tür hatte die gewünschte Farbe und Oberfläche.

Edith steuert noch einen Link bei, welcher bei der Fehlerdiagnose beim Lackieren helfen kann:
https://xentryportal.i.daimler.com/public/dateien_altsystem/common/werkstatt/lacktechnik/documents/diagnosing/ppg_diagnose/ppg_de_diagnose_pdf.pdf

28.09.2018, 11:22 Uhr - Editiert von cmuellner, alte Version: hier

Kurzer Statusbericht: hab' jetzt sehr fein geschliffen und (die Unterseite der Schreibtischplatte) ein 2. mal mit dem Bootslack lackiert - ja, jetzt könnte man schon zufrieden sein

(für ohne staubfreie Lackierbox).

Ich werd' also die nächsten Tage weiter machen, für die strapazfähigen Oberseiten natürlich den 2K-Parkettlack verwenden. Jeden Tag halt ein bissl was - es ist ja nicht so viel Platz zum Auflegen da. Und wenn frisch lackiert ist, gibt's Betretungsverbot der Werkstatt(garage).

Wg. 'Knolli': ich glaub', die hat es seinerzeit (vor ca. 23 Jahren) in 2 Oberflächen gegeben. Wenn ich nicht irre, sind unsere Klarlack matt - ist aber egal, die Schreibtischunterseite (echt Knolli) wurde nun recht gut. Und dann hab' ich seinerzeit zum Knolli-Schreibtisch noch einen Anbau selbst getischlert - den hab' ich damals mit einem 2K-Lack gepinselt (leider glänzend). Jetzt müssen natürlich Knolli + Eigenbau überarbeitet werden...

Thx
Quintus

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