Das Auto macht uns total verrückt
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Re: Das Auto macht uns total verrückt
22.09.2007, 02:07:02
Allerdings beschränkt sich dieser Herr auf einen Teilbereich. Was ist mit diversen Fabriken, die Produkte herstellen, Kraftwerken, etc. Diese sind auch ein Teil des Ungesunden. Ich finde es total sinnlos Produkte billigst herzustellen, die einige Monate halten und diese dann wegzuwerfen. DVD Player gibt es bereits ab 30 € (halten tun sie dann ein halbes Jahr). Oder Handys, mp3 Player etc. Die sind auch nur auf eine Haltbarkeit von 2 Jahren beschränkt.

Vor einigen Wochen bin ich am Wochenende mit einem Freund nach Polen gefahren um mir das Land (wohlgemerkt in aller Kürze) anzusehen. Da habe ich aber was gehabt davon und es war wirklich eine Bereicherung. Da finde ich das Auto sinnvoll, weil es mich schnell an Orte bringen kann, die ich anders nur sehr schwer erreichen kann. Mit dem Fahrrad wäre ich sicher nicht nach Polen oder sonstwohin gehfahren. Also wenn man schnell längere Distanzen zurücklegen möchte ist das Auto sehr ok finde ich. Dort wo man hin will kann man sich die Dinge ja langsam ansehen. Da finde ich die Produktion von Massengütern eher bedenklicher. Weil von einem Gerät, das ein paar Monate bis wenige Jahre hält, hat man weniger. Vor allem es wird ja dann einfach weggeworfen oder entsorgt. Das Auto ist meiner Meinung nach nichts Schlechtes sondern für meine Entfaltung sogar was wichtiges. Man darf halt nicht gedankenlos damit umgehen. Sinnlos ist es zb. günstigen Apfelsaft aus irgendeinem Land zu importieren und gleichzeitig unseren mit dem LKW in ein anderes Land zu fahren. Nur weil dies für Unternehmen billiger ist.

Man muss sich genau ansehen, was wie und wo einen Sinn ergibt. Wenn ich mit dem Auto meine Umgebung erkunden möchte, finde ich das ok, weil ich sehe andere Leute und Länder und wie es dort ist, wie die Menschen leben etc. Allerdings habe ich eine Abneigung gegen billigst produzierte Dinge, die irgendwo hergestellt werden und eine extrem geringe "Lebenserwartung" haben. Da werden Ressourcen verschwendet und die Luft verpestet. Geschweige denn von den Arbeitern, die mit giftigen Stoffen herumtun müssen für ein billiges Produkt, dass in 3 Monaten kaputt ist. Ich finde dass weit ungesünder und verantwortungslos.

Gut wäre es auch, wenn die Menschen nicht kilomterlange Arbeitswege hätten. Besser wäre es, in der Umgebung zu arbeiten, vielleicht sogar eine Arbeit, die man zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen kann. Das geht halt nicht so leicht. Es gibt auch Menschen, die täglich 100 km in die Arbeit fahren. Das ist meiner Meinung nach auch nicht in Ordnung bzw. kann man sowas nur vorübergehend machen. Ich war noch nie in so einer Situation, aber das finde ich schon unerklärlich bzw. verstehe ich es nicht. Scheinbar müssen diese Jobs extremst gut bezahlt sein. Selbst wenn ich am Land wohne muss es doch Jobs geben, die näher gelegen sind.

Also man kann schon einiges an Energie einsparen und da meine ich nicht, dass man jetzt statt Glühlampen herkömmlicher Art, energiesparende einsetzt. Wenn ich bedenke, dass im Sommer alle Supermärkte voll klimatisiert sind; das ist Ressourcenverschendung. So riesige Supermärkte rund um die Uhr zu klimatisieren muss ja extrem viel Energie verschwenden. Ist es im Sonner wirklich so heiß in einem Supermarkt, dass man es (auch als Mitarbeiter) nicht aushält.

Ich bin beruflich ab und zu in alten Gebäuden mit sehr dicken Mauern. Und diesen Sommer habe ich mir oft gedacht, wenn ich in so ein Gebäude reingehe, dass es da ziemlich kühl und angenehm ist. Und die hatten aber keine Klimaanlage.

