Software Rechtliches

Software Rechtliches (24 Beiträge, 933 Mal gelesen)

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Liebe Gemeinschaft,

wir aktualisieren gerade im Rahmen der Umstellung von Windows 7 (v2.0) auf Windows 10 (v3.1) die Software zur Steuerung zweier Mikroskope.
Die jetzt bestellte Software-Version ist 3.1 kostet eine gepflegte 4-stellige EUR-Summe und jetzt wurde mir ergänzend gesagt, dass ein zukünftiges Upgrade auf 3.2 wiederum Kosten generieren wird (mit dem Argument, man müsse es ja nicht durchführen).
Ja, logisch, man muss ein Upgrade ja nicht durchführen. Aber was ist, wenn in v3.2 Fehler korrigiert werden, die ein Upgrade sinnvoll erscheinen lassen? Dann bestanden offensichtlich ja in v3.1. Fehler und laut meiner laienhaften rechtlichen Sicht müsste es sich dann doch um einen Gewährleistungsfall handeln, für dessen Korrektur (= upgrade auf v3.2) eigentlich keine Kosten entstehen sollten?

Ich würde mir hier eine fachliche Antwort erhoffen und keine Antwort von anderen Laien, die eigentlich – so wie ich – auch keine Ahnung haben!

Danke!

Ich würde mir hier eine fachliche Antwort erhoffen und keine Antwort von
anderen Laien

dann ab zum Spezialanwalt deines Vertrauens, denn eine rechtsverbindliche Auskunft wirst du hier sicher nicht erhalten.

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

Danke für den wertvollen Blick in die Kristallkugel.

Ich brauche aber keine rechtsverbindliche Auskunft, mir reicht z.B. schon ein link zu einem entsprechenden Urteil.

is aber die einzig sinnvolle Antwort die man dir geben kann, da kannst jetzt selber abwägen ob dir das den Gang zum Anwalt das wert ist.
Verstehst du das Urteil ? Kannst du mit Bestimmtheit sagen in welcher Form du diese Software nutzt ? Und selbst wenn du das alles kanns,t was nützt dir das ? Willst vor der Firma mit einem Banner stehen und sie zwingen dir alles gratis zu geben ? Ne, du musst ohnehin rechtliche Schritte einleiten, so what.
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There are 10 types of people. Those who understand binary and those who don't

Keine Ahnung, warum du diesen latent aggressiven Unterton mitschickst, aber dein "so what" kann ich dir aber gerne erklären:

1.) Ich will nicht "alles" gratis, sondern ich bin dafür, das geltendes Recht umgesetzt wird. Wenn es um Steuergeld geht, is das ja wohl nicht zu viel verlangt und eine vernünftige Lösung sollte demenstprechend auch in deinem Sinne sein

2.) Ich will niemanden klagen, aber gibt es ein enstprechendes Urteil, so kann man das als Argument in einer Preisverhandlung für kommende Upgrades miteinbringen

3.) Beharrt die Firma – trotz einer eben soliden rechtlichen Grundlage – auf ihrem Standpunkt und man wird sich bei solchen Dingen nicht einig, muss zukünftig keine Mikroskope mehr von dieser Firma kaufen. Es gibt mittlerweile einige Hersteller am Markt, die höchstqualitative Mikroskope samt Software anbieten.

4.) Software erwirbt man in der Regel zusammen mit einem Mikroskop. Bei zukünftigen Anschaffungen kann man diese jetzt gesammelten Erfahrungen miteinbeziehen und sich dementsprechende Software-Updates bereits im Anschaffungsvertrag für das Mikroskop sichern.

Grüße

05.03.2020, 12:42 Uhr - Editiert von chaos, alte Version: hier

Na dann gehst halt hin und wedelst mit dem Urteil rum, ich kann mir schon gut ausmalen wie viel Erfolg du damit hast.

Zieht ein Gespräch mit dem Hersteller ncht, bleibt dir eben wirklich nur der Anwalt oder deine Variante 3...die wird aber für euch wohl auch nur mit Kosten möglich sein,da verlieren also beide Seiten am meisten
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Software erwirbt man in der Regel zusammen mit einem Mikroskop.

Das ist bei vielen Medizinprodukten auch so, trotzdem sind Softwareupdates sehr oft kostenpflichtig.

In meiner aktuellen Firma ists interessanterweise genau anders. Bei uns kosten Updates normalerweise nichts, MÜSSEN aber eingespielt werden was vielen Kunden nicht passt und immer wieder zu gröberen Problemen führt.

Fazit: wie man es macht ist es falsch...

