Schalldämmung bei Decke
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Schalldämmung bei Decke
07.10.2016, 10:03:13

Ich bin vor kurzem in meine Eigentumswohnung eingezogen. Altbau, das Haus wurde an und für sich hochwertig von Grund auf saniert.
Fußbodenaufbau: Bodenbelag Heizstrich schwimmend, 1 Lage PE- Folie 0,2mm überlappt/verklebt Rolljet (Bodenheizung) Ausgleichsschicht gebunden 22 mm OSB Platten. Lt. Bauherrn natürlich eine Trittschalldämmung eingelegt.
Geschoßdecke: Heraklith
Ober mir wohnen nun 2 Studenten-Brüder. Einer von denen hat einen Elefantengang, sodass ich das Trampeln von ihm an der Decke wahrnehme. Leider wird er besonders nachts aktiv, wo ich gerade schlafen will. Höre immer wieder zwischedurch sein Trampel oberhalb meines Schlafzimmers, was mich extrem unruhig macht. Habe schon mit ihm gesprochen, es war dann kurzzeitig besser und nun beginnt das schon wieder. Es ist unangenehm genug, kann ihm halt schwer vorschreiben wie er zu gehen hat. Meine Ohropax aus Wachs (die sonst super gegen Lärm helfen, bringen in dem Fall nichts, weil es eben auch Vibrationen sind). War heute schon bei Neuroth, aber es dürfte da auch kein anderer Hörschutz helfen.

Habt ihr Erfahrungen mit baulichen Maßnahmen, die wirklich etwas gegen Trampelgeräusche bringen und sinnvoll sind? Könnte von der Decke im Schlafzimmer ev. 10 cm opfern, die Fenster liegen halt recht weit oben, sodass mehr nicht drin ist.
Habt ihr Ideen was ich machen könnte?
Wie kann das überhaupt sein, dass man trotz der Trittschalldämmung die Schritte oberhalb hört? Gaube, dass ich die Schritte von seinem Bruder allerdings nicht höre.
Alles jedenfalls sehr nervenaufreibend.

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Re: Schalldämmung bei Decke
07.10.2016, 14:53:09
Am einfachsten wäre:
dem Lärmmacher oberhalb im Zimmer einen Spannteppich mit möglichst dickem Schaumrücken zu verpassen ...

FRAGE:
WAS MEINST DU MIT: "Geschoßdecke HERAKLITH"  ??????????????
Was genau ist aus Heraklith ???
Sollten die Trittschallplatten aus Heraklith sein, so ist dies das denkbar schlechteste, was man machen kann ...  (diese haben keinerlei nennenswerte Trittschall-Dämmung)
Heraklith bedeutet Holzwolle gebunden mit Zement ...
Trittschalldämmplatten sollten am besten weich, z.B. aus Glas- oder Stein-Wolle sein.
Bei einem Altbau ca. 100 Jahre alt gibt es zumeist Holztram-Decken (alle 80cm ein Balken) mit Bauschutt oben auf der Holzlattung als Brandschutz - und auf dem Bauschutt "schwimmt" der Holzfußboden/Terrazzo-Boden.


Um Körperschall von einer Lärmquelle oberhalb zu dämmen muss man eine "Abgehängte Schallschutz-Decke" fertigen.

-> dazu ist dann noch fraglich, ob nicht etliches an Schall auch durch die Wände, auf denen die Decke aufliegt (und auch ringsum in alle Wände), nach unten unangenehm noch zum Tragen kommt ...

Am besten soll die "Abgehängte Schallschutz-Decke" statisch NUR an Deinen Wänden angebunden sein und selbst tragend sein und keine Abhänger von der schwingenden Decke direkt haben. Wenn doch, dann müssen diese Abhänger "weich" sein - federnd oder Zwischenauflager mit Neopren oder ähnlichem Material.
Und rundum sollte das Traggerüst unter der Decke auch nur auf Neopren oder ähnlichem Material aufliegen. Also Holzleisten oder Winkeleisen und obenauf ca. 20mm weiches Dämm-Material und daraufliegend die oberste Schichte des Tragrostes für die Gipskarton-Platten der abgehängten Decke. Unterhalb die Querlattung (alle 62,5cm) und unten auf diese werden die Gipskartonplatten geschraubt. Der Luftraum nach oben (ober den Gipskartonplatten und inklusive dem Traggerüst)  muss MINDESTENS zu zwei Drittel der Höhe bis zu Deiner bestehenden alten Decke mit weichem Faserdämmstoff gefüllt sein !!! Kein einziges Fleckerl - kein cm² - darf frei sein, über das Schall von der Decke auf die Gipskartonplatten übertragen werden kann, ansonsten ist der Aufwand der Arbeit ohne Erfolg !!!!!!
(Diese Arbeit ist mühsam und es sticht ...    -> deshalb besser Steinwolle als Glaswolle verwenden).

Gipskartonplatten:
mindestens 2x 12,5mm Platten und die Stöße um halbe Platten-Breite und -Länge versetzt und AUCH bei der obersten Schichte die Stöße armieren (selbstklebender Glasfasergewebe-Raster)  und spachteln !!!
-> es gibt seit ca. 2 Jahren spezielle Platten für Schallschutz-Probleme, Platten die etwas dichter und schwerer sind    ->  um auch tiefe Frequenzen besser zu dämmen !!! Unbedingt diese Kaufen: KNAUF DIAMANT-HARTGIPSPLATTE GKFI 12,5mm; Breite: 125 x Länge/Höhe 200 oder 250cm !!!
http://www.knauf.at/sortiment/diamant-hartgipsplatte-125-mm.html
Bei Längs-Stößen eine Holz-Latte/Blechprofil als Schraubgrund unterlegen.
Gegen die Wände 10mm Fuge lassen (Schnitt-Fugen mit Grundierungs-Farbe streichen, ansonsten hält kein Kitt darauf !!!)  und diese zuletzt mit WEICHEM Acrylkitt oder besser mit Silikon FÜR GROSSE DEHNUNGEN (ILLBRUCK FA101, "Fenster und Anschluss-Silikon"  - WICHTIG: Bruchdehnung min. 300% !!!) schließen. Kitt-Fuge darf nur Breite zu Tiefe 2 : 1 bis 1 : 1 sein (10 : 5 bis 10mm)  ->  deshalb: Fugengrund-Hinterfüllung mit Polyethylen- oder Polypropylen-Schaumschnur (diese Schaumschnur ist sogar im Baumarkt zu haben, ILLBRUCK-Silikon sicher NUR in Fachgeschäften zu kaufen.)
-> In Baumärkten erkundigen: Es gibt von der Fa. KNAUF und der Fa. RIGIPS Arbeits-Anleitungs-Broschüren.

Mit Verdopplung vom Gewicht der weich gelagerten "Vorsatzschale" erzielt man jeweils 2 Dezibel mehr, an Verbesserung der Dämmwirkung !!!
-> man kann die Gipskartonplatten auch mit hinten aufgeklebten Bleifolien (bis Dicke 2mm) haben (auf Bestellung).

Bruchdehnung min. 300% bedeutet, dass das Silikon bei einer Fuge von 10mm bei Auseinanderdriften dieser Fuge auf 30mm, das Material immer noch NICHT reißen darf !!!
Kaufe NICHT das nächstbeste Silikon, dieses ist einfach zu hart und ungeeignet für unseren Zweck (UNBEDINGT: weiches Silikon für große Dehnungen) !!!

Schlimmstenfalls musst Du auch eine Biegeweiche Vorsatzschale an allen deinen Wänden in Deinem Zimmer anbringen - wenn doch auch die Wände zu sehr mitschwingen (Raumverlust etwa 9cm an den Wänden mit 2x 12.5mm Gipskartonplatten) ...

Liebe Grüße Atschy
(Architekt in Pension)


07.10.2016, 18:06 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re: Schalldämmung bei Decke
19.12.2016, 14:54:44
Was ist aus Deinem Problem mit Elefanten-Trittgang in Wohnung oberhalb geworden ???
Berichte uns bitte!

