bundesheer vs. zivildienst
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bundesheer vs. zivildienst
11.04.2021, 13:49:12
Eines Vorweg, es geht hier nicht um eine Diskussion was besser oder schlechter ist.

Einer unserer Söhne wird im Mai mit der Schule fertig (Tourismus), hatte diese Woche Musterung und hat Tauglichkeitsstufe 6.

Imo trfft sich das ganz gut, da die Tourismusbranche eh noch am Boden liegt. Ursprünglich wollte er Zivildienst machen, da er eine Freundin hat und so dann halbwegs geregeltere Arbeitszeiten.

Jetzt haben ihm dei beim der Stellung nat. das blaue vom Himmel versprochen wie toll es beim Heer nicht ist und was er sich nicht alles aussuchen kann.

Er hat ein Formular mitbekommen und da kann er ankreuzen was er gerne tun würde beim Heer. Beim Zivildienst kann man im Inet auf Zivildienst.at freie Stellen raussuchen und sich dort vorstellen wenn ich das richtig gelesen habe.

Ich hab ihm gesagt, egal was du ankreuzt wenn einmal die Einberufung da ist, musst du sechs Monate machen was die sagen und auch wo.
Er ist gelernter Koch, Kellner da werden sie ihn nicht zum Kraftfahrer oder Sanitäter ausbilden wegen der paar Monate.

Aber wissen tue ich es nicht. Ich selber war beim Zivildienst und das ist schon bald 30 Jahre her.

Habt ihr aktuelle Erfahrungen durch Kinder oder selber inwiefern man sich da wirklich etwas beim Heer für diese sechs Monate aussuchen kann?

Meine Angst ist, das er ankreuzt, was weiss ich Sanitäter und er dann an die Grenze nach Voralberg kommt oder als Koch in eine Kaserne nach Kärnten, oder sowass in der Art halt.


2021-06-23. Update. Also er hat sich fürs Bundesheer entschieden und auch diesen Fristenverzicht abgeschickt. Er hat nun die Einberufung für ab 5.7 Kaserne Mistelbach bekommen was natürlich (außer Horn) eine der blödesten Kasernen in NOE von der Entfernung her ist (wir leben in Wr. Neustadt). Ob er dort wie angegeben eine Sanitäter Ausbildung machen kann bezweifle ich. Naja, ich habs ihm ja gesagt. Mal schauen.



23.06.2021, 14:57 Uhr - Editiert von *patrick star*, alte Version: hier
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Re: bundesheer vs. zivildienst
12.04.2021, 11:00:37
Das hängt vom Charakter deines Sohnes ab.

Wenn er sich nicht unterorden kann und den Mund nicht halten kann und immer zurückredet , dann wird er es beim Bundesheer schwer haben.   Ausser er hat die Kondition eines Wasserballers und ihm machen 200 Liegestütze nix aus...

In beiden Fällen trifft man Leute aus allen Schichten mit denen man normalerweise nix zu tun hat.  So gesehen ist und es durchaus lehrreich  und man erweitert seine Horizont.

Etwa so wie diverse  ATV Formate , nur halt in Live.

Ich hatte das Glück damals meine 8 Monate beim Heer auf einen Rutsch hinter mich zu bringen.
Viel nützliches habe ich dort nicht gelernt , ausser das man besser die Goschn hält und einfach wartet bis es vorbei ist.

Im Grunde ist es ähnlich wie in der Schule. Die Schüler dürfen nach Abschluss wieder gehen, die Lehrer müssen dort bleiben. Und das ist heutzutage oft nicht sehr lustig.

Wenn du  Zivildienst machst , dann hast du ein 15 Jahre ein Waffenverbot, falls das ein Thema sein sollte.


