Dumm, dümmer, Leica-User?
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Dumm, dümmer, Leica-User?
11.12.2009, 10:53:00
Sorry für den provokanten Thread Titel, aber exakt zu dem Ergebnis komme ich wenn ich mir den Testbericht hier durch lese:
http://www.photoscala.de/Artikel/Photographieren-statt-Fotografieren-Leica-M9-im-Technik-Test

Zitate:
"Was mir gleich aufgefallen ist, ist die sicherlich subjektive Feststellung, dass die M9 nicht sehr gut in der Hand liegt – da fehlt ein Griff auf der rechten Seite. Den gibt es zwar – aber das ist wieder ein Extra, das (viel) Geld kostet und das eigentlich bei dem recht stolzen Kaufpreis Standard sein sollte."

"Dann ist sie langsam – nach dem Einschalten vergeht doch einige Zeit, bis sie bereit ist, beim Speichern von Aufnahmen ist sie langsam, beim Auslesen der Aufnahmen ist sie langsam – sie ist einfach langsamer als die bekannten CaNiSo-Spiegelreflex-Boliden."

"Ein weiteres Erlebnis war die SD-Kartenerkennung: Ich habe vier SD-Karten ausprobiert – zwei davon wurden erkannt, zwei nicht. Dabei gab es keinerlei erkennbare Unterschiede, es waren alles Karten von namhaften Herstellern – das ist sehr merkwürdig."

"Der Leuchtrahmen im Sucher stimmt nicht ganz mit dem wirklichen Aufnahmefeld überein. Das ist nicht wirklich ein Problem, aber es ist doch etwas störend bei einer so teuren Kamera. Der Ausschnitt stimmt einfach nicht; er ist nicht nur zu klein, sondern auch noch seitlich versetzt. Nicht viel, aber doch."

"Die Qualität des Vorschaubildes auf dem Display ist sehr dürftig und lässt keinesfalls die Bildqualität erahnen – das macht unsicher!"

"Bei der Analyse der Aufnahmen und Betrachtung der EXIF-Daten fällt auf, dass die eingestellte Blende nicht genannt wird – die Blendenfunktion ist bei der M9 rein mechanisch und der Wert wird nicht übertragen. In den EXIF-Daten codierter Objektive finden sich nur die maximale Blendenöffnung und die Brennweite, nicht aber die verwendete Blendenzahl. Daher muss man sich merken, bei welcher Blende die Aufnahme gemacht wurde, oder man macht jeweils eine Kontrollaufnahme bei Offenblende und rechnet anhand der Belichtungszeitdifferenz auf die verwendete Blende der fraglichen Aufnahme zurück. Das ist nicht komfortabel, aber es funktioniert."

Dann noch die wirklich "überzeugenden" 8-O8-O%-)%-) Ergebnisse einer Leica-Fixbrennweite bei Offenblende:


Und schon verspürrt man den seltsamen Drang EUR 5490,- (http://geizhals.at/a461464.html ) für eine Leica M9 und weitere EUR 1250,- für das 35mm Objektiv (http://geizhals.at/a279522.html ) ausgeben zu wollen um dann das Wort fotografieren offiziell völlig falsch schreiben zu dürfen! >:-D>:-D

Ich fürchte die deutsche Sprache ist nicht primitiv genug um ausdrücken zu können, wie wurscht dieses Gehäuse den meisten Fotografen sein wird ... |-D|-D

Sers
Alpenländer

11.12.2009, 11:00 Uhr - Editiert von Alpenländer, alte Version: hier
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.......
Re(7): Dumm, dümmer, Leica-User?
11.12.2009, 13:46:13
Hinsichtlich Deiner Einschätzung des Testers muß ich Dir widersprechen. Georg Nyman halte ich - ohne ihn persönlich zu kennen - aufgrund diverser vorangegangener Testberichte für einen hoch qualifizierten Tester, der sein Handwerk absolut versteht.

Ich glaube hier liegt ein Mißverständnis/Irrtum Deinerseits vor. Der Tester versteht sehr wohl, wie eine Meßsucherkamera funktioniert und was daran systembedingt anders ist als an einer Spiegelreflexkamera. Schliesslich besitzt und verwendet er lt. seinem Artikel ja auch selbst eine Leica M2. :-)

Wenn er schreibt:
"Was ist mir noch aufgefallen? Der Leuchtrahmen im Sucher stimmt nicht ganz mit dem wirklichen Aufnahmefeld überein. Das ist nicht wirklich ein Problem, aber es ist doch etwas störend bei einer so teuren Kamera. Der Ausschnitt stimmt einfach nicht; er ist nicht nur zu klein, sondern auch noch seitlich versetzt. Nicht viel, aber doch."