Ich hatte früher in meiner Studentenzeit über 20 Jahre lang in einem Neubau aus den 60er Jahren gewohnt - im obersten Stockwerk, Dachgeschoß. Das Haus war billigst, bei den Wänden aus Mantelbetonsteinen Fabrikat DURISOL - und die Decken aus 8cm Ortbeton - gebaut.
DURISOL-Mantelbetonsteine haben keinen Boden (sind aus Holzbrösel + Beton) - diese werden bei Bedarf mit Kreissägen zurechtgeschnitten, üblicherweise in 4 Reihen übereinandergeschichtet und dann mit Liefer-Beton innen gefüllt. So ist es möglich, dass 2 Arbeiter in zwei Wochen ein Geschoß bis etwa 450 m² Rohbau fertig stellen können. Eine Woche für die Wände und eine Woche für die Decke !!!
Damit ist bei so einem Haus alles zusammen betoniert, aus einem Stück Beton. Wenn ich in meiner damaligen Wohnung im 8. Stock noch schlief und im EG jemand einen Nagel in die Wand einschlug, riss mich dieser Lärm aus dem Schaf - acht Stockwerke höher ...
Das Dachgeschoß war konstruktiv ein betonierter Sargdeckel, außen darauf etwas Wärmedämmung und Verblechung über die kompletten Wände und die Decke. Die Wohnungstrennwände wurden erst nachträglich aus Durisol-Steinen eingefügt - über die Beton-Wände und die -Decke wurde Lärm aus der Nachbarwohnung - einer Garconniere - leider optimal in mein danebenliegendes Schlafzimmer übertragen. Um überhaupt dort ordentlich schlafen zu können habe ich innen eine komplette gedämmte "Raumzelle" eingebaut. Über alle Wände und die Decke habe ich eine biegeweiche Vorsatzschale mit 18mm dicken Gipskartonplatten eingebaut und den Zwischenraum mit 6cm Glaswolle-Platten gefüllt. In der ganzen Wohnung habe ich den Fußboden herausgerissen und einen ordentlichen "schwimmenden" Estrich eingebaut - es hatte vorher nur 1 cm dicke Polystyrol-Platten (Styropor) gegeben als Trittschalldämmung (hatte keinesfalls den damaligen Bauvorschriften entsprochen). (Es gab für mich glücklicherweise bis zu 11 cm hoch Sandschüttung als Höhenausgleich, um 6cm hohe Steinwolle-Trittschalldämmplatten + zusätzlich THERMOFLOOR-Schüttung einbauen zu können.) Die Bewohner im Geschoß unterhalb hatten vorher ebenfalls - wie bei Dir - über meine Schritte in Holz-Pantoffeln geklagt ...
Das war damals ein Eigentums-Haus und die Ausgaben haben sich in Hinsicht auf den Wert der Wohnung ausgezahlt - ich habe alle Arbeiten selber ausgeführt.

p.s.
Die "tragende" Geschoßdecke bei Deinem Haus KANN NICHT aus Heraklith sein - das Material trägt nicht wie eine Betonplatte !!!
Höchstens könnte bei der Haussanierung auf die - üblicherweise vorhandene Holz-Tramdecke (Tragbalken alle 80cm) + darüber vollflächige zöllige Holzschalung - auf diese (als Brandschutz billigerweise) Heraklitplatten verlegt worden sein ...
Interessant wäre dazu die Frage welche Trittschalldämmplatten und wie dick - darüber eingebaut worden ist ???


19.12.2016, 15:33 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re(2): Schalldämmung bei Decke
19.12.2016, 18:25:04
Hatte zuvor auch 15 Jahre im obersten Stock gewohnt, also niemanden ober mir.
Also war völlig ungewohnt für mich darüber das getrampel zu hören.
Hat sich überhaupt nichts gebessert. Habe danach nochmal angeleutet, und da waren anstatt der beiden Studenten plötzlich die Eltern in der Wohnung die gerade Besuch hatten (was ich nicht wusste), jedenfalls hat sein Vater anscheinend den gleichen Gang. War eine fürchterliche Situation. Hab dann die Mutter gebeten mal mit runterzukommen um sich das mal anzuhören. Der Vater ist dann natürlich leiser gegangen und es war nicht mehr soo stark zu hören. Jedenfalls hat mich die Mutter wenig ernst genommen und gemeint, dass ihr Sohn schon erzählt hätte, dass ich mit ihm drüber gesprochen hätte und er jetzt ja nur mehr auf Zehenspitzen geht und überhaupt könnte ich ja in ein Haus am Land ziehen wenn mich sowas stört. War danach echt fertig. Es war dann vielleicht 2 Tage besser und dann wieder alles wie vorher. Hab dann nichts mehr gesagt, obwohl es schwer zu ertragen ist. Es betrifft eigentlich ja nur den einen Studenten, der sein Zimmer oberhalb meines Schlafzimmers hat, er wird halt erst Nachts richtig aktiv. Möchte eigentlich früh zu Bett gehen, weil mein Tag um 4:30h beginnt. Und kaum leg ich mich hin, beginnt er wie ein wahnsinniger im Zimmer rumzulaufen und herumzuwüten. Der Typ hat anscheinend Null Feingefühl, schafft es nicht mal eine Kastentür normal zuzumachen. Keine Ahnung was der da treibt, es klingt als würde er in unregelmäßigen Abständen eine schwere Kiste auf den Boden fallen lassen. Nicht mal der Gehörschutz den ich mir extra anfertigen hab lassen hilft da. Erschrecke dann immer und bin in ständiger Arlarmbereitschaft, also bin froh, wenn ich mal einschalfen kann. Letztens ist das bis 4Uhr morgens gegangen. Hab dann immer lauf raufgeschrien, dass er ruhig sein soll, hat rein gar nichts gebracht. Als ich aufgestanden bin, ist erschlafen gegangen. Wahh, so ist das mit Studenten.
Habe vor, dass ich es jedenfalls nochmals probiere, mit ihm zu reden. Aber es sind in mir schon solche Aggressionen entstanden, dass es schwierig wird, überhaupt noch vernüftig mit ihm zu sprechen.
Anderer Notfallplan eine zustätzlich Matratze zu besorgen und in einer ruhigern Ecke der Wohnung mich niederzulassen, wenn ich es nicht mehr ertrage. Aber das ganze ist einfach arg, die Wohnung hat einen Haufen Geld gekostet und dann sowas.
Dämmung scheint halt wirklich teuer zu sein und ob es wirklich große Besserung schafft, ist nicht sicher.
Wegen Trittschalldämmung hab ich mal gefragt, hab jetzt schon vergessen, wieviel cm der Verkäufer gesagt, dass es wären. Ich kann es sooderso nicht überprüfen, können mir erzählen was sie wollen.
So der Elefant ist gerade nach Hause gekommen, und dann ganze wird wieder fürchterlich, er wütet wieder in seinem Zimmer herum und ich sitze im Nebenzimmer.

19.12.2016, 18:36 Uhr - Editiert von Melodram, alte Version: hier
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Re(3): Schalldämmung bei Decke
21.12.2016, 14:26:24
Dämmung scheint halt wirklich teuer zu sein und ob es wirklich große Besserung schafft, ist nicht sicher.


Ich werde in Kürze 70 Jahre alt - ich habe beruflich in diversen Architekturbüros hauptsächlich als Detailplaner gearbeitet, war unter anderem Projektleiter der U-Bahnstationen Johnstraße und Schweglerstraße einige Jahre lang ...

zu Deinen Bemerkungen oben:
Natürlich bringt eine abgehängte Schallschutz-Decke Besserung !!!

Dazu wichtige Fragen zu Deinem Altbau-Haus:
1) wie alt - in welchen Jahren gebaut?
a) 100 Jahre und Ziegelbau (Nachbartrennwände 38cm Ziegel + beidseitig Putz; Zimmertrennwände "Halbstein" = 12cm Ziegel + beidseitig Putz);
b) oder nur: z.B. 30 Jahre (Wände aus ......?)