Kurz und gut: Das Auto allein ist nicht schlecht. Für gewisse Dinge finde ich es sehr gut. Ich finde es auch nicht ok, die Schuld allein dem Auto zu geben. Fabriken und andere luftverschmutzende Dinge tragen einen gehörigen Teil dazu bei. Alternative Energien sind ok, aber das löst nicht das Problem. Da verschwendet man dann eine andere Form der Energie. Wichtiger ist, dass die das man weniger davon verwendet.


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Re(9): Das Auto macht uns total verrückt
23.09.2007, 16:20:52
falsch. er plädiert für gerechtigkeit. es ist kein wunder wenn der
öffentlicher raum zu 90% dem individualverkehr gewidmet ist und man auf der
anderen seite erwartet dass "alternative" dieses überangebot toppen sollen.


Wo hast Du die 90% her? Quelle bitte.

autos sollen die alternative zu öffentlichen verkehrsmittel werden und nicht
umgekehrt.


Warum?

der mensch lebte auch vor der erfindung des autos vorwiegend ausserhalb von
städten.


Stimmt und WIE WEIT kam er?

man hätte bis heute GAR KEINE nebenstrecken stillgelegt, wenn leute am land
diesen dienst auch in anspruch genommen hätten. das busangebot wäre ebenfalls
ungleich höher, wenn alle vorwiegend damit fahren würden. die verkehrsplannung
wurde aber nur auf den ausbau von öffentlichen strassen konzentriert.


Korrekt, wenn es KEINE Alternativen gäbe, müßte JEDER mit dem vorhandenen fahren. Nachdem es die Eisenbahn VOR dem Auto gab, hatte diese länger Zeit sich der Nachfrage anzupassen. Sie hat es NICHT geschafft. Warum nicht? Sie konnte die Nachfrage NICHT befriedigen, also stiegen die Menschen auf Alternativen um, die es konnten.

es ist genau das gleiche wie der landei, der sich beschwert dass sein
gleissler zuperrt, aber brav jede woche in die nachbarstadt wegen seiner
einkäufe mit dem auto pendelt. er sorgt zwar mit seinem verhalten für das
verschwinden der lokalen strukturen, auf der anderen hand macht er das
verschwinden für sein verhalten verantwortlich.


Auch in der Stadt hat der "Greißler ums Eck" keine Chance mehr oder täusche ich mich da? Was hat eigentlich der Greißler mit dem Auto zum tun? Wenn es eine gute öffentlich Verbindung zwischen den Dörfern und Städten gibt, hätte er dann mehr Chancen? Dies mußt Du mir erklären, ich sehe da nämlich KEINEN Unterschied.


23.09.2007, 16:21 Uhr - Editiert von motorboot, alte Version: hier
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Re(10): Das Auto macht uns total verrückt
23.09.2007, 16:47:39
Wo hast Du die 90% her? Quelle bitte.


hausnummer 90%. soll den überwiegenden anteil ausdrücken.

wie hoch wüdest du schätzen den flächenanteil der autobahnen, landstrassen und strassen im vergleich zu gehwegen, radwegen und schiene?

Stimmt und WIE WEIT kam er?


lies nochmal das interview, "the penny has not dropped yet"....


Korrekt, wenn es KEINE Alternativen gäbe, müßte JEDER mit dem vorhandenen
fahren. Nachdem es die Eisenbahn VOR dem Auto gab, hatte diese länger Zeit
sich der Nachfrage anzupassen. Sie hat es NICHT geschafft. Warum nicht? Sie
konnte die Nachfrage NICHT befriedigen, also stiegen die Menschen auf
Alternativen um, die es konnten.


denkst du wirklich so "einfach"? verkehr funktioniert nicht wie der freie markt, die verkehrspolitik der 60-80er war extrem autozentrisch. die steigende nachfrage nach mobilität hätte man damals anders stillen können als fast ausschliesslich mit dem ausbau der strassennetze.

Auch in der Stadt hat der "Greißler ums Eck" keine Chance mehr oder täusche
ich mich da? Was hat eigentlich der Greißler mit dem Auto zum tun? Wenn es
eine gute öffentlich Verbindung zwischen den Dörfern und Städten gibt, hätte
er dann mehr Chancen? Dies mußt Du mir erklären, ich sehe da nämlich KEINEN
Unterschied.


bitte, erkläre mir was ich dir an diese selbstverständlichkeit zu erklären habe? der greissler war beispielhaft gemeint für die innerstädtischen einkaufsmöglichkeiten.

