Endlich: die Chinesen sind da
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Re(20): Endlich: die Chinesen sind da
07.07.2005, 16:27:28
genau, weil die konzerne das verdiente geld dann ja ins europa-geschäft
buttern

Na bitte was tut den VW die ganze Zeit schon??
dass die konzern-manager und aktionäre das geld einstreifen

Und wenn die Aktionäre (jeder hat die Möglichkeit Aktionär zu werden) davon profitieren spüren sie das nicht in Ihrem Geldbeutel??

bezüglich marketing und buchhaltung ist auch nicht gewährleistet, dass diese
in hochlohnländern verbleibt


doch ist es schon, solang es Wettbewerbsvorteile bietet, wenn es dass nicht tut dann werden auch diese Bereich abwandern. Bitte zeit mir aber aktuell einen Weltkonzern dessen Marketingabteilung nur in China hockt. Bzw. dessen Buchhaltung in China abgewickelt wird.

  in europa auch einen hohen anteil an arbeitern


jeder schreit nach dem recht auf bildung, jeder will viel Geld verdienen. Im Endeffekt wird man akzeptieren müssen, dass es für billige Jobs für die keine Ausbildung benötigt wird, nicht die gleiche Bezahlung wie für einen Managerposten drinnen ist (zB Müllentsorgung etc.). Schau dir aber mal die Anteile der Beschäftigten in den einzelnen Sektoren an. Der Trend in den Industrieländern geht nun mal weg von Industrie und Agrar hin zu Tertiärsektor (Dienstleistungen) und dass entspricht meinen Aussagen.

Ich bin für Diskussionen gerne offen, bitte aber darum meine Kommentare ebenso zu berücksichtigen wie ich deine, nicht einfach vom 100sten ins 1000ste zu gehen. (Stichwort konkrete Beispiele meinerseits, Deutschland nach Wk2, Import/Schutzzölle etc.)

mfg

Penguin
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Re(22): Endlich: die Chinesen sind da
08.07.2005, 03:13:35
vw war weder unglücklich gewählt noch sonst was. Um korrupte Betriebsräte und ähnliches mache ich mir keine Gedanken, die Gewerkschaften sind sowieso der Sargnagel der Wirtschaft. Mut zur Langsamkeit kommt mir in den Sinn wenn ich an die Genossen denke. Jedes deutsche Unternehmen (und auch in den USA - siehe GM mit herrlichen Sozialleistungen die ein paar Betriebsräte mal herausgeschlagen hatten) kämpft mit solchen Altlasten und ist damit nicht mehr wettbewerbsfähig.

haben leider keine 10-tausenden euro's die ich in aktien anlegen kann

dann hast aber auch keine 10000 euro die du in einen neuen VW buttern kannst. Und das sollst du ja tun, schließlich willst du unsere wirtschaft ankurbeln %-)

ich sprach auch nicht von heute/jetzt sondern von der zukünftigen entwicklung
und wenn in europa die arbeitslosigkeit immer größer wird (aufgrund der
abwanderung von produktionsbetrieben) ist es mit dem wettbewerbsvorteil
(aufgrund der schwindenden käuferschicht) vorbei


Jetzt überleg dir die Gründe für Arbeitslosigkeit mal genau. Von sozialen Härtefällen will ich gar nicht sprechen, die sollen auch jede Unterstützung bekommen die sie können. Aber denke bitte mal an die Möglichkeiten die ein Arbeitsloser bei uns hat. 1) Du kannst jobs ablehnen. 2) es gibt eine Zumutbarkeit für Jobs 3) du bekommst relativ lang relativ viel arbeitslose (soll ja welche geben die auf urlaub fahren) 4) auf gehaltseinbußen will man sich ja auch nicht einlassen.

lso bei uns in OÖ ist die Industrie nach wie vor mit abstand größter
arbeitgeber


ich wusste ja schon immer dass OÖ nicht zu den entwickelten Ländern zählt.>:-) Sorry, aber was willst du mir sagen? OÖ ist ein verschwindend kleiner Fleck in der Landschaft von Europa (sogar von Ö). Der Trend geht hin zu Metropolen und dort zu Dienstleistungen. Industrie verschwindet - es zahlt sich einfach nicht aus (und ich kenne einige Unternehmer aus der Industrie). Was glaubst du warum London ein Finanzzentrum und nicht ein Stahlzentrum ist, oder warum die Docks in London plötzlich nicht mehr in London sind etc.

ich sprach auch nicht von heute/jetzt sondern von der zukünftigen entwicklung


bitte wovon sprach ich? Ich sagte, dass es solange es Wettbewerbsvorteile gibt, keinen Grund gibt umzusiedeln. Die gibt es solange, als das Bildungs- und Technologieniveau hier höher ist (zumindest für die Jobs die ich ansprach). Wenn ich aber sehe wie sich Inder (dort war ich vor kurzem eine Uni besichtigen) reinhauen - die studieren/forschen/arbeiten nämlich wirklich auf der Uni, und dass nicht zu knapp, sprich 12 stunden am tag, mindestens 6 tage die woche - weil sie wissen dass sie nur so erfolgreich werden können, dann wird auch der vorsprung bald dahin sein. Aber das ist "uns" ja schon wieder zu mühsam (siehe mein Ursprungsposting mit Worklife-Balance etc.)