2.) Material der Wände
z.B.
a) Vollziegel (zumeist bei Häusern vor dem zweiten Weltkrieg zu finden; jeder einzelne Ziegel liegt in einem weichen Bett von sehr weichem Kalkmörtel - Schall wird NICHT gut von einem zum anderen Ziegel übertragen  -> schallmäßig ideal)
b) Lochziegel (zumeist in Bauten der 60er bis 80er Jahre Verwendung gefunden)
c) DURISOL-STEIN (Mantelbetonsteine - sehr sehr schlechte Schalldämmung, da durch den Holzbrösel-Zuschlag das Gewicht von Wänden niedrig ist und diese dann gut schwingen können ...);
d) STAHLBETON-Wände Ortbeton (schwingen und übertragen sehr gut Schall wenn sie nicht mindestens 30cm dick und damit viel Gewicht haben und dann nicht mehr so gut mitschwingen ...);
e) FERTIGBETON-Sandwichplatten-Wände (sehr viel im Wohnbau verwendet, da preiswert; 6 bis 7 cm dicke Fertigteilplatten, aus denen rückwärts Eisenarmierung herausschaut werden für Wände an beiden Außenfluchten genau justiert versetzt und der Zwischenraum mit Liefer-Beton ausgegossen. Auch bei den Deckenplatten wird zumeist dann auch die untere Schale als Fertigteilplatte derselben Konstruktion verwendet und darauf Liefer-Beton vergossen. Bei den Nachbar-Trennwänden ist diese Konstruktion schallmäßig NICHT ausreichend, deshalb wird an einer Seite eine "biegeweiche Vorsatzschale" mit Gipskartonplatten montiert - 7,5cm Konstruktions-Dicke der Vorsatzschale.)
f) Beton-Fertigteilplatten (sehr stark verdichtet und dadurch hohes Gewicht - zumindest bei den dicken Wänden bessere Schalldämmung als bei d) und e) ...   Plattengrößen um die 20 bis 30 m²;  
Können auch bei Decken Verwendung finden -> zu erkennen an den Plattenstößen mit zumeist geringen Höhendifferenzen.)

3) welche Höhe hast Du für eine solche abgehängte Schallschutz-Decke zur Verfügung ???
-> messe vom Fenster-Sturz bis zur Decke hinauf;

4) Raumgröße von Deinem Schlafzimmer mit den Schallproblemen Länge x Breite .... ?

Ich habe vor Jahren mehrmals Leuten mit ähnlichen Problemen wie bei Dir abgehängte Schallschutz-Decken verpasst - zumeist lag das Problem von Lärm von oben bei lauter "moderner" Musik, die als störend empfunden worden war. Das Problem bei Musik liegt bei lauten, besonders tiefen Frequenzen (Bass-Boxen) - um diese KOMPLETT wegzubringen bedarf es einer Höhe/Dicke der Konstruktion von 60 cm (mindestens von 40 cm).

Wenn Du in einem etwa 100 Jahre alten Haus wohnst wird eine abgehängte Schallschutz-Decke reichen. Im anderen Fall - wenn der Trittschall von oben zu gut in die Wände übertragen wird und diese mitschwingen - dann musst Du auch die Wände dämmen mit einer biegeweichen Vorsatzschale (so wie ich - in einem Eigentums-Haus mit DURISOL-Steinen hauptsächlich gebaut - vor Jahrzehnten gemacht habe).

Eine Verdopplung der biegeweichen Vorsatzschale an Plattengewicht bringt jeweils eine Verbesserung von 2 dB-A (A-bewerteter Schalldruckpegel) - das ist eine ganze Menge ...
-> wenn Du immer noch was durchhörst kann man zusätzlich nochmals so viel an Dicke bei den Gipskartonplatten aufschrauben.

Ich hatte im etwa 100 Jahre alten Haus in dem ich derzeit in Wien wohne ein Lärm-Problem von der danebenliegenden Wohnung - junge Studenten, die in der Küche laut Musik abspielen ...
Mein Stiefsohn, dessen Zimmer dieser Raum vorher war, klagte öfters wenn er lernen wollte über den Lärm bereits früher. Nachdem der Sohn meiner Frau ausgezogen ist, haben wir den Raum für uns als Schlafzimmer erwählt - mit Lage: Fenster zum Hof und deshalb ruhiger als ein Raum mit Straßenlage. Gegen den Lärm von den Nachbarn habe ich eine "biegeweiche Vorsatzschale" selber montiert - mit "KNAUF Diamant GKFI"  (2x 12,5 mm Gipskartonplatten - diese sind besser gegen tiefe Frequenzen da dichter und gewichtiger als normale Gipskartonplatten) und ich habe 8 bis 10 cm Platz verloren (alte Wand war nicht ganz lotrecht). Den Zwischenraum habe ich komplett mit Steinwolle-Platten (nicht zu hartes Material) ausgestopft - kein einiger Quadrat-Zentimeter Gipskarton-Fläche darf ungeschützt dem Schall von der Ziegelwand kommend ungeschützt dieser gegenüber stehen !!!  Die Blech-U-Profil-Unterkonstruktion habe ich NUR weich gelagert montiert (Neoprene-Dämmung unter den Wand-Abstand U-förmig gebogenen Blechprofilen, die die Blechsteher auf Distanz zur Wand halten + davor Neoprene-Dämmung unter Karosserie-Beilagscheiben unter den Köpfen der Wandschrauben und dünne Silikon-Schläuche über die Schraubenschäfte gestülpt  -> sodass kein Körperschall direkt in die Konstruktion der Vorsatzschale eingebracht werden kann) !!! Die Gipskartonplatten + unterstes U-Profil habe ich gewichtsmäßig auf 25 mm dicken Steinwolle-Trittschalldämmplatten-Streifen gestellt und zu den Wänden und Decke habe ich eine 10 mm Fuge der Platten belassen beim Zuschneiden. Die Fuge habe ich mit Silikon für große Dehnungen verfüllt (Bruchdehnung mind. 300% - ILLBRUCK "Fenster- und Anschlussfugen-Silikon FA101").
Vorsatzschale: Breite x Höhe =  510 x 315 cm; Materialkosten ca. Euro 600,-

-> Eine übliche Wohnungstrennwand in alten Bauten aus Vollziegel besteht aus: 38cm Ziegel + beidseitig Verputz (ist Bauvorschrift gewesen). Meine Biegeweiche Vorsatzschale auf so eine Wand mit 2x 12,5cm "KNAUF Diamant GKFI" Gipskartonplatten hat dazu geführt, dass ich von dem üblichen Lärm der Nachbaren: laut Musik abspielen, ABSOLUT NICHTS mehr höre !!! Meine Vorsatzschale besteht seit 10 Monaten. Nur noch in meinem Wohnzimmer höre ich den Musiklärm der Nachbarn (primär nur die tieferen Frequenzen - im Schlafzimmer war die Lärmbelastung wesentlich schlimmer ...) die auch ihr eigenes Wohnzimmer neben meinem postiert haben. Wenn ich im Zuge meiner Wohnungssanierung (Zimmer für Zimmer) das Wohnzimmer in Angriff nehme, werde ich auch dort so eine biegeweiche Vorsatzschale anbringen.


28.12.2016, 12:49 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re(5): Schalldämmung bei Decke
26.12.2016, 17:20:30
Leider wird allzuoft im Stiegenhaus KEIN "schwimmender" Estrich gefertigt - wenn doch, wird fast immer bei den Stiegen KEINERLEI Trittschallschutz gemacht ...
-> Der Körperschall von den Fußtritten wird dann herrlich auf die gesamten anliegenden Wände und die Rohdecke übertragen !!!

Ideen für die Türe ohne sie anbohren zu müssen? Für unseren Gang haben wir
große Bilder mit Dämmmaterial dahinter angedacht, um den Schall etwas zu
schlucken...


