andere Länder, andere Alko-Sitten
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Re: andere Länder, andere Alko-Sitten
06.01.2020, 18:34:34
Hilft den mittlerweile 7 Toten leider auch nix mehr ... Vielleicht ist es für die Angehörigen ein Trost, dass der Unfallfahrer deutlich härter bestraft wird als in D ...

"Welche Strafe droht für eine fahrlässige Tötung?
Der Strafrahmen lässt eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren zu. Hinzu kommen drei Punkte in Flensburg. Gegebenenfalls bekommt der Verurteilte auch ein Fahrverbot auferlegt. Ggf. können die Hinterbliebenen ihn auf Schadensersatz und Schmerzensgeld verklagen."

"Grundsätzlich gilt: Fährt eine Person unter Alkohol- oder Drogeneinfluss Auto und tötet dann in einem Unfall einen Menschen, so kann nicht mehr von leichter, sondern von grober Fahrlässigkeit ausgegangen werden. Die Strafe, die der Täter für die grob fahrlässige Tötung zu erwarten hat, fällt bei Alkohol oder Drogen normalerweise höher aus, bewegt sich allerdings immer noch im Rahmen der in § 222 StGB festgelegten Strafe."

also immer noch 5 Jahre max ...

und das führt dann dazu:
Ein 25-jähriger Mann fuhr mit einer Blutalkoholkonzentration von mindestens 2,0 Promille auf einer Landstraße. Einen vor ihm fahrenden Radfahrer in professioneller Kleidung und mit eingeschaltetem Rückstrahler übersah er und stieß mit ihm zusammen. Kurz nach der Kollision starb der Radfahrer. Er war verheiratet und Vater von drei Kindern.

Die Richter verurteilten den Autofahrer wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Gefährdung des Straßenverkehrs zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten ohne Bewährung. Die Vollstreckung der Freiheitsstrafe sei trotz der mildernden Umstände – der Fahrer war zuvor noch nie straf- oder verkehrsrechtlich aufgefallen – geboten. Die Richter wiesen auf die herausragend schweren Folgen der Tat für die Familie hin. Hinzu kämen die die absolute Fahruntüchtigkeit weit übersteigende Alkoholisierung des Fahrers und seine aggressive Fahrweise kurz vor der Tat. Der Mann habe sich bedenkenlos ans Steuer gesetzt, obwohl die besonders hohe Alkoholisierung für ihn erkennbar gewesen sei. Darüber hinaus habe er Alternativen nicht genutzt, wie etwa die Möglichkeit, sich von seinem Bruder abholen zu lassen.

Einer Familie im Suff den Vater genommen und dann 1 Jahr und 9 Monate - finde ich in keinster Weise angemessen ...
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Wir trinken den Met                          Wir gebrauchen viel Frau`n
bis keiner mehr steht                        tun Leute beklau`n
unser Häuptling heißt rote Locke       und hau`n uns reichlich auf die Glocke


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es ist ein trauerspiel bei uns!
11.01.2020, 00:39:12
ich erinnere mich noch gut und mit schaudern an das beschämende affentheater, das die övp seinerzeit bei der senkung der promillegrenze auf 0,5 aufgeführt hat nach dem motto: wenn die autofahrer nix mehr saufen dürfen werden die armen wirtn alle in konkurs gehen.

zur gleichen zeit hat mir ein schulkollege, der zu dem zeitpunkt in spanien lebte und arbeitete, von seinem erlebnis mit der dortigen autofahr- und trinkkultur erzählt. er hat am abend zwei "kleine bier" getrunken, das waren dort zwei stifterln. seine freunde waren entsetzt, dass er sich danach tatsächlich noch ins auto gesetzt hat und selbst gefahren ist. alkohol zu trinken und dann mit dem auto zu fahren war dort schon vor 20 jahren ein völlig inakzeptables no-go.

in meinem bekanntenkreis haben sich seinerzeit, in meiner jugend am land, mehrere leute derstessen. als ich teenager war, haben eltern ihre kinder vor dem fortgehen immer wieder eindringlich gewarnt, ja nie zu einem besoffenen ins auto zu steigen. zu recht, weil damals noch derjenige ein held war, der mit den meisten bieren intus mit dem auto heimgefahren ist. ein bekannter von damals lebt heute in einer einrichtung für menschen mit geistiger behinderung. er ist der einzige, der einen alk-unfall mit schwersten kopfverletzungen überlebt hat. er ist im käfer hinten gesessen, natürlich ohne gurt, und hatte das "glück", dass er aus dem auto geschleudert wurde bevor der wagen in flammen aufging und alle anderen drin umkamen, weil der besoffene fahrer mit hohem tempo gegen einen baum gekracht war. keiner von denen war über 19. ein anderer ist mit 21 besoffen mit über 160 auf einer berüchtigten langen geraden abgeflogen. da war es dann auch schon wurscht dass er nicht angeschnallt war (kann man sich ja eh beim lenkrad festhalten!), das hätte bei dem tempo keinen unterschied gemacht. das bittere ist: das waren damals alles keine ungewöhnlichen geschichten, jeder kannte leute in seinem freundes- oder bekanntenkreis, die entweder selber besoffen verunglückt waren, oder weil sie mit einem besoffenen mitgefahren sind.

DESWEGEN kommt mir das kotzen wenn ich leute hör, die so tun als ob saufen und fahren sich problemlos vertragen und sich die anderen bitte nicht so anstellen sollen deshalb weil doch eh nix dabei ist. wer sauft und fährt ist ein kriminelles *piep*loch, das nix hinter einem lenkrad zu suchen hat. aber man siehts ja beim tschicken: da sind wir auch viel zu lang die insel der "seligen" gewesen. ein trauerspiel...


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