Kein gutes Zeichen
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Re(2): Kein gutes Zeichen
14.08.2024, 22:26:06
Ist zwar etwas älter aber trifft im Kern nopch immer zu:
https://konsument.at/geld-recht/einlagensicherung-318893946533

Zitat:
  Der Fonds würde also für die Befriedigung von 130.000 Kunden reichen. Was passiert, wenn eine Großbank insolvent wird, vermag niemand zu pronostizieren. Möglich wäre, dass der Fonds Kredite aufnimmt, um die garantierten Gelder auszahlen zu können.

Was tatsächlich kritisch werden könnte, ist die Frage, was die Garantie bei einer Großinsolvenz noch wert ist. Denn die ist immer nur so gut wie die wirtschaftliche Potenz des Garantiegebers.


Hier noch ein aktuellerer Artikel:
https://www.derstandard.at/consent/tcf/story/3000000222360/einlagensicherung-funktioniert-noch-nicht-gut-genug
Zitat:
  Am 3. Juli 2024 sollen die Fondsmittel hochgerechnet insgesamt 2,08 Milliarden Euro erreichen, was 0,8 Prozent der gedeckten Einlagen zu diesem Zeitpunkt entspricht. Ende 2022 betrug der Fondsbestand aller Sicherungseinrichtungen laut RH 1,61 Milliarden Euro.


Mit anderen Worten: Wenn alle Banken eingehen würden, könnte der Fonds höchstens € 800 pro Bankkunde auszahlen. Die restlichen € 99.200,00 kannst dir dann aufzeichnen.

Aus heutiger Sicht besonders witzig ist im Standard Artikel der Verweis auf die Sicherungseinrichtung der Sparkassen-Gruppe, als beschwichtigendes Argument !:-)

Eine weitere Begründung ist, dass die Banken das Geld nicht haben, das sie dir als Kontostand anzeigen. Die Banken können nur in der Gegend von 1% dessen, was du als Kontostand siehst, auszahlen, wenn alle Kunden gleichzeitig Geld abheben, siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mindestreserve-System

Nur deshalb braucht man überhaupt eine Einlagensicherung. Je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr wirkt das System wie ein Boot mit vielen Lecks die behelfsmäßig geflickt und übermalt werden und alle hoffen, dass niemand zu sehr darüber nachdenkt, so lange das Boot schwimmt.

14.08.2024, 22:45 Uhr - Editiert von kaufinator1, alte Version: hier
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Re(16): Kein gutes Zeichen
21.08.2024, 14:24:21
Solange es Banken gibt, zieht auch die Einlagensicherung. Es besteht
Nachschusspflicht.

Deine ach so tolle Nachschusspflicht existiert erstens nicht so wie du dir das vorstellst und ist im Übrigen ein Feigenblatt.

Das was du als "Nachschusspflicht" bezeichnest ist tatsächlich eine Anhebung der jährlichen Beiträge der Finanzinstitute. Dieser Sonderbeitrag darf bis zu einem halben Prozent der gedeckten Einlagen betragen. Im Ausnahmefall darf er mehr betragen, aber sicher nicht 100% der gedeckten Einlagen.  Das ist also ein Tropfen auf dem heißen Stein! Jede Bank kann außerdem die Stundung dieses Sonderbeitrags beantragen, wenn sie durch die Zahlung selbst in Schieflage geraten würde, damit eben keine Kettenreaktion ausgelöst wird.

Zusätzlich ist vorgesehen, dass andere Sicherungseinrichtungen im Notfall auch einspringen müssen: Die Erste Bank hat ihre gerade abgeschafft.

Dass das alles im Ernstfall nix bringt erkennt auch der Gesetzgeber, weil im § 25 vorgesehen ist, dass die primäre Einlagensicherung sich Kredite aufnehmen soll, wenn die Mittel nicht ausreichen. Aber wie schon diverse Artikel zu dem Thema festgestellt haben, wird es kaum Anreize geben, der Einlagensicherung einen Kredit zu geben.

Daher nochmal: Die Einlagensicherung reicht schon dann nicht, wenn eine größere Bank eingeht. Es muss gar nicht zu einem kompletten System-Kollaps kommen. Und eine Kettenreaktion an Insolvenzen wird durch das, was du als "Nachschusspflicht" bezeichnest, auch nicht entstehen.


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