Die Wohnungseingangstüre wird sicher NICHT das Problem sein. Wenn Ihr was gegen den Lärm tun wollt dann mind. folgendes:
BIEGEWEICHE VORSATZSCHALE an allen Wänden im Vorzimmer. Da der Raum nicht so wichtig ist (man wird sich nicht dort hinsetzen zum Entspannen in Ruhe) und um nicht allzuviel an Zentimetern an jeder Wand zu verlieren.
1.) Trittschall-Dämmplattenstreifen  - für große Last, ca. 3,5cm dick (die dann vom Gewicht der Gipskarton-Platten auf etwa 2 bis 2,5cm zusammengedrückt werden) zuschneiden und am Boden etwas festkleben (damit sie nicht wegrutschen bei der Arbeit).
2.) 3,5 bis 4cm Glas- oder Stein-Wolle-Platten an die Wände kleben mit Druck-Kleber (z.B. Pattex oder "Fastbond 10" von Fa. 3M). Kleber auf die Wand spachteln + Platte unmittelbar danach daraufdrücken und sofort wieder wegnehmen, ca. 6min warten und dann die Patte endgültig festkleben (fest andrücken !!!). Das Plattenmaterial muss relativ fest in seiner Verklebung sein, sodass die Platten nicht im Laufe von Jahren auseinanderreißen - z.B. Materialqualität an Glas- oder Stein-Wolle-Platten für Vollwärmeschutz-Fassade für außen mit Dünnputz (hier "pumt" und vibriert Sturm an der Außenhülle einer Fassade).
3.) Gipskarton-Platten genau nach Bedarf zuschneiden und auf die Glaswolle-Platten ebenfalls mit Druck-Kleber aufkleben. Dafür den Kleber auf eine liegende Gipskarton-Platte mit Zahnspachtel aufbringen, diese sofort auf die entsprechende Fläche der Faserdämmstoff-Platten gut und fest  andrücken, wieder weg-klappen, ca. 6min warten und dann die Patte endgültig festkleben (fest andrücken !!!)
Gipskarton-Platten-Material
http://www.knauf.at/sortiment/diamant-hartgipsplatte-150-mm.html
Ich empfehle Plattenbreite von 125cm, keine schmäleren. damit man NICHT so viel Arbeit mit dem Verspachteln von Plattenstößen hat und diese mit einer Dicke von 15mm. "Diamant-Hartgipsplatten" gibt es erst seit wenigen Jahren, diese sind besser gegen tiefe Frequenzen (diese gibt es vorerst nur in Längen (ist dann die Höhe) von 200 und 250cm). Standard Gipskartonplatten gibt es in Längen von 200 bis 400cm und alle 25cm steigend - irgendwann wurden auch welche mit 260cm gefertigt, da die Raumhöhe in "Neu"-Bauten bei Wohnbauten aus Kostengründen auf knapp über 250cm festgelegt wurde (250 darf laut Baugesetz NICHT unterschritten werden). Standard Plattendicke 9,5 12,5 15 und 18mm (die letzten NUR 200 und 250cm lang). Für größere Schallanforderungen (oder auch Röntgen-Räume) konnte man Platten mit Blei-Blech-Auflage hinten von 1  1,5  2 und 2,5mm bestellen (keine Lagerware) (in den ORF-Studios sind Platten mit 2,5mm Bleiauflage verwendet worden).
Bei Plattenstößen an der Höhe Holzlatten oder Blech-U-Profile (CD-Profil 60/27mm) unterlegen und Platten damit verschrauben.
4.) Plattenstöße mit selbstklebendem Armierungs-Gitter-Bald verstärken und mit z.B. KNAUF Spezial-Fugenfüller verspachteln.
5.) Die überstehenden Faserdämmstoff-Streifen am Boden an der Innen-Flucht der Gipskarton-Platten beschneiden.

Vorhandene Türen mit schmalen Gipskarton-Plattenstreifen umrahmen . Zu den Wänden 10mm Fuge frei lassen - die zu den Fugen zeigenden geschnittenen Gipsflächen der Platten mit Grundierungs-Farbe streichen, vor dem versetzen der Gipskarton-Plattenstreifen. Diese Fugen mit SILIKON für große Dehnungen verfüllen und mit Japan-Spachtel glatt ziehen.

http://www.illbruck.com/de_AT/produkte/produktfinder/product/fa101-fenster-und-anschlussfugen-silikon-1/

https://shop.haberkorn.com/sortiment/klebetechnik/dichtstoffe/silikondichtstoffe/220094-fenster-und-anschlussfugen-silikon-fa101

Die Türen öffnen nachher NUR noch ca. 90° - stehen an der Gipskarton-Vorsatzschalenkonstruktion an. Sollen diese bis 180° öffnen muss man Tür-Scharniere verwenden mit auskragender Dreh-Achse !!! (-> von Tischler umbauen lassen).


DECKE:
Kommt der Schall auch über die vorhandene Decke  -> auch diese mit einer ähnlichen Konstruktion mit Gipskarton-Platten dämmen:

Wenn das Vorzimmer nur SCHMAL ist - etwa nur bis 250cm kann man die Decken-Gipsplatten einfach auf den Wand-Platten aufliegen lassen (diese genau auf die gewünschte Höhe vor dem Einbau zuschneiden).
1.) Faserdämmstoff-Platten auf die Decke kleben oder bis z.B. 120cm Raumbreite diese NUR dazwischen-klemmen ...
2.) Gipskartonplatten genau zuschneiden (Zwischenraum-Breite + 2x 1,5cm). Achtung: Breite kann schwanken !!! Und eine Platte nach der anderen "hineinzwicken".
Bei größerer Raum-Breite als 120cm oben Holzlatten oder Blech-U-Profile (CD-Profil 60/27mm oder mit 60/60mm je nach Spannweite) vor dem Einbau einer Platte aufschrauben - alle ca. 100cm. Bei einem Plattenstoß an der Decke: am Ende einer Platte ebenfalls ein Verbindungs-Profil halbe/halbe auf je einer Platte festschrauben. Die Faserdämmung ausschneiden für die aufgeschraubten Verbindungs-Profile hinter den Gipskartonplatten.
3.) Die Innenecken ebenfalls mit Armierungs-Gewebe bekleben und mit Gigs über-spachteln.

Wenn man an den Wänden die Gipskartonplatten in der Höhe stückeln muss (Knauf "Diamant"-Platten und Höhe über 250cm) und die Deckenplatten gewichtsmäßig oben auflegt, dann sollte man etwa min. 100cm lange CD-Profil 60/27mm senkrecht alle 66,5cm - halbe/halbe hinten über die Plattenstöße geführt Platten festschrauben.
-> Die Faserdämmstoffplatten muss man im Bereich von hinten angebrachten Versteifungs-Profilen ausschneiden !!!

Die Verwendung von Druck-Kleber ist kostspielig, aber kostet weniger Verlust am Raum. Ich habe in meiner erwähnten Dachgeschoßwohnung nur 25mm dicke Faserdämmstoff-Platten verwendet im Vorzimmer (Raumbreite NUR 120cm gewesen). Anderenfalls kann man wie gewohnt bei der Wandkonstruktion alle 66,5cm hinten ein Steherprofil (CD-Profil 60/27mm)aufschrauben und die Unterkonstruktion möglichst schalldämmend an der Wand fixieren.

https://www.knauf.de/wmv/?id=1124
"W 623" KNAUF Vorsatzschale mit CD-Profil 60 x 27mm, Seite 22

http://www.knauf.at/epim/TD-W61.PDF
"W 623" KNAUF Vorsatzschale mit CD-Profil 60 x 27mm, Seite 10

Bei den KNAUF "Direktabhängern" - die Profile, die die Steher-Profile von der Wand weg auf Distanz halten - würde ich hinten und vorne Zellkautschuk (beständiges Material, keinen Schaumstoff oder Moosgummi der zerbröselt !!!) beilegen für "weiche" Lagerung. (erhältlich z.B. bei den Firmen NUSCHEI oder HABERKORN)
http://www.nuschei.at/de/produkte/dichtbänder/zellkautschukplatten/15-41.html
https://shop.haberkorn.com/dichtungs-kunststofftechnik/zellige-werkstoffe/selbstklebende-schaumstoffbaender/42064-dichtungsband-cr-zellkautschuk-geschaeumt-selbstklebend-schwarz-2-20-mm-staerke

Lust bekommen sowas selber zu machen ???

27.12.2016, 13:43 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re: Schalldämmung bei Decke
21.12.2016, 15:49:48
Ich erinnere mich an einen Sanierungsfall in den 60er Jahren in Wien. In einem Neubau Eigentums-Objekt war auch alles durch die Decken durchzuhören. Es gab eine gerichtliche Klage gegen die ausführende Baufirma und unser Bauphysik-Professor wurde als Gutachter der Kläger zugezogen. Es gibt ein Norm-Hammerwerk und im Geschoß unterhalb wird der Schall gemessen.
Die Werte entsprachen haushoch nicht den in der Bauordnung verlangten Werten zu Trittschall-Maßnahmen ...

Die Versicherung der Baufirma musste alles bezahlen:
Möbel und allen Hausrat in Lager transportieren + dort die Lagerkosten;
Hotelkosten für die Bewohner für die Zeitspanne der Sanierung;
alle Fußböden bis auf die Rohdecke herausreißen (es zeigte sich, dass Korkschrot lose geschüttet als Trittschall-Material verwendet worden war; die Arbeiter sind darauf mit Schubkarren herumgefahren und haben mit deren Rädern den Korkschrot auseinandergedrückt und es gab viele solche Streifen an denen der darauf betonierte Estrich direkt die Rohdecke berührt hat und nicht schallgedämpft schwimmen konnte !!!);
alle Sanierungskosten für die nun wirklich schwimmenden Estriche; größtenteils neue Fußbodenbeläge und neue Boden-Verfliesung in den Nass-Raumen;
Möbel und allen Hausrat wieder zurück transportieren, auspacken und Zimmer-Reinigung;
alle Schäden durch die Bauarbeiten bei der Sanierung an den Wänden, an Türstöcken, ...

