Einvernehmliche Kündigung, AMS und Nebenverdienst
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Re(8): Einvernehmliche Kündigung, AMS und Nebenverdienst
25.08.2014, 10:06:14
Ein Wechsel kann was bringen, es kann aber auch noch schlimmer werden


da sehe ich den Denkfehler vieler Leute die ewig in einer Firma kämpfen.
Wie sagt man so schön: "Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben" und viele Leut fürchten sich so vorm Wechsel das sie mit 40 beruflich gesehen schon gestorben sind...und das ist mehr als nur traurig

Ich hab auch schon in Firmen gearbeitet wo es einfach nicht auszuhalten war und hab mir dann folgende Frage gestellt:

Kann es im neuen Job noch schlechter werden als im aktuellen?

Habe ich das klar mit nein beantworten können hab ich mir folgendes überlegt:

Bietet mir eine andere Firma um 200€ brutto mehr wechsle ich denn ich bin der Meinung in einer neuen Firma können die Arbeitsbedingungen nicht schlechter werden, sinds gleich schlecht hab ich zumindest etwas mehr Kohle und der Zustand (*PIEP* Arbeit) ist der selbe wie zuvor - bei besserem Verdienst"

Das mag sich komisch anhören, ich finds aber sinnvoll Entscheidungen auf Basis von Überlegungen zu treffen und nicht auf Basis von Jammerei und Dingen die man sich im Moment vielleicht einbildet weil man mies drauf ist


Nur eins ist sicher, die Arbeitnehmerpolitik der Konzerne und vieler grosser
Betriebe ist sich sehr ähnlich geworden, leider


Da bin ich bei dir, ich geh auch heute nicht gerne arbeiten, ich bekomm aber für den selber Ärger in der Arbeit 1600€ brutto mehr als noch vor 5,5 Jahren und damit tröste ich mich.
Ich muss aber auch sagen das ich sowieso nie gern arbeiten gehen werde weil ich nur deswegen arbeite um meine Freizeit zu finanzieren, ich arbeite zwar viel aber nicht gerne. Ich bin auhc kein Süchtler der sich über die Arbeit definiert und dann, wenn die Pension da ist draufkommt das er nun keinen Plan hat wie er sich beschäftigen kann.

Würde ich morgen 2 Mille gewinnen würde ich SOFORT kündigen und keinen Tag mehr für eine Firma / einen irren Chef arbeiten gehen...ich würde vielleicht in meinem Bereich wo ich mich sehr gut auskenn meiner Firma beratend einmal die Woche zur Verfügung stehen-mehr aber sicher nicht


25.08.2014, 10:15 Uhr - Editiert von h-works, alte Version: hier
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Re: Einvernehmliche Auflösung, AMS und Nebenverdienst
28.08.2014, 10:07:45

Vielleicht habt ihr ein paar Tipps?


Wenn du nach dem Urlaub keinen Job hast und auch nicht selbstständig tätig bist und auch nicht beim AMS gemeldet bist, dann fällst du nach 4 Wochen aus der Schutzfrist der Sozialversicherung. Das heißt: Du bist unversichert. Das fällt den meisten kaum auf, weil man eben meistens nahtlos in das jeweilige Versicherungsverhältnis hineinschlüpft und der Arbeitgeber die Bürokratie erledigt, aber bei Aussagen wie "ich mach Auszeit" weiß man als Leser ja nicht, wie das nun konkret gemeint ist. Da wäre ich vorsichtig. Speziell dann, wenn man mitversicherte Kinder hat.

Falls du selbstständig wirst, musst du dich bei der GSVG versichern (das ist eine Versicherung mit Selbstbehalten). Diese Versicherung startet mit einem Sockelbetrag. Auch wenn du nix verdienst, musst du Versicherung zahlen (was eigentlich eh logisch ist). Selbständige Einnahmen unter 700€ pro Jahr sind dem Finanzamt und der GSVG Wurst. Darüber wird es komplizierter. Außerdem musst du ein Gewerbe anmelden (IT Zeugs ist, glaube ich, eh ein freies Gewerbe). Damit wird WKO Umlage fällig (dafür gibt es dort aber auch eine Gründerberatung, die du unbedingt in Anspruch nehmen solltest).

Zur Rechnungslegung: Unter 200k Umsatz p.a. darfst du Rechnungen ohne ausgewiesener  MWSt stellen. Stellst du Rechnungen mit ausgewiesener MWSt., dann brauchst du eine UID Nummer vom Finanzamt. Alle Angaben ohne Gewähr. Suche dir daher einen Steuerberater deines Vertrauens, der dir in der ersten, kostenlosen Beratungsstunde kurz und bündig erklärt, wo die Schwierigkeiten beim selbstständigwerden liegen.

