Holzart
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Re: Holzart
31.03.2022, 19:16:14
Die Oberfläche der Platten ist ausgewittert ...

Das sind HERKLITH-Platten, mit Holzwolle gebundene Leichtbau-Platten, mit Zement gebunden.
Das waren vor der Zeit mit Glas- oder Stein-Wolle -> Wärmedämmplatten  (viel Luft ist bei denen dazwischen ...). Die Platten sind sehr leicht.

Heutzutage verwendet man oft Steinwolle-Platten mit beidseitig einer dünnen Heraklith-Schicht als Putz-Träger, bzw um die Platten mit Mörtel-Patzen an bestehende Wände zu fixieren.


Ich bin in einer Wohnung in N.Ö. im Waldviertel aufgewachsen. Das Gebäude wurde von einem Polier in der Jahren um/ab 1908 geplant und gebaut. Neben Vollziegel-Wänden (Außenwände 55 cm dick ...)
wurden einige Zwischenwände folgendermaßen gefertigt:
1.) (Raumhöhe um 300 cm) Ein Holzrahmen (Pfosten um 10 x 10 cm) mit waagrechtem Mitteldurchzug wurde gefertigt
2.) 2x 10 cm Heraklith-Platten wurden zwischen die Holz-Pfosten eingefügt und mit sehr langen Nägeln schräg durch die Platten, in das Holz genagelt, gehalten.
3.) Darüber wurde Innenputz aufgetragen 1,5 cm dünn (vor den Holzpfosten in Dicke um die 6,5 cm und die Zwischenwände waren dann 23 cm dick.
-> Küchenkasteln konnte man an diesen Wänden NICHT fixieren -> Ich habe meiner Mutter übliche Küchenkasteln aus beidseitig beschichteten Platten gefertigt und für die Ober-Kasteln habe ich Gewindestäbe durch die Decke zum Dachboden gezogen und daran die Küchen-Oberschränke gewichtsmäßig abgehängt ...

31.03.2022, 19:27 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re(5): Holzart
04.04.2022, 15:16:55
Man sieht es am Bild nicht -> sind die Platten mit der Heraklith-Oberfläche Dreischicht-Platten, mit perfektem Wärmedämm-Material in mittiger Position, denn Heraklith-Platten alleine haben nur eine sehr, sehr geringe Wärmedämm-Funktion (gegenüber Glas- oder Stein-Wolle- oder Polystyrolschaum-Platten !!!)
Möglicherweise hatte ein Architekt die Heraklith-Platten NUR wegen ihrer Oberflächen-Farbe und Struktur verwendet. Gibt es dies Platten-Außenansicht über eine größere Fläche an der Fassade und NICHT NUR im Fenster- und Schiebetür-Gewände ???
Leider zeigen die Heraklith-Platten am Foto große Fugen zwischen den Platten -> Kälte dringt ein ...

Ich hatte selbst in einem "Wiederaufbau"-Projekt (Gebäude am Grundstück davor war im Krieg ausgebombt worden ->  dafür gab es die höchste je zugeteilte Förderung: monatliche Rückzahlungsrate von umgerechnet etwa Euro 13,- für die 65 m² Dachgeschoß-Wohnung, im Laufe einer Zeitspanne von 75 Jahren ... !!!)  23 Jahre lang gewohnt in 1090 Wien.
Das Haus war billigst gebaut worden:
25 cm Durisol-Außenwände mit Beton gefüllt -> Innen-Oberfläche im Winter eiskalt (Durisol = ähnliches Material wie Heraklith)
Ich wohnte im Dachgeschoß, 6. Stock.
-> Außenwände vom Fußboden hoch leicht schräg nach innen gekippt (Ost-Seite: 47 cm, gegenüberliegende West-Seite: 72 cm vom Fußboden bis zur Decke "herein" reichend/gekippt)
die Außenwände bestehend aus:
1.) außen BLECH mit hoch stehenden Fälzen wie bei einem Flachdach
2.) Holzverkleidung 1 Zoll, für die Verblechung
3.) 25 mm HERAKLITH (in Betonschalung eingelegt)
4.) 200 mm Beton (an Ort in die Schalung hineingegossen ...)
5.) 15 mm HERAKLITH (in die Betonschalung eingelegt)
6.) ca. 15 mm Innenputz
-> die 20 cm Ort-Beton-Außenwände Ost und West mit der 15 cm Decken-Platte in einem Arbeitsschritt betoniert.
Die Nord-Außenwand war senkrecht erstellt: 25 cm Durisol-Steine und die Betonfüllung mit den anderen ebenfalls in einem Arbeitsschritt ausgetoniert.

Ich habe INNEN etwas Wärmedämmung aufgebracht:
60 mm Glaswolle-Platten (fest gepresst, geeignet für Auto-Befahrung) + 18 mm Gipskartonplatten mit Druck-Kleber (ähnlich wie Pattex) verklebt (damit ich weniger Innenraum verliere, also kein Klebe-Mörtel; der Druck-Kleber zwischen Glaswolle-Platten und Gipskartonplatten vollflächig -> damit Dampf-dicht gegen Feuchtigkeit von Innen kommend !!! Die Wärmedämm-Platten an die Putzoberfläche, NUR über die halbe Fläche verklebt -> in 50 cm Streifen.)

Obenauf gab es ein Blech-Flachdach im Gefälle gefertigt. Man konnte in den keilförmigen Hohlraum hinein-kriechen und wir Bewohner vom obersten Stockwerk haben das ganze Geschoß (4 Wohnungen) mit 300 mm Rollenmaterial Glaswolle, die Decken-Betonplatte WÄRMEGEDÄMMT.

Da die Decken-Betonplatte vor Erstellung der Wohnungs-Zwischenwände aus einem Stück über alles betoniert worden war, konnte ich leider meine Nachbarn im meinem Schlafziemmer ziemlich gut beim Reden verstehen ...
Ich habe deshalb in diesem an die Nachbarwohnung angrenzendem Raum eine schalldämmende Decke auch noch abgehängt, sowie eine biegeweiche Vorsatzschale an die Nachbartrennwand montiert, beides mit 2x 12,5 mm Gipskartonplatten (alle Platten-Stöße versetzt) und rundum in den Ecken, mit Silikon für große Dehnungen (mind. 300% Bruchdehung), LUFTSCHALL-dicht gemacht.



05.04.2022, 12:56 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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