Linux wieder tot?
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Re(8): Linux wieder tot?
19.01.2006, 13:45:38
Also persönlich tu' ich mir bei der Fehlersuche in den log-Dateien von Linux weit leichter als im Eventlog von Windows... Alleine weil die Navigation per vi in Files bequemer geht und die "Aufdröselung" größer ist (weil ja ein druchschittlicher Dämon 4-5 Logfiles generiert und sich auch noch oft per SIGUSR1 und SIGUSR2 dynamisch in der verbosity im Log modifizieren läßt.

Tatsächlich denke ich aber, daß man so oder so Spezialisten zum Aufsetzen eines Systems braucht - auch unter Windows. Denn selbst Typen wie ich (die unter Win net einmal Halbwissend sondern eher Viertelwissend sind) müssen oft bei Freunden in der Nachbarschaft helfen, wenn's wieder mal wo "späult".

Die RPM-Abhängigkeiten sind zum Teil echt schlimm - abhängig vom Distributor. Das ist echt einer der Punkte, die einen bei SuSE zum Verzweifeln bringen, weil die Jollies in den RPMs oft definiert haben "Paket A Braucht genau Paket B in genau der Version 1.2.3" (statt in einer Version größer gleich 1.2.3).

Das wirkt sich so aus:
Du setzt dein System komplett auf und machst ein Online-Update. Dabei wird die Versionsnummer von Paket A zB von 1.2.3 auf 1.2.4 gehoben. Später kommst drauf, daß du auch Paket B von der CD installieren willst... Paket B erfordert aber Paket A - eben in genau der Version 1.2.3... Kann man also nicht mehr installieren... ARGH!

Du hast dann folgende Varianten:
x) installieren mit --no-deps. Das kann aber nix - weil Du dir nicht sicher sein kannst, ob du Dir nicht ein unsauberes System eintrittst
x) Backup der Daten und Neuinstallation (gleich mit Paket B). Das dauert aber meist 3 Stunden - kann also auch nix. Zusätzlich halt nochmals das you...

Definitiv ist das bei SuSE beshissen gelöst - und ich hoffe mal, daß sich das verbessert, wenn OpenSuSE in der 11er-Version herumgurkt. Ist aber derzeit echt einer der unbefriedigenden Punkte.. zustimm. Damit kann ich nur deshalb leben, weil ich meist gleich alles installier... Die 2-3GB Platz extra tun mir auf meinen meisten Rechnern net weh - und die Abhängigkeiten sind damit kein Problem, weil dann eh immer alles auf einem Stand ist. Es ist aber eben weit weg von einem optimal-Zustand, keine Frage.

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Re(6): Linux wieder tot?
21.01.2006, 19:20:27
ad 1.) Was kannst denn spielen? Snake? Oder die paar handgezählten Spiele die es für Linux gibt?


Es gibt schon einiges, wenn auch nur einen Bruchteil dessen, was unter Windows verfügbar ist. Dafür aber virenfrei ;-)

ad 2.) Idioten gibt es überall. Aber dennoch ist Windows "out of the box"
dodeleinfach zu bedienen, was man von Linux ned behaupten kann.


Doch, Linux ist mittlerweise tatsächlich "dodeleinfach" zu bedienen.
Muß ja nicht jeder mit der Konsole arbeiten.

ad 3.) Die Leute können aber primär MS Office und Co. Und daher wird das auch der Standard bleiben.


Die Leute könnten auch mit OpenOffice, AbiWord oder GNumeric arbeiten.
Die Unterschiede in der Bedienung bei einfachen Arbeiten sind wirklich marginal.

ad 4.) Wenn ich am Server schon ein Unix brauche (und Unix ist durchaus gerechtfertigt, keine Frage) dann nehm ich ein kommerzielles Unix und eher
nicht ein Linux. Und MS-Server haben ABSOLUT ihre Berechtigung. Sie sind
komfortabel zu administrieren und mit Verlaub: Stabil sind sie inzwischen
auch.


