Frage an alle Elektriker: Stromverteilung Zubau
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Re(2): Frage an alle Elektriker: Stromverteilung Zubau
01.11.2013, 23:38:24
Hallo Zombie!

Da du dich offenbar auskennst ;-) und meine Planungen so langsam weitergehen (der Lagerraum hat mittlerweile Wände, eine Dach, Fenster und Türen - ein Licht wär also mittelfristig net schlecht ;-)), hätte ich noch ein Frager!
Erinnere mich, als das Lager noch nicht gestanden ist und draußen Arbeiter mit der Flex, Mischmaschine usw. hantiert haben, dass ich das Verlängerungskabel im Haus an einer normalen Steckdose angesteckt hatte. Die Sicherung ist dann manchmal geflogen, ham die gsagt - stecks an einer stärker abgesicherten Steckdose an.
Mittlerweile bin ich schlauer und weiß dank Dir: Kennlinie B = normal. C = Waschmaschine, Herd usw.
Waschmaschine ausgesteckt, Verlängerungskabel rein, dann gabs keine Probleme mehr.

Wie oben beschrieben haben wir ja einen 3er-C-Automaten für die Versorgung des Lagers vorgesehen in der Hauptverteilung. Dort werd ich 5x2,5 anstecken. Kein FI, aber ein paar LS in die Unterverteilung fürs Lager.
Kann ich jetzt einfach das Licht im Lager mit einem B-LS versorgen und die Steckdosen mit einem C-LS?
Geizhalsmäßig habe ich natürlich ein Auge auf diverse Gebrauchtbörsen und z.B. diesen Verteiler hier im Auge:



Links oben sind AFAIK ja einfach die Klemmen, wo das 5x2,5 reinkommt und dann weiterverteilt wird. Schmelzsicherungen und FI würden dann wegfallen und dann mach ich einen B-Kreis fürs Licht und einen C-Kreis für die Steckdosen, richtig?
(Und evlt. später noch weitere Kreise für andere Zwecke).



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Re(9): Frage an alle Elektriker: Stromverteilung Zubau
02.11.2013, 16:21:49
Was genau gebraucht wird kann ich nicht sagen weil ich nicht weiß wie lang die Leitung ins Gartenhäuschen ist.

Ich würds so machen.

Hauptverteiler/Zählerverteiler:

Hier gehts nach der Vor/Nachzählersicher (je nach Bundesland/EVU) auf deine FI´s.

Hier würd ich beginnen und einen eigenen FI für den Außenbereich/Gartenhaus setzen.
Welcher notwendig ist kann ich dir sagen wenn du mir sagst wie hoch die vorgeschaltene Sicherung ist. Bei 25A zb ein Typ 4/40/0,03 AC. Hier kannst je nach belieben einen Typ G (kurzzeitig verzögertes ansprechen, damit der FI nicht gleich schaltet wenn du nen Mischer einschaltest) nehmen.
Fi kann auch Typ S ( selektiv ) ausgeführt werden wenn du einen eigenen FI im Gartenhaus willst.


Der eigene Fi für den Außenbereich hat den Nutzen dass der Fernseher / das Licht im Haus nicht ausgeht wenn draußen die Gartenpumpe absauft oder wasauchimmer passiert.

Nach dem Fi kommt eine Absicherung für die Leitung in den Garten hinaus (Größe Type etc ) je nach Leitungsqueschnitt, Länge.
Bei Verwendung eines Typs C LSS die Leitung sorgfältig wählen.
Der 16er Typ C Automat wird unter Elektrikern nicht ohne Grund als "Angstautomat" bezeichnet.

Erklärung siehe unteres Posting.

Bei der Hausausführung in den Garten kann es nicht schaden die Leitung extra auf einen ÜSPA Typ II oder I+II aufzulegen.
Ich hätt nicht Lust dass mir der Blitz der in die Gartenlampe / Gartenhäuschen einschlägt auch die gesamten Elektrogeräte im Haus grillt.

Danach mit der Leitung in den Sicherungsverteiler, einen Automaten setzen der um den Faktor 1,6 kleiner ist als die Vorgeschaltene Sicherung und dann in die Dosen etc.


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Re(10): Frage an alle Elektriker: Stromverteilung Zubau
02.11.2013, 16:52:34
Was genau gebraucht wird kann ich nicht sagen weil ich nicht weiß wie lang die
Leitung ins Gartenhäuschen ist.


Oiso da der Thread schon ziemlich groß ist und ich nicht von jedem hilfsbereiten netten Menschen erwarte, sich die Infos aus 20 Postings zusammenzusuchen, hier nochmal eine kurze Zusammenfassung:
Wohnhaus mit direkt angebauten Mehrzweck-Lagerraum-Werkstatt.
Das Leerrohr ist eingezeichnet (hier grün) sowie die geplante Lage der Unterverteilung.
Plan B wäre die Unterverteilung ans südliche Ende des Lagers zu setzen, was die Leitung um ca. 6 m verlängern würde. Da ist nämlich auch der Wasseranschluss und für eine etwaige Wassersteuerung wär's natürlich praktisch, wenn die Aktoren (Homematic) auch gleich in der UV sitzen. 4,5 oder 10 m - ist das egal oder schon relevant?



Im Wohnhaus ist im Technikraum also die Hauptverteilung HV.

Die Schmelzsicherungen sitzen unter dem Zähler, darüber die Überspannungsableiter.

Und ein 3+1 - LSS für die Lagerspeisung, bisher noch ungenutzt.


