RED BULL bei Interspar am Donnerstag 14. Juli 2005
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handbuch alkohol österreich
19.07.2005, 21:33:49
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"5. Risikofaktor Alkoholabstinenz?

Wie im vorigen Kapitel erörtert, ist Alkoholkonsum für eine Reihe von ernsten
gesundheitlichen Problemen verantwortlich. Gleichzeitig wurde Alkohol in der
Geschichte aber über eine lange Zeit auch immer wieder als bedeutendes Heilmittel
eingesetzt, und es gibt auch in letzter Zeit immer wieder Forschungsergebnisse,
die eine gesundheitsfördernde Wirkung geringer Mengen Alkohols
nahe legen. Bei empirischen Forschungsprojekten zeigt sich immer wieder, dass
nicht nur der übermäßige Konsum, sondern auch die Alkoholabstinenz mit großen
gesundheitlichen Problemen einhergehen kann – ein Phänomen, das in der
Literatur meist unter dem Schlagwort „U-förmiger" oder „J-förmiger" Zusammenhang
abgehandelt wird.

5.1 U-förmige Zusammenhänge in der Literatur
Ein besonders interessantes Beispiel für einen U-Zusammenhang ergab sich in
der groß angelegten und sauber geplanten „Grand Rapid Studie" (Hurst, 1973),
die bis heute eine der zentralen Studien zur Begründung der BAK-Grenzen
(Blutalkoholkonzentrationsgrenzen) im Straßenverkehr darstellt. Bei der ersten
Auswertung ergab sich, dass sowohl stärker alkoholisierte als auch völlig nüchterne
Verkehrs teilnehmer ein erhöhtes Risiko aufweisen, Unfälle im Straßenverkehr
zu verursachen. Anfänglich wurde vermutet, dass geringe Mengen Alkohol
die Leistungsfähigkeit im Straßenverkehr erhöhen. Eine detailliertere Analyse
der Daten machte dann aber deutlich, dass dem keinesfalls so war – dass es sich
also um einen Artefakt handelte. Wertet man die Daten für Personengruppen mit
ähnlichen Alkoholkonsumg ewohnheiten getrennt aus, so zeigt sich nämlich ganz
deutlich, dass in jeder dieser homogenen Teilgruppen das Unfallrisiko mit steigendem
Alkoholisierungsgrad kontinuierlich steigt. Das nunmehr überraschende
Ergebnis war, dass Alkoholabstinente, die natürlich immer völlig nüchtern sind,
rund viermal so viele Unfälle verursachen, wie nüchterne Personen, die normalerweise
Alkohol trinken. Da die so stark unfallgefährdeten Alkoholabstinenten
allerdings nur in der Gruppe mit 0.0 Promille BAK zu finden sind, wurde dieser
BAK-Wert anfangs mit einem erhöhten Unfallrisiko assoziiert. Personen, die
üblicherweise Alkohol trinken, werden erst bei einem BAK-Wert um 0,8 Promille
so gefährlich im Straßenverkehr, wie Alkoholabstinente.
Shaper et al. (1988) stellten fest, dass sowohl Alkoholabstinente als auch Personen
mit exzessivem Konsum eine deutlich niedrigere Lebenserwartung haben als
Personen mit mittlerem Alkoholkonsum.
Marmot et al. (1993) fanden, dass Alkoholabstinente rund doppelt so oft krank
sind wie mäßige Trinker, und dabei auch noch doppelt so lang krank sind.
Letenneur & Orgogozo (1993) stellten fest, dass ältere Alkoholabstinente kognitiv
weit weniger leistungsfähig seien wie mäßige Trinker.
Lipton (1994) stellte fest, dass sowohl Alkoholabstinente als auch Personen mit
exzessivem Konsum deutlich depressiver sind als mäßige Trinker.

Uhl & Springer (1996) fanden, dass sowohl Alkoholabstinente als auch Personen
mit exzessivem Konsum deutlich mehr psychologische, soziale, psychiatrische
und neurologische Beeinträchtigungen aufweisen als mäßige Trinker (ausführliche
Darstellung in Kap. 6.22, S. 132).
Shedler & Block (1990) demonstrierten einen ähnlichen Zusammenhang auch in
Bezug auf soziale Angepasstheit und Cannabiskonsum."


(Quelle: „Repräsentativerhebung 1993/94", Uhl & Springer, 1996; „Alkoholkonsum und
Alkoholismus in Österreich", Uhl & Kobrna, 2001)



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