Oha - wenn ich mir das technische Level von SCO ansehe, tränen mir die Augen.
Und Solaris ist ja mitterlweile auch schon OpenSource!
Und warum sollte sich jemand um viel Geld ein OPSYS, und danach für eine Menge Geld Support kaufen, wenn er mehr Leistung und besseren Support kostenlos bekommt?
Klar, wenn der EDV-Leiter es wichtiger findet, sich "abzuputzen" als zu recherchieren, dann ist der mit einem kommerziellen Unix sicher besser dran.

Ich hab zwar keine Ahnung von MS-Server, aber das Vorurteil daß diese Mist wären, ist wahrscheinlich genauso falsch, wie jene, daß Linux so kompliziert ist.


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Re(7): Linux wieder tot?
22.01.2006, 00:47:01
Doch, Linux ist mittlerweise tatsächlich "dodeleinfach" zu bedienen.
Muß ja nicht jeder mit der Konsole arbeiten.

Aber nicht direkt bei "out of the box"....

Oha - wenn ich mir das technische Level von SCO ansehe, tränen mir die Augen. Und Solaris ist ja mitterlweile auch schon OpenSource!
Und warum sollte sich jemand um viel Geld ein OPSYS, und danach für eine Menge
Geld Support kaufen, wenn er mehr Leistung und besseren Support kostenlos
bekommt?
Klar, wenn der EDV-Leiter es wichtiger findet, sich "abzuputzen" als zu
recherchieren, dann ist der mit einem kommerziellen Unix sicher besser dran.


Ich meinte damit zwar weniger Solaris sondern mehr HP/UX und AIX.
Und warum ich mir den Support kaufe? Ganz einfach, weil ich meinen Job liebe. Und ich will bei Produktivsystemen jemanden würgen können, wenn die Kiste steht. Als Admin schau ich, dass die Kiste im Normalbetrieb läuft, löse einfache Probleme, kümmere mich um tägliche Routinearbeiten. Aber wenn die Kiste voll abschmiert, DANN ruf ich die Experten an. Und DIE haben dafür zu sorgen, dass innerhalb der vereinbarten Zeit das Werkel wieder läuft. Und wenn es das nicht tut, dann habens gewaltige Probleme. Aber ICH kann mich abputzen, und ICH kann danach beim Vorstand stehen und sagen: Schauts, es war eigentlich alles geregelt, aber der Lieferant hat gepfuscht....

Ich hab zwar keine Ahnung von MS-Server, aber das Vorurteil daß diese Mist wären, ist wahrscheinlich genauso falsch, wie jene, daß Linux so kompliziert
ist.


Ich arbeite täglich in der Firma sowohl auf kommerziellen Unixen als auch auf Windows Servern. ICH empfinde die Unixe eh nicht mehr als sonderlich kompliziert, wenn man mal das Handwerkszeug beherrst. Aber einen Anwender hat das nicht zu kümmern. Der hat zu arbeiten auf dem Rechner und nicht erst dessen Bedienung zu lernen oder sich umzulernen.

lg
Cereal

For my birthday I got a humidifier and a de-humidifier... I put them in the same room and let them fight it out.  Steven Wright

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Re(7): Linux wieder tot?
28.01.2006, 05:29:55
SCNR:

Im Rahmen dieses Vergleichs ist Linux eine Zugmaschine, die eine Handvoll Freaks (Jaja, Polemik. Nur bitte: um Polemik bist du in deinen Ausführungen ja nicht verlegen, also nicht wundern, wenn da was Korrespondierendes retour kommt ;-)) als Privat-PKW nutzen.
Denn Linux ist ein bewährtes und potentes Server-BS, auf einem Desktop für Endnutzer hat's freilich nichts verloren. Ist für derartige Zwecke und Arbeitsweisen dann entsprechend "impotent" im Sinn von ungeeignet.