05.03.2020, 23:51 Uhr - Editiert von h-works, alte Version: hier

Wenn es um Steuergelder geht verstehe ich aber nicht warum die ein Laie ausgibt und dann um Rat im GH Forum fragen muss. Sorry, da liegt aber der Hund begraben.

das alles hilft dir nix, weil (fast(*)) JEDES Urteil immer eine Einzelfallbeurteilung ist.

(*) fast = ausgenommen Höchstgerichte, wenn sie Grundsatzurteile fällen

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

http://www.jusguide.at/index.php?id=88&tx_ttnews%5Btt_news%5D=17636

Interessantes Urteil - danke! Bis jetzt habe ich aber nur eine Rechnung, die nichts darüber aussagt, ob ich die Software per se oder eine Lizenz gekauft habe (ich vermute letzteres), ein Nutzungsrecht oder sonstwas. Wird sich in Bälde klären.

Grüß,
chaos

Dann bestanden offensichtlich ja in v3.1. Fehler und laut meiner laienhaften
rechtlichen Sicht müsste es sich dann doch um einen Gewährleistungsfall handeln

Für so etwas gibt es Hotfixes, für die Zeiss bislang nur selten Geld verlangt hat. Upgrades sind primär dazu da, um neue Geräte oder Features in die Applikation einzupflegen bzw. neuere Betriebssysteme (vernünftig) zu unterstützen.

Man müsste den Lizenzvertrag von Version 3.1 lesen wie das genau geregelt ist.
In der Regel hast du Anspruch auf die Behebung von relevanten Fehlern. Wie das behoben wird ist Sache des Herstellers. Er könnte einen Bugfix/Hotfix liefern der nur den/die reklamierten Fehler korrigiert. Wenn es ihm günstiger kommt liefert er vielleicht freiwillig (=gratis) eine neuere Version ohne diese Fehler. Das liegt jedoch in seiner Hand.

Je nach Vertrag kann auch eine Wandlung (=Rückabwicklung) möglich sein. Du findest also einen Fehler, der Hersteller sagt es ist nicht zumutbar den Fehler zu beheben und er gibt dir das Geld zurück und du retournierst die Lizenz. Tja, Pech da du die Software offensichtlich benötigst. Also auch keine für dich optimale Variante - hängt wieder vom Vertrag ab...

Wie gesagt, mit dem Vertrag könnte ich dir mehr sagen.

Salopp gesagt:
- hast du mit der 3.1 ein Problem, wirst du wohl einen Fix in à la 3.1.1.99912 bekommen.
- willst du die zusätzlichen Features der 3.2 (mitsamt dem Fix), musst du Münzen einwerfen.

Ob sein Problem auch für den Hersteller und die allgemeine Verwendung der Software ein Problem darstellen, und daher unter die Gewährleistung fallen, ist dehnbar.

Schlussendlich kann das nur ein Richter entscheiden.

Es muss nicht JEDER Fehler behoben werden.

Ich habe nicht vor hier groß einzuklagen, sondern in erster Linie will ich entsprechendes Wissen als Argumentation für eine Preisverhandlung veranziehen. Das upgrade bei zwei Mikroskopen von v2.0 (Windows 7) auf v3.1 (Windows 10) hat immerhin eine stolze mittlere vierstellige Summe Steuergeld gekostet – und ich glaube nicht, dass es sich um eine komplette Neuentwicklung handelt.

Danke,
chaos

Du mußt im Kaufvertrag glasklar beschreiben, was die Software leisten MUSS. Dann kannst du jeden Verstoß dagegen auf Gewährleistung buchen. Aber das ist halt zach, das ist mir klar.

Im Profiumfeld erfolgt das bei der Ausschreibung. Und dieses Pflichtenheft versucht dann der Käufer als Basis des Kaufvertrags zu definieren. Was bei großen Lieferanten oft scheitert.

Ich kann dir nur sagen, wie das bei CAD-Software abläuft, wobei dies bei anderer (Profi-)Software nicht viel anders sein dürfte.

Man erwirbt das Hauptprogramm ab einer bestimmten Version, z.B. Version 2020.
Für diese Version werden im Laufe der Zeit (meist 1-2 Jahre), die gröbsten Fehler/Probleme mit Hotfixes ausgebügelt.
Probleme mit der Software kannst du auch selbst direkt beim Hersteller einbringen.
Wann, und ob die dann gefixt werden, steht auf einem anderen Blatt (manchmal erst mit der nächsten Version).
Dann gibt es da einen sogenannten "Wartungsvertrag", der im Grunde nichts anderes ist, als ein Abo, mit dem man ein Anrecht auf weitere, echte, Updates auf die nächste Programm-Version hat.
Klar, das der nicht kostenlos ist, und meist ca. 1/5 des ursprünglichen Kaufbetrages beträgt...und jährlich zu entrichten ist...

