Ein paar Links für Euch zum Thema Open Source
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Re: Jetzt hast dus mir aber gegeben!
03.10.2013, 21:01:37
Wenn du die wichtigsten Gründe auflistest, warum Menschen eine Software
einsetzen und dann die Eigenschaften, die Open Source ausmachen gegenüber
stellst, wirst du merken, dass es kaum eine Schnittmenge gibt.

das mag für Software, die DU benötigst / benutzt gelten, aber lange noch nicht für andere bzw. Profis!

Gute Open Source Software ist nicht gut, weil sie Open Source ist.

gute Software hat sich dazu entwickelt, weil die Entwickler dahinter eine gemeinsame Vorstellung haben, wie sie funktionieren sollte und wenn du dir die Highlights aus der Opensource-Szene ansiehst, deren Wurzeln bis zu 30 Jahre (GNU) zurückreichen, dann ist Teil dessen nun einmal auch, daß viele Leute gezielt dazu beitragen können, und das weit über blackbox-Bugreports hinaus - das IST mit Closed Source einfach nicht möglich! Dort muß Codequalität und sauberes Design eben durch andere Methodiken sichergestellt werden. Da wie dort gibt es Grenzen. Die eines OSS-Entwicklungsmodells sind eben potentiell weiter gesteckt.

Genauso wie schlechte Closed Source Software nicht besser wird, wenn die
Quellen offengelegt werden.

dafür gibt es Gegenbeispiele - etwa Blender 3D. (jajaja, da wirst du sicher gleich wegen dessen Bedienkonzepts meckern, das sich inzwischen aber ebenfalls angepaßt hat, und zuvor durchaus zweckmässig war)

  Open Source ist kein Qualitätsmerkmal und bietet keine Vorteile für den
Nutzer, weil sich außer den Entwicklern sowieso keiner mit dem Code auskennt.

nicht unmittelbar. Wird auch so keiner behaupten, aber indirekt, weil:

*) durch Konkurrenz auch kommerzielle Lösungen billiger werden müssen (was meinst du, was MS Office kosten würde bzw. gekostet hat, wenn es OpenOffice usw. nicht gäbe?)

*) OSS = tendenziell + öfter portable Software, das fördert die Verbreitung, unterstützt immer mehr Nischensysteme, die sich bis zu gewissen Graden von Kompatibilität (binary, source, API, ...) entwickelt haben, vereinfacht die Interoperation verschiedener Systemwelten und ist schlicht gesagt die Voraussetzung für effizient betreibbare heterogene Umgebungen.
(und komm mir jetzt nicht mit "mehr als Windows braucht kein Mensch"!!! So manche Windows-Versionen sind in Wirklichkeit untereinander in einigen Punkten doch inkompatibler und inkonsistenter, als die wichtigsten Unixe am Markt, die inzwischen auf GNU & Co setzen...)

*) stell dir eine Welt vor, in der Closed Source jede effiziente Ausbildung von EDV-Nachwuchs verhindert, weil Ausbildungsstätten entweder von teuren Lizenzen oder der "Freigiebigkeit" der Hersteller abhängig sind, die damit lediglich eine Kundenbindung von der Wiege an im Auge haben!

OSS bedeutet einen lebendigen Austausch auf allen Ebenen.

Closed Source bedeutet bestenfalls Zugang über NDA, teils teure Developerzugänge und Beschränkung auf das, was der Hersteller sich so vorstellt.

Eine Closed Source Welt wäre ein Rückfall in die 80er Jahre - mit allen Konsequenzen von Preisgefüge, Stillstand und Einkastelung der Kunden.

Wenn du das schon nicht einsehen willst, dann mach dich zumindest nicht weiter durch Ignoranz lächerlich bzw. hör auf zu trollen.  ... und PLONK.



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Re(2): Jetzt hast dus mir aber gegeben!
thE
07.10.2013, 16:55:54
Wo er aber Recht hat, ist die Usability.. Gutes Beispiel ist da Blender oder Gimp.

Da ich ja auch ein Software-Entwickler bin, kann ich sagen, dass Devs meistens nicht gut für GUI Konzepte sind.
So mag einem Entwickler vieles logischer bei einer GUI-Bedienung erscheinen als dem Durchschnitts-User. Überhaupt wenn man die GUI selbst entwickelt hat..