So,
und das immerwieder Verblüffende wäre - besagte Handvoll Freaks predigen, um wieviel schöner die Welt sein könnte, wenn alle Hausfrauen und Pensionisten Zugmaschinen als Privat-PKWs nutzen, aber kommt dann wirklich eine Hausfrau mal auf die Idee, diesem Konzept eine Chance zu geben, und hat bereits beim Einparken ihrer privat zu nutzenden Zugmaschine ernste Probleme, kommentieren sie das selbstgefällig und süffisant damit, dass manche wohl einfach zu dumm sind, eine Zugmaschine in den Griff zu bekommen.

Hm-tja,
die nackte Statistik im Eröffnungsposting macht eine Aussage, die mal für sich aussagekräftig dasteht. Ob man nun argumentiert, dreiviertel aller Anwender wären zu dumm, eine Zugmaschine steuern zu können, oder aber nicht dumm genug, sowas als Privat-PKW nutzen zu wollen, ändert herzlich wenig an der Aussagekraft, wie sich die Verbreitung von Linux entwickelt hat (... und IMHO wird).
--  
In der Dunkelheit
sieht man nicht so weit
wie bei Tageslicht
wo ma weiter sicht

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Re(8): Linux wieder tot?
30.01.2006, 08:15:25
Hi
Ich wollte mit meiner Aussage ausdrücken, dass zum Spielen jede Spielekiste besser geeignet ist als ein PeZäh. Offensichtlich ist es mir nicht gelungen, damit bei Dir durchzudringen. Ich habe nicht daran gedacht, die Linux-Kiste oder die Spielekonsole einem der beiden Transportmitel gleichzusetzen - wenn überhaupt wäre mir wegen der viel besseren Personentransport-Kapazität eher die Linux-Kiste wie ein PKW vorgekommen, wegen der zu bewältigenden Datenmengen und Rechenleistungen auf dem grafischen Sektor ("PS") die Spielekonsole wie ein LKW - da hast Du mich falsch interpretiert.
Ich habe keine Spur von einem Gedanken darüber verschwendet, die Programierung eines PC's oder der Spielekonsole (das Fahren der Zugmaschine oder des PKW) dem Alltagsanwender zuzumuten. Für Otto N. sehr wohl zumutbar erschien mir, die richtige Maschine für die Last auswählen zu können. Auch ich benutze beide Welten, Windows und Linux PC's, nicht als Programierer sondern als User, bestenfalls als experienced User.
Ich wollte zum Rest der Dikussion nichts beitragen, aber am Rande: Entgegen Deiner Meinung finde ich auch Linux am Desktop für den Alltagsbetrieb funktionsfähig, empfehle aber nicht, ohne genügend eigenem Antrieb darauf umsteigen zu wollen. Ich sollte es nicht zugeben, bin im irgendwo im inneren sogar ein wenig froh, wenn möglichst Viele mit unüberlegten point and click-Versuchen scheitern. Es geht mir nur ziemllich auf die Nerven, wenn jemand Linux verdammen will, weil es nicht Spielfähig ist. Auch wenn das keiner sehen will: Linux will in seinem innersten gar nicht wirklich Spielsystem sein! Der Spielzeug-Geruch bleibt IMHO an Windows haften.
Gruß und *zirp*
GriLLe
--
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(User: Wie oft soll ich das falsche Kennwort noch eingeben?)

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Re(8): Linux wieder tot?
18.01.2006, 18:27:11
Klar ist das ein Weg um Sicherheit zu erhöhen - einfach mal alles auf dedizierten Servern laufen zu lassen. Klar wird's auch sicher gerne von Verkäufern und Business-Partnern empfohlen ;-)

Das mit der "Downtime auf Software zurückzuführen"...
Nun ja, ich vertraue da zugegeben mehr den Unixoiden - Denn was passiert bei Hardwarefehlern ? Darf das Downtime geben oder ist ein nicht-funktionierendes-Takeover ein SW-Bug ?

