Fahrtest: Hyundai Getz
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Fahrtest: Hyundai Getz
24.08.2004, 19:09:22
Weil ich die Anschaffung eines handlich-verbrauchsgünstigen Kleinwagens überlege durfte ich dank des sehr freundlichen Verkäufers bei der Firma Denzel gestern und heute Getz 1.5 CRDi fahren. Grad vorige Woche wurde ein Vorführer angemeldet, ich bekam ihn geradezu jungfräulich mit 50km am Tacho zum Test. Gefahren bin ich ihn ca. 300 Kilometer. Autobahn, Überland und Stadtverkehr war alles dabei. Wegen der wenigen Kilometer, hab ich es vermieden extreme Belastungen vom Motor zu verlangen ihn aber trotzdem nicht "verhätschelt".









Im Innenraum war alles sehr funktional. Weichen Kunststoff suchte man vergebens, alles was Plastik war, also wirklich ALLES, war aus Hartplastik (*knock, knock*). Die Bedienelemete waren leicht zu finden, das Studium der Bedienungsanleitung kann man sich sparen. Beinfreiheit vorne gab es mehr als reichlich, dies weil die Mittelkonsole nicht wie heute üblich ganz durchgezogen ist sondern bereits nach den Heizungs-Bedienelementen ihr Ende findet. Anzumerken ist, dass es innen trotz der kompakten Abmessungen wesentlich mehr Platz gibt als vermutet. Es ist in diesem Auto möglich, dass 4 erwachsene Personen gut das Auskommen haben und auch längere Etappen bewältigbar sind. Eigentlich erstaunlich wenn man die Aussenabmessungen des Autos anschaut. Erreicht wird dies dank der hohen Bauform, es bliebe sogar bei 187cm Personen wir mir noch ausreichend Kopf-Freiheit dass man einen Hut tragen könnte, und des klein gehaltenen Kofferraumes.

Das Fahren mit dem 1.5l 3-Zylinder Turbodiesel ist recht entspannend. Das hohe Drehmoment sorgt in Verbindung mit dem langen Getriebe für ein schaltfaules und trotzdem durchzugskräftiges Fahren, er hatte mit dem Leichtgewicht nicht viel Mühe. Da gibt es nix zu bemängeln, ausser dass man innnerstädtisch niemals im spritsparendem 4. Gang fahren kann, weil eben die Grundübersetzung recht lang ist. Dank des unüblichen 3-Zylinder Aufbaues hatte der Motor einen sehr eigentümlichen Klang, ab mittleren Drehzahlen klang er fast wie ein Klein-LKW bzw. annähernd wie ein V6-TDI (Audi/Passat). Auf der Autobahn war es kein Problem 150km/h Reisetempo zu fahren welches auch bei Steigungen gehalten werden konnte. Dabei liegen 3500 Touren an, der Motor ist da unhörbar. Höchstgeschwindigkeit war laut Tacho 175km/h, mehr war nicht drin (trotz Drehzahlreserven). Interessant wäre es, wie sich eine gechipte Version machen würde (ob man damit die 200km/h knacken könnte?).

Dem Fahrwerk merkte man deutlich an, dass es eher für weiches gleiten konzipiert wurde. Harte Stösse wie vorstehende Kanaldeckel und Strassenschäden wurden ausreichend gut "weggefiltert". Trotzdem war es in der Lage selbst in sehr engen Kurven trotz nicht unerheblicher Seitenneigung ausreichend Sicherheit zu vermitteln. Selbst bei öffentlichkeitstauglichem aber sehr scharfen Fahren war ich nicht in der Lage einen Ausbruch zu provozieren. Stichwort "scharfes Fahren". Das einzig wirkliche Problem bei diesem Auto waren die Sitze. Seitenhalt bieten diese gleich NULL, man hatte das Gefühl dass man selbst beim Geradeausfahren fast vom Stuhl rutschte. In Linkskurven war das extrem lästig. Ständig musste man schaun dass man gerade im Sitz blieb. Nach einer Stunde auf Landstrassen tat mir deshalb ziemlich der Rücken weh weil sich dank des ständigen Kraftaufwandes nicht wegzurutschen meine Rückenmuskulatur total verspannte. Bei einem eventuellen Kauf wäre also zumindest ein anderer Fahrerstuhl von nöten um längere Strecken ohne anschliessenden Besuch beim Physiotherapeuten bewältigen zu können.

Fazit: mehr kann man für die 12.000,- Euro welche der Neuwagen kostet nicht verlangen.


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