Gutes Beispiel ist Mac OS, welches ja auf BSD aufsetzt (Darwin). Also ein 0815 BSD ist, aber die "GUI", bzw. deren WindowManager ist noch unerreicht in der Linuxwelt. Ok, Ubuntu kommt da jetzt schon näher hin, aber auch nur, weil da massivst Kohle reingebuttert wird.

Der Standard-Window Manager war einfach ein simpler Windows Nachbau, bzw. nur ein stümperhafter Versuch es nachzubauen (zum Glück nutze ich Linux zu 90% headless - also ohne GUI).

Zum restlichen will ich gar nichts sagen, da OSS oftmals so kompliziert ist, dass man Support braucht und dieser kostet dann Geld.

Die Frage ist ja auch: Wo wird mit OSS Geld erwirtschaftet?
Ich denke mal, dass meiste wird im Business Sektor (also Geschäftsumfeld) passieren und da halt via Support. Da kommt einem halt die Vermutung, dass manche Sachen absichtlich nicht "einfach" gemacht worden sind.


Und das mit den Kosten, also das closed Software wegen Open Software billiger wird.. Ist Photoshop wirklich billiger geworden? Ist Office selbst eigentlich billiger geworden?
Genauso mit Blender Konkurrenten..

Erst wenn die Usability, welche ja immer besser wird, mal an die closed Konkurrenz ran kommt, erst dann werden die bei den Preisen massivst was drehen müssen.

PS.: Das soll nix negatives gegen OSS sein, aber so super sind die OSS Produkte für normale Endanwender dann auch wieder nicht ;)
...
:P
Apple Fans sind wie Zeugen Jehovas. Es ist sinnlos mit ihnen zu reden..

Why not ZOIDBERG? (V)_(°,,,°)_(V)
                               (-.(-.(-.(-.-).-).-).-)
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Re(3): Jetzt hast dus mir aber gegeben!
08.10.2013, 01:14:45
Wo er aber Recht hat, ist die Usability..

wenn man undifferenziert aus allen Rohren feuert und dabei zufällig
auch einen Bösen trifft, macht einen das noch nicht zum guten Schützen.

Gutes Beispiel ist da Blender oder Gimp.

Blender hatten wir schon - der Punkt ist nicht, daß es die längste Zeit keine
zweckmässige Bedienung gehabt hätte, es war die notwendige Lernkurve,
die eine derartig mächtige Software eben erzwingt.
Jeder, der Blender einmal im Griff hatte, war dann davon überzeugt - das
ist ein feiner Unterschied zu GUI-Konzepten, die das Arbeiten tatsächlich
ausbremsen, obwohl die Aufgabe einfach umzusetzen gewesen wäre.

GIMP - empfinde ich nicht so schlimm, es ist eher altbacken.

Die Diskussion darum sollte auf jeden Fall sachlich und konstruktiv bleiben.

OSX /  Ubuntu kommt da jetzt schon näher hin, aber auch nur, weil da massivst Kohle reingebuttert wird.

grade der Desktop hat über die letzten Jahre mehr Baustellen aufgerissen, als geflickt.
Man erinnere sich an die Blütezeit der Konkurrenz zw. Gnome und KDE - immerhin hat
man dann einen Weg zur Koexistenz und Kompatibilität von Cut&Paste u.ä. gefunden,
seither arbeiten beide (+ einige andere Fraktionen) leider mit einem Tunnelblick.
Unity bekommt zwar langsam Konturen, aber es löst erst einen Bruchteil der Anforderungen
die man haben kann - wobei momentan auch die OSX-Oberfläche funktional stagniert.

Im Grunde wird kein aktuelles Desktop-Konzept mehr der Vielfalt der Anwendergruppen gerecht
und unter Powerusern und Profis verlagert sich die Fragestellung in Richtung Anpaßbarkeit
durch Plugins/Addons/Scripts/APIs. Da stehen aber alle Kandidaten noch am Anfang.

Der Effekt ist, daß Unixer sich weiter auf die Shell versteifen und dort - sei es zwischen einer handvoll Terminalfenster oder mit den 6 üblichen Konsolen,  herumspringen, und ernten
damit gleichzeitig den Vorteil, daß sie sich nicht mit den Unzulänglichkeiten von
remote desktop-Protokollen und geringen Bandbreiten herumschlagen müssen.