Offensichtlich ist in Deinem Haus durch die Sanierungs-Arbeiten ein Bau-Zustand an Schalldämmung gesetzt worden, der KEINESFALLS den Bauvorschriften entspricht !!!

Gegenüber früher muss seit den 70er Jahren die ganze Raumzelle und nicht nur eine Wand oder der Fußboden eines Raumes den Schalldämm-Bauvorschriften entsprechen (kommt zum tragen wenn z.B. in übereinanderliegenden Geschoßen andere Raumaufteilungen vorhanden sind).


21.12.2016, 15:56 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re: Schalldämmung bei Decke
22.12.2016, 12:57:53
Ich habe ein ähnliches Problem (kein Getrampel, aber anderer Lärm) und habe mich deshalb ausführlich über alles mögliche informiert und das einzige, was gegen Körperschall zu helfen scheint, ist eine Raum-im-Raum Lösung. Grund: Großer Abstand von der Decke ist nötig (wenn ich mich recht erinnere etwa mind. 20cm bei einer 30kg/m² Decke) und auch Entkopplung vom Boden.

Das ist beim Schlafzimmer natürlich besonders blöd, weil man für ausreichend Frischluftzufuhr sorgen muss, aber den gedämmten Lärm nicht unbedingt durch Lärm der Ventilation ersetzen will. Wobei - Ventilation ist hoffentlich hochfrequenter und daher mit Hörschutz leichter bewältigbar. Aber was wenn die Ventilation ausfällt? Schwierige Fragen.

Und dann noch die Kosten. Eine Box ohne Glasflächen, etwa in Bettgröße, von einem deutschen Hersteller (glaube das war studiobox.de) würde sich wenn ich mich recht erinnere auf etwa 6000€ verkaufen.
Von Lindner gibt es Lösungen komplett aus Glas, Preis habe ich noch nicht in Erfahrung gebracht.

Hier gibt es nette theoretische (und praktische) Infos (insbesondere zur Entkopplung vom Boden) von einem ähnlichen Projekt: http://acoustics.andymel.eu

Viel Glück! Ich werde wohl noch ein Jahr sparen müssen, bevor ich wieder in Ruhe ein- und durchschlafen kann...

[Edit]Ach so ja - es gibt dann noch die Variante zum selber basteln via Knauf Cubo und zwei Lagen Silentboard. Idealerweise einschalig und außen nur mit irgendetwas sehr leichten verkleidet. Materialkosten alleine sind da aber auch schon einige Tausender... Glaube mit der Tür und Ventilation (Aeropac) kam meine Kalkulation auf etwa 4000€.[/edit]

23.12.2016, 01:40 Uhr - Editiert von sh4dow, alte Version: hier
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Re: Schalldämmung bei Decke
26.12.2016, 14:13:18
Es ist unangenehm genug, kann ihm halt
schwer vorschreiben wie er zu gehen hat.


servus,

ich weiß nicht, was sowas immer soll!?
im endeffekt mag sein abroll-verhalten schuld daran sein, aber dein problem ist der lärm und die vibration.
die trittschalldämmung dämmt - nomen est omen - den trittschall und nicht die schwingung (und deren resonanz) die ein "fersentreter" erzeugt.
er kann gehen wie er will, solange er dadurch deine lebensqualität nicht in diesem maße beeinträchtigt.
es kann nicht sein, dass er sagt, dass er sich von dir nicht einschränken lassen muss und in diesem zug dich und deine lebensqualität einschränkt.
es gibt vermutlich keine hausordnung, in der es nicht absolute ruhezeiten gibt, in denen es ausdrücklich beschrieben steht, dass lärm nur in dem ausmaß erzeugt werden darf, welcher von anderen nicht wahrgenommen werden kann.

auch bei einem haus mit 30cm stahlbetondecke und moderner trittschalldämmung hört man solche menschen, die das mit dem gleichmäßigen abrollen beim gehen einfach nicht verstanden haben. da kann man echt dämmen, bis man arm wird. der trick ist einfach, dass man das volle gewicht erst auf den fuß verlagert, wenn die ferse den boden berührt hat.

und mit verlaub: es hat fast nichts mit der körpermasse zu tun. bei jemandem mit 180kg und verhältnismäßig wenig muskelmasse, wird das mit dem abrollen schwierig, aber ich hab erst kürzlich mit einem 11 jährigen seiner mutter demonstriert, wie sehr man ihn für mich halten kann, weil er einfach trampelt und ich - obwohl ich fast drei mal so viel weige - im untergeschoss nicht wahrnehmbar bin.

für mich sind diese trampel-geher genau die gleichen dämel, wie jene, die beim rennen die füsse fast bis zum allerwertesten hoch reissen. ;-)





s c h ö n e s c h e i s s e, d a u e r n d d a s s e l b e Viele Menschen sind zu gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keinerlei Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun!
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Re(2): Schalldämmung bei Decke
03.02.2017, 16:39:17
Also bei wem hat eine abgehängte Decke wirklich Besserung in punkto Getrampel, Möbelrücken, andere dumpfe duch Schall übertragene Geräusche..gebracht?


Ich habe Architektur an der TU-Wien, Karlplatz studiert. Ich bin am Institut für Bauphysik bei Prof. Panzhauser jahrelang aus und ein gegangen; habe für meinen Professor mehrmals gegen Stundenhonorar-Bezahlung gearbeitet, bei Aufträgen aus der Privatwirtschaft Messungen in Gebäuden gemacht ...

Was den Körperschall von oben bei Dir dämmt ist eine "BIEGEWEICHE" Vorsatzschale an Deiner Decke.
-> Wie ich schon geschrieben hatte: Am optimalsten ist eine abgehängte Decke, wenn sie selbst-tragend ist - keine Abhänger von der Decke gemacht werden - und die Unterkonstruktion der abgehängten Decke unter Zwischenlage von Dämm-Material (z.B. Dämmplatten-Material ähnlich Neopren z.B. von Fa. NUSCHEI  -> da Du wenig Höhe zur Verfügung hast) rundum aufgelagert wird und an den Wänden für die Auflastung der abgehängten Decke Holzleisten oder Winkel-Profile angedübelt werden.


Ich habe sowas schon öfters bei betroffenen Bewohnern ausführen lassen ...

Ich weiß nicht wie sehr bei Dir der störende Lärm von oben auch in die Wände eingetragen wird ???
(Bei etwa 100 Jahre alten Altbauten mit Vollziegel-Bauweise bei den Wänden liegen diese in sehr weichem Kalkmörtel und der Schall verläuft sich schnell  -> wird die Schwingung des Lärms von Ziegel zu Ziegel schwächer).

Man kann in so einem Fall zusätzlich auch an den Wänden eine BIEGEWEICHE VORSATZSCHALE anbringen. Du verlierst an den Wänden etwa 7,5cm mit einfacher Beplankung und etwa 8,5 cm bei doppelter Beplankung mit 2x 12,5mm Gipskartonplatten.

Verdoppelung des Gewicht der Gipskarton-Vorsatzschale bringt jeweils 2 dB zusätzlicher Verbesserung.


Ich habe voriges Jahr selbst mir eine solche biegeweiche Vorsatzschale eingebaut an der Nachbartrennwand von unserem Schlafzimmer gegen die Küche von jungen Leuten, die laute Musik lieben und auch abends lange laufen lassen:
100 Jahre altes Haus mit Vollziegel-Wänden;
Vorsatzschalenkonstruktion:
  weiche Steinwolle-Platten die das GESAMTE Zwischenvolumen ausfüllen - Dicke etwa 8cm,
  (auch die C-förmigen Blechprofile mit Steinwolle ausgefüllt);
  2x 12,5mm DIAMANT-Hartgipsplatten (125cm breit) - die senkrechten Plattenstöße je um die halbe Platten-Breite (62,5cm) versetzt.

