Frage zu Amazon Accounts. Familienaccount, Kinder, etc.
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Re(2): Frage zu Amazon Accounts. Familienaccount, Kinder, etc.
01.01.2018, 10:20:38
wo ich doch eher als Datenschützer und Paranoiker in meiner näheren Umgebung bezeichnet werde.

Dann möchte ich nicht wissen, wie sehr dort die "Ich habe nichts zu verbergen"-Einstellung ausgeprägt ist. Sein Haus quasi vollständig (inklusive Schlafzimmer!) mit Amazon-Bequemlichkeitswanzen auszustatten, fällt mit Sicherheit nicht in die Kategorie Datenschutz.

Dies da ich grundsätzlich Datenverkehr über VPN

Ist so eine Sache mit VPN - grundsätzlich hast du einen zusätzlichen "Provider" zwischengeschaltet, der potentiell sämtlichen (zum Teil verschlüsselten, außer halt den ähnlich wichtigen Metadaten) Traffic mitschneiden kann, dem man also vertrauen muss und in dessen Land keine Vorratsdatenspeicherung stattfinden darf.

Amazon Echo erstellt kein Bewegungsprofil so wie euer Mobiltelefon.

Man kann Smartphones (privat) auch anders nutzen, also ohne Konto-Bindung, ganz zu schweigen von einem mit der Cloud verbundenen Sprachassistenten, wo abseits konventioneller Telefonie nur ein selbst ausgewählter Browser sich nach außen verbinden darf und der Rest offline werkt (z.B. für Navigation bei Autofahrten oder Wanderungen). Schränkt das die Funktionalität ein? IMHO in einem vertretbaren Ausmaß - wenn man Wert auf Privacy legt, nimmt man das konsequenterweise in Kauf.

Und ich nehme an ihr tragt es in alle eure Räume, selbst auf das WC.

Die Nutzung am WC habe ich aus hygienischen Gründen noch nie verstanden.

Ihr habt (vermutlich) bei mehr als einem Duzend Apps zugestimmt dass die
Kamera, das Mikrofon, Zugriff auf die Kontaktliste, den Speicher, etc. erlaubt ist

Nope. Unerwünschte Kommunikation wird via Firewall blockiert.

bekommt aber Panik beim Amazon Echo. Warum?

Aufgrund technischer Unzulänglichkeiten ist es nachgewiesenerweise auch jetzt schon möglich, dass kurze Teile einer privaten Konversation ohne explizites Aussprechen des Aktivierungskennwortes in der Cloud landen. Das Teil lauscht die ganze Zeit nach dem Aktivierungskennwort - wie groß ist der Zwischenspeicher für diesen Zweck? Wer gewährleistet, dass keine Aufnahme zeitverzögert doch in der Cloud landet (direkt scheint es momentan nicht der Fall zu sein)? Jedes automatische Update kann die Funktionalität zu Lasten des Kunden verändern. Dazu kommt die bei Amazon im Vergleich zu einem 08/15 IoT Device zwar relativ kleine, aber doch vorhandene Gefahr eines Hacks von Dritten.

Für welchen Komfortgewinn? Um nach dem Wetter zu fragen, Musik einzuschalten, einen Timer zu aktivieren oder gar eine Bestellung aufzugeben (gerade letzteres sprachgesteuert zu machen, halte ich persönlich für Unsinn)? Kann man genauso ohne Sprache bewerkstelligen. Der moderne Mensch bewegt sich im Alltag ohnehin zu wenig - da sollten wir uns nicht auch noch die letzten paar Schritte zu einem mit dem Internet verbundenen Endgerät wegrationalisieren oder aber zumindest solange die technische Entwicklung abwarten, bis die Spracherkennung lokal erfolgt und nicht in der Cloud abgewickelt wird, aber ich fürchte durch die kritiklose Akzeptanz der momentanen Art der Umsetzung versperrt man sich diesen datenschutz-freundlicheren Weg in der Zukunft.


Those who sacrifice privacy for security deserve neither
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