Also das "kleingedruckte" im Vertrag für das Produkt lesen(nachfragen), weil dort auch stehen sollte, wie das mit Hotfixes und Updates läuft.

Vor allem solltest du die neue Software vorher ausgiebig testen, was die meisten Hersteller von solchen Profi-Geräten, auch meist mit einer zeitlich eingeschränkten Version ermöglichen.

mfg

Bekommst du die Software as-is oder erhält die noch kleinere Updates? Also zB 3.1.1, 3.1.2... was ist da vertraglich vereinbart? Wenn keinerlei Bugfixes oder sonstiges nachgeliefert werden, ohne dafür zu bezahlen, würde ich schauen ob es einen Wartungsvertrag gibt. Hängt von der Software auch ab, vielleicht installierst du die einmal, alles funktioniert und damit ist die Sache gegessen, Software bleibt in dem Zustand bis die Mikroskope ersetzt werden.

>Aber was ist, wenn in v3.2 Fehler korrigiert werden, die ein Upgrade sinnvoll erscheinen lassen? Dann bestanden offensichtlich ja in v3.1. Fehler und laut meiner laienhaften rechtlichen Sicht müsste es sich dann doch um einen Gewährleistungsfall handeln, für dessen Korrektur (= upgrade auf v3.2) eigentlich keine Kosten entstehen sollten?

Grobe Mängel ja. Wenn die Software in Version 3.1 so schlampig programmiert ist, dass beispielsweise eine ganze Vergrößerungsstufe nicht auswählbar/verwendbar ist, dann ist das ein Gewährleistungsfall. Aber auch nur dann. Wenn die Software alle heiligen Jahre mal abstürzt oder auf einem von mehreren Computern gar nicht startet, dann kannst du da nicht nachweisen, dass ein grober Defekt der Software vorliegt.

Selbst wenn, bräuchtest du im Zweifelsfall ein Gutachten dafür, sowas einzuklagen geht ins Geld.

Noch was, Gewährleistungsansprüche hast du gegenüber dem Händler. Wenn der Händler aber nicht der Hersteller ist, der die Software programmiert bzw. programmieren lässt, dann kann der auch keinen Fix programmieren oder sonstwie aus dem Hut zaubern. Der kann dann höchstens die Software zurück nehmen. Verlasse dich nicht auf die Gewährleistung bei Software, bestenfalls stellt er dir die aktualisierte Version 3.2 dann zur Verfügung. Aber wenn die einen vierstelligen Betrag kostet, wird er das vielleicht pauschal ablehnen und es drauf ankommen lassen.

Solltest du beim Hersteller direkt gekauft haben, ist der natürlich gleichzeitig der Händler. Dann ist die Frage, wo die Software gekauft wurde. Manche Spezialsoftware kauft man ja tw. direkt aus den Staaten, oder gerne auch mal aus China, geht dann alles digital über einen Lizenzkey usw. Wenn du denen mit Gewährleistung und österreichischem bzw. EU-Recht kommst, viel Spaß beim Versuch das durchzusetzen.

Aber was ist, wenn in v3.2 Fehler korrigiert werden, die ein Upgrade sinnvoll
erscheinen lassen?

Was ist, wenns Fehlerkorrekturen sind, die von euch nicht relevant sind?

Hör auf als verwöhnter Endanwender zu denken und fang an dich damit abzufinden, dass der B2B Alltag ganz anders ausschaut. Ihr werdet im Zuge eines PoC ja sicher die Software ausgiebigst testen und euch ggf. eine sehr günstige Upgrade Option in euren Servicevertrag reinverhandeln.

pong
Satire erfordert Intelligenz beim Empfänger.

Was ist wenn was... Wenn mein Onkel...

Fantasierst du etwas oder gibt es tatsächlich Probleme?
Für dein Verständnis: Das österreichische Rechtssystem braucht so gut wie überall einen TATSÄCHLICHEN und keine "vielleicht könnte es einen geben" Schaden.
D.h. gibt es Fehler, Probleme? Wurden die je gemeldet? Gibt es zu diesen keinen Fix in 3.1 aber sie sind in 3.2 gefixed?
Falls das alles zutrifft hast du sowohl eine Verhandlungsposition als auch potentiell etwas in der Hand (keine eure Verträge nicht).
Wenn du jetzt beginnen müsstest Fehler zu suchen oder sie für ein gefixed werden bzw. auch in 3.2 bestehen gibt es keine Grund für irgendwas...
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Dieser Moment, wenn ein Gast MEINEN Controller nimmt und sich als Spieler 1 anmelden will.
MEIN Haus, MEIN Controller, ICH BIN Spieler 1.

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