mfg

Penguin
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Re(26): Endlich: die Chinesen sind da
08.07.2005, 13:09:50
auch wenn die diskussion ja nicht direkt zwischen uns war, hab ich doch versucht zu verdeutlichen, warum es NICHT sinnvoll ist, Produktion auf Zwang im Land zu halten. Nimm Schumpeters Theorien und wandel es ein bisschen ab. Es wird nicht alles gleich ersetzt (weltweit) sondern die Kapazitäten müssen sich verschieben. In Europa/USA weg von Industriegüterproduktion hin zu High-Tech Produktion (zB Chips - Fab30 in Dresden etc.), generell weg vom Primär und Sekundärsektor hin zum Tertiärsektor.

Die die "zu dumm" sind oder es sein wollen, müssen eben die Konsequenzen akzeptieren (=Weniger lohn, schlechterer Lebensstandard etc.). ICh kann dir nur sagen dass ich es Leid bin mit einem Großteil meines Gehalts ein Sozialsystem zu erhalten, von dem ich nicht überzeugt bin und dass genau aus dem Grund, dass zwanghaft schlechte Systeme (zu denen ich auch Subventionierung und verordnete Standorte zähle) erhalten werden.

Noch einmal, nimm Deutschland und sieh dir die Probleme der Industrieunternehmen an, die kämpfen doch alle samt mit Gewerkschaften,  Politik usw. herum, weil diese ihnen verbieten, so zu agieren wie es der Markt erfordert. Wenn eine Fertigungsstunde in Deutschland 2x so viel kostet wie in der Slowakei, dann müssen die deutschen doppelt so effektiv arbeiten, sonst kann es auf dauer nicht funktionieren (wenn man nicht selber die Produktion umsiedelt, wird ein Konkurrent es machen und dadurch Wettbewerbsvorteile erzielen).

Pflichtaufgabe für die Länder wäre es viel mehr, ein wettbewerbsfähiges Umfeld zu schaffen, sprich Infrastruktur, Gesetzgebung, Förderung für Forschung und Entwicklung, und eine Ausrichtung auf die Zukunft, nicht ein Festklammern an der Vergangenheit.

Wenn du strafmaßnahmen einführst, ist es wie wenn du jemandem mit der Faust drohst, irgendwann schlägt der zurück (wenn er es sich nicht mehr gefallen lässt) und dann kommen wir wieder in einen Entwicklungsphase zurück, die wir gottseidank vor einiger Zeit abgeschlossen hatten.

mfg

Penguin
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Re: Endlich: die Chinesen sind da
08.07.2005, 18:12:29
Ein Grundgedanke, der sich durch das Forum hier zieht, quasi das Dauer-Missverständnis zum Thema Preis-Leistung oder "billig kaufen".

Jetzt nehmen wir mal die 17.000 Euro her, Ledersitze inklusive und überlegen mal einfach logisch dahin: der Finanzminister kriegt mal ein Stückchen davon, ist halt so. Der Händler lebt auch nicht von den Prozenten, die er herschenkt, der Importeur verdient was daran und dann gibt es noch Leute, die was daran verdienen, dass diese Autos um den halben Globus transportiert werden (man kann ja mal probieren, was es kostet, ein 1500 kg Päckchen nach Peking zu schicken ;-)). Wenigstens (grobe Schätzung) die Hälfte des Kaufpreises darf man hier also schon mal weglassen.

So, und auch wenn es durchaus logisch erscheint, dass man unter den vielen arbeitslosen Reisbauern ausreichend qualifizierte Ingenieure für den Autobau rekrutieren kann, so darf man dennoch annehmen, dass auch im fernen Osten niemand umsonst arbeitet. Gerade wenn man europäische Qualitätsstandards (oder besser) erreichen will, braucht es gute Leute. Und zuguterletzt betreiben auch die Vorstände des Ostens keine karitativen Organisationen - die wollen auch was verdienen. Jetzt rechnen wir also noch den Lohn weg, der durchaus auch dort anfällt und ein Schipperl, das letztlich für den Konzern überbleiben muss.

Was also, darf man jetzt schätzen, ist bei diesem Preis die Lederausstattung wert? Das Allrad-System? Der Motor? Das darf alles de facto nicht mehr als einen Pfifferling kosten. Das Ding kann - rein logisch - also quasi nichts wert sein.

Das ist so wie mit 200 Euro Mountainbikes, 3 Euro Jeans oder dem Wohzimmer-Komplett-Verbau (*würg*) um 199 Euro. Das sind keine Schnäppchen (ie gute Ware verbilligt), das ist systematisch produzierter Schrott. Es gibt nicht geschenkt, man kriegt letztlich, was man zahlt.

