Schweizer Franken explodiert ...
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Re(4): Schweizer Franken explodiert ...
20.01.2015, 10:05:24
Ganz ehrlich, die Leute sind sehr von ihrer Gier
gesteuert.


Ich glaube Dir aufs Wort, dass es viele solche gibt. Kenne ich auch.

Aber: Als meine bessere Hälfte vor ein paar Jahren bei "ihrer Hausbank" mal locker unverbindlich nach Wohnraumfinanzierung gefragt hatte, hat ihr der "Berater" gleich von sich aus ein Frankenkredit-endfällig-Tilgungsträgerkonstrukt angeboten. Von selbst wäre sie nie auf die Idee gekommen, denn sie ist in Finanzdingen völlig ahnungslos. Sie hätte nichtmal gewusst, dass man sich in anderen Währungen als Euro verschulden kann oder dass die Zinsen in CHF niedriger sind.

Die Banken haben unter dem Vorwand der Beratung diese Konstruktionen offensiv verkauft, weil sie dran sehr gut verdienen. Als Verkaufsschmäh haben sie sicher bei manchen die Gier geweckt - das ist ein üblicher Trick bei Bauernfängern und Betrügern.
Und ich lasse mir auch nicht einreden, dass das einzelne, übereifrige Schalterfuzzis waren. Ich bin sicher, dass entsprechende Anweisungen, solche Produkte zu verkaufen, von oben aus dem Vertriebs- oder Produktmanagement der Banken gekommen sind.


Wenn Beratungsfehler nachweisbar sind, kein Problem. Auf zum Richter.


Bleibt die Beweislast. Es gibt halt einen Wissensvorsprung des Bank"beraters" gegenüber vielen Kunden, den ersterer zu seinem Vorteil ausnützen kann. Mir ist kein Fall bekannt, wo eine Bank wegen eines Frankenkredits zu Schadenersatz verurteilt worden wäre... Oder wegen T-Aktien...

cheers
h



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Re(9): Schweizer Franken explodiert ...
23.01.2015, 20:25:29
Ein Fremdwährungskredit ist ja per se nichts verwerfliches oder schlechtes, man muss sich nur des Risikos bewusst sein und vor allem sich das Risiko leisten können.

Wenn ich mir für meine fünfte Wohnung einen Fremdwährungskredit aufnehme spricht nichts gegen einen Frankenkredit, gehts gut hab ich gespart, wenn nicht, zahl ich halt drauf. Ist das selbe wie mit Aktien, wenn ich das Geld nicht brauche kann ich riskanter anlegen.

Problematisch ist/war nur, dass die Frankenkredite offenbar an jeden vergeben wurden, teils Summen, die sich die Leute bei einem Eurokredit nicht leisten hätten können. Das war fahrlässig, die Berater sind da sicher nicht unschuldig, aber im Endeffekt ist doch jeder für sein Handeln verantwortlich.

Wenn ich zum Mediamarkt einkaufen gehe, wird mir der Verkäufer auch als erstes einen Riesenfernseher verkaufen wollen, den er gerade in Aktion hat, und ich muss mir selbst überlegen, obs den nicht wo anders billiger gibt, oder ich nicht lieber den kleineren billigeren nehmen sollte.

Und nicht zu unterschätzen, wenn der Schaden jetzt den Banken aufgebrummt wird, bezahlen das am Ende doch wieder die Kunden durch höhere Gebühren oä. Also wie komme ich als verantwortungsbewusster Mensch dazu, gewarnt wird vor Fremdwährungskrediten schon seit es sie gibt. Bei vielen schaltet nur leider die Gier die Vernunft aus und das sollte man im Nachinein nicht auch noch belohnen.



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Re(2): Schweizer Franken explodiert ...
15.01.2015, 21:57:15
Da wird sich Währungsspekulant Häupl aber freuen:

Die Entkoppelung des Schweizer Frankens vom Euro durch die Schweizer Nationalbank hat binnen weniger Stunden der Schuldenstand Wiens in die Höhe getrieben. Wien hat rund 1,6 Milliarden Euro an Schulden in Franken. "Durch den höheren Frankenkurs müssten jetzt (Stand 15. Jänner 13.05 Uhr) um rund 277 Millionen Euro mehr zurückgezahlt werden", sagte der Landesparteiobmann der ÖVP Wien, Stadtrat Manfred Juraczka.

"An einem einzigen Vormittag wurden, zusätzlich zum bereits angefallenen Verlust in Höhe von 300 Millionen Euro, mehr als 200 Millionen Euro, Geld der Gebühren- und Steuerzahler, vernichtet. Wir stehen also vor einem Gesamt-Minus von etwa einer halben Milliarde Euro", erklärt Wiens FPÖ-Finanzexperte Stadtrat Eduard Schock. Dies könne nur den sofortigen Rücktritt der Finanzstadträten Renate Brauner zur Folge haben, so Schock: "Sie darf nicht einmal mehr einen einzigen Halbtag im Amt bleiben" Darüber hinaus müsse die Stadt prüfen, ob Brauner nicht zumindest für einen kleinen Teil des von ihr angerichteten Schadens zur Verantwortung gezogen werden kann.

"Ausgerechnet die gerne alles und jeden als neoliberal abstempelnde SPÖ hat sich mit Steuergeld in riskanten Spekulationsgeschäften verspekuliert. Schon davor waren die Verluste der Stadt aufgrund von hohen Krediten in Schweizer Franken und des ungünstigen Kurses enorm. Die Nachricht heute ist ein Desaster für den Schuldenstand", erklärte Beate Meinl-Reisinger, Landessprecherin der NEOS Wien.

Das Finanzdebakel habe Vizebürgermeisterin  Brauner zu verantworten. "Wir fordern Renate Brauner auf, offen zu legen, wie hoch die Verluste nun sind und die Verantwortung für dieses Finanzdebakel zu übernehmen", sagte Meinl-Reisinger.

Quelle: Wirtschaftsblatt
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