Als Unterverteilung habe ich mich bisher nach gebrauchten Exemplaren umgesehen und dachte, dass der nicht übel wäre:



Spricht also was dagegen, eine solche (oder vergleichbare) UV mit ÜSPA und FI direkt an den 4 poligen 16C-LSS in der HV anzuschließen? Mit welchem Kabel? Muss angeblich ein 5x6 sein.
Oder meinst du tatsächlich, ich sollte direkt in der HV einen extra FI installieren lassen, von dem dann auf den 4-poligen 16C-LSS, dann die Leitung ins Lager, dort nochmal ein FI und die ÜSPAs? ist das nicht doppelt gemoppelt?

Danke nochmals für deine Überlegungen!



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Re(11): Frage an alle Elektriker: Stromverteilung Zubau
02.11.2013, 17:28:00
Bin von einem Haus X und einem Gartenhaus auf Standort Y ausgegangen.
Dadurch dass du hier im selben Objekt unterwegs bist und du die Blitzschutzzone hier nicht verlässt brauchst wahrscheinlich auch keinen Überspannungsableiter.

So.
Ein 5x2.5mm² kann für die Länge sicher ausreichend sein.
Weil ich aber nicht definitv weiß wie hoch hier der Schleifenwiderstand ist empfehl ich nur um sicherzugehn ein 5x4mm²
Ein 6mm² wär für die Längen schon Luxus.

Extra absichern hat im Lagerraum defakto keinen Sinn. Wenn du hier noch ein paar Automaten einbauen willst wird im Kurzschluss/überlastfall entweder der Automat im Hauptverteiler oder einer im Lagerraum auslösen. Das wär mit Selektiv gemeint.
Also ein extra Automat hät nur Sinn wenn du auf 10 A runtersicherst. Dann geht mit hoher Wahrscheinlichkeit der Automat im Lagerraum. Weil Automaten aber zueinander nie Selektiv sind kann im Extremfall auch der im Verteiler gehn.

Ein Sicherungskleinverteiler, wie du schon gesagt hast, von Hager etc. reicht vollkommen.
Hier halt genügend TE (Teilungseinheiten) vorsehen damit du deine Steuerungen reinbekommst.
Dann noch ein paar Klemmblöcke http://image.schrack.com/katalogseiten/k_k-indus-d1_300-309_de.pdf
und weiter auf deine Homematic/Steckdosen etc.


Ein Negativpunkt an deiner Ausführung ist jedoch dass hier alles an nur einem Fi hängt.
Wenn irgendwo ein Gerät defekt ist und der FI auslöst ist das ganze Haus + Lager finster.


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Re(8): Frage an alle Elektriker: Stromverteilung Zubau
02.11.2013, 16:02:50
Weißt du das es gefährlich ist was du hier verzapfst ?

Damit der Leitungsschutzschalter auslöst brauchst du einen bestimmten Abschaltstrom.
In dem Fall hier zB. einen LSS Type C mit 16 A also schaltet dieser bei 10(c) x 16A ab = 160A!!
Type B 16 A schaltet bei 5x 16 A = 80 A !
Erkennst nen Unterschied ? Hoffentlich !

Damit du jedoch einen solch hohen Strom erreichen kannst im Kurzschlussfall benötigst du eine möglichst kurze und möglichst dicke Leitung. Deine Leitung ist nicht nur der Weg vom LSS bis zur Steckdose bzw zum Gerät sonder die gesamte Strecke vom Trafo bis zum Gerät und wieder zurück.

Laiendeutsch:
Im gegenwärtigen Fall geht die Leitung als vom Trafo bis zum Hausanschlusskasten, über Sicherungen, Klemmen, Vorzählerbereich, Zähler, Nachzählerbereich,Sicherungen,FI, LSS, und dann in den Garten in den  neuen Klemmkasten und den ganzen Weg über den Neutralleiter wieder zurück.  Hier kanns SEHR WAHRSCEINLICH vorkommen dass du einen Widerstand von mehr als 1,5- 2 Ohm erreichst was auf erstem Blick nicht sonderlich viel ist.

Bei diesem Widerstandswert wirkt deine Leitung jedoch als Ohmscher Verbraucher ( Heizstab)
Wie bedeutend das ist Zeig ich dir anhand der Rechnung :

U= 230V
R= 2Ohm

I=U/R= 230V/2Ohm = 115A

Hm 115A ist doch eh viel oder ?
Falsch !
Nun erreichst du den Abschaltstrom der nötig ist damit dein LSS Typ C schaltet nicht und deine Leitung glüht schön vor sich hin .

Jetzt gibts 2 Szenarien:
1. Deine Leitung glüht innerhalb von paar Sekunden ab. Schön. Du musst zwar deinen Garten neu aufgraben bzw die Leitung rausziehen, und neue Verlegen, sonderlich passiert ist jedoch nichts.

2. Möglichkeit:
Die Leitung geht irgendwo bei einem Brennbaren Stoff vorbei entzündet diesen, welcher dein Haus abfackelt.
Wenn dann wer nachweißt dass der Hausherr den LSS auf eigene Faust ausgetauscht hat ist der ursprüngliche Elektriker aus seinder Haftpflicht und die Versicherung zahlt sowieso nicht.


Meine Qualifikation ist übrigens ein Meisterbrief in Elektrotechnik.

BTW:
Der Typ B hätt bei 80 A ruhig abgeschaltet.

02.11.2013, 16:03 Uhr - Editiert von nesty, alte Version: hier
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