Die Unterkonstruktion aus Standard-Blechprofilen - diese biegeweich an die Wand gedübelt (Zwischenlage von Neopren-Material hinten und vorne - über Schrauben dünnes Silikon-Schläuchlein gezogen - 30mm Karosserie-Beilagscheiben bei den Schrauben untergelegt);
am Boden weich aufgelagert: 35mm Trittschalldämm-Plattenstreifen aus Steinwolle unter dem waagrechten U-Blechprofil + den Gipskartonplatten (in Flucht der Gipskartonplatten-Vorderkante die Steinwolle - als letzten Arbeitsschritt nach aller getätigter Arbeit - geschnitten);
an den drei Seiten der Gipskartonplatten-Fläche die Platten mit 10mm Fuge zu Wänden und Decke zugeschnitten (Schnittflächen mit Grundierungsfarbe gestrichen -> gegen Abstauben der Gipsfläche und gutem Halt von Silikon) - diese Fuge mit SILIKON für große Dehnungen (ILLBRUCK "Fenster- u. Anschlussfugen-Silikon" = Silikon für große Dehnungen, Bruchdehnung 300% - z.B. bei Fa. NUSCHEI oder HABERKORN erhältlich) verfüllt + vorher Falzgrund-Hinterfüllung mit Polypropylen-Schaumschnur, damit der Silikon-Querschnitt Breite zu Tiefe nur etwa 1:1 ausfällt.

-> Ergebnis:  Wir höre absolut NICHTS mehr von der Musik der Nachbarn und können ungestört schlafen ...


05.02.2017, 14:33 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re(4): Schalldämmung bei Decke
04.02.2017, 20:36:46
Es gibt Trockenausbau-Firmen die fast nur solche Arbeiten mit Gipskartonplatten tätigen (Gipskarton-Ständerwände, Zimmertrennwände bis Nachbartrennwände (zwei schallmäßig völlig getrennte Primärkonstruktionen an die je auf einer Seite die Gipskartonplatten angeschraubt werden), Schalldämmung mit Gipskarton-Vorsatzschale an Wänden, abgehängte Schallschutz-Decken).

Lasse Dir von den Firmen KNAUF und RIGIPS Katalog-Detailseiten zuschicken für:
A) abgehängte Schallschutzdecke mit glatten Gipskartonplatten  
B) biegeweiche Vorsatzschale zur zusätzlichen Schalldämmung einer Wand
(oder auch nur als Datei an Deine Internet-Adresse)

BLECHPROFILE (leicht C-förmig):
(könnten auch aus Holz sein - diese sollten dann aber NICHT verzogen sein,
Blech ist leichter und einfacher zu handhaben und zu kaufen)
ein Profil (Steherprofil an der Wand) alle 62,5cm  
-> auf die Produktionsbreite von 125cm der Gipskartonplatten bezogen - halbe Breite;

a) Auf eine Wand bezogen: unten und oben werden die Steher in U-Profile eingeschoben;
b) Querprofile (parallel zu den U-Profilen) werden eingebaut bei Plattenstößen - um diese darauf zu verschrauben  
-> nur wenn Räume zu hoch sind für eine einzelne Platte;
die DIAMANT Hartplatten werden NUR 200 und 250cm lang produziert;
die "gewöhnlichen" Platten von 200cm bis 400cm steigend alle 25cm produziert; es gibt auch welche mit 265cm (für Neubauten die geringfügig über 250cm Raumhöhe haben ...);
es empfiehlt sich jedoch bei Schallproblemen die DIAMANT Hartplatten zu verwenden;
generell üblich sind Platten, die an den Seitenrändern auf der Vorderseite "abgekantet" sind - zum Rand hin dünner werden (diese werden als "AK" Platten bezeichnet) - es wird ein Armierungsband (Glasfaser-Gittergewebe selbstklebend) über die Plattenstöße aufgeklebt und mit Spezial-Gips 2x verspachtelt und die Oberfläche jedes mal verschliffen (für dieses Volumen sind die Gipskartonplatten an den Rändern abgekantet /werden konisch dünner zum Rand hin);  
... bei den Platten Längs-Stößen fehlt leider eine "Abkantung";

Generell wird an der Decke genauso gearbeitet - es gibt dann aber eine Kreuz- UND eine Längs-Lattung/Profile (längs zur Produktionsrichtung der Platten) zumeist auch alle 62,5cm (oder die Produktionsbreite von 125cm wir gedrittelt oder sogar geviertelt (nur bei Gipskartonplatten + aufgeklebtem Blei-Blech) ...);
zu überlegen ist hier für eine selbst tragende abgehängte Decke: wie, in welche Richtung man sie spannt; -> man könnte für die Kreuz-Profile quadratische oder rechteckige Formrohre verwenden, Querschnitt nach statischem Bedürfnis ...


Ich habe 26 Jahre in einer Dachgeschoßwohnung - gebaut 1965  bis 1967 - gelebt, 8. Stock. Wände aus Durisolsteinen (Mantelbeton-Steinen) Decken Ortbeton. Wenn im Erdgeschoß jemand einen Nagel in die Wand eingeschlagen hat, riss es mich im 8. Stock aus dem Bett.
Dachgeschoß-Konstruktion: Sargdeckel - schräge Längswände (schräg von Fußboden bis Decke, nur 65cm "Einzug") - Fenster in Gaupen gesetzt) + die Flachdach-Decke in Ortbeton aus einem Stück; die Nachbartrennwände wurden dann nachträglich hineingestellt  -> dadurch lief der Schall herrlich von einer Einraumwohnung in mein danebenliegendes Schlafzimmer über die Ortbeton-Decke + Wand ...
die Gebäudemittelmauer bestand aus Ziegel mit Kaminzügen;
(Ich konnte in meinem Schlafzimmer meine Nachbarn deutlich sprechen hören und fast jedes Wort verstehen ...)
Ich habe mein damaliges Schlafzimmer an den Beton-Wänden und der Beton-Decke SCHALLGEDÄMMT. Da die Raumhöhe nur 260cm ausmachte, wollte ich nicht zu viel an Höhe verlieren durch eine abgehängte Schallschutz-Decke.  Die Gipsplatten habe ich auf Holzlatten 60x45mm geschraubt; in die Holzlatten alle 60cm mit einem 35mm Bohrer Vertiefungen gebohrt (22mm tief) und zentrisch 6mm die Latten ganz durchbohrt; dazu passend Löcher in die Betondecke gebohrt und Kunststoff-Dübel gesetzt - über die Schraubenschäfte dünne Silikon-Schläuchlein gestülpt (Dämmung gegen Holz) - 15mm dicke Neopren-Scheibchen rund ausgestanzt für die 35mm Löcher im Holz und mit 30mm Karosserie-Beilagscheiben die Schrauben eingeschraubt; -> die ganze abgehängte Decke liegt also auf den Neopren-Scheibchen; es war viel Arbeit die Lattung mit einer Wasserwaage auszurichten ...
Ich habe vorher quer zu den Latten 35mm Glaswolle-Platten auf die Decke "geklemmt" (vollflächig)und nach dem Ausrichten mit der Wasserwaage, zwischen den Holzlatten auch noch 45mm Platten dazwischen geklemmt. Eine Dampfsperre-Folie aufgeheftet und 15mm dicke Gipskartonpatten aufgeschraubt auf die Holzlatten (diese alle 62,5cm - beim Außenrand schmäler) - für die Verschraubung habe ich mir eine Karton-Schablone gemacht, um keinesfalls einen meiner Spezial-Abhänger zu beschädigen !!!
-> So ist meine Schalldämmung an der Decke NUR 95mm hoch geworden ...

An den Wänden habe ich 18mm dicke Gipskarton-Platten verwendet, also NUR einschalig gearbeitet; dahinter 35mm TELWOLLE Glaswolle-Platten (an der Außenwand 6cm dick) verklebt (diese teilweise mit Druck-Kleber - "FASTBOND 10" von 3M - verklebt).

Am Fußboden habe ich einen dicken Reinwolle SPANNTEPPICH verspannt (+ dickem Filz darunter - als Höhenausgleich für die Nagel-Leisten rundum am Rand) .

An der Kamin-Mittelmauer aus Ziegel habe ich eine Einbau-Schrankwand über die ganze Fläche der Ziegelwand - abgesehen vom Türdurchgang - gebastelt.

Meine beiden vorhandenen Verbundglas-Fenster habe ich gegen Holzfenster (Nordische Kiefer) mit Schallschutz-Isolierglas (3 Scheiben) ausgetauscht (in der Tischlerei eines Verwandten selbst hergestellt - der hatte alle nötigen Fräs-Sätze dazu).

-> Ich wurde niemals wieder von meinen Nachbarn oder der Straßenbahn im Schlaf gestört an dieser Adresse ...