Bei Win2k3-Servern vermute ich eher kritische Applikationen - die sollten ja wohl nie downtime haben... Und wenn man eh schon mehrere dedizierte Server einsetzt, so könnte man sich ja folgendes Szenario erwarten:
Service A und C auf Server A und B, Service B und D auf Server C und D, ...
mit automatischem Takeover bei Ausfall (natürlich ohne Verlust einer Session sondern 100%ig transparent). Das bedeutet, bei den 2k3-Servern hattet ihr wirklich /nie/ Downtime ?

Oder Linux in einer LPAR... Wenn ein paar Linuxe auf einem Server in LPAR's rennen, kannst ja fein das Betriebssystem mit allen Apps tauschen, ohne daß Downtime entsteht - da kenn ich unter Windows auch noch keinen Weg (was ja wieder nicht bedeutet, daß es ihn nicht gibt ;-) ).

Oder einfach mal in Betrieb dem OS Prozessoren hinzufügen oder wegnehmen (was ja gerade bei LPARs Sinn macht) - sind die vielen kleinen Goodies, wo ich allen Unixoiden mehr vertraue als Windowsoiden ;-).

Gebe aber gerne zu, daß das Vorurteile sind, weil ich eben mit Win-Servern keinerlei Erfahrung habe.



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Re(3): Linux wieder tot?
18.01.2006, 21:15:56
naja, das hauptsaechliche hindernis ist, dass man sich oft wegen diverser probleme stundenlang durch diverse foren wuehlen muss (die allerdings ECHT saugut sind) bis die ganze hardware gscheit rennt...und das will ich in der regel als privatanwender nicht tun muessen.

Und am ende kommt man ev. noch drauf, dass es fuer die eine oder andere anwendung weit bequemere loesungen unter windows gibt, ein trumm wie virtualdub suche ich bis jetzt z.b. unter linux vergeblich.
Die ganzen diesbezueglichen programme die mir bis jetzt untergekommen sind (kino, etc.), laufen entweder nicht stabil auf meiner kiste oder sie haben nicht den funktionsumfang den ich mir wuensche.

Als "interessierter bastler" kann ich damit leben, ja es ist sogar eine herausforderung, das zeug so zum laufen zu kriegen wie ich es mir vorgestellt habe und dabei noch was zu lernen, aber fuer den "normalen" desktop-einsatz waers mir zu stressig, da will ich, dass das glumpert zuverlaessig und stabil funktioniert und schnell eingerichtet ist. (ich denke z.b. an den initialen aufwand, meine radeon treiber, hardware acceleration, onboard netzwerkkarte mit nforce2 chipsatz, die TV-karte-insbesondere deren Radiotuner etc. hinzukriegen so dass ich auch davon aufzeichnen kann...usw.)

Desweiteren wird unter WIN wenns nimmer funktioniert wird das image das man nach der installation gezogen hat druebergeknallt und passt wieder, innerhalb von 10 minuten. Ist weit schneller, als sich durch diverse manpages zu wuehlen, logfiles zu lesen, nachzulesen welche compilerflags nicht miteinander "koennen" und diverse problemchen von xfree und xorg zu ergruenden ;-)

Mein Fazit: Wenn man hauptsaechlich auf der kommandozeile arbeitet, hat das alles ja seine berechtigung, weil ne menge probleme von vornherein wegfallen, aber als vollwertiges desktop system unter X-windows...vergisses, meiner meinung nach (zumindest nach dem derzeitigen stand der dinge).

P.S: Meine erfahrungen gruenden sich auf gentoo, dem INSTALLATIONSHANDBUCH kann man allerdings nix nachsagen, das ist 1A, das hab auch ich als anfaenger so empfunden.

Um zum thema zurueckzukommen, ich fuer meinen teil bin froh, dass der ganze Linux-Hype ein wenig abgeflaut ist.

lg
Dreamer030

18.01.2006, 21:18 Uhr - Editiert von dreamer30, alte Version: hier
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Re(4): Linux wieder tot?
21.01.2006, 12:16:44
DAS wär mal ein Feldversuch...alle die Deppen die zu blöd sind die einfachsten
Dinge zu behirnen drei Monate zwangsweise auf Linux umzustellen...das Internet
wäre LEER!!!