# # Ja zu: Sessel,Paradeiser, Sackl, Stanitzel, Erdäpfel , Schweinsbraten , Adventkalender weil Stühle, Tomaten, Tüten , Schweinebraten , Adventskalender brauch i ned und Sprüche wie "an Ostern" sind auch verzichtbar , weil bei uns heisst das immer noch "zu Ostern". zB: Man geht "an Land" und man kommt "zu spät"
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Re(2): bundesheer vs. zivildienst
12.04.2021, 14:29:01
Also ich war damals in einem Überbrückungskontingent beim Heer, ET3/01 - volle Zeit auf einmal abgesessen bzw. eher -gelegen...

Schon damals war es so, dass den Heeres-C-Schein bevorzugt Leute machen konnten, die sowieso schon Berufskraftfahrer waren. Heute kommt man als Mitglied einer FF auch noch eher in Frage.

Ich durfte damals nur den "B1"-Krafti machen, sprich mit "handelsüblichen Kfz" fahren (Golf, VW Pritsche und Bus). Hatte eigentlich im Nachhinein betrachtet hauptsächlich Vorteile: ein paar Leute ins Heeresspital -> ich war dran, Begleitfahrzeug für eine Überstellung in eine "offizielle" Vertragswerkstatt -> ich war dran, Personal muss zum Freundschaftsschießen nach Hölles -> ich war dran, eine polnische Delegation zur HVS, ins HSP etc. chauffieren -> ich war dran, Tagesausflug von Ehemaligen nach Altaussee (?) -> ich war dran. War alles eher gemütlich, den Rest der Zeit zur "Kampfkrafterhaltung" am Zimmer...

Nachteile: Die Fernsehsendungen vom Nachmittag hat man am nächsten Vormittag nochmal in der Wiederholung gesehen, hin und wieder war man nicht "pünktlich" zu Dienstschluss zurück. Und dass man auch die "großen" Fahrzeuge (Reisebus, 12M18...) waschen und für den Fahrzeugappell herrichten musste - obwohl man keinen km damit fahren durfte...und wenn man Bereitschaftsfahrer war, kam man halt einmal gar nicht raus aus der Kaserne...

Über die verschärften Maßnahmen wegen 09/11 fang ich jetzt nicht an zu philosophieren...


Die letzten Zeilen des Eröffnungsposts lesen sich für mich aber eher nach "Helikopter-Dad"...

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Re: bundesheer vs. zivildienst
13.04.2021, 09:28:46
Ich hab ihm gesagt, egal was du ankreuzt wenn einmal die Einberufung da ist,
musst du sechs Monate machen was die sagen und auch wo.
Er ist gelernter Koch, Kellner da werden sie ihn nicht zum Kraftfahrer oder
Sanitäter ausbilden wegen der paar Monate.


Kann sein, muss nicht sein aber ohne Viatmin B kommt er hin wo er hin kommt. Wenn es geht auf die gewünschte Stelle, wenn nicht dann woanders hin. Chancen auf Küche stehen natürlich sehr gut.

@Zivi: Wenn man nicht auf Zuteilung wartet kann man es sich völlig frei aussuchen. Eine Stelle heraussuchen die einen interessiert, aktiv und positiv auf diese zugehen. Wenns für beide Seiten passen fordern sie ihn an und er hat seinen fixen Start und Endtermin.

Beim Bundesheer ist es ein bisserl Glückssache. Wenn er wirklich Pech hat wartet er mal 6 Monate und dann ist er zeitlich in Summe länger gebunden als beim Zivi.


Für die Gesellschaft hat der Zivi wohl höheren Stellenwert auch wenn man da einfach und mit guter Einschulung etwas probieren kann im sozialen Bereich nur um zu wissen wie gut es einem eigentlich geht. Prägt auch sehr lange, auch wenn man dann in einen anderen Bereich geht.

Das Heer ist auch nicht nur schlecht und wie auch manche schon geschrieben haben gibt das auch ein paar Grundregeln mit und wenn man nur lernt das Bett selber zu machen und nicht immer die Goschen offen zu haben.

