Tesla 3 - fährt offiziell herum!
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Re: Tesla 3 - fährt offiziell herum!
14.02.2017, 14:29:58
ich bin einen Tag lang einen Model X gefahren.

den stärksten den es gibt, hatte ich.

Hier eine kurze Erfahrung damit:

Man fühlt sich sofort wohl im X, die Sitzposition und Rundumsicht ist hervorragend. Auch die Kamerarundumsicht ist dank dem großen Bildschirm gewaltig. Überhaupt ist dieser riesige Bildschirm mein absolutes Highlight gewesen, das könne ich gerne in jedem Auto brauchen. Die Karten kommen live via Google Maps und das Entertainment System klingt sehr gut. Auch hat man alle Funktionen und Zustände vom Fahrzeug gut unter Kontrolle.

Wenn man den - ich sag mal "Insane Madnes Modus" dazu - aktiviert, geht das Ding wie eine Rakete ab. Es empfiehlt sich tatsächlich vom Stand weg den Kopf vorher an die Kopfstütze anzulehnen. Im Stadtverkehr reagiert es auf jeden Druck vom Fahrpedal perfekt und das Auto flitzt surrend auf und davon.

Also fahren macht echt Spaß - in der Stadt. Auf der Autobahn ehrlich gesagt weniger. Das Fahrwerk ist recht schwammig. Man kann es zwar absenken, aber dann war es nur unwesentlich direkter, dafür aber recht hoppelig. Auf der Autobahn schmilzt der Akku wie Schnee in der Sonne. Um weit zu kommen, muss man schleichen, also 110 km/h, mehr würde ich nicht empfehlen.

Die Flügeltüren hinten nerven. Nach oben ist ein Sensor damit sie nicht gegen die Decke knallen. Meint das System "zu tief" gehen sie nur ein wenig auf und man haut sich den Kopf an. Gehen sie komplett auf und man geht um das Auto herum, haut man sich trotzdem den Kopf an. Sitzt man hinten in der dritten Reihe und will bei aktivierter Höhenalarm die Flügeltüren öffnen, tut sich garnix. Dazu muss man sagen dass man von der dritten Reihe nicht an den Knopf herankommt. Das war dann der Zeitpunkt wo ich richtig sauer auf diese Türen war, keine Ahnung wie das eine Zulassung bekommen hat

Den Vogel hat der Ladevorgang abgeschossen: Ich bekam ihn mit 80 % Akku und fuhr ca 120 km auf Restakku 28% ... ich musste ihn am Abend laden. Also hab ich eine 380 Volt Daumendicke Verlängerung ausgepackt und die mit dem originalen Stecker verlängert. Nachdem er im Display sagte "Ladevorgang gestartet" ging ich heim. Am nächsten Tag hatte er sagenhafte 29% Akkuladung, ich war entsetzt. Jemand sagte dann, ich solle die Phase umdrehen. Okay, das klappte wieder genau 1% bis er das Laden wieder abbrach. Später hab ich dann erfahren, es klappt nur ohne Verlängerung. Nur hat nicht jeder gleich neben dem Parkplatz auch eine 380V Dose.
Okay, nächster Versuch dann mit 220V Lichtstrom. Das klappte sagenhafte 8% dann war plötzlich alles mit einem Knall finster. Mir hat es eine Verteilersteckdose zerschmolzen, daraufhin fiel eine 35 Amp Phasensicherung bei der Hauptzuleitung für das komplette Grundstück. Es war schon skurril. Okay, Anfängerfehler vielleicht, aber ohne Supercharger ist die Kiste nichts wert. Denn leider kann man nicht den Ladestrom einstellen oder ihm sonst irgendwie beeinflussen. Es klappte einfach nicht.

Die Verarbeitung innen ist beim Model X super. Allerdings außen zeigte der Ami extreme Schwächen. Die Heckklappe hat den hinteren Kabelstrang für die Stromversorgung eingeklemmt, das Seitenfenster Fahrertüre ging beim öffnen zwar immer runter, aber nicht mehr rauf. Die tollen versenkbaren Türgriffe sind sehr anfällig. Derjenige der beim Model X jemals die Frontscheibe tauschen muss ohne eine Kasko zu haben tut mir sehr leid. Die Klavierlackrückenlehnen sind extrem kratzempfindlich und nicht kindertauglich. Ebenso die Schweller, einfach viel zu empfindlich, ist nur zum ansehen, aber draufsteigen darf man da nicht. Und die Fronthaube lässt sich nur mit Nachdruck schließen, da sind früher oder später Beulen vorprogrammiert.

"Mein" Model X kostete 170k Euro und ich habe ihn mit gemischten Gefühlen abgegeben. Ja, er ist schon cool, aber viel zu teuer, die Reichweite hat mich überhaupt nicht überzeugt und der defekte Firlefanz bei einem Neufahrzeug nervte. Die Türen hinten sind reine Show, aber weit von praktisch entfernt.

Um die Kohle würde ich mir ungeschaut und ohne Probefahrt sofort den neuen Porsche Panamera kaufen, gerne auch mit Diesel.



Grüße,

Geri


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Re(2): Tesla 3 - fährt offiziell herum!
17.02.2017, 03:05:42
Hatte ähnliche- wenn auch geschmacklich leicht abweichende eindrücke:

Hab den tesla S 90 Pl - also die stärkste variante für ein WE gehabt.