Wenn die das wirklich 3 Monate lernen täten, würden sie mindestens so mit Linux umgehen können, daß sie die Basics der Installation und Benutzung könnten (überflüssige Details wegen Überforderungsgefahr ausgeblendet) und den einen oder anderen würde es ggf. motivieren weiter zu machen.

Der eine oder andere würde sagen AHA und sich freuen das gelernte einsetzen zu können.
*TRÖT*setzung, er will tatsächlich nicht mehr  als bissi Internet, Office usw. wems reicht ...

Unter Knoppix ist das doch alles pipieinfach. (unterstützte Hardware *TRÖT*gesetzt)
Ich habe mich seit ich auf Knoppix gestoßen bin auch an Linux versucht, Handbücher gelesen und mir Grundkenntnisse angeeignet. Internet, und einfache Desktopanwendungen, Netzwerk zu Win-PCs ist da alles easy. Als ich aber sah, wie viel ich noch lernen muß, um Linux auch wirklich einsetzen und verstehen zu können
(Hab meine HD Install Knoppix durch apt-get geschossen und wußte nicht warum, Treiber nicht zum laufen bekommen ...) Habe ich mich damit abgefunden die einfachen Dinge, die Knoppix so erfolgreich machen einfach weiter von der Boot CD zu nutzen wenns sein muß und mich nicht weiter so intensiv damit zu befassen. Geblieben ist ein Eindruck: Super interessant mit viel Potential, was aber intensive Kenntnisse erfordert, wenn mans wirklich richtig nutzen will. Da nutze ich doch lieber das was ich kenne, und womit ich klar komme, als das was ich machen will unter einem anderem OS mühselig zusammen zu-b-a-s-t-e-l-n
ohne Garantie es je hinzubekommen. Zudem versteh ich meist von den Lösungsansätzen der Linuk Kenner fast nix. Das ist auch nicht unbedingt motivierend.

mfg

Ramses

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PLUG & PLAY Schraubenzieher erkannt, legen Sie den Datenträger mit der Aufschrift Driver Disk ein und drücken Sie die Anykey Taste.
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(M)ich als Beispiel
26.01.2006, 10:29:42
Da ich einer derjenigen bin, die sich schon gross auf den Umstieg auf Linux vorbereitet haben, jetzt aber doch auf Windows bleiben, interessiert euch vielleicht meine persönliche Meinung.

1. Linux zu installieren war ja auf einem halbwegsigen Standardsystem noch machbar. Auf die Power einer Graphikkarte, welche erst durch die korrekten Treiber entfacht wird, konnte ich im Büro-PC verzichten. Aber wenn ich einen PC nach langer Zeit perfekt zum Laufen gebracht hatte, gab es irgendwann beim Start eine Fehlermeldung, mit der ich nichts anfangen konnte.

Die Rescue-Disk änderte nichts an der Fehlermeldung, und ich konnte alles neu aufsetzen. Nicht bei einer bestimmten Distribution, sondern bei allen, die ich bisher getestet hatte!

2. Mandrake Linux 8.x bat mich am Ende der langwierigen Installation, eine Graphikauflösung auszuwählen. Ich weiss aufgrund eines Zufallstreffers, welchen ich dummerweise nicht dokumentiert hatte, dass eine bestimmte funktioniert, welche aber mit den tatsächlichen Daten meines Notebook-Bildschirmes (non-interlaced, Hz-Zahl etc.) nichts zu tun hatte. Wiegesagt habe ich leider diesen Zufallstreffer nirgends aufgeschrieben, und seitdem schaffe ich es nicht mehr, dieses Linux zu installieren, denn nach jeder falschen Auswahl hängt sich der PC auf und ich kann wieder die gesamte Installation von vorne beginnen. Anders weiss ich mir als Laie leider nicht zu helfen.

