Benzinverbrauch beim Beschleunigen
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Re(5): Benzinverbrauch beim Beschleunigen
12.11.2013, 17:08:54
Also zigmal machen, gleiches Auto, gleiche Voraussetzungen,... was gilt dann?
Und natürlich das warum dahinter :-)

jeder Verbrennungsmotor hat eine bestimmte Charakteristik (zusätzlich noch abhängig von Luftdruck, Temperatur, Sprit, Zündung, usw.) = einen individuellen Drehmomentverlauf, wobei das Leistungsmaximum und das Verbrauchsminimum pro gelieferter Leistung nicht ident sind =
idealer Verbrauch meist so im unteren Drehzahldrittel bei durchschnittlicher Last, Maximum hingegen bei Hälfte bis 2/3 des Drehzahlbands  = ein Break-Even zw. mehr Drehzahl und Abfall der Nm-Kurve.

Während des  Beschleunigens muß man zwangsläufig das ganze Band durchlaufen.
Je nach Schaltpunkten und Übersetzung bewegt man sich dabei länger oder kürzer am Optimum.

Wenn man nun Motoren mit Turbos (Turbo-Loch/Ansprechverhalten je nach Dimensionierung oder Koppelung von 2), vielen bewegten Massen (schwere Kurbelwelle und Kolben, 2- oder 4-Ventiler, große Kupplung und Schleppverluste, Felgen), ungünstiger Steuerung (Genauigkeit der Lamba-Verhältnis-Messung je nach Last) usw. vergleicht, wird man zu unterschiedlichen Empfehlungen kommen - umgekehrt:
für verschiedene Fahrzeugkategorien (LKW, Stadtflitzer, Sportwagen, Van, Geländewagen, ...) gibt es eben auch keinen "einzigen idealen Verbrennungsmotor".

Bei Elektromotoren ist es einfacher: relativ linearer Drehmoment/Leistungsverlauf, der durch einfache konstruktive Parameter problemlos auf eine gewünschte typische Lastsituation angepaßt werden kann, bei Wirkungsgraden zw. 70 und 90%

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Re(3): Benzinverbrauch beim Beschleunigen
15.11.2013, 10:21:25
das spießt sich trotzdem mit dem normalen Verständnis für Treibstoffverbrauch / 100km, wenn man umgekehrt den Treibstoffverbrauch nur während der Beschleunigungszeit ermitteln will. Ist vielleicht interessant für Rennfahrer.

Wenn man 0-100 in 17 Sekunden beschleunigt, hat man schon eine Strecke von etwa 200m zurück gelegt, bei 9 Sekunden etwa 100m. Insofern ist langsameres beschleunigen, selbst wenn man für die längere Beschleunigungszeit mehr Treibstoff verbraucht, vom Treibstoffverbrauch / 100km nicht unbedingt schlechter.

Aber ich denke ich weiß, worauf hinaus willst.
Verbrennungsmotoren (ohne Turbo oder Kompressor oder VCR oder Zylinderabschaltung) arbeiten nicht in jedem Lastzustand gleich effizient, sondern sind nur etwa bei 80% Drehmoment und halber Drehzahl (etwa 2500-3000 rpm) am effizientesten. Wenn man also möglichst effizient beschleunigen will, sollte man das Gaspedal zu 80% durchtreten, und die Gänge nicht ganz ausfahren, nur etwa bis 4500rpm, und dann, sobald man die 100 km/h erreicht hat, einen möglichst hohen Gang einlegen, damit der Motor noch langsamer dreht (unter 2000 rpm), und dafür eine rel. hohe Auslastung hat. Somit wäre gewährleistet, dass man die Energie aus Verbrennung des Treibstoffes im Motor am effizientesten in Vortriebskraft für Beschleunigung und zur Überwindung der Fahrwiderstände umsetzt.

siehe typisches Diagramm von einem einfachen Benzinmotor:
http://www.spritmonitor.de/sc/pics/v2036/article/muscheldiagramm.jpg


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Re(3): Benzinverbrauch beim Beschleunigen
13.11.2013, 11:03:51
"segeln" kann man mit einem Schaltgetriebe schon seit 1886


das stimmt. Allerdings - wenn wir uns ehrlich sind - ist das ein "lästiger" Zwischengriff und kaum jemand macht das. Jetzt funktioniert das automatisch, unmerkbar ohne den Fahrer damit zu belästigen oder abzulenken. Abgesehen davon, ein Doppelkupplungsgetriebe arbeitet jetzt schon sparsamer als ein Schaltgetriebe, mit dieser Funktion kann man jetzt noch mehr sparen.


aber eine frage: woher weiss das getriebe, ob man mit Schubabschaltung
ausrollen will um z.b. bei einer Kreuzung stehenzubleiben oder ob man nun ohne
motobremswirkung möglichst weit segeln will?



das habe ich mich auch gefragt. Tatsächlich funktioniert aber das Zusammenspiel zwischen Schubabschaltung (= Motorbremswirkung) und Freilauf sehr gut. Dahinter stecken jede Mange Daten wie zb. Gaspadalstellung, Momentanverbrauch, Motorlast, Geschwindigkeit, Fahrprofil (die Elektronik ist lernfähig). Leider hatte ich noch keine Gelegenheit das am Berg zu testen, ob er bergab ohne gesetzten Tempomat schneller werden würde durch den Freilauf. Diesen "Test" kann ich aber bei Bedarf bestellen, falls das jemanden interessiert. Klar ist jedoch, ist der Tempomat drinnen, dann bleibt das Getriebe geschlossen und er geht auf Schubabschaltung, bei Bedarf schaltet es automatisch zurück um die Geschwindigkeit halten zu können. Reicht das immer noch nicht, greifen die Bremsen ein bzw. rekuperiert das Fahrzeug über den Generator.


... wer also wie in dem anderen Thread behauptet die Entwicklung wäre stehengeblieben, hat leider schlichtweg keine Ahnung (nicht an dich direkt gerichtet Herr Pers. Mitteilung)


















Grüße,
Geri

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