Wahnsinn, wie sicher Linux ist:
Geizhals » Forum » Linux-Support » Wahnsinn, wie sicher Linux ist: (123 Beiträge, 3487 Mal gelesen) Top-100 | Fresh-100
Du bist nicht angemeldet. [ Login/Registrieren ]
........
Re(8): Wahnsinn, wie sicher Linux ist:
MG
21.12.2015, 22:04:26
Laut meinen Experten investiert MS Millionen in die Security seiner Plattform.
Damit liegen Sie technologisch um Größenordnungen vor den diversen Unix
Derivaten.


Das ist in dieser Ausführung nicht richtig.

Tatsache ist, dass Windows konzeptionell 20 Jahre jünger ist als Unix.
Das hat Vor und Nachteile.
Hauptvorteil ist das sehr granulare Rechtesystem, das Windows mitbringt. Da ist das alte UGO Modell von IX natürlich extrem legacy und für große Strukturen mit mehr als ein paar hundert Usern recht mühsam.

Andererseits ist das Granulare Konzept mit dem AGDLP Prinzip dem nebeneinander von Allow und Deny Rechten die unendliche Ausplittung  von Windows durchaus verwirrend und fehlerfördernd.

Trotzdem würde man heute ein Berechtigungssystem eher nach dem Microsoft Prinzip aufsetzen. Einfach 20 Jahre moderner.

Die Grafik API hingegen in den Kernel Space zu packen war und bleibt Wahnsinn und ist die Ursache für die meisten BSODs unter Windows.

Bei typischen Sicherheitstechnologien, wie Pufferüberlaufschutz hingegen ist und bleibt die Unixwelt führend.
Canaries z.B. die vor Überschreiben von Variablen am Stack schützen und so die berühmten NOOP Rutschen verunmöglichen gibt es bei IX schon 5 Jahre länger als bei Microsoft. Noch um 2 Jahre früher dran war Linux bei der Adress Space randomisation (ASLR).

Was Microsoft wirklich gut kann, ist Ideen klauen, ihnen einen letzten Schliff verleihen und als eigene verkaufen. Das macht sie auch so unsympathisch.

Technologisch sind die Systeme jedenfalls durchaus ebenbürtig. Sie haben aber alle das Problem einer langen Geschichte, die oft zur Last wird.

Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
......
Re(6): Wahnsinn, wie sicher Linux ist:
21.12.2015, 19:38:34
Linux und kommerziell...

Ich habe vor einigen Jahren ein Infrastrukturprojekt geleitet, was drum ging, einige wirklich große HP-UX Backend Server mit massiven Storage Systemen und viele Frontendserver auf Linuxbasis zu einer großen 3-Tier Plattform aufzubauen.

Idee war, dass die Linuxboxen Diskless sind und ihr Filesystem über iSCSI bekommen.

Leider gab es reproduzierbare Probleme mit dem geplanten RHEL. Deren iSCSI Implementierung war einfach nicht gemäß der Spezifikation.

HP hat das eskaliert bis ins Board von Redhead. Ergebnis war: nein, das wird nicht gefixt, der Fix ist Teil der nächsten Major Release. Diese Release war aber nicht mit dem restlichen Zeug zertifiziert, das wir einsetzen wollten/mußten.

Zwei HP Developer haben den RH Treiber analysiert und wollten den Bug fixen. Arbeit Ca 2 Wochen. Da hat aber das Hp Headquarter Njet gesagt, weil sie als Integrator für das Ergebnis die Hand nicht ins Feuer legen wollten.

Ich hatte mit dem ganzen Scheixx 1 Monat Projektverzug.

Schlußendlich haben wir über NFS die Pizzaboxen versorgt.


Moral von der Geschichte: wenn du im professionellen Umfeld Linux einsetzt, hast du exakt die gleichen Probleme wie mit den anderen kommerziellen Betriebssystemen - wenn du auf professionellen Support angewiesen bist. Oder du machst dir alles selbst und kaufst dir Gurus. Was dann billiger ist, weiß nur Gott.

Mit freundlichen Grüßen Lukas





Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
.
Ganz verstehe ich den Angriff nicht...
23.12.2015, 09:10:43
Ich mein, welchen Vorteil habe ich?

Ich kann also - wenn ich vor dem Gerät sitze - bestimmen, was gebootet wird.
Das kann ich in der Regel auch so - ausser jemand hat eine Bios-Sperre auf seinem Rechner.

Der spannendste Weg wird sein, dass ich einen Parameter wie "init=/bin/sh" mitgeben kann.
Wahrscheinlich kann ich dann einen User mit UID 0 für mich anlegen.... Das kann ich aber mit physischem Zugriff auf die Platten auch dann, wenn ich die Platten ausbaue und direkt darauf schreibe.

Der einzige Fall, wo das IMHO Sinn macht, wäre wenn ich
- physischen Zugriff auf eine Maschine habe,
- ich diese Rebooten kann, aber
- KEINEN Zugriff auf die Festplatten habe, und
- ich keine Chance habe, eine eigene Bootqielle anzugeben.

Eventuell ergibt sich noch ein Angriffsvektor, wenn die Maschine die Platten komplett verschlüsselt hat, und die Keys im TPM des Rechners liegen... Sodass ein Ausbau der Platten keinen Sinn macht.

Obwohl ich viel mit Firmen und Privatpersonen zu tun habe, die Linux einsetzen - mir fällt auf die schnelle kein Szenario ein, wo diese durch diesen Bug ein Securityproblem "gewonnen" hätten.

BTW, die Headline des Artikels ist schwer in die Irre führend: Eingeloggt bist damit noch lange nicht. Du hast eine grub-shell - nicht mehr und nicht weniger.
----------------------------------------------------------------------------------

Wenn man sich wundert, warum ich die Aussagen mancher Deppen komplett ignoriere...
... diese Armlöcher sind geplonkt - die lese ich nicht einmal.
Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
 

Dieses Forum ist eine frei zugängliche Diskussionsplattform.
Der Betreiber übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge und behält sich das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.
Datenschutzerklärung