Kreditkarten Daten wurden vor einem Jahr bei einem Online-Shop entwendet.
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Re(5): Kreditkarten Daten wurden vor einem Jahr bei einem Online-Shop entwendet.
17.01.2022, 22:44:10
Jein.

Du musst es so vorstellen:

Der PSP (PaymentServiceProvider) welche die Kreditkartendaten verarbeiten darf, nimmt die Kreditkartennummer und speichert sie in einer Vault. Dieser Kreditkarte und Händler, wird ein eindeutiger Token zugewiesen. Dieser Token wird dem Händler mitgeteilt.

Wird nun eine weitere Zahlung seitens des Händlers ausgelöst, benutzt der Händler den Token um beim PSP zu sagen, dass nochmals eine Zahlung über X Euro auf diese Kreditkarte ausgelöst werden soll.
Der PSP liest diese Kreditkartendaten wieder aus seiner Vault aus und übermittelt diese dem Acquirer. Der Acquirer ist der nächste in der Kette, welcher der Akzeptanzpartner des Händlers ist und die Gelder dem Händler auszahlt.

Der ACQ überprüft ob die erste Zahlung richtig geflagged (also markiert wurde, dass die erste Zahlung eine INITIAL-Zahlung war und darauf Recurrings passieren dürfen) wurden und schickt dann die Anfrage an deine Kartenausgebene Bank (z.B. der Card Complete) weiter.
Und wenn diese es für gut empfindet, dann wird die Zahlung durchgelassen.

Wobei die Welten eines

1) PaymentServiceProviders (PSP)
2) Acquirers (ACQ)
3) Issuers (die Bank die die CC ausgibt)

verschwimmen kann.

Card Complete ist z.B. 2 und 3, aber nicht 1.

SIX Payment (oder Wordline, oder Payone, oder Paylife,... die Wissen selbst gerade nicht wie sie genau heißen, kein Witz), ist z.B. alle 3 Dinge gleichzeitig.



17.01.2022, 22:45 Uhr - Editiert von mastermind2004, alte Version: hier
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Re(3): Kreditkarten Daten wurden vor einem Jahr bei einem Online-Shop entwendet.
17.01.2022, 19:19:57
OK, ergo jeder Händler bei dem ich einkaufe und ich keine MFA habe. fällt
unter b ?


Nein, siehe: https://forum.geizhals.at/t903568,8100643.html#8100643

Was ich mich auch immer frage...der Händler darf ja soweit ich informiert bin
keine CVC/CVV speichern...ich muss meine Daten bei amazon zb genau einmal
eingeben und das wars, ganz selten mal wird die komplette Nummer abgeragt,
aber nicht bei jedem Bezahlvorgang...wie kann das eigentlich PCI compliant
sein ?


Das kommt drauf an. Sofern der Händler keine PCI- SAQ-D-zeritifizierung hat, darf er keine Kreditkartendaten speichern. Deswegen möchte der Händler normalerweise eine Art "CheckoutPage", bei der technisch gesehen, der Endkunde die Daten beim PSP (PaymentServiceProvider) eingibt, da ja DER diese Zertifizierung hat.

Sofern der Händler SAQ-A zertifiziert ist (also den Checkout über eine Checkoutpage oder ähnliches macht), dann darf er maximal einen Token speichern, welche der PSP ihm nach einer erfolgreichen Zahlung zur Verfügung stellt.
Bezieht sich der Endkunde bei einer Transaktion nochmals auf eine Zahlung (sprich, wählt die Kreditkarte, maskiert nochmals in dem Onlineshop aus), wird eine Art des Recurrings (wiederkehrende Zahlung) angewandt, nämlich das sog. "One-Click-Checkout".
Hier initialisiert der Händler nochmals mit dem Token von deiner letzten Zahlung. Bei dem PSP ist deine Kreditkarte hinter dem Token gespeichert.



Amazon ist hier sowieso ein gaaaaanz schlechtes Beispiel. Die haben a) so lange es nur irgendwie möglich war, die Transaktionen als MOTO eingereicht (mailorder-teleorder), was eigentlich nur Reisebüros etc. zur Verfügung stehen sollte.
Dabei ist weder der CVC noch ein 3D Secure-Check notwendig. Nur die Kreditkartennummer und das Ablaufdatum.

a) Einen MOTO-Vertrag musst überhaupt mal bekommen
b) Dann die Transaktionen so einreichen dürfen, OBWOHL der Kunde im Checkout ist (was somit  eine ECOM-Transaktion *TRÖT*setzt)
c) Eine MOTO-TX kann vom Endkunden einfach storniert werden kann (im gegensatz zu einer 3D-Secure-Zahlung)

Aber hier gilt bzw. galt einfach das Recht des Stärkeren und Amazon hat hier seine eigenen Regeln aufgestellt bzw. vermutlich das Risiko übernommen.

Mittlerweile muss man aber auch bei Amazon einen 3D-Secure-Check machen, wobei danach auf diesen Recuring betrieben wird.



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