planfilm für ahnungslose...
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Re(2): planfilm für ahnungslose...
07.01.2011, 21:55:47
die kameras sind, wie ich schon erwähnte, vorkriegsmodelle. zwei ohne markenbezeichnung, eine ihagee. objektive spielen da ja jetzt keine rolle...

die rückseitenausführung ist überall ident:

ein schuber mit der mattscheibe zum einstellen, der nach oben hin rausgezogen wird, und wo dann stattdessen das negativ reinkommt. gebaut waren die ursprünglich für glasnegativkassetten.

die erste frage ist also:

wurden im lauf der zeit an den rückseitigen aufnahmen der kameras für das negativ veränderungen vorgenommen, oder blieben die über die jahrzehnte immer ident? wenn nein, dann kann man alles weitere sowieso gleich vergessen, denn wenn ich keine passende filmkassette mehr finde, dann hat sich's sowieso besprochen.

die nächste frage ist:

wenn ich es richtig verstanden habe, dann arbeitet man bei planfilm mit zweierlei dingen:

erstens hat man da den filmpack mit den negativen. und zweitens die filmkassette. das bestücken wird sicher keine große sache, ich hab mir meine filmpatronen auch selber mit meterware bestückt und dann beim sw-ausarbeiten viele jahre die filme in eine uralt-entwicklerspirale eingefädelt, wo der film die ganze spirale entlang reingeschoben werden musste - eine elende arbeit!

ich brauch also eine filmkassette - die dann wohl auch im einschlägigen fachhandel zu kaufen sein wird - und füll die an. gut. und dann? was geschieht dann mit dem belichteten film?

mein bild aus dunkler erinnerung das ich habe ist: an der rückseite der kamera ist ein ungefähr 1cm dickes filmpack drauf. das wird reingeschoben nachdem eingestellt ist. dann wird belichtet. dann zieht der fotograf ein blatt nach oben raus. und dann... keine ahnung...


07.01.2011, 21:56 Uhr - Editiert von yumiyoshi, alte Version: hier
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Re(3): planfilm für ahnungslose...
07.01.2011, 22:42:59
ein schuber mit der mattscheibe zum einstellen, der nach oben hin rausgezogen wird, und wo dann stattdessen das negativ reinkommt.


Nicht "das Negativ", die Filmkassette, aber das meintest du wohl.

mein bild aus dunkler erinnerung


Da hast du vielleicht jemand bei der Arbeit mit Polaroid Trennblattfilm beobachtet. Oder, wahrscheinlicher, du hast gesehen, wie jemand nach dem Ansetzen einer gewöhnlichen Planfilmkassette die Lichtschutzplatte herausgezogen hat.

Generell sieht es so aus: Du kaufst einen Karton mit Planfilm, z.B. eine 20er-Packung. Am besten SW-Material, damit hast du schon Erfahrung und kannst es mit einer geeigneten Entwicklerdose mit passendem Einsatz selbst entwickeln. Irgendwie macht es ja doch auch Spaß, oder? Mit den Blättern aus dieser Packung bestückst du bei Dunkelheit -in zäher Handarbeit- so viele Filmkassetten (tunlichst Doppel-Kassetten, die ein Blatt auf jeder Seite aufnehmen können) wie du nur irgendwie auftreiben kannst. Sobald die metallenen Lichtschutzplatten in die Kassetten eingeschoben sind, ist der Film geschützt und du kannst damit ans Tageslicht. Wenn du auf der Mattscheibe den Ausschnitt gewählt hast und die Schärfe sitzt, spannst du den Verschluss. Damit sollte der Verschluss zu sein, sodass du die Kassette ansetzen und die Schutzplatte vor dem Film wegziehen kannst. Nun: Voila, das Vögelchen! Dann Schutzplatte wieder einschieben usw. usf...

Wenn du Polaroids machen willst, brauchst du eine passende Magazin-Kassette dafür...aber ich fürchte, dass so etwas für namenlose antike Kameras nicht passend aufzutreiben sein wird. Denn, bleede Gschicht, in der Urzeit hat fast jeder Hersteller sein eigenes Süppchen gekocht, sodass kaum ein Teil mit denen anderer Hersteller zusammengepasst hat. Aber: Du kannst ja auch Glück haben. Am besten du ziehst einmal durch alle einschlägigen Händler und suchst in den Secondhand-Abteilungen, ob sich nicht was findet. Die Westbahnstraße ist da schon ganz gut. Dito die Secondhand-Abteilung vom Sobotka auf der äußeren Mariahilferstraße. Vielleicht findest du dort ja auch einen klassischen Belichtungsmesser, falls du noch keinen hast. Oder ein cooles altes Eschenholzstativ. Jedenfalls sollte das Zeug dann wenigstens recht billig sein.



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Re(4): planfilm für ahnungslose...
08.01.2011, 12:57:18
es muss polaroid trennblattfilm gewesen sein - war ein schwarzes plastikfetzerl, das er nach oben hin rausgezogen hat.

naja, und dann werd ich mich wohl auf die suche machen müssen nach den kassetten - ich hoffe, das sollte gehen, habe in diversen altkamera-läden immer wieder den schriftzug "ihagee" gesehen, dürfte also ein gängiger gehäusehersteller gewesen sein. mal schauen. mit nur zwei negativkassetten wirds halt ein bisserl fad das ganze.

apropos - wie gehts dann mit den belichteten negativen eigentlich weiter? zurück ins filmpack im dunkelsack (so einen sollt ich mir sowieso zulegen), oder die kassetten wie sie sind im labor abgeben? werd fürs erste wohl eher in farbe arbeiten und ins labor, da's mir derzeit sowohl an zeit, als auch an einem gut geeigneten raum fürs ausarbeiten fehlt. wobei - mit meiner art der fotografie (unscharf-abstrakt) wärs sicher nicht unspannend, das auch einmal in sw-auszuprobieren. bisserl mit extremen gradationen spielen - violá, gibt sicher geniale ergebnisse. hurra, soeben wurde eine neue idee geboren...

!:-)

wobei, blöde geschichte, da fehlts an einem geeigneten vergrößerer. hab einen sehr guten für kleinbild, und einen historischen von meinem vater, der leider nur bis 6 x 6 geht. aber mal schauen, die dinge bekommt man ja derzeit tendenziell noch nachgeschmissen, vielleicht sollte ich da zuschlagen, bevor sie teuer werden...?

anm. off topic: erinntert mich ein bisserl an das auslaufen der lithografie und anderer handdruckverfahren vor 50 jahren. damals, so erzählten unsere lehrer auf der grafischen, hätten sie die druckpressen zigfach geschenkt bekommen. heute zahlst du für eine gute lithopresse mit größerem druckformat ein vermögen... wobei das alter völlig wurscht ist, die dinger waren für die ewigkeit gebaut. aber das nur so nebenbei. ich hab seinerzeit ja auch im buchdruck maturiert und nicht im offset, hatte immer schon eine liebe zu allen arten von altem technischen gerät...



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