Was ihm mehr bringt oder gut tut ist aus der Ferne schwer zu sagen. Aber beim Zivi ist der Dienst an der Gesellschaft in einigen aber nicht allen Fällen höher.


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Re: bundesheer vs. zivildienst
13.04.2021, 17:23:10
Also ein Tipp von mir..

wenn man diese Pflichtdienste schnell hinter sich bringen will 6 Monate Bundesheer machen, er wirds überleben. Was du da am Wisch ankreuzt ist eig. egal.

Man hat in Wahrheit wenn man als Grundwehrdiener zum Heer geht eig. 0 Einfluss auf das was man machen wird. Alleine der Zeitraum der Einberufung entscheidet stark über die nächsten 6 Monate und es wird heute schon darauf geachtet das man nicht in die Pampa versetzt wird.

Es gibt je nach Kompanie immer Voll oder Halbkontingente die einrücken ein Vollkontingent wird in der Waffengattung voll ausgebildet das bedeutet rückst du z.b. im Okt in Wien bei den Jägern ein wirst du 6 Monate wirklich militärisch ausgebildet, Pistole, Mg, Stellungen bauen, Gatschhupfen etc.
Rückst du im z.b. August mit einem Halbkontingent ein wirst du Systemversorger, Küchenhilfskraft, Fahrer, Berufsherumlungerer, Köche gibt es nichtmehr, es gibt jetzt Zentralküchen in Kasernen wird nur noch aufgewärmt, leider.

Also du siehst alleine darauf hat man schon mal keinen Einfluss, und Kraftfahrer werden in der Regel Leute mit Schieber.

Ich sag dir aber gerne eines, wenn ich heute zum Grundwehrdienst gehen müsste und jetzt sowieso Corona ist und da auch noch Koch was eh sehr ungünstig ist würde ich mir wirklich gut überlegen mich nicht evtl. für die Kaderanwärterausbildung zu verpflichten. Man ist dann 12/18 Monate beim Heer, verdient pauschal 1600 Netto (ohne Zulagen und die können aber beträchtlich sein) und kann sich in dem Fall wirklich aussuchen was man machen will, es ist höchst sinnvoll, nach 18 Monaten ist man fertiger Unteroffizier bleibt oder rüstet nach 12 Monaten zur Miliz ab und bleibt Milizsoldat wenn man das will. Kommt man später drauf das die Privatwirtschaft nix ist.. nehmen sie dich mit Handluss wieder als Berufssoldat auf und du kannst da wirklich alles machen, vom Fahrlehrer bis zum Sprengmeister.. alles (Also innerhalb der Ausbildung, in den 12 ersten Monaten wird man in der Funktion ausgebildet).

Also entweder das oder Zivi, wenns darum geht was fürs Leben mitzunehmen. 6 Monate Grundwehrdienst ist halt Zeit runterreißen und es bringt in keinem Fall irgendwas, viele denken deswegen sehr schlecht über das Heer, weil es das als Grundwehrdiener auch ist, in so einer Ausbildungsschiene ist das aber eine andere Welt.






13.04.2021, 17:39 Uhr - Editiert von novate, alte Version: hier
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Re(3): bundesheer vs. zivildienst
14.04.2021, 08:25:11
er wollte sinnvole Lösungen, ned vom Regen in die Traufe


Das ist eine sinnvolle Lösung wenn z.b. im Moment eh kein Job in Sicht ist. Ich würde es auf jedenfall so machen, alleine wegen der Kohle, mit Taggeld usw kommt man in den 12 Monaten locker auf 2k Netto... und wiegesagt in der Kaderanwärterausbildung gehts ganz anders zu als im Gwd. Wenn du dort z.b. die Fahrlehrerausbildung machst gehst du vom Heer nach den 12 Monaten mit so ziemlich allen Führerscheinen raus die es gibt, die kosten Locker 5-6k Euro, von der Fahrlehrerberechtigung ganz zu schweigen.
Ich kenne einen der hat bei den Pionieren sprengen gelernt und den Sprengmeister gemacht der ist jetzt bei einem Abrissunternehmen und tourt in der Welt herum und jagt sachen in die Luft und verdient sich dabei krumm, man kann da also sehrwohl was mitnehmen.

