Re(3): Jetzt hast dus mir aber gegeben!
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..  du hast es so gewollt!
 (user86060 am 03.10.2013, 17:56:11)
...  Jetzt hast dus mir aber gegeben!
 (kaufinator1 am 03.10.2013, 20:28:17)
....  Re: Jetzt hast dus mir aber gegeben!
 (user86060 am 03.10.2013, 21:01:37)
.....  Re(2): Jetzt hast dus mir aber gegeben!
 (thE am 07.10.2013, 16:55:54)
......
Re(3): Jetzt hast dus mir aber gegeben!
08.10.2013, 01:14:45
Wo er aber Recht hat, ist die Usability..

wenn man undifferenziert aus allen Rohren feuert und dabei zufällig
auch einen Bösen trifft, macht einen das noch nicht zum guten Schützen.

Gutes Beispiel ist da Blender oder Gimp.

Blender hatten wir schon - der Punkt ist nicht, daß es die längste Zeit keine
zweckmässige Bedienung gehabt hätte, es war die notwendige Lernkurve,
die eine derartig mächtige Software eben erzwingt.
Jeder, der Blender einmal im Griff hatte, war dann davon überzeugt - das
ist ein feiner Unterschied zu GUI-Konzepten, die das Arbeiten tatsächlich
ausbremsen, obwohl die Aufgabe einfach umzusetzen gewesen wäre.

GIMP - empfinde ich nicht so schlimm, es ist eher altbacken.

Die Diskussion darum sollte auf jeden Fall sachlich und konstruktiv bleiben.

OSX /  Ubuntu kommt da jetzt schon näher hin, aber auch nur, weil da massivst Kohle reingebuttert wird.

grade der Desktop hat über die letzten Jahre mehr Baustellen aufgerissen, als geflickt.
Man erinnere sich an die Blütezeit der Konkurrenz zw. Gnome und KDE - immerhin hat
man dann einen Weg zur Koexistenz und Kompatibilität von Cut&Paste u.ä. gefunden,
seither arbeiten beide (+ einige andere Fraktionen) leider mit einem Tunnelblick.
Unity bekommt zwar langsam Konturen, aber es löst erst einen Bruchteil der Anforderungen
die man haben kann - wobei momentan auch die OSX-Oberfläche funktional stagniert.

Im Grunde wird kein aktuelles Desktop-Konzept mehr der Vielfalt der Anwendergruppen gerecht
und unter Powerusern und Profis verlagert sich die Fragestellung in Richtung Anpaßbarkeit
durch Plugins/Addons/Scripts/APIs. Da stehen aber alle Kandidaten noch am Anfang.

Der Effekt ist, daß Unixer sich weiter auf die Shell versteifen und dort - sei es zwischen einer handvoll Terminalfenster oder mit den 6 üblichen Konsolen,  herumspringen, und ernten
damit gleichzeitig den Vorteil, daß sie sich nicht mit den Unzulänglichkeiten von
remote desktop-Protokollen und geringen Bandbreiten herumschlagen müssen.

Das ist ein Status, mit dem man gut leben kann, aber der Druck, auch aus dieser Richtung
Nägel mit Köpfen zu machen, sinkt damit leider. Man hat hier sozusagen ein "lokales
Optimum" gefunden.

Zum restlichen will ich gar nichts sagen, da OSS oftmals so kompliziert ist,
dass man Support braucht und dieser kostet dann Geld.

Ein Mangel, der hier endlich angegangen werden müsste, wäre ein konsequente Vereinheitlichung
von zB Konfigurationsfiles auf (vereinfachtes) XML, wie es Apple mit den .plist's vorgemacht hat,
dann wäre die Entkoppelung der Frontends deutlich einfacher, weil zig Parser, Generatoren und
Validierer wegfallen, ebenso die vielen Workarounds, mit denen auf verschiedenen Ebenen
Sub-Konfigurationen kombiniert werden (xyz.conf -> conf.d/, mit / ohne explizitem "include" usw.)

Vor dem Problem steht die völlig entartete Windows-Registry aber aus der anderen Richtung genauso.

Das ist aber wiederum nur ein Bruchteil der Detailprobleme.

Ich zerbrech mir über den "perfekten Desktop" seit 15 Jahren den Kopf - es ist halt ein
"moving target", sowohl von den Anforderungen, gestellten Aufgaben als auch SW-technischen Möglichkeiten.

Die "Linuxer" (als Basislager von Gnome, KDE, LXDE, XFCE usw.) drehen sich leider im Kreis,
wobei man sich wenigstens aussuchen kann, bei welcher Fraktion oder Version man für sich bleibt,
aber Windows entwickelt sich nach hinten (ich hätte es vorher ja nicht geglaubt, aber
W8 ... man sitzt davor und weiß partout nicht, was man machen soll?!?!?!? Die "Testgruppe"
anhand derer man diese Kachelei als Fortschritt klassifiziert hat, muß aus dressierten Schimpansen, Autisten auf Freigang oder Parkinson-Patienten bestanden haben, aber keinesfalls aus Powerusern. %-)%-)%-) )

Die Frage ist ja auch: Wo wird mit OSS Geld erwirtschaftet?

mit den Fallbeispielen könnte man einen eigenen Thread füllen.

Ich denke mal, dass meiste wird im Business Sektor (also Geschäftsumfeld)
passieren und da halt via Support. Da kommt einem halt die Vermutung, dass
manche Sachen absichtlich nicht "einfach" gemacht worden sind.

glaub ich weniger, denn mit offensichtlich künstlich gepflegten Mängeln erreicht man keine
Kundenbindung, es sei denn, man hat ein Quasi-Monopol (SAP ....)

  Ist Photoshop wirklich billiger geworden? Ist Office selbst eigentlich
billiger geworden?

kannst du dich erinnern, was MS Office 1994 für private Endkunden gekostet hat?!?
Das Preisniveau wäre heute unmöglich.
Zugegeben: die Stückzahlen sind inzwischen auch ganz andere.
Sicher: da müsste man jetzt für verschiedene SW-Sparten, die sich punkto Komplexität
ganz unterschiedlich entwickelt haben, differenzieren. Was kann Office heute mehr, als
vor 10-15 Jahren bzw. was machen die Benutzer heute mit PS, was damals nicht möglich
gewesen wäre?

Erst wenn die Usability, welche ja immer besser wird, mal an die closed
Konkurrenz ran kommt, erst dann werden die bei den Preisen massivst was drehen
müssen.

ich zerreisse dir auch gern die Usability von Closed-Source in der Luft, denn abgesehen von
Ausnahmen hat sich der Workflow auch dort kaum weiterentwickelt.
Man wird für jeden Kritikpunkt Beispiele und Gegenbeispiele finden.

Worum es MIR aber geht: OSS bietet Alternativen und vor allem: einen günstigen Einstieg auf ALLEN Ebenen.
Woran es aber allseits happert, ist zweifellos ein stärkerer Selektionsdruck auf schlechte Konzepte.

Und pauschales = undifferenziertes Herumtrampeln aus dieser oder jener Fraktion bringt die Debatte nicht weiter.

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.. Vom Autor zurückgezogen oder Autor hat seine Registrierung nicht bestätigt  (m3t4tr0n am 05.10.2013, 15:45:37)
 

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