Endlich mal wo vorne dabei...

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Endlich mal wo vorne dabei... (33 Beiträge, 1728 Mal gelesen)

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Beim ausgeben von Geld, das man gar nicht hat, ist Österreich EU Spitze:

Lustig, dass deine Grafik mit deiner Aussage nichts zu tun hat...

Ich muss zugeben dass das stimmt. Diese Grafik zeigt das nicht.

Ganz interessant aber: Beim Primärsaldo steht Österreich ziemlich ausgeglichen da. Es handelt sich dabei quasi um den Staatshaushalt ohne Zinszahlungen.

http://www.haushaltssteuerung.de/weblog-primaersalden-2014-der-28-eu-laender-im-vergleich.html

die zahl glaub ich jetzt mal einfach nicht. wenns in der tat einen primaerueberschuss (oder zumindest ausgeglichenen haushalt) geben wuerde, muesste nach adam riese bei 0% zinsen auch ein gesamtueberschuss rauskommen. kommt er aber nicht.

mfg

Penguin

Wie kommst du auf 0% Zinsen? Ö zahlt dzt. insgesamt ca. 2,5-3% auf alle Schulden (bei neueren weniger).

10jahrerendite is bei unter 1%. 50jahre bei 1.55%...

wenns clever waeren wuerdens jetzt alles umschulden.

kurzfristige zinsen sind noch tiefer und die durchschnittalaufzeit ist wohl unter 10jahre (denke ich) - zumindest war der trend zu immer kuerzeren schulden recht lange gegeben.

mfg

Penguin

04.08.2015, 12:48 Uhr - Editiert von Penguin, alte Version: hier

wenns clever waeren wuerdens jetzt alles umschulden.

das geht nicht.

Wenn du vor 10J Staatsanleihen mit 30J-Laufzeit zu 6% rausgegeben hast, dann KANNST du die heute nicht kündigen

mfg
AVS

statt https://forum.geizhals.at/t809723,6942576.html#6942576

sicher gehts. entweder am sekundaermarkt zurueckkaufen und neue ausgeben oder mit der bank deinea vertrauens einen zinsswap machen.

das einzig wichtige bei der anleiehe ist die yield to maturity, und die is nicht abgaengig vom coupon.

mfg

Penguin

am sekundaermarkt zurueckkaufen

klar - zum MArktpreis zurückkaufen kannst natürlich.
Aber was daran billiger kommen soll, das muß man mir erst erklären.

mit der bank deinea vertrauens einen zinsswap machen.

wer tauscht dir 6% gegen 2%? Und gegen welchen Preis??

mfg
AVS

statt https://forum.geizhals.at/t809723,6942576.html#6942576

am sekundaermarkt zurueckkaufen

klar - zum MArktpreis zurückkaufen kannst natürlich.
Aber was daran billiger kommen soll, das muß man mir erst erklären.

Naja bei Floatern wärs kein Problem - ich weiss jetzt nicht was da der Anteil ist.

Bei Fix-Zins Anleihen, zb mit 6% Coupon, 5 Jahre Restlaufzeit und wir gehen davon aus der steht aktuell bei sagen wir 115. Du nimmst die 115 als Neuverschuldung auf indem du eine Anleihe 50 Jahre Laufzeit mit 1.55% Zinsen ausgibst. Die Nominale die du mehr schuldest erhöht sich hier zwar (von 100 auf 115) aber die Gesamtbelastung bliebe ja gleich, aber:

Das Geschäft hier wäre kurzfristige Schulden in langfristige Schulden mit niedrigen Zinssätzen umzuwechseln.

Wenn man ausserdem in der Erwartung steigender Zinsen ist, ists vorteilhaft es so zu machen. Weil du sonst die dann auslaufenden Schulden später zu höheren Zinssätzen neuverschulden muss. Du könntest so zb alle kurz auslaufenden auf einen recht lang laufenden fixen und zugleich niedrigen Zinssatz bringen.

wer tauscht dir 6% gegen 2%? Und gegen welchen Preis??

na da geht nur fix gegen floating oder ein forward rate agreement. das fra würd sinn machen wenn man von steigenden Zinsen ausgeht, fix gegen floating macht sinn wenn man von sinkenen/gleich bleibend tiefen zinsen ausgeht.

Ich hatte mich vielleicht nicht präzise genug ausgedrückt in dem ersten posting. Ich meinte, zusammenfassend, man könnte die Niedrigzinsphase jetzt nutzen um langlaufende Fix-Zinsschuldverschreibungen einzugehen.

mfg

Penguin

Zum Glück haben dich! Du wirst die Bundesfinanzierungsagentur enorm durch dein fundiertes Fachwissen bereichern. Dort scheinen ja scheinbar nur komplette Idioten die Zeit bis zur Pension abzusitzen.

Voran, rette Österreich!

Mfg Lukas

http://www.oebfa.at/de/budgetschulden/seiten/finanzschulden.aspx

Zum Glück haben dich!

