Amazon verrechnet 20% MWST für Lebensmittel - Frechheit?
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Re(3): Amazon verrechnet 20% MWST für Lebensmittel - Frechheit?
27.11.2016, 12:14:40
Das ist schon klar aber üblicherweise vergleicht man für die Kaufentscheidung doch den Bruttopreis (also das was man dafür zahlen muss) und geht davon aus, dass der Shop das mit der Versteuerung schon richtig macht. Ich hätte jedenfalls keine Lust, jeden CocaCola-Kauf mit einem Steuerberater durchzusprechen.

Es können natürlich auch andere Gründe für die Kaufentscheidung eine Rolle spielen. z.B. ist es vielleicht gar nicht unpraktisch, sich schwere Lebensmittel vom Postler an die Wohnungstür liefern zu lassen. Oder es gibt Bonusprogramme usw.

Wie auch immer. Jedenfalls entscheidet man sich aufgrund verschiedener Kritereien für eine für sich sinnvoll erscheinende Lösung eines Händlers.

So, und nun haben  wir also die Situation, dass möglicherweise einige Artikel mit einem höheren Steuersatz als notwendig versteuert werden. Das it ja kein Verbrechen und gut fürs österreichische Finanzloch. Für den Kunden stellt sich aber natürlich die Frage, ob er die Ware daher nicht noch etwas billiger erhalten könnte. Zumindest wenn man annimmt, dass alle Kunden denselben Nettopreis haben (theoretisch könnte man Österreicher ja auch beim Nettopreis etwas draufschlagen, damit es insgesamt wieder passt).

Wenn in solchen Angelegenheiten zuviel Diskussionen auftreten, dann wird Amazon aber wohl schon aus reiner Gewohnheit heraus diese Produkte einfach nicht mehr nach Österreich liefern (ähnlich wie bei Rohlingen und vielem anderem). Dann kauft der Kunde das Zeug halt wieder wo anders (teurer und/oder unbequemer) und Österreich bekommt weniger Steuergeld herein. Ob das unterm Strich gut ist?

Btw: Ich kaufe viel online, bisher aber keine Lebensmittel bzw. Ersatzprodukte o.ä

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Re: Amazon verrechnet 20% MWST für Lebensmittel - Frechheit?
27.11.2016, 10:56:14
Amazon ist so super korrekt und verrechnet ja für Österreich eigene MWST
Sätze, also nicht die deutschen Sätze.

Korrekt, Amazon hält sich hier an geltende Gesetze, wie schon viele hier angemerkt haben.

Bei jeden anderen DE Händler der nach AT sendet werden einfach die deutschen
Sätze genommen.

Wenn du die Güte hättest, uns all die Händler zu nennen, die tatsächlich für österreichische Kunden niedrigere Nettoproduktpreise einräumen, schließt du bei mir eine größe Wissenslücke.

Nun was macht Amazon, zahlt es tatsächlich 20% an den Fiskus oder behält es
sich 10% ein und zahlt nur wie vorgesehen 10% an den österreichischen Fiskus?

Um hier deine Unkenntnis der gesetzlichlichen Regelung nicht unwidersprochen stehen zu lassen: Natürlich darf sich keine Firma die falsch ausgewiesene Umsatzsteuer behalten, sondern muss die volle, ausgewiesene, Steuersumme abführen. Das ist in §11 (12) UStG für Österreich beziehungsweise §14c (1) UStG für Deutschland klar geregelt.

D.h. konkret für das Beispiel mit Nahrungsergänzungsmittel, das dir sehr wichtig ist: Amazon führt hier fehlerhafterweise zu viel Mehrwertsteuer an die österreichische Finanz ab, natürlich von deinem Geld. Es steht dir also jederzeit frei, dich an Amazon zu wenden und eine berichtigte Rechnung zu verlangen. Wenn nicht, dankt unser Finanzminister für deinen großzügigen Beitrag zur Budgetsanierung.

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Re(4): Amazon verrechnet 20% MWST für Lebensmittel - Frechheit?
01.12.2016, 19:31:29
azrael74.
Du brauchst wohl eine kleine Nachhilfe in Sachen (österreichischen) Handel. Ich erinnere mich noch mit Grausen an  gar nicht so lange zurück liegenden Zeiten, wo dieser "Handel" vor allem durch Rollbalken-herunter glaubte die Konsumenten  bevormunden zu müssen. Buchhändler, die gerne die hohen Vertriebsspannen mit nahmen, aber selbst in der Wienert Innenstadt an einem Samstagnachmittag  zugesperrt hatten!

In der Straße in Wien 12, wo wir vor 30 Jahren wohnten, sperrte die Gemischtwarenhandlung (Mo-Fr 8-12 und 1530-18 Uhr) am Samstag bald gleich zu, weil "da machen wir eh kein G'schäft und es zahlt sich net aus". So - und als ich vor zwei Jahren wieder dort war gab es in kurzer ( 500 m Radius) Gehdistanz zwei Billa, zwei Spar, einen Hofer, einen Lidl . Aber für diese "Kapitalisten" scheint es sich doch auszuzahlen?

In NÖ galt am Donnerstag Nachmittag bis spät in die 1980-er Jahre  seit Anno Nazimal noch immer die Donnerstag-Nachmittagsperre im Handel. Ab Kriegsbeginn 1939  eingeführt, um am Do Nachmittag die während der Woche einkassierten "(Bezugsschein-) Marken für Brot, Fett usw. auf Bögen aufzukleben und am Freitag beim "zuständigen"  Großhändler abzugeben um die "neue Fassung" nach der Menge und den "Aufrufen" in den Zeitungen und im Radio geliefert zu bekommen.

Buchhandel: Ich hatte vor nunmehr zwei Jahrzehnten nach einem US-Aufenthalt es satt, beim arroganten  hiesigen Buchhandel gnadenhalber englischsprachige (Sach- und Fach-) zum Wechselkurs von 21,6 ATS/USD zu löhnen, wenn auf der Visa-Karte nur 13 ATS/USD  verrechnet wurden. Da entdeckte ich "drüben"  Amazon - und bin bis heute deren höchst zufriedener Amazon Kunden längst über Bücher hinaus.

Warum hat heuer die deutsche Gewerkschaft nicht wieder den dümmlichen "Streik"-Mummenschanz mit Funktionär/-Innen vor den Amazon-Versandlagern abgezogen? Ach so, zu auffällig und bekannt war geworden, dass dieser "Streikenden" in Wahrheit ein von der Gewerkschaft gelöhnter Wanderzirkus war um "in die Medien" zu kommen. Den Sachverhalt konnte nicht einmal mehr die sehr gewerkschaftshörigen linken Medienmacher weiter  ignorieren...

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