07.02.2017, 13:38 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re(5): Schalldämmung bei Decke
13.02.2017, 18:42:26
Bin schon fast überfordert mit den ganzen Infos.
Also bei mir ist es so, dass oben die alte Holztramdecke mit Glaswolle gefüllt ist, darunter eine abgehängte Heraklithplatte mit 5 cm mit Rigipsplatte darunter (sind Heraklithplatte, wo das Rigips schon fertig drauf ist). Dennnoch hört man den Trittschall und Möbelrücken, etc.
Hätte von oben noch ca. 15 cm für ne weitere abgehängte Decke zur Verfügung.
Fasse mal zusammen wie ich es verstanden habe:
soll eine abgehängte Rigipsplatte (am besten die Diamant von Knauf) machen die oben mit Steinwolle gedämmt ist (oder wäre anderes Dämmmaterial besser?).
Der meiste Lärm geht vom Zimmer oberhalb meines Schlafzimmers aus und nebenangrenzendes Wohnzimmer. Soll ich dann besser noch 2 Wände des Schlafzimmers (welche an an Wohnzimmer und ein kleines Zimmer angrenzen) noch zusätzlich mit Vorsatzschalen dämmen? Oder müsste man da gleich alle 4 Wändes des Schlafzimmers dämmen, damit es Sinn macht (die anderen Wände würde nach Außen angrenzen). Und müsste man die gesamte Decke der Wohnung dämmen, oder würde schon eine abhängte Decke im Wohnzimmer, Küche und Schlafzimmer reichen? Im kleinen Zimmer ist oberhalb wenig Lärm wahrzunehmen und Vorzimmer auch kaum.
Und wie genau muss die Abhänung nun aussehen, damit sie den besten Effekt hat. Soll sie schwingend (als mit Federung sein?). Welche Abhängung wäre da genau empfehlenswerd? Und die Abhängung an den Wänden oder wo?
Aber von der Firma Knauf Anleitungen mit verschiedensten Abhängemöglichsvarianten gefunden, aber welches wäre nun am besten für die Schalldämmung? Du hast von Neopren geschrieben?
Kann die pdf Anleitungen und Kataloge leider nicht einfügen:
https://www.google.at/?gws_rd=ssl#newwindow=1&q=knauf+abh%C3%A4ngung

Und wie ist es mit der vorhandenen abgehängten Heraklithplatte aus, kann man die lassen oder muss die entfernt werden?

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Re(8): Schalldämmung bei Decke
16.02.2017, 15:15:31
Also würdest du sagen, wenn die abgehängte Decke an den Holzbalken direkt
befestigt wurde, würde dies nicht der Bauordnung entsprechen?

Das kann man NICHT so generell sagen ...

Ich würde sagen: nach dem Geräuschpegel von dem Du spricht KANN die Deckenkonstruktion NICHT der Bauordnung entsprechen  -  jedenfalls was KÖRPERSCHALL von oben kommend betrifft (-> in Schwingung gesetzter Fußboden durch Fußtritte).
Die Dämmung des Luftschalles von oben scheint zu funktionieren (Du hast nichts erwähnt von Störung durch Musik-Lärm oder von einem TV-Gerät, oder Stimmen) -> diese Schwingungen sind sehr gering, dagegen scheint die vorhandene abgehängte Decke ausreichend zu sein.

Eine Stahlbeton-Deckenplatte z.B. schwingt mit den Geräuschen nur wenige Bruchteile von Millimetern auf und ab (Schwingungs-Amplitude), ein Holzbalken bereits 15 bis 20 mm, ein Metall-Träger noch erheblich mehr (bei 6 Metern Spannweite darf laut NORM die Biegung/Schwingung bereits 30mm betragen  !!!)

GENERELL:
Tiefe Frequenzen von Körperschall sind am Schlechtesten zu dämmen ...
Deshalb wurden die "Diamant"-Gipskartonplatten entwickelt - der Gips ist hoch verdichtet und die Platten haben ein HÖHERES Gewicht  -> was am meisten zählt bei der Schall-Dämmung einer Vorsatzschale. Für höhere Anforderungen werden Gipskartonplatten mit hinten aufgeklebtem Bleiblech verwendet (1,0 oder 1,5 oder 2,0 oder 2,5 mm dick; z.B. bei den ORF-Studios: 12,5mm Gipskartonplatten + aufgeklebten 2,5mm Blei-Folien).
"Diamant"-Gipskartonplatten gibt es seit ca. 3 Jahren am Markt.

Beispiel:
Wenn von einer Wohnung oberhalb von einer sehr guten Soundanlage (5.1 oder 7.1 Sound) INKLUSIVE ein oder sogar zwei angeschlossener Bass-Boxen - die Anlage immer laut aufgedreht - der "Lärm" stören würde und man dagegen eine abgehängte Schallschutz-Decke (1x "Diamant"-Gipskartonplatten und etwa 20cm hoch) installiert, so wären danach die mittleren und oberen Töne sehr schnell weggefiltert - man würde NUR MEHR die tiefen Frequenzen hören !!! Mit einer Konstruktion von: 4x 12,5mm "Diamant"-Gipskartonplatten und 60cm hoch -> würde man die beabsichtigte Dämmung sicher erreichen.
Details NOCH DAZU:
Der Raum über den Gipskartonplatten MUSS mit FASERDÄMMSTOFF (Glas- oder Stein-Wolle ist dafür ideal - Schafwolle zu teuer ...) gedämmt werden und zwar MINDESTENS zwei Drittel der vorhandenen Höhe und die ganze Grund-Fläche VOLLFLÄCHIG !!!
UND:
Annahme für den oberen Fall   -> kein wesentlicher Lärm würde über die Wände übertragen werden.
UND NOCH zuletzt:
Die Vorsatzschale/abgehängte Decke darf NICHT mitschwingen -> die Vorsatzschale MUSS gegen die Wände getrennt sein (darf diese NICHT berühren) und die Konstruktion MUSS gegen Mitschwingen ausgebildet sein.

Ich sage es nocheinmal: jeweils mit Verdopplung des Gewichts der Vorsatzschale/Gipskartonplatten-Schichte erreicht man zusätzliche zwei Dezibel Dämmung !!!

Die Industrie (Marktführer: Fa. KNAUF und Fa. RIGIPS) liefert NICHT WIRKLICH gute schalldämmende Decken-Abhänger und Wandbefestigungs-Elemente für die Unterkonstruktion von Wand-Vorsatzschalen. Wenn KEINE größeren Schall-Probleme vorhanden sind, sind deren Befestigungs-Details hinreichend - verschlechtern die Dämmwerte nur geringfügig, kaum messbar.
-> dies besonders bei Stahlbeton-Decken und Beton-Wänden - Materialien die NICHT sehr stark mitschwingen bei Schall !!!

Wenn jedoch der STÖRENDE KÖRPERSCHALL Bauteile STARK MITSCHWINGEN LÄSST, sind diese Anbindungs-Teile die die Industrie anbietet, zu wenig schalldämmend !!!


ALSO DANN:
A) abgehängte Decke -> SELBST TRAGEND ausführen; KEINE Abhänger von der schwingenden Decke ausführen;
-> Unterkonstruktion mit außen herum umlaufendem RAHMEN (idealerweise: Holz oder Formrohr) der am besten rundum (ca. 5cm breit) aufliegt auf:
z.B. Trittschalldämm-Material 2,5 bis 3,5cm dicke Platten-Streifen aus Glas- oder Stein-Wolle
oder Neopren-Plattenstreifen 1,5 bis 2,5cm dick;
UND darunter Metall-Winkel 60x60mm oder Holz-Latten mind. 60x60mm an die Wand dübeln;
-> diese müssen das gesamte Gewicht der abgehängten Decke tragen !!!
(Stahl-Winkel 60x60x3mm oder Alu-Legierung 60x60x6mm)
ALU-"Flugzeug"-Legierung, (AlMgSi0,5 oder ähnliche Legierung)  Fa. SCHIEKMETALL
http://www.schiekmetall.at/impressum.html

Darauf ACHTEN, dass der Unterkonstruktions-Rahmen an KEINER STELLE die Wand berühren kann !!! (deshalb mein Vorschlag: 10mm Luft zur Wand + 50mm Auflagerbreite)
->  einzelne 10mm z.B. Neopren-Streifen dazwischen legen zwischen Unterkonstruktions-Rahmen und Wände !!!