¸.·´p`·.¸¸.·´a`·.¸¸.·´t`·.¸¸.·´o`·.¸¸.·´s`·.¸
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Re(11): Das Auto macht uns total verrückt
23.09.2007, 18:31:56
hausnummer 90%. soll den überwiegenden anteil ausdrücken.


Das ist sehr schwer zu schätzen.

Eigentlich kann man es dar nicht schätzen. Gut die Gehsteige sind ca 33% der Straße. zumindest im Ortsgebiet. Zwei Fahrstreifen je 2,5m, je ein Gehsteig mit 1,25m.

Die Geleise der Straßenbahn, wie breit sind die Garnituren eigentlich? 2.5m wie ein Autobus oder doch etwas breiter? Nehmen wir das Schmälere, also ca 6m in beiden Richtungen. Die Eisenbahn wieder die Frage nach der Breite 3m? Doch breiter? Also nehmen wir das Mindestmaß, je 1m Sicherheitsabstand ergibt für eine Bahn eine Breite von ca 9m. Tja, nur wieviel gibt es davon? Wenn man sich jetzt z.B. den Plan von Wien anschaut, Hütteldorf bis Westbahnhof, NordWestbahnhof (der da im 20.) FranzJosefsBahnhof, das sind auch genug Quadratkilometer.

Auch wenn wir jetzt die genauen Quadratkilometer von den Straßen, Bahn und Radwegen haben, sagt dies über Nutzung eigentlich NICHTS aus. Ja die ÖBB ist eine "Monokultur", nur auf dem Rest fahren Busse, Fahrräder, Skater etc etc. Sogar die Wr Straßenbahn ist zum Teil nicht Autofrei.

Deine 90% sind ein "gewaltiges G´schichterl" und ich muß sagen, ich traue mich nicht eine %-Angabe zu machen. Schon gar nicht Österreichweit.

denkst du wirklich so "einfach"? verkehr funktioniert nicht wie der freie
markt, die verkehrspolitik der 60-80er war extrem autozentrisch. die steigende
nachfrage nach mobilität hätte man damals anders stillen können als fast
ausschliesslich mit dem ausbau der strassennetze.


Das "Kompliment" gebe ich gerne zurück ;-) Verkehr ist nicht einfach und ein Massenverkehrsmittel kann man nur dort sinnvoll betreiben wo es eben Massen zu befördern gibt.

Die Bahn gab es bereit 100 Jahre DAVOR bis zum Beginn des 20 Jhdt gab es KEIN Auto also hatte die Bahn ca 50 Jahre Zeit eine bedarfsorientierte Infrastruktur zu schaffen. Das hat also NICHTS aber auch GARNICHTS mit den 60ern bis 80ern zum tun. Die haben nurmehr reagiert.

bitte, erkläre mir was ich dir an diese selbstverständlichkeit zu erklären
habe? der greissler war beispielhaft gemeint für die innerstädtischen
einkaufsmöglichkeiten.


Dann setze doch bitte statt "Greißler" das Wort "Nahversorger" ein. Wo liegt der Unterschied? Wenn es eine gute öffentliche Verbindung zum "billigen Fernversorger" gibt, dann hat der "Nahversorger" ausgesorgt. Geh bitte, ob Du jetzt Nahversorger, Greßler, Kleinhandel oder sonstwas sagst, ist doch egal. Ich habe den Greißler nur von Dir übernommen.


Aber ich habe kein "Liebesverhältnis" zum PKW, es ist ein Mittel zum Zweck. Es soll mich von A nach B bringen. Wenn es ein öffentliches Verkehrsmittel ist, daß DIESSELBEN Anforderungen erfüllt, steige ich um. Nur ZUERST muß es diese geben, dann kann ich erst umsteigen. Das Auto zu verteufeln und gleichzeitig KEINE brauchbare Alternative anzubieten, dies ist die größte Frechheit. Die Annahme, wenn das Auto erschwert wird, dann werden die Alternativen brauchbarer ist Träumerei.

23.09.2007, 18:37 Uhr - Editiert von motorboot, alte Version: hier
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