Also ich mache lieber 12 Monate so anstatt 6 Monate mit 300 Euro oder was man da jetzt bekommt und Nasenbohren.

Außerdem wer weiß, vlt taugts ihm ja, beim Heer wirst noch beamtet.. heute ist das keine schlechte Alternative zum Irrsinn in der Privatwirtschaft und ganz besonders als Koch, also ich höre Geschichten über Bezahlung und Behandlung von Arbeitskräften in der Gastro.. da ist das Heer ja ein Schlaraffenland dagegen und wennst Unteroffizier bist bleibt dir bis du so 40 bist die Möglichkeit einfach wieder hin zu gehen.

Ich hab ja eh gesagt, ansonsten Zivi machen, die 6 Monate Gwd ist das was es ist, ein hinter sich bringen, schade um die 6 Monate.

14.04.2021, 08:37 Uhr - Editiert von novate, alte Version: hier
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Re(2): bundesheer vs. zivildienst
17.04.2021, 10:07:24
man lernt Disziplin, Unterordnung und Respekt, auch wenn sich das klischeehaft
anhört. Ist trotzdem so.


ich hab dort nichts davon gelernt.....

wenn man ein paar mal an seine physischen oder psychischen Grenzen kommt


das hab ich auch schon vor meinem Grundwehrdienst gemacht / erlebt, ganz bewusst...ohne mich von einem Versager dabei anbrüllen zu lassen....sich selbst soetwas auszusetzen macht auch "härter" als dazu von außen gezwungen zu werden und wenn man das schon vorher gemacht hat ists halt auch so das dich das Bundesheer in keinster Weise fordern kann.

Ich kam dort als Leistungsportler hin und war schockiert in welch erbärnmlichen Zustand der Durchschnittsjugendlich ist. Ich habs nicht glauben können das es junge Menschen gibt die nach einem(!) Kilometer laufen weinend im Sand liegen (also ihre physische Grenze erreicht haben) oder zu weinen beginnen wenn sie von einem ZivilversagerAusbilder niedergebrüllt werden.

Aber gut, ich habs dort eher einfach gehabt. Beim ersten Lauf, ich war damals sowas wie ein echter Läufer, glaubte der Ausbilder noch er könne mir davonlaufen - immerhin war er ein Ausbilder, also eine ECHTE MAschine.

Ich konnte es mir nicht verkneifen ihm im Ziel, vor versammelter Mannschaft "rüberzureiben" das es mir leid tue - aber ich könne nicht langsamer, also so langsam wie er, laufen. Das *PIEP*haus zu putzen habe ich dann genossen, immerhin hab ich ihn vor locker 70 Leuten (ich glaub das war die Anzahl Personen im Zug / beim Training) komplett blamiert. Leider durfte ich danach bei keiner Sporteinheit auf Zeit mehr "mitspielen"....

Ich habe also gelernt das es sehr schlechte Verlierer gibt und diese sich sehr oft beim Bundesheer "sammeln"

Aber wie auch immer, mir hat der GWD etwas gegeben, auch wenn ich erst einige
Jahre später darauf aufbauen/zurückgreifen konnte.


eigentlich cool wenn du das so siehst - dann war es wohl die richtige Entscheidung und es zeigt auch das es wohl Sinn macht das es das BH gibt