dann lese ich das so, dass - zumindest beim getesten M9 Exemplar - der Meßsucher ***dejustiert*** war. Wenn er richtig justiert wäre, dann müsste der aufgenommene Ausschnitt sehr wohl exakt mit der Suchermarkierung für die verwendete Brennweite 100% zusammenpassen. [Ausser vielleicht bei extremen Nahaufnahmen - aber um solche ging es ja beim Test nicht - da wurde ein Kirchenschiff von ganz hinten fotografiert]. Ein dejustierter Meßsucher an einer Leica M und schon gar am digitalen Flaggschiff ist aber ein Leica Super-Gau. So ähnlich wie eine gebrochene Kurbelwelle an einem Bentley oder Rolls. Das SOLLTE & DÜRFTE einfach nie nie nie vorkommen. :-)


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Re(3): Dumm, dümmer, Leica-User?
11.12.2009, 17:59:18
nein. Der versteht sein Geschäft. Und hat einfach in der Einleitung einige "relative Kleinigkeiten" aufgelistet, die ihm negativ aufgefallen sind. Nur diese wurde im Startpost zitiert.

siehe auch -> http://forum.geizhals.at/t676052,5795498.html#5795498

Dass die meisten hier nicht einmal wissen, wie eine Meßsucherkamera funktioniert, geschweige denn mit einer fotografiert haben ... dafür kann der Tester echt nichts. :-)

Ich kann die Lektüre echt empfehlen. http://www.photoscala.de/Artikel/Photographieren-statt-Fotografieren-Leica-M9-im-Technik-Test

Sehr gut geschrieben finde ich z.B. die folgende Passage re. Weißabgleich/Farbwiedergabe im Testbericht:

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Ein weiterer Aspekt ist die Farbwiedergabe. Farbe ist sowohl objektiv als auch subjektiv beurteilbar. Die objektive Farbwiedergabe ist messbar, die subjektive ist mit Messgeräten kaum nachvollziehbar, da es auf die Situation ankommt, in der eine Aufnahme entstanden ist. So ist etwa eine Aufnahme bei Kerzenlicht sicher nicht mehr attraktiv, wenn man die Weißbalance auf die Farbtemperatur der Kerze einstellt, da damit die Stimmung verloren geht: Objektiv sind die Farben richtig, aber subjektiv ist die Wiedergabe der Stimmung nicht korrekt. Eine DSLR soll also beides können: auf der einen Seite mit manuellem Weißabgleich die Farben so exakt wie möglich wiedergeben und auf der anderen Seite eine Stimmung möglichst genau einfangen.
... [Beispiel-Bild]
Die obige Aufnahme gibt, wie ich finde, die Stimmung sehr gut wieder – eine ausgesprochene Stärke der M9, denn man kann mit ihr unbemerkt, leise und unaufdringlich arbeiten. Und der butterweiche Auslöser erlaubt es auch, solche Aufnahmen aus der Hand zu machen. Trotz ISO 2000/34° ist das Rauschen durchaus annehmbar.

Aber eine andere Herausforderung ist es, eine Palette von vorgegebenen Farben unter kontrollierten Bedingungen exakt wiederzugeben. Sowohl Film- als auch Digitalkameras kommen hier an die Grenzen der Farbwiedergabe – es ist nach wie vor nicht möglich, alle Farben exakt wiederzugeben. Oft sind es Farben wie Türkis, Himmelblau oder Karminrot, die recht anders gesehen werden.

[es folgen die relevanten IMA-Testwerte]
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Wohl eher dumm, dümmer, Alpenländer?
11.12.2009, 12:52:35
Wohl eher dumm, dümmer, Alpenländer ;-)...

...wenn man deine apodiktische Aussage und deine "Begründung" durch Details* im Verhältnis setzt zu einer Conclusio wie:

Die M9 ist eine Kamera für Individualisten, ist ein hervorragendes Werkzeug der Kreativen. Die M9 kann viel, aber man muss es aus ihr herausholen [Anm: echt?] und sich mit ihr befassen. Die Bildqualität ist alles in allem hervorragend [Anm: Also was jetzt, doch kein "Sondermüll"?]und den NiCaSo-Pixelboliden ebenbürtig, wenn nicht besser [Anm: So ´ne Frechheit aber auch!], legt man den Gesamteindruck eines Bildes zugrunde: Die Aufnahmen mit der Leica sind über das gesamte Bildfeld hin sehr gut und ausgeglichen – das ist ein wichtiger Unterschied vor allem zu Canon, aber auch zu Nikon. [Anm: Blasphemie!!!]

Die Farbabstimmung der JPEGs ist gut, aber um wirklich exzellente Farben zu erhalten, sind die DNG-Dateien vorzuziehen [Anm: immer dieses inferiore DNG...naja, was will man, HB kommt ja auch damit daher] und es ist zusätzlich oft ein manueller Weißabgleich [Anm: Das ist ja aquch so was von unlogisch, dass manuelles Messen die Qualität gegenüber einer Automatik noch steigert...] empfehlenswert (das ist kein Leica-eigenes Problem, das ist bei allen DSLR-Kameras ähnlich). Die wahre Qualität der Aufnahmen kommt nämlich erst bei der Entwicklung der DNGs im RAW-Konverter – die Vorschau zeigt nur ein sehr mageres und dürftiges Abbild.