Nur, damit es noch ein wenig mehr in ein PC-Forum passt: die Auswirkungen dieses "Geiz-Trendes" sehen wir ja an den PC-Teilen. Die Sachen sind zwar super billig, dafür auch so fehleranfällig wie nie zuvor. Man kann heute für 1000 Euro einen Pracht-PC kaufen, dass aber irgendein Teil vom Fleck weg nicht funktioniert ist quasi amtlich.

tjo, najo, also her mit Gegenargumenten ;-).

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Re(2): Endlich: die Chinesen sind da
08.07.2005, 18:29:20
Das ist so wie mit 200 Euro Mountainbikes...

Na das passt dann ja eh. Ich fahre seit 5 Jahren mit einem Fahrrad dieser Qualitätsstufe (auch wenn es damals noch mehr gekostet hat weil's bei einem überteuerten Klein-Händler gekauft wurde) knappe 150-200 Kilometer pro Woche und es funktioniert noch tadellos. Was ich damit sagen will: nicht alles was einem eingeredet wird, dass man braucht, braucht man "wirklich" in der besten erhältlichen Qualitätsstufe. Wir gehen ja auch nicht zum Tischler der's uns "persönlich" macht sondern kaufen unsere Möbel bei Kika, Leiner, Lutz und Konsorten. Wir gehen nicht zum 3 Hauben Koch sondern zum Schnitzelwirt um's Eck. Wir bauen uns keine Häuser mehr aus Einzelteilen sondern kaufen uns Fertighäuser. Und es hält. Die Leute haben nach wie vor ein Dach über dem Kopf welches dicht ist, sie benutzen ihre Küche wenn es sein muss genauso lange wie es auch schon die Oma getan hat, sie werdem vom Essen genauso krank oder gesund wie immer schon und das 200€ Fahrrad trägt den Grossteil der Leute überall dorthin wo sie wollen.

Das Hauptargument mit dem die EU-Industrie Punkten will ist vor allem die bessere Qualität. Aber ob selbige wirklich besser ist, bleibt dahingestellt. Zumindest aber ist deutlich zu beobachten, dass sie ihre eigenen Produkte nicht mehr im Griff haben, wie überforderte Mechaniker, die angesichts der vielen "Qualitätskomponenten" nur mehr ächzen, bei jedem Werkstattbesuch auf's Neue anschaulich demonstrieren.

Gruss

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Re(3): Endlich: die Chinesen sind da
08.07.2005, 19:42:26
nicht alles was einem eingeredet wird, dass man braucht, braucht man
"wirklich" in der besten erhältlichen Qualitätsstufe.


Es redet keiner von der "besten Qualitätsstufe" sondern von einem angemessenen Preis, der eine gewisse Mindestqualität ermöglicht.

Natürlich kann man mit einem 200 Euro Mountainbike auch fahren. Aber ganz sicher keine wirklichen Mountainbike-Touren und ganz sicher nicht 5 Jahre lang. Was es also bestenfalls sein kann: ein Rad, das wie ein Mountainbike aussieht, definitiv keines ist, dafür aber viel billiger, sodass es sich jemand leisten kann, der kein MTB braucht, aber gern eines hätte, um hinterher zu sagen, es ist genauso gut wie ein teures (das ist jetzt nicht persönlich gemeint).

Wir gehen nicht zum 3 Hauben Koch sondern zum Schnitzelwirt um's Eck.

oh, nein, ich persönlich mach das ganz sicher nicht.
Aber das ist der nächste Punkt, den ich absolut nicht kapier. Wenn ich schon kein Geld hab, schön essen zu gehen, dann lass ich's doch lieber. Denn um mir ein 0815-Schnitzel und einen Liter Bier reinzustellen, brauch ich keinen Wirten.

Wir gehen ja auch nicht zum Tischler der's uns "persönlich" macht sondern
kaufen unsere Möbel bei Kika, Leiner, Lutz und Konsorten.

Es sagt ja auch keiner, dass man überall und immer den größtmöglichen Preis hinblättern müssen, nur um Geld loszuwerden. Vielmehr hat es damit zu tun, auf etwas zu verzichten, wenn man es sich nicht leisten kann, anstatt zur billigsten Möchtegernlösung zu greifen.

Das Hauptargument mit dem die EU-Industrie Punkten will ist vor allem die bessere Qualität. Aber ob selbige wirklich besser ist, bleibt dahingestellt.

das darf man wohl auch nicht so leicht aus dem Kontext heraus sehen. Jahrzehntelang haben europäische Autokonzerne Entwicklungsarbeit geleistet. Sich in ausgearbeitete Segmente mit imitierter Optik und bekannter Technik hineinzusetzen, ist halt leichter, als selber Innovation zu leisten. Und die Marken, die selber Innovation bieten, sind halt auch längst nicht mehr billig. Honda, Toyota, die kosten kaum weniger als europäische Marken. Was nur beweist, dass man nicht geschenkt kriegt, sondern exakt das, wofür man gezahlt hat (oder weniger). Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass genau das auch im Einzelfall durchaus ausreicht (das "Mountainbike" für Donauinsel-Umfahrungen) ...

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