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Re(3): bundesheer vs. zivildienst
17.04.2021, 10:23:34
Alles, was einem passiert im Leben wirkt auf jeden anders. Ich merke das in meinem täglichen Leben ebenso (wieder). Ich kann sagen, dies und jenes passt mir nicht und das ist Sch...se, oder ich kann zumindest versuchen, mich auf positive Aspekte meiner (Arbeits-)welt zu  konzentrieren.
Ich habe persönlich nichts davon, die Ausbildner beim Barras pauschal als Zivilversager zu klassifizieren. Das zieht mich nur selber runter, wenn ich jemand anders despektierlich behandeln muss (womöglich damit ich mich dann besser fühle).
Unsere Ausbildner waren im Zivilberuf teilweise Maurer, manche haben EF gemacht und hatten Matura und sind wohl später auf die Milak gegangen. Klar gab es auch den einen oder anderen Koffer, der es nötig hatte, sich aufzuspielen, weil er eine geistige Null ist.
Du als Leistungssportler hättest meine Grundausbildung natürlich ohne Probleme überstanden (obwohl ich mir sicher bin, dass du das KAZ3 am Rücken auch gespürt hättest bzw. hast - Leistungssportler hin oder her.)
Und nach 1 km Laufen ist bei uns keiner im Sand gelegen.

Beim Bundesheer bist du der, der du wirklich bist - also als Grundwehrdiener in der unsichtbaren Hierarchie bzw. Gemeinschaft der Grundwehrdiener untereinander. Die Kollegen wissen, wie du dich verhältst, wenn es hart wird, oder wenn Kameradschaft gefragt ist. Im Zivilleben kann man sich hinter Titel oder Chefs oder sonstwas verstecken, das gab es damals nicht. Die Kollegen sahen mich so wie ich war und ich sie auch. Und das kann man als etwas Wertvolles erachten und mitnehmen ins weitere Leben.

Wenn das Bundesheer für dich nur Zeitverschwendung war, dann ist das halt so. Aus deiner Sicht.


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Re(9): bundesheer vs. zivildienst
28.04.2021, 19:42:51
Also wie auch immer sich das anhört, bin ich froh, dass du es "zugibst". Du warst also nie beim Heer, ob du es glaubst oder nicht, das ändert die "Sachlage" ein wenig. Ich weiß aus eigner Erfahrung, dass du das anders sehen wirst, weil du der Meinung sein wirst, dass es keine Rolle spielt, ob du Präsenzdienst geleistet hast oder nicht, um "mitreden" zu können. Mitreden kannst du schon, aber nicht vorweg alle verurteilen oder alles, was mit dem Präsenzdienst zusammenhängt. Alles, was man erlebt, prägt einen auf irgendeine Art und Weise, das ist nun mal nicht von der Hand zu weisen. Ich habe nicht deinen Job oder manche Jobs gemacht, die du gemacht hast, daher kann ich da auch nicht "mitreden". Ich kann mir nur vorstellen, wie das ist oder gewesen wäre, aber mir wird immer eine Komponente fehlen, die sich immer meiner Vorstellung entziehen wird, nämlich die Komponente der persönlichen Erfahrung. Ich wollte auch nicht von Anfang an sagen, dass der Präsenzdienst etwas ist, das man erlebt haben muss, weil dort alles so toll wäre, oder weil man dort "ein Mann" wird (was natürlich per se auch Schwachsinn ist). Zivildienst ist mindestens so wichtig oder relevant, wenn es zur Persönlichkeitsentwicklung geht. Ich bin z.B. bei der Caritas in der Obdachlosenhilfe tätig und dort sind auch Zivildiener, die dort sicher unschätzbare Erfahrungen sammeln, die sie ins weitere Leben mitnehmen können. Oder eben auch nicht, einfach Zeit absitzen und tschüss. Das hängt immer individuell vom Menschen und auch Reifegrad dieses Menschen ab. Ich weiß nur mit Sicherheit, dass es nicht stimmt, dass beim Heer nur "Zivilversager" sind oder das dort alles nach Schema F abläuft und man alles generalisieren kann. Alles, was ich gesagt habe über das, was man beim Heer lernen kann, traf für mich zu. Im nachhinein betrachtet allerdings. Während ich dabei war, habe ich dort nicht viel zu schätzen gewusst.

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