Datenretung
Geizhals » Forum » Tipps & Tricks » Datenretung (28 Beiträge, 16 Mal gelesen) Top-100 | Fresh-100
Du bist nicht angemeldet. [ Login/Registrieren ]
.........
Re(9): Datenretung
27.04.2002, 14:24:35
Jetzt könnten wir ja mal wieder eine echte Sachdiskussion über Sicherheit am Artbeitsplatz starten. ;-) Sehen wir uns Deine Punkte mal an:

sie sind extrem teuer

Stimme ich Dir zu. Aber nur dann, wenn ich damit die weiteren Punkte vermeiden will. Z.B. ein Travan-Streamer kostet einen lächerlichen Kostenanteil im Verhältnis zum möglichen Schaden, selbst DAT-Streamer (die für mich auch kein Thema sind), sind alles andere als "extrem teuer".

sie sind verdammt langsam

Nachdem ich mich mit Dir (siehe oben) eben geeinigt habe, dass gute Streamer auch teuer sind, kann ich Dir hier nicht mal näherungsweise zustimmen. Beispiele gefällig?

Tandberg SLR 7 (20/40 GB unkomprimiert/komprimiert), 3/6 MByte/Sekunde oder 10/20 GByte/Stunde Datendurchsatz. Langsam?

Tandberg SDLT 220 (100/200 GB), 11/22 MByte/Sekunde oder 39/78 GByte/Stunde Datendurchsatz. Langsam? Diese Transferraten (Schreibraten!) erreichst Du auch heute eher selten mit schnellen Festplatten.

Exabyte Mammoth 2 (60/120 ;) 15/30 MByte/s  oder 54/108 GByte/Stunde Datendurchsatz. Jetzt kannst die Festplatten, die das schaffen, schon am Daumen einer Hand abzählen. ;-)

Weitere Entwicklungen in dieser Richtung gibt es von allen Herstellern der Streamer-Technologien. Hier sein nur ein weiterer genannt: Mit AIT 3, das ab Anfang September verfügbar sein soll, setzt Sony auch für die Zukunft auf das 8mm-Schrägspurverfahren und untermauert dies mit ihrer erweiterten Roadmap. Geplant sind im Zeitraum von 2001 bis 2010 die Generationen AIT-4 bis -6, wobei die sechste Version nativ 800 GByte Kapazität bei einer Transferrate von 96 MByte/s für den Speichervorgang liefern soll.

Ich glaube, den Punkt "langsam" hätten wir bei den professionellen (und teuren, siehe oben) Streamern ausreichend entkräftet.

sie sind nicht problemlos auslesbar

Vielleicht verstehe ich Dich hier nicht richtig. Aber mit einem passenden Laufwerk sind natürlich all diese Bänder nicht nur problemlos auslesbar, auch ist mit entsprechender Sicherungssoftware das Wiederherstellen des kompletten Systems inklusive aller Systemdienste, Installationen und Einstellungen ein Klacks.

Diskette/CD bzw. Sicherungsband einlegen, einen Kaffee lang zurücklehnen und weiterarbeiten. In EXAKT derselben Umgebung wie vor dem Komplettcrash. Selbst bei einem sehr vollen Datentank dauert die Restauration maximal ein zelebriertes Mittagessen lang.

sie sind sehr fehleranfällig

Ja. ;-) Die Fehlerrate solcher Laufwerke wie oben beschrieben liegt im Bereich von unter 1 Fehler pro 10 Millionen(!) GB. Tja, das schmerzt - aber ich kann damit leben.

Relativ kostengünstige DAT-Laufwerke haben deutlich höhere Fehlerraten, meist durch unsachgemäße Handhabung (ein DAT-Band sollte nicht öfter als 30mal bespielt werden) verursacht. Aber DAT-Laufwerke zählen ohnehin nicht zu den "extrem teuren" Streamern (siehe oben), verdienen daher hier keine wesentlich Beachtung.

----------Strich drunter

Jetzt zu einem weiteren Punkt:

Zeit ist Geld

hast Du sehr richtig erwähnt. Wir sprechen hier von professionellem Umfeld, im privaten Umfeld hätte Spruch ja weniger Bedeutung.

Backup und Restore über das Netzwerk ist zweifellos WESENTLICH langsamer als heutige Generationen von Streamern. Auch sollten wir uns einig sein, dass CD-Writer auch nicht gerade dahinfliegen, wenn mal an die 5-10 GB (aus Deinem Posting) gebrannt werden müssen. Ausserdem bedarf es dazu zumindest einer Person, die die Rohlinge wechselt.

Ob diese Methode sehr zeitsparend ist? Sie ist rein von den Anschaffungskosten her allerdings günstiger, hätte im privaten Umfeld daher eine gewisse Berechtigung. Bei professionellem Einsatz fressen Dich hier schon die Arbeitskosten.

GrummelGrumpf
Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
...........
Re(11): Datenretung
27.04.2002, 20:01:59
Tja, ich will Dich nicht enttäuschen, aber...

... der von mir oben genannte Tandberg SLR7 kostet etwa dasselbe wie ein HP DDS-4 Streamer (ca. € 1100), sicher nicht zwischen 3 und 5000.

... sehr flotte DLT-Streamer liegen auch noch deutlich unter € 2000 (nur große Autoloader-Systeme sind teurer - wer solche Systeme braucht, wird sie trotzdem kaufen, da geht es dann bereits um hunderte GB Daten, trifft also kaum die "Kleinen").

... sehr flotte AIT-Streamer liegen ebenfalls bei etwa € 2000 (nur große Autoloader-Systeme sind teurer).

Du kannst das gerne nachprüfen.

Und DU hast Dich ja auf die "extrem teuren" Streamer versteift. Ich habe Dir in diesem Punkt recht gegeben, nur die anderen Nachteile, die Du angegeben hast, akzeptiere ich nicht, weil sie nicht stimmen (Argumentation und Belege bitte oben).

Also: Wo liegt Dein Problem?

Liegt es daran, dass viele meiner Kunden (fast alle sind KMUs) SLR oder AIT-Streamer einsetzen (in Zukunft wahrscheinlich auch S-DLT), weil der Datenverlust allemal teurer als der teuerste Streamer ist?

Oder, weil es Firmen gibt, die Personalkosten gegen Einmal-Anschaffung rechnen und sich dann für eine automatisierte Streamerlösung entscheiden? Das kann doch uns beiden keine Probleme bereiten, oder? ;-)

Zum "Geizhals Clientel": Du wärest überrascht, von WELCHEM Klientel Du hier sprichst. Ich z.B. gehöre ebenso dazu wie die Verantwortlichen (nicht nur IT-Verantwortlichen) großer Firmen. Wer nun aber Mercedes mit acht Airbags fährt, kann auch schon mal zu einer hochwertigen Sicherheits-Lösung greifen. ;-)

Nun wird es einige geben, denen die Sicherheit Ihrer EDV nie im Leben den Preis eines guten Streamers wert sein wird. Gut, aber ist es wirklich schlimm, wenn auch diese "einigen" mal wenigstens ERFAHREN, was sie versäumen? |-D

Wissen hat noch selten geschadet.

GrummelGrumpf
Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
 

Dieses Forum ist eine frei zugängliche Diskussionsplattform.
Der Betreiber übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge und behält sich das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.
Datenschutzerklärung