VOLVO setzt neue Maßstäbe
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Re: VOLVO setzt neue Maßstäbe
04.03.2019, 23:41:11
Wir wollen vielmehr eine Diskussion starten, ob Automobilhersteller das Recht
oder sogar die Pflicht haben, Technik in ihren Autos zu installieren, die das Verhalten der Fahrer verändert und Fehlverhalten verhindert."

Dem Argument folgend müssten Waffen- und Munitionshersteller aufhören, alles außer Schreckschusspistolen und Platzpatronen herzustellen.

Das [....] Unternehmen will damit nach eigenen Angaben ein Zeichen für mehr
Sicherheit im Straßenverkehr setzen.

Wie war das nochmal mit den Statistiken der Verkehrstoten?
https://www.statistik.at/web_de/statistiken/energie_umwelt_innovation_mobilitaet/verkehr/strasse/unfaelle_mit_personenschaden/index.html
Bei ähnlichem Vorkommen sind auf österreichs Autobahnen (wobei hier leider keine Ursache angegeben ist) im Jahr 2017 etwa so viele Menschen gestorben wie durch Alkohol am Steuer - und, hören wir irgenwen sagen, dass man keinen Alk mehr ausschenken darf oder soll?

Fakt ist, so lange Du den Leuten nicht komplett die Kontrolle entziehst ist es ziemlich wurscht, ob die Kiste 300 oder nur 180 fährt - derjenige, der beim Fahren alles Andere macht als auf den Verkehr zu achten ist IMMER eine Gefahr. Und ohne diese Wahnsinnigen bräuchten wir auch nicht diese Assistenzsysteme in den Autos, damit es auf den Straßen "sicherer" wird.

greetz

glockman B-)

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Re(3): VOLVO setzt neue Maßstäbe
05.03.2019, 23:18:01
...] man kann sich schon fragen, wozu ein Hersteller sich die Mühe machen soll, Fahrzeuge technisch für 220 km/h auszulegen [...]

Ich glaub nicht, dass sich die Hersteller sonderlich bemühen müssen - das ist vermutlich einfach ein Nebeneffekt der modernen Technik.

Das Bevormundungsargument zieht hingegen nicht - schließlich gibt es ja in
jedem Land generelle Tempolimits (außer D).

Der Unterschied liegt darin, dass ich mich zwar an das Tempolimit halten müsste, aber es hindert mich niemand daran, es nicht zu tun.
Wenn ich nicht schneller fahren kann, weil das Fahrzeug vorher abregelt, hab ich keine Wahl mehr.
Machen wir aus der Bevormundung also eine Einschränkung. Klingt schon nicht mehr so harmlos, oder?

Es sind absolut zwei paar Schuhe, ob man den Menschen vorschreibt, was sie
trinken dürfen oder wie sie Autofahren dürfen.

In dem Moment, wo sie sich betrunken ans Steuer setzen, ist das sehr wohl relevant.

Aber es ging mir mehr um den "Sicherheitsaspekt" von langsameren Fahrzeugen. Nun, den selben Effekt erziehlt man, wenn man andere Dinge verbietet, die ebenfalls gefährlich sind, und - so wie das Autofahren - erst durch menschliches Fehlverhalten noch gefährlicher werden.

Wenn Waffen nur mit Platzpatronen schießen kann man damit "aus Versehen" keinen mehr umbringen oder schwer verletzen. Und nüchtern (kein Alk/keine Drogen/whatever) bist Du mit dem Auto hoffentlich auch nicht gefährlich (auch wenn viele leider das Gegenteil beweisen, aber das ist eine andere Geschichte).

greetz

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Re(4): VOLVO setzt neue Maßstäbe
06.03.2019, 17:46:45
Ich glaub nicht, dass sich die Hersteller sonderlich bemühen müssen - das ist
vermutlich einfach ein Nebeneffekt der modernen Technik.


Naja, die Technik wird eh immer mehr totgespart, alles wird immer billiger gefertigt.
Aber gewisse Aggregate müssen schon anders dimensioniert werden. Bremsen, Kühlung, woswasi wosois.

Der Unterschied liegt darin, dass ich mich zwar an das Tempolimit halten
müsste, aber es hindert mich niemand daran, es nicht zu tun.


Macht ja auch niemand, auch Volvo nicht. Volvo hindert dich nämlich nicht daran, einen Audi zu kaufen und 230 zu fahren. Aber es kann Volvo ja auch niemand vorschreiben, Autos bauen zu müssen, mit denen man das Gesetz soundso weit übertreten kann. Sie bieten einfach keine Autos mehr an, die schneller als 180 fahren. Und das ist ja immer noch weit über dem erlaubten. Ist ja nicht so, dass sie 130 als grenze einführen. (In D immerhin auch "Richtgeschwindigkeit").