3. Bei all den Treiber-Problemen wundert es mich doch, warum gerade auf Linux die Einbindung neuer Geräte so lange dauert, da doch Linux andauernd gewartet und aktualisiert wird.

Windows-Versionen kommen nur alle paar Jahre raus und trotzdem erkennt auch Windows 98 heute (2006!) noch viele Geräte automatisch, die die neuesten Linux-Distributionen nicht einmal mit händischer Hilfe nachinstallieren lassen.

4. Ich verwende in Excel 2000 nur einfache Tabellen. Trotzdem bietet keines der Linux Office-Pakete nur annähernd so brauchbare Einstellungen zu Hoch- und Querformat bzw. Seitenumbruch wie Excel. Ich habe nämlich keine Lust, beim Ausdruck verschiedener Tabellenblätter in einer Datei, die einmal Hoch- und einmal Querformat sind, jedesmal dies als auch die Grösse in % händisch zu verändern. Darauf wurde von mir an OpenOffice schon vor Jahren mehrmals hingewiesen, hat aber dort niemanden interessiert. Meines Wissens wurde dies in OpenOffice 2.0 nicht verändert, muss ich aber noch verifizieren.

5. Stabilität: Windows XP hängt sich seltener auf, als es alle von mir getesteten Linux-Distributionen auf KDE- oder Gnome-Oberfläche taten. Debian habe ich allerdings nur auf der Konsole getestet.

Fazit: Wenn selbst ein interessierterer Anwender wie ich mit solchen teils unlösbaren Problemen zu kämpfen hat, wie soll dann Otto Normalverbraucher damit arbeiten? Ich hatte wirklich viel Freude an Linux, besonders weil die meisten Programme auch auf Kommandozeilenbasis zu bedienen waren. Aber jetzt ist Linux am Zug. Ich habe lange genug gewartet, probiert und unterstützt.

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Re: (M)ich als Beispiel
30.01.2006, 08:37:51
Hi
Vielleicht kann ich Dir zu ein paar Unterpunkten ein wenig Hilfestellung geben.
Zu1.) Die Fehlermeldung, ev. im richtigen Forum hinterlassen, hätte vielleicht Fehler aufgedeckt. Ich habe Jahrelang die Fehlermeldunge eines defekten Speichers überlesen - die es unter Windows gar nicht gab. Dort bin ich dann plötzlich in "unerklärliche" Probleme gelaufen.
Zu 2.) Manchesmal hilfreich 640 x 480 zu wählen - das kann wirklich jede GrKa, weil Windows beim Install darauf aufsetzt, dass das funktioniert. Dann mit dem Tool zum Bildschirmeinstellen - frag mich nicht wie das heißt, vieleicht SAX oder so? - die Auflösungen ausprobieren. Wenn sie nicht passt, wird, wie bei Win, auf die voreingestellten 640 x 480 zurückgeschaltet.
Zu 3.) Verwechsle, um in Windowssprache zu bleiben, Sicherheitsupdates nicht mit neuen Treibern. Z.B. der Kernel liegt gut organisiert in der Hand vieler vieler vieler Leute, neue "Treiber" werden meist erst bei Bedarf von einzelnen im eigenen Interesse zum laufen gebracht. Linux ist nun mal keine Firma.
Zu 4.) IMHO: OO kann das problemlos, schon von Anfang an. Nur sind die Einstellungen für an Excell gewöhnte User nicht an den richtigen Stellen. Mir geht es beim Umsteig von OO auf Excell ähnlich, aber ich kann auf mehrere Wissende zugreifen.
Zu 5.) das könnte mit 1.) zu tun haben - zumindest war's bei mir so.

Nur einen Treffer von den fünfen würde ich schon als Erfolg sehen ;-)

Gruß und *zirp*
GriLLe
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(User: Wie oft soll ich das falsche Kennwort noch eingeben?)

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