Ja, stimme voll und ganz zu.

Du wirst die Bundesfinanzierungsagentur enorm durch dein fundiertes Fachwissen
bereichern.

Glaub ich nicht, die zahlen zu wenig um mich zu bekommen.

Dort scheinen ja scheinbar nur komplette Idioten die Zeit bis zur Pension
abzusitzen.

Idioten hast du gesagt. In Legislaturperioden denkende Beamte sag ich.

Bevor du mich weiter verbal anrülpst - gibt es etwas bestimmtes dass du mir sagen willst?

mfg

Penguin

Glaub ich nicht, die zahlen zu wenig um mich zu bekommen.

die bieten scheinbar, was deine Ratschläge wert sind

mfg
AVS

statt https://forum.geizhals.at/t809723,6942576.html#6942576

uih ein ganz starkes argument.

die bieten scheinbar, was deine Ratschläge wert sind

für das was sie bieten bekommen sie nicht mal ratschläge.

mfg

Penguin

bekommen sie nicht mal ratschläge.

bekommen sie eh nicht, zumindest nicht von dir.

mfg
AVS

statt https://forum.geizhals.at/t809723,6942576.html#6942576

richtig.

mfg

Penguin

Aufgrund einer fundierten Halbbildung wie deiner wurden schon Salzburg und Linz erfolgreich gegen die Wand gefahren.

Es ist nicht Aufgabe des staatlichen Schuldners, auf steigende oder fallende Zinskurven zu wetten. Erstens kostet Wetten Wettspesen, was du in deinen Überlegungen komplett übersiehst.

Und Zweitens ist das ganze ein Spiel, wo Zehntelprozent entscheiden, ob es schlussendlich ein Geschäft war oder nicht. Und genau das sollten Staatliche Schuldner tunlichst mit dem Geld der Steuerzahler unterlassen.

Mfg Lukas

10.08.2015, 00:40 Uhr - Editiert von Paulas_Papa, alte Version: hier

das problem ist leider genau das gegenteil.

Die Politiker denken sehr kurzfristig und vor allem vergangenheitsorientiert bzw. nicht über ihre Legislaturperiode hinaus. Seit Ende der 1970er gab es immer sinkende Zinsen - es war daher immer vorteilhaft, immer kurzfristig(er) zu verschulden. Jetzt sind wir bei fast 0% angelangt und die Zinswende wird nicht mehr Jahrzehnte auf sich warten lassen (oder beginnt schon wie in den USA).

Wenn du dir die aktuellsten Probleme der Länder mit Finanzkrisen (zB Griechenland) anschaust, dann wirst du sehen, dass das stets daher kommt, dass kurzfristige Verbindlichkeiten nicht mehr refinanziert werden können - WEIL und ich weiss nicht ob dir das bewusst ist, selbst die Zinsen von Schulden meistens auch gleich mit neuen Schulden finanziert werden.

Das ganze ist kein Problem, solange die Zinsen niedriger sind als das BIP-Wachstum, bzw. solange Zinsen und Neuverschuldung niedriger als BIP-Wachstum sind. Bei der Neuverschuldung könnte man noch unterscheiden, ob die aufgrund von Investitionen (Infrastruktur etc.) oder aufgrund von Konsum (Pensionen etc.) zustande kommt. Ersteres ist ebenfalls kein Problem, zweiteres ist eines.

Es ist in der Tat die Aufgabe des Staatlichen Schuldners, seine (also eigentlich die der Bürger) Schuldenlast zu optimieren bzw. optimal zu wählen. Tut er aber nicht. Das nicht allen Bürgern das genaue Konzept der Staatsfinanzierung klar sein wird ist normal, aber Politiker sollten diesbezüglich alle Optionen kennen und bedenken und eigentlich dann auch zum Wohle des Volkes und bestimmen und nicht an ihre Wiederwahl denken.

Die "Wettspesen" wie du sie bezeichnest sind im einfachsten Beispiel das ich genannt habe (als die Neuauflage von auslaufenden kurzfristigen Anleihen als langfristige, d.h. 30+ Jahre) genau so hoch wie wenn du sie kurzfristig ausgibst.

Die "fundierte Halbbildung" kannst du dir an der Stelle übrigens auch sparen - ich denke wir beide wissen dass in unserer Diskussion du derjenige bist, der mit Stammtisch-Argumenten um sich wirft. Sieht man ja auch in dem Post - wo du von der von mir vorgeschlagenen Restrukturierung der Zinslaufzeit auf "Zinkurven wetten mit Wettspesen" gekommen bist - wenn das das Niveau ist auf dem du denkst und argumentierst kann ich mir meine Argumente eh sparen - du wirst sie nie verstehen oder akzeptieren können.

mfg

Penguin

wir gehen davon aus der steht aktuell bei sagen wir 115. Du nimmst die 115
als Neuverschuldung auf

ROTFL

Daß du damit die Staatsschulden mit einem Federstreich um 15% anhebst, das hast wohl nicht bedacht!

mfg
AVS

statt https://forum.geizhals.at/t809723,6942576.html#6942576

das ist halt so kurzfristiges denken - es spielt wie gesagt keine rolle ob du jetzt 100 und dann die nächsten jahre 6% p.a. zahlst oder jetzt 115 und die nächsten jahre 0% p.a. Die Geldflüsse bleiben gleich hoch - nur zeitlich verschoben. Wenn (im Beispiel von oben) die Zinsen in 5 Jahren dann bei 3% stehen (statt bei 0.75% jetzt), dann musst du trotzdem neuverschulden, zahlst halt mehr Zinsen.