Voll geladen übernommen, von Wien aus auf die Westautobahn. Wenig aufregendes gemacht in der Stadt, auf der Autobahn ein paar mal kurz aufs Gas - da kannst zuschauen wies den akku leer saugt.

In st. Valentin zum Tanken stehengeblieben da ich auf 125km 50% akkuverbrauch hatte - trotz tempomat auf 130. wie alltagstauglich das ist sei mal dahingestellt. Am supercharger dran sagt das ding "restladezeit 2h". Na bumm. Hab nach 30 minuten abgebrochen (auto war ca auf 65% geladen).

Bei der weiterfahrt die Schrecksekunde: wir wollten den Autopiloten testen - und haben nicht realisiert dass die "Empfehlung" die Hände am Lenkrad zu lassen ein "muss" ist. Auto hat noch zwei mal gebiept und töne von sich gegeben, und dann auf der westautobahn auf der linken spur eine Vollbremsung von 130 auf 30 kmh hingelegt. Ob das die sicherheit erhöht?!

Zum Interieur:najo. Hat mich sehr an die Stereoanlagen der 90er erinnert. Damals galt: je mehrs geblinkt hat, desto billiger. Genauso kam ich mir im Tesla vor. RIESENbildschirm - mit total alter/langsamer hardware dahinter. Plastik wohin das auge sieht. Ganz ehrlich - bei den Kosten nicht akzeptabel. Da sieht mein 1/4 so teurer dodge besser aus.

Die weiterfahrt ohne autobahn führte zum nächsten Schreckmoment. Plötzlich meldet sich das auto: "es ist keine Tankstelle mehr in reichweite". Na super. Gottseidank hat das ding nur die supercharger im navi (das übrigens komplett sinnfrei ist, da es NUR mit Handyverbindung funktioniert, viel spass im entlegenen gebiet ohne 3g - dort war ma nämlich), sprich die "normalen" elektrotankstellen gibts auch noch. In st. Pölten eine gefunden, stecken an 380v an. Restladezeit: 7:30h. Ok. Jeder macht mal pausen vom fahren aber das ist dann doch zu viel. Habs auto mit dem zweiten fahrer in st pölten gelassen und bin mim zug nach wien.

Fazit: im Moment nur dann praktisch wenn man seine route (inkl tankmöglichkeit) genau kennt. Viel zu teuer für das gebotene. Design: jedem das seine, mein Geschmack war es nicht.

Ich wart noch ein paar jahre...

mfg

Penguin
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Re(2): Tesla 3 - fährt offiziell herum!
05.03.2017, 01:13:44
Die Brennstoffzelle ist eine Sackgasse. Um die leicht und halbwegs kompakt zu machen braucht man Platin. Ziemlich viel davon. Platin ist selten und teuer. Wasserstoff ist zwar in unbrengzter Menge vorhanden aber er hat die Eigenschaft sofort mit allem zu reagieren. Den also in reiner Form zu gewinnen bedarf sehr viel Energie und um ihn zu lagern einen erheblichen Aufwand. Wasserstofftanks bräuchten einen Druck von mehreren tausend bar.
Warum wird daran festgehalten?
- Zum einen ist es eine ausgezeichnete Karotte vor der Nase der Politik und Verbraucher um von den offensichtlichen Lösungen abzulenken.
- Zum anderen wird Wasserstoff derzeit und auch in absehbarer Zukunft aus fossilen Brennstoffen gewonnen und es würde den Verbraucher dazu zwingen weiterhin regelmässig zu einer Tankstelle zu pendeln und das Zeug zu tanken.

Die Zukunft läge jetzt schon im Plug-In Hybrid. Er erlaubt 90% der Fahrten als Elektroauto zurückzulegen und kann wenn an einer gewöhnlichen Tankstelle nachgetankt wird endlos weit fahren. Mit der steigenden Reichweite von E-Autos steigen Gewicht, Kosten und Ladezeiten. Deswegen ist das reine E-Auto auch eine technologische Sackgasse. Dies kann mit einem relativ kleinen Verbrennungsmotor locker unterboten werden, da die Leistung nur für den durchschnittlichen Leistungsbedarf ausgelegt werden muss und nicht für Beschleunigung. Mit induktivem Laden in der heimischen Garage ändert sich für den Kunden auch nix an der Nutzung außer, dass man seltener zur Tankstelle muss und eine höhere Stromrechnung hat.

Warum werden von Politik und Medien dennoch ständig die beiden Sackgassen propagiert statt der offensichtlichen Lösung? - Weil die Autoindustrie mächtig und schlau genug ist beide Seiten zu spielen wie ein Geigenvirtuose um noch möglichst lange unverändert weitermachen zu können, während sie im Hintergrund natürlich an genau dieser Lösung arbeiten. Mercedes, BMW, VAG, GM, Chrysler-Fiat, Ford, Toyota, PSA, Nissan haben alle schon diese Lösungen am Markt - wenn auch noch in zum Teil in sehr infantiler Phase.
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Münzen oder Briefmarken sind mir zu langweilig, rote Stricherln sind mein Elixir


05.03.2017, 01:39 Uhr - Editiert von Arnold, alte Version: hier
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