B) Vorsatzschale an Wand:
gesamte Konstruktion auf Faserdämmstoff-Streifen stellen;
z.B. 3,5cm Trittschalldämm-Plattenstreifen Glas- oder Steinwolle;
Wandbefestigungen:
   üblich sind 3 Stück pro Steher über die Höhe verteilt (Steher-Abstand alle 62,5cm);
   diese sind U-förmig gebogene Blechstreifen mit vielen Löchern zum Verschrauben mit den
   Stehern;
http://www.knauf.at/sortiment/akustik-schwingbuegel.html
   normalerweise werden diese einfach an die Wand gedübelt;
   EMPFEHLUNG hinten und vorne 15mm dick Neopren (40x40mm Quadrate) zwischenlegen und
   unter die Schraubenköpfe "Karosserie"-Beilagscheiben (Durchmesser 30mm) klemmen;
   und noch dünne Silikon-Schläuchlein auf die Schraubenschäfte schieben (Fa. NUSCHEI oder
   HABERKORN) gegen direkten Metall-Kontakt mit den U-förmig gebogene Blech-Bügeln;

DETAIL abgehängte Decke UND Vorsatzschale an Wand:
   die Gipskarton-Platten mit 10mm LUFT zu den Wänden/Decke zuschneiden;
   Schnittflächen der Gipskarton-Platten - der letzten aufgeschraubten Schichte mit
   Grundierungs-Farbe streichen (gegen Abstauben der Gips-Fläche);
   Fugen-Grund mit Polyäthylen- oder Polypropylen-Schaumschnur ausstopfen, sodass Fuge mit
   Breite zu Tiefe (in mittlerer Tiefe) etwa 1 : 1 übrig bleibt;
   mit Silikon für GROSSE DEHNUNGEN verfugen:
   ILLBRUCK "Fenster- u. Anschlussfugen-Silikon", Bruchdehnung 300%
   z.B. bei Fa. NUSCHEI oder Fa. HABERKORN erhältlich;

ACHTUNG:
Wenn die Unterkonstruktion und oder die Gipskartonplatten die Wand direkt berühren - an einer einzigen Stelle, sind 20% des Aufwandes umsonst gewesen !!! Wenn die Berührung mindestens 10cm² umfasst - sind 80% vernichtet ...

20.02.2017, 16:35 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re(10): Schalldämmung bei Decke
17.02.2017, 20:14:25
Nachtrag zu Materialien:

Zellkautschuk: (Neopren)
   KEINEN Moosgummi - dieses Material zerbröselt in wenigen Jahren !!!
   KEINEN "Schaumstoff" (Sitz-Polsterung) - Material zerbröselt ebenfalls schnell;
   Fa. NUSCHEI, Fa. HABERKORN

Silikon-Schläuchlein: (für Schraubenschäfte)
   ca. innen 4,5mm, außen 8mm (-> Schraubloch in KNAUF/RIGIPS U-Winkel dafür aufbohren)
   Fa. HABERKORN (habe ich dort gekauft), Fa. NUSCHEI

SILIKON für große Dehnungen:
   300% Bruchdehnung
   z.B. ILLBRUCK (Tremco) "Fenster- und Anschlussfugen-Silikon" FA101
   (verschiedene Farben, Teile-Nr.: L23002 = weiß)
   Fa. NUSCHEI, Fa. HABERKORN

http://www.illbruck.com/de_AT/produkte/produktfinder/product/fa101-fenster-und-anschlussfugen-silikon-1/

https://shop.haberkorn.com/dichtungs-kunststofftechnik/dichtungsmaterial/dichtstoffe/42709-1-k-fenster-und-anschlussfugen-silikon-fa101

Silikon-Fugengrund-HINTERFÜLLUNG:
   Polyäthylen- oder Polypropylen-Schaumschnur
   rund, sehr weich, in Sprüngen von 5mm-Durchmesser im Handel
   Fa. NUSCHEI, Fa. HABERKORN, Baumärkte (bei denen jedoch erheblich teurer ...)  

Gipskartonplatten "Diamant"
   bessere Dämmung von tiefen Tönen
   KNAUF Diamant Hartgips-Platte
   Ränder "abgekantet"
   Dicke: 12,5 mm
   Breite: 1250 mm,  -> Unterkonstruktions-Achsmaß 625 mm, (oder ein Drittel von 1250 mm)  
   Längen: 2000 mm oder 2500 mm
ACHTUNG: bei mehreren Lagen übereinander MUSS die Fuge jeder einzelnen Lage armiert und gespachtelt werden !!!
http://www.knauf.at/sortiment/diamant-hartgipsplatte-125-mm.html

seit neuem auch:
http://www.knauf.at/unser-wissen-fuer-sie/schallschutz/

   KNAUF Diamant Hartgips-Platte
   15,0 x 1250 x 2000 mm  und   15,0 x 1250 x 2500 mm

   KNAUF Diamant Hartgips-Platte
   18,0 x 625 x 2500 mm  und   18,0 x 625 x 2600 mm

seit neuem AUCH:
Gipskartonplatten "SILENTBOARD":
   KNAUF
   noch bessere Dämmung von tiefen Tönen
   12,5 x 625 x 2000 mm  und   12,5 x 625 x 2500 mm
auch mit 1250mm Breite:
http://www.wego-austria.at/unsere-sortimente/trockenbau-wand-austria/ausbauplatten/schallschutzplatten/knauf/piano-gkb


21.02.2017, 15:21 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re(12): Schalldämmung bei Decke
22.02.2017, 12:46:23
Und soll man zuerst Wände oder Decke machen?

Zuerst die Decke dämmen!
-> danach kann man hören wie "schlecht" NOCH der Zustand ist und ob es NOCH notwendig ist auch die Wände zu dämmen.
Dazu einige Fragen:
1.) wie alt ist das Haus ???
2.) Material der Wände ??? ... Vollziegel 12cm+Putz (oder dicker: 25cm, ...)
3.) Putzmaterial ??? nur Kalkmörtel, der sehr weich ist und kein Zement dabei ???
Üblicherweise:
Wenn das Haus sehr alt ist - min. 80 Jahre - noch Holztram-Decken hat - sind NORMALERWEISE alle Wände aus Vollziegel und es gibt NUR einen Kalkmörtel-Putz, der sehr weich ist und auch jeder einzelne Ziegel liegt in einem SEHR WEICHEN Mörtelbett und Schall wird SCHLECHT von einem Ziegel zum nächsten weitergegeben.
-> Bei so einem Haus dedarf es NORMALERWEISE keiner zusätzlichen Schalldämmung der Wände, es reicht die Dämmung der Decke !!!
-> Es könnte natürlich weitgehende Umbauten mit neuen Wänden geben ...
     Einzelne Wände könnten komplett NEU VERPUTZ worden sein mit Zementmörtel ...

Soll ich nun besser doch die Silentboard Gipskartonplatten verwenden, anstatt
der Diamant

Natürlich den neuesten Stand der Technik:  -> "Silentboard" Gipskartonplatten oder ähnliches von einem anderen Hersteller, der spezielle Platten - die tiefere Töne besser dämmen - anpreist.

Und da 2-3 Stück übereinander oder dazwischen auch noch Dämmmaterial?

Mehrere Platten - direkt übereinander liegend - festschrauben !!!
-> es geht um das Gewicht der Gipskartonplatten-Vorsatzschale (die "biegeweich" -> weich gelagert gegenüber Wand und Decke werden soll/muss, sodass kein "Körper"-Schall direkt in die Vorsatzschale übertragen werden kann)
-> Ich erwähne es hier zum dritten Mal: mit VERDOPPLUNG des Gewichtes der Gipskarton-Vorsatzschale erreicht man zwei Dezibel zusätzliche Verbesserung der Schalldämmung.

Faserdämmstoff-Material für die Hinterfüllung:
Glas- oder Stein-Wolle, auch mischen wäre möglich.
Ich würde eher Platten verwenden, kein Rollen-Material. (besonders bei den Wänden: könnte Rollen-Material absinken und im oberen Bereich der Wand Leer-Raum (ohne Faserdämmstoff) entstehen -> Luftschall-Übertragung ...)
Für die Hinterfüllung - hinter den Gipskartonplatten: WEICHES Platten-Material verwenden.

Zusatz-Frage:
Gibt es auch störenden Lärm von abgespielter Musik, Gesprächs-Lärm, TV-Gerät, ...  ???



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