Es wäre sogar sinnvoll, weil du dann das niedrige Zinsumfeld (auch im langfristigen Bereich) einlochen könntest - wird aber nicht passieren weil Politiker halt maximal in Legislaturperioden denken und was bringt es einem Politiker dass ER mehr Schulden macht damit DER NÄCHSTE dann weniger Zinsen zaht.

mfg

Penguin

es spielt wie gesagt keine rolle ob du jetzt 100 und dann die nächsten jahre
6% p.a. zahlst oder jetzt 115 und die nächsten jahre 0% p.a.

das spielt eine ENTSCHEIDENDE Rolle, wenns um Kennzahlen wie Staatsverschuldung, Verschuldungsgrad usw geht

mfg
AVS

statt https://forum.geizhals.at/t809723,6942576.html#6942576

Die Betrachtung der Staatsverschuldung als Momentaufnahme ist ja genau eines der Probleme.

JEDEM gebildeten Bürger sollte das Konzept, niedrige Zinsen einzulochen einleuchten. JEDEM Politiker eigentlich auch aber das ist eine andere Frage. Teilweise sehens sies ja sogar:
http://kurier.at/thema/boerse-von-innen/staatsanleihen-200-mio-euro-fuers-budget/728.321
Teilweise auch nicht wirklich:
http://www.oebfa.at/de/budgetschulden/seiten/finanzschulden.aspx
(kurzfristige Verbindlichkeiten steigen, langfristige fallen).

Wenn du das was ich vorschlage gestaffelt machst (was bei durchschnittlich 10% Fälligkeit aller Anleihen pro Jahr nicht schwer ist - wir haben dieses tiefe Zinsumfeld ja net seit gestern), fällt es in der Masse nicht einmal auf. Hier ein überblick über die ausgegebenen Anleihen.
http://www.oebfa.at/de/osn/DownloadCenter/Finanzierungsinstrumente/Bundesanleihen_ausstehend.pdf

mfg

Penguin

indem du eine Anleihe 50 Jahre Laufzeit mit 1.55% Zinsen ausgibst.

Kenn mich mit der Materie zu wenig aus, aber wer bitte würde denn sowas kaufen (vor allem in der notwendigen Größenordnung)??
___________________
What happened after

gibt immer wieder genug nachfrage nach langlaufenden Staatsanleihen bester Bonität (da gibts nicht mehr so viele).

Als die Anleihe ausgegeben wurde, war der Zinssatz allerdings noch bei 3.8%. Wenn du die damals gekauft hast und zum "Tiefst" der Zinsen (0.8% Anfang 2015) bewertet hast (oder verkauft) dann hast auch noch fett Kasse gemacht (gekauft 2012 zu 100% mit 3.8% Coupon) hast im Januar 2015 für 210% verkaufen können:

http://www.finanzen.net/anleihen/A1GZRP-Oesterreich-Anleihe

mfg

Penguin

Ach ja, der alte Demagogentrick: Man leite solange ab, bis man das hat, was man zeigen möchte.

Nehmen wir ein fiktives Beispiel:
Staat A gab 2013 pro Einwohner 1EUR aus, Staat B 1000 EUR/EW. 2014 gab Staat A 2 EUR/EW aus, Staat B 1100 EUR/EW. Staat A hat die Ausgaben um 100% erhöht, Staat B um 10%. In der von Dir publizierten Statistik wäre demnach Staat B der viel bessere, obwohl es pro Einwohner das 550-fache von Staat A ausgab.

FPÖ Argumentation. Man nehme eine Kennzahl die einem in den Kram passt und schreibt populistischen Rotz dazu. Das eine Kennzahl nix aussagt oder sogar den Gegenteiligen Effekt haben kann versteht anscheinend eh keiner.

Siehe Österreich hat mehr Schulden als Griechenland. Wie aussagekräftig.

http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/4771633/Staatsausgaben_Osterreich-weit-vor-Deutschland

und griechenland ist das spar-vorbild, an dem sich ganz europa ein beispiel nehmen sollte.

LOL.

Weniger Staatsausgaben heißt nicht, dass man spart. Das heißt nur dass man weniger Geld zum ausgeben hat. Wurst ob das Geld von Steuern stammt oder von frischen Schulden.

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