Das ist ein Status, mit dem man gut leben kann, aber der Druck, auch aus dieser Richtung
Nägel mit Köpfen zu machen, sinkt damit leider. Man hat hier sozusagen ein "lokales
Optimum" gefunden.

Zum restlichen will ich gar nichts sagen, da OSS oftmals so kompliziert ist,
dass man Support braucht und dieser kostet dann Geld.

Ein Mangel, der hier endlich angegangen werden müsste, wäre ein konsequente Vereinheitlichung
von zB Konfigurationsfiles auf (vereinfachtes) XML, wie es Apple mit den .plist's vorgemacht hat,
dann wäre die Entkoppelung der Frontends deutlich einfacher, weil zig Parser, Generatoren und
Validierer wegfallen, ebenso die vielen Workarounds, mit denen auf verschiedenen Ebenen
Sub-Konfigurationen kombiniert werden (xyz.conf -> conf.d/, mit / ohne explizitem "include" usw.)

Vor dem Problem steht die völlig entartete Windows-Registry aber aus der anderen Richtung genauso.

Das ist aber wiederum nur ein Bruchteil der Detailprobleme.

Ich zerbrech mir über den "perfekten Desktop" seit 15 Jahren den Kopf - es ist halt ein
"moving target", sowohl von den Anforderungen, gestellten Aufgaben als auch SW-technischen Möglichkeiten.

Die "Linuxer" (als Basislager von Gnome, KDE, LXDE, XFCE usw.) drehen sich leider im Kreis,
wobei man sich wenigstens aussuchen kann, bei welcher Fraktion oder Version man für sich bleibt,
aber Windows entwickelt sich nach hinten (ich hätte es vorher ja nicht geglaubt, aber
W8 ... man sitzt davor und weiß partout nicht, was man machen soll?!?!?!? Die "Testgruppe"
anhand derer man diese Kachelei als Fortschritt klassifiziert hat, muß aus dressierten Schimpansen, Autisten auf Freigang oder Parkinson-Patienten bestanden haben, aber keinesfalls aus Powerusern. %-)%-)%-) )

Die Frage ist ja auch: Wo wird mit OSS Geld erwirtschaftet?

mit den Fallbeispielen könnte man einen eigenen Thread füllen.

Ich denke mal, dass meiste wird im Business Sektor (also Geschäftsumfeld)
passieren und da halt via Support. Da kommt einem halt die Vermutung, dass
manche Sachen absichtlich nicht "einfach" gemacht worden sind.

glaub ich weniger, denn mit offensichtlich künstlich gepflegten Mängeln erreicht man keine
Kundenbindung, es sei denn, man hat ein Quasi-Monopol (SAP ....)

  Ist Photoshop wirklich billiger geworden? Ist Office selbst eigentlich
billiger geworden?

kannst du dich erinnern, was MS Office 1994 für private Endkunden gekostet hat?!?
Das Preisniveau wäre heute unmöglich.
Zugegeben: die Stückzahlen sind inzwischen auch ganz andere.
Sicher: da müsste man jetzt für verschiedene SW-Sparten, die sich punkto Komplexität
ganz unterschiedlich entwickelt haben, differenzieren. Was kann Office heute mehr, als
vor 10-15 Jahren bzw. was machen die Benutzer heute mit PS, was damals nicht möglich
gewesen wäre?

Erst wenn die Usability, welche ja immer besser wird, mal an die closed
Konkurrenz ran kommt, erst dann werden die bei den Preisen massivst was drehen
müssen.

ich zerreisse dir auch gern die Usability von Closed-Source in der Luft, denn abgesehen von
Ausnahmen hat sich der Workflow auch dort kaum weiterentwickelt.
Man wird für jeden Kritikpunkt Beispiele und Gegenbeispiele finden.

Worum es MIR aber geht: OSS bietet Alternativen und vor allem: einen günstigen Einstieg auf ALLEN Ebenen.
Woran es aber allseits happert, ist zweifellos ein stärkerer Selektionsdruck auf schlechte Konzepte.

Und pauschales = undifferenziertes Herumtrampeln aus dieser oder jener Fraktion bringt die Debatte nicht weiter.

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