Wenn du Berater werden willst, dann gibt es aber auch andere Möglichkeiten. Als ERP-Wissender kannst du dich auf andere ERP Systeme umorientieren, wo es florierende Beraterlandschaften gibt. Dort hast du auch als Angestellter relativ viele Freiheiten und ein flexibles und spannendes Arbeitsumfeld ohne die Tücken der Bürokratie. Als Berater ist es am Ende auch egal, wo man wohnt, denn man muss idR eh zum Kunden fahren. Und wenn nicht, kann man remote arbeiten und da ist es Wurst, wo man sitzt.

Noch Fragen?


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Re(5): Einvernehmliche Auflösung, AMS und Nebenverdienst
28.08.2014, 12:47:53

Welche Möglichkeiten es gibt, Beschäftigungsverhältnisse, Versicherung, eher
beratend im Bereich Prozesse/Stammdaten/etc. oder Quer durch die Bank usw.


Deine Möglichkeiten hängen von deinen Fähigkeiten ab. Generell ist der Beratungsjob nur für Leute zu empfehlen, die gerne mit anderen Leuten reden. Damit meine ich nicht Gschichtldrucker, denn das wäre die Vertriebsbranche. Ich meine, dass viele ITler einfach den Mund nicht aufbringen und wenn, dann beschweren sie sich über das, was der Kunde will oder dass er für alles zu blöd ist. Wer so denkt, der ist in dem Job falsch.

Als Berater musst du herausfinden, was der Kunde will bzw. wo sein Problem liegt. Wenn du das hast, musst du das auf das Produkt abbilden. Also wissen, was geht, was nicht geht und was man machen muss, dass es doch geht. Das ist mit viel Abstimmung mit dem Kunden verbunden.

Für diese Anpassung ist es von großem Vorteil, wenn man programmieren kann und vor allem auch will. Wer den Code versteht, der versteht die Macher des ERP besser und kann auch besser beurteilen, was außerhalb des Standards machbar ist und was nicht.

Zu den von dir genannten "Prozesse/Stammdaten/etc." kommt noch ein weiterer Bereich dazu, das ist der Systembetrieb. Der Systembetrieb ist eine Mischung aus vielem, dort profitiert man am ehesten von Erfahrungen aus anderen Bereichen, weil Betriebssysteme, Datenbanken, etc. ähnlich administriert werden. Der Bereich wird aber idR an Betreiber outgesourced, das Beratungsvolumen ist daher überschaubar.

Wenn du als "Branchenfremder" in die ERP Beratung gehst, dann hast du das Problem, dass du die Abläufe beim Kunden nicht kennst und idR nicht verstehst. Und zur Stammdatenpflege holt sich niemand einen Berater ins Haus, weil der dafür viel zu teuer ist.

Aus der IT Ecke kommend ist ein Einstieg als Programmierer sinnvoll. Aber mit klarem Ziel, das nicht zu bleiben. So bist du sofort am Kunden und kannst Geld verdienen - vor allem aber siehst du sofort die Probleme, die die Kunden so haben, und kannst dich mit diesem Wissen besser orientieren.



Derzeit bin ich in einem fixen Angestelltenverhältnis. Möchte mich ja nicht Kopfüber in etwas stürzen.


Dann würde ich versuchen, bei einer Beratungsfirma als fest Angestellter als "Junior" anzuheuern:

http://www.karriere.at/jobs/4265330
http://www.karriere.at/jobs/4190360
http://www.karriere.at/jobs/203225
http://www.karriere.at/jobs/4228920

Einige davon sind echte Verheizer, aber zu Beginn kannst du dir das kaum aussuchen. Dein Fokus, also das, was du erreichen willst, muss klar sein. Mit ein bisschen Berufserfahrung hast du dann Bekannte und Freunde in der Branche, wo du dann auch selbstständig tätig werden kannst. Das ist auch keine Einbahnstraße. Es gibt genug, die Freelancer werden und dann wieder zurückwechseln in ein Angestelltenverhältnis.

Ahja, und was ganz wichtig ist: Man muss sehr gerne reisen wollen. Der Kunde kommt nicht ins Haus und er ruft auch idR (jedenfalls zu Beginn) nicht an. Das ist also eher nicht familienkompatibel.

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