Das Rauschen ist erträglich, keine exzellente Leistung, aber man kann damit leben. ISO 2500/35° als maximale Empfindlichkeit ist akzeptabel [Anm: Saubären, die wollen ja nur, dass man die teuren, hochlichtstarken Linsen kauft], aber nicht berauschend in dieser Klasse. ISO 2000/34° kann man durchaus verwenden [Anm: Damit ist die Camera für den Alltagsbetrieb praktisch völlig untauglich]und die automatische Rauschunterdrückung funktioniert recht gut. Wenn man will, kann man ja die Aufnahmen noch nachträglich mit einem der vielen Plug-ins für Photoshop (zB. Topaz Denoise 3) verbessern.

Die manuelle Bedienung ist etwas für Photographen und nichts für Fotografen – und sie führt dazu, statt mit ratterndem Motor Hunderte von Aufnahmen durchzupeitschen, wieder ein Bild zu komponieren, dabei nachzudenken und dann gezielt aufzunehmen. Eine Aufnahme wird gestaltet, nicht nur geschossen. [Anm: Igitt, wie uncool!]

Wäre diese Kamera etwas für mich? Ja, unbedingt, wenn ich sie mir denn leisten könnte. Die Qualität ist einer Leica würdig – mit einigen wenigen kleinen Schönheitsfehlern, die wegpoliert werden könnten [Anm: Aber Modellpflege hat der Diskonter Leica ja nie betrieben, immer nur schnell mal Ramsch verhökert.]. Aber unter dem Schlussstrich: Endlich eine hervorragende digitale Kamera, mit der fotografieren wieder zu photographieren wird! [Anm: Also nach der Logik der ach so unglaublich guten und allem und allen überlegenen GH-Poster: Sondermüll!!!]


Tut der Welt halt einen Gefallen und besorgt Euch nie eine Leica oder eine Hasselblad. Ignoriert sie halt einfach. oder beginnt auch zu posten über die Grässlichkeit eines Aston Martin, eines Bentley, die minderwertige Schneiderarbeit von Knize und die Erbärmlichkeit der neuen Calatrava-Modelle von Patek-Philippe.

Aber wie gesagt: ;-)...manchmal sind Tech-Wanker halt sehr sehr drollig.


* Nach mehreren Jahrzehnten Fotografie und einem Jahrzehnt davon digital bitte ich um die Beantwortung einer Frage: Wozu braucht ihr denn so unglaublich lebenswichtig die Aufnahmedaten, außer um euch beim Tech-Speak einen dran runterzuholen? Ich verstehs bis heute nicht. ITPC bzw. XMP ja, aber EXIF? Was ist daran sooooooo wichtig?

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Re(3): Wohl eher dumm, dümmer, Alpenländer?
11.12.2009, 13:33:37
Aber man sieht doch gerade die Blende eh anhand der Schärfentiefe


Bei aller Zustimmung zu vielen anderer Deiner Punkte / Sichtweise ... aber hier kann ich Dir nicht folgen.

Anhand der in einem konkreten Bild wahrnehmbaren Schärfentiefe traue ich mir mittlerweile - je mehr Erfahrung ich fotografisch gesammelt habe - nicht, auf die verwendete Blende Rückschlüsse zu ziehen. Ja, ob es bei f / 1.4 oder bei f/16 aufgenommen wurde, traue ich mir meist schon zu.

Aber ich finde es im Detail immer wieder überraschend, wie abhängig von verwendeter Brennweite, Motiventfernung, Entfernung Motiv zu Hintergrund, Beschaffenheit des Motivs und des Hintergrunds krass unterschiedliche Schärfentiefen (bzw. sichtbare Auswirkungen im konkreten Bild) resultieren - dass ich daraus auch auf die verwendete Blende zuverlässige Rückschlüsse ziehen könnte.

Ich hab soviele Bilder gesehen, die bei f 5.6 mehr Freistellung zeigen und geringere Schärfentiefe (zumindest vorgaukeln) als Fotos von durchaus ähnlichen Sujets bei f 2.8 aufgenommen.

Da bin ich mittlerweile echt vorsichtig geworden.

Abgesehen  davon bin ich persönlich auch sehr froh, wenn in den EXIFs meiner Bilder die kompletten Aufnahmedaten mit abgespeichert sind. Nicht nur wegen der Kontrolle bzw. "Lerneffekte", sondern durchaus auch im Angesicht meiner teilweise jahrzehntealten Aufnahmen, bei denen ich heute ab und zu gerne wüsste, mit welchen Settings ich das damals wohl aufgenommen habe. ;-)


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