VW Golf od. Opel Astra
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Re(5): VW Golf od. Opel Astra
03.09.2009, 12:19:19
weist du, es herrscht in Zeiten wie diesen die Meinung "seit der Einführung der Elektronik kann man nix mehr selber machen!"

das halte ich für Quatsch und zeigt von völligen Unwissen. Denn genau das Gegenteil ist eingetreten, die Autos sind zwar um ein vielfaches komplizierter geworden, aber auch die Möglichkeiten Problemen selber auf die Spur zu kommen ist nun viel einfacher.

das beste Beispiel ist für mich nach wie vor der Umstieg von der K-Jetronic (= mechanische Einspritzung) auf die KE-Jetronic sowie deren weiteren Generationen. Inzwischen kann ich mir jedes einzelne Einspritzventil über die Diagnose ansehen sowie wie denn überhaupt die Verbrennung ist. Das war früher komplett undenkbar, da ist man im dunkeln getappt. Das aber nur als Beispiel von vielen.

und ja, es betrifft natürlich nicht nur das Motormanagement, sondern auch die komplette Steuerung wie zb. Alarmanlage, Innenraum, Türen, Fenster, Kombiinstument, Klimaanlage, ABS und Airbag - um mal ein paar zu nennen. Für mich persönlich zb. sehr interessant ist die Steuerung des elektrischen Verdecks beim Cabrio. Du glaubst garnicht was alles dahinter steckt dass dieses Verdeck sich öffnet und schliesst und welche Abhängigkeiten dabei abgefragt werden. Wer mit so einem Problem ohne einer Diagnose in die Werkstatt rollt kann sich am besten die Karre gleich einstampfen lassen, das dazahlst net was die alles tauschen würden um auf einen kleinen defekten Microschalter irgendwo im Gebälk draufzukommen.




Grüsse,
Geri    
                                              


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Re(7): VW Golf od. Opel Astra
03.09.2009, 13:26:05
dann muss es die Werkstatt doch auch können


generell sollten wir in dieser Diskussion drei Dinge auseinander halten:

1) User "Geri" - der sich mit dem Zeug privat beschäftigt und sicherlich eher als Einzelfall einzustufen ist.

2) Werkstatt XY, die sich ebenfalls mit dem Zeugs beschäftigen muss und entsprechend ausgebildet ist, sowie deren Produkt die Möglichkeit einer vernünftigen Diagnoseschnittstelle anbietet.

3) Werkstatt ZX, zwar ebenfalls extrem ambitioniert, deren Produkt jedoch keine oder geringe Möglichkeiten der Datenausgabe hat.

wobei "XY" und "ZX" steht für verschiedene Hersteller / Marken

lassen wir mal Punkt 1 ausser Acht, das bringt hier eh nix. Mir ist schon klar, das hier ist kein Fachforum.

aber reden wir mal über Punkt 3, Hersteller ZX mit einer schlechten bis gar keiner Möglichkeit Daten auszulesen (und ich rede bitte nicht nur von Fehlercodes, sondern von Messwerten der kompletten Sensorik oder Steuerung verschiedener Bauteilegruppen)
Der ist in meinen Augen ein armer Hund. Tauschen auf Verdacht liegt sehr nahe. Oder tauschen kompletter Baugruppen (zb. ein Automatikgetriebe), nur weil ein paar wichtige Messwerte nicht angezeigt wurden bzw. abgefragt werden konnten

um das noch mal zu quoten:

dann muss es die Werkstatt doch auch können


bezogen auf den Punkt 2, meine Antwort ist "jein". Und zwar (leider) aus dem Grund, weil sich die Werkstätten viel zu sehr nur auf die Fehlercodes verlassen, nicht jedoch sich Zeit und Mühe nehmen einzelne Messwerte auszulesen. Ein sehr beliebtes Beispiel ist der obligatorische Wechsel des Luftmassenmessers weil irgendein Saugrohrdruckfehler vorliegt. Hätte er sich den Luftmassenwert unter Last angesehen, hätte er gesehen dass der Sensor in Ordnung ist (ein Wechsel somit unnötig ist) und zb nur ein Leck in der Ladeluftstrecke oder (bei zuviel Druck) ein Fehler des Ladedruckregelventils vorliegt. Deswegen ist zb. der Fehler Saugrohrdruckregelgrenze unter/überschritten immer mit weiteren Recherchen verbunden, und nicht wie so oft - auf einen defekten LMM zu führen. Ich mach den Werkstätten jedoch keinen Vorwurf, man darf die engen Zeitvorgaben nicht vergessen. Diese Jungs stehen mächtig unter Druck und haben oft unerfüllbare Zeitfenster - klar dass auch hier Sachen mehr oder weniger auf Verdacht getauscht werden, immerhin kostet oft die Arbeitszeit mehr als das Ersatzteil. Aber was ich sagen will, oft ist die Diagnose nur so gut wie der Mann der sie bedient. Deswegen ist es zb. speziell bei meinem Dach der Fall dass ich niemals mit einem Problem zu VAG fahren würde - ausser natürlich ich bin Poster im Millionärsforum und mir ist das wurscht was es kostet.


Sicher, das ist alles hoch interessant, aber ich kenn mich, ich würd mich 2
Wochendamit beschäftigen undes dann in der Ecke liegen lassen.

bei mir liegt das Zeug oft monatelang unbenutzt im Kasten. Aber wehe einer braucht was oder es liegt ein wie immer geartetes Problem vor - dann bin ich froh dass ich es habe :-)

kleines Beispiel noch am Rande erwähnt: Vor zwei Wochen lief in Dmax die Story rund um den Rennfahrer Tim Schrick (den ich übrigens sehr schätze), der sich einen Aston Martin über den Winter als Rennauto aufgebaut hat - zusammen mit Studenten der technischen Universität. Als man zu einem ersten Rollout unterwegs war, ist die Kiste nicht angesprungen. Zu meinem Entsetzen baut Tim Schrick in seiner Werkstatt ein tolles Auto, hatte aber nicht mal eine Diagnosemöglichkeit um zu sehen was los ist. Naja... B-)


Grüsse,
Geri    
                                              


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