In dem Moment, wo sie sich betrunken ans Steuer setzen, ist das sehr wohl
relevant.


Das ist was völlig anderes, darum geht's hier ja nicht.

Aber es ging mir mehr um den "Sicherheitsaspekt" von langsameren Fahrzeugen.


Ich weiß schon, was du meinst. Aber diese Diskussion können wir führen, wenn der Gesetzgeber verbietet, dass Autos gebaut und verkauft werden, die 180+ fahren. Solange es ein Hersteller aus freien Stücken macht, ist es einfach deren Überlegung und keine von oben gemachte Einschränkung.



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Re(2): VOLVO setzt neue Maßstäbe
06.03.2019, 09:37:26
Dem Argument folgend müssten Waffen- und Munitionshersteller aufhören, alles
außer Schreckschusspistolen und Platzpatronen herzustellen.


ja, müssten sie. Luftdruckgewehre und andere grundsätzlich nichttödliche Schuss"waffen" vielleicht noch eingeschlossen. Ich habe noch keinen sinnvollen Grund gefunden, warum Menschen tödliche Waffen (=etwas das zum Zweck des Tötens gebaut wurde) zum Spaß besitzen müssen. Eigentlich müssten sie einfach die Durchschlagskraft bzw. Mündungsenergie auf einen Wert beschränken, der gerade für Papier reicht ;-) das wäre dann recht Analog zu einem Geschwindigkeitslimit. Und klar, "Aug ausschießen" kann man auch mit einem U-Hakerl.

hören wir irgenwen sagen, dass man keinen Alk mehr ausschenken darf oder soll?


Eine Geschwindigkeitsbeschränkung des Autos wirkt unmittelbar und nur auf das Auto. Alkohol kann ich nach wie vor auch konsumieren, ohne Auto zu fahren. Mir ist klar worauf du hinaus willst, und der Vergleich ist auch nicht komplett aus der Welt wenn es um den Gedanken geht, Leben zu retten... aber vergleichbar sind die zwei Dinge dennoch nicht.

Außerdem sind wir gottseidank mittlerweile am Weg, dass nur mehr Asoziale, Proleten und alte Menschen es ok finden zu fahren nachdem sie getrunken haben. Ebenso wie Rauchen von allen Jugendlichen die ich kenne als Zeichen niedriger Bildung gesehen wird, und daher geächtet ist.

Natürlich ist mit dem Smartphone eine neue Gefahr im Verkehr entstanden, die leider auch von der jüngeren Generation oft billigend in Kauf genommen wird... aber ich will nicht abschweifen.

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Re(4): VOLVO setzt neue Maßstäbe
08.03.2019, 18:03:25
http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/verkehr/fahrzeugtechnik/pkw/tempo/

"Wie aus den Tabellen ersichtlich ist, steigen die Emissionen der Schadstoffe wie auch von CO2 und damit des Verbrauchs mit zunehmender Geschwindigkeit deutlich an. Bei den Treibhausgasemissionen ist die Änderung von 100 auf 130 km/h etwa gleich hoch wie von 130 auf 140 km/h. Dies liegt daran, dass der Luftwiderstand mit der dritten Potenz und damit auch die Motorlast massiv zunimmt.
...
Abgesehen von den Luftschadstoff- und Treibhausgasemissionen wirkt sich die gefahrene Geschwindigkeit generell auf den Straßenverkehrslärm aus. Eine Tempoerhöhung von 130 auf 160 km/h führt zu einer Lärmzunahme, die in etwa einer Verdoppelung des PKW Verkehrsaufkommens gleichzusetzen ist. "


All das ist natürlich für Vorzeigeegozentriker mit ihrer "HIER KOMME ICH" Mentalität völlig uninterssant.

»Bezogen auf das gesamte Autobahnnetz quantifizierte die Bundesanstalt für Straßenwesen
1984 die sicherheitserhöhende Wirkung eines Tempolimits dahingehend, daß aus einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 130 km/h ein Rückgang der Anzahl der Getöteten um 20%
und bei einer Beschränkung auf 100 km/h um 37% zu erwarten wäre [BAST, 1984]. Da
sowohl das Verkehrsaufkommen als auch das Geschwindigkeitsniveau seitdem deutlich zugenommen haben, dürften die relativen Minderungseffekte heute noch höher sein. Neuere
Untersuchungen hierzu liegen jedoch nicht vor.« (Umweltbundesamt: 2003)

https://www.vcd.org/fileadmin/user_upload/Redaktion/Publikationsdatenbank/Verkehrssicherheit/VCD_Position_Tempolimit_Autobahnen_2008.pdf


    so long,  zaphod.one

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