Pensionen fressen Steuerreform auf
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Re(2): Pensionen fressen Steuerreform auf
Sym
06.04.2015, 23:50:08
Pensionisten haben im Normalfall viele Jahre einbezahlt, korrekt. Jedoch passt aus versicherungsmathematischer Sicht die Pensionhöhe/Dauer nicht zu den Einzahlungen. Der Fehlbetrag wird aus dem Budget zugeschossen. Im Prinzip kann man das Pensionssystem nur dadurch in Balance bringen, indem man:
a) Einzahlungen in die Pensionskassen erhöht
b) durchschnittliche Pensionshöhen senkt
c) durchschnittliche Pensionsdauern senkt

Da (a) einer Steuererhöhung für Erwerbstätige gleichkommt und somit die Wirtschaft schwächt, kommt das z.Z. wohl kaum in Frage. Variante (b) würde vor allem für geringe Pensionen ungünstig sein (Stichwort Verarmung). Da die durchschnittliche Pensionsdauer von Jahr zu Jahr steigt, hat man hier einen sinnvollen Hebel, der sogar durch die zusätzlichen Einzahlungen doppelt wirkt.

Ich denke keiner will jemanden die Mindestrente kürzen, wobei es auch viele Leute gibt, die sogar weniger als die Mindestrente bekommen. Ist es aber sinnvoll Leute mit knapp 60 für die nächsten 25 Jahre in Pension zu schicken? Oder sollten wir nicht versuchen das reele Pensionsantrittsalter an die Lebenserwartung anzupassen? Das nominelle Antrittsalter ist diesbezüglich eigentlich irrelevant, solange fast alle schon Jahre vorher in Pension gehen.

Ich denke jemanden in Frühpension zu schicken, damit Arbeitsplätze frei werden, ist definitiv der falsche Ansatz. Wenn man die Wirtschaftleistung durch Pensionierungen verringert, dann kann man nicht erwarten, dass dies irgendjemanden außer den Frühpensionisten nützt. Denn dann werden halt die Steuern für alle erhöht und Ausgaben gekürzt, damit man die Pensionen bezahlen kann.


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