e-Auto ohne eigener Lademöglichkeit realistisch?
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Re: e-Auto ohne eigener Lademöglichkeit realistisch?
15.04.2019, 10:04:13
Ich hab lange zuhause nicht geladen, weil ich geizig bin, ist also ähnlich. ;) Fahre einen Tesla Model S 90D, gebraucht bei Tesla Wien mit kostenlosem Supercharging gekauft und fast voller Werksgarantie (+4 Jahre/+80.000km auf alles und 8 Jahre ab EZ auf Motorstrang und Batterie), weil unter 80.000 km. Mit den Kosten als Firmenauto liege ich monatlich gleich auf mit VW Sharan und Skoda Superb bei 30.000 km pro Jahr. Habe das Glück, an zwei Superchargern oft vorbeizukommen, muss somit kaum mal daheim laden. Ich mache das nur, wenn ich nach einer langen Fahrt nicht 20-30 min zum SuC laden fahren will oder die Akkuladung unter 20% gefallen ist. Am schnellsten lädt der Wagen am SuC übrigens bis 60% (meist 100-110KW), bis 70% sinds nur mehr 80-90KW und dann gehts steil bergab. Wenn ich weiß, dass ich am nächsten Tag nicht mehr als 150 km Autobahn (mit Tacho 140) fahre, reichen 70% Ladezustand locker aus, sonst lade ich am Vortag auf rund 90%+Heimweg nach, sodass er beim Abstellen auf 90% ist. Das schont den Akku und man hat meist schon volle Motorbremse, soferns nicht zu kalt ist.

Wirklich alltagstauglich ist das E-Auto ohne Heimladestation mMn nur mit einem Tesla, da die anderen viel zu kleine Akkus verbaut haben und das Ladesystem einfach Mist ist, zu viele kostenpflichtige Ladestationen sind außer Betrieb, der Tarifdschungel ist ein Irrsinn. Beim Tesla Model 3 zahlst am SuC 0,28 EUR pro kWh, kannst somit um ca. halbe Kosten wie mit einem Diesel fahren.

Ich gebe allerdings immer zu bedenken, dass eine Ladestation oder zmd. eine absperrbare 230V Steckdose zum Schnarchladen nicht das arge Problem ist. Ich wohne in einer Mietkauf-Anlage mit mehreren Parteien und hab mit anderen jeweils Stromleitungen in die Garage legen lassen. Ist dann pro Wohnung günstiger und man hat morgens immer ein ~90% geladenes Auto für 250 km Reichweite Autobahn. Daheim reicht 16A dreiphasig eigentlich aus, mit der 230V-Schuko-Dose sind 13A einphasig das Maximum (dh. 3000W). Eine Wallbox (zB Tesla ab 500 EUR) sollte mMn ein 6m-Typ2-Kabel schon dran haben, eine Authorisierung mittels Chipkarte oder Schlüssel ist wichtig, wenn andere Fremdladen könnten. Das gibts zB von KEBA ab 1.100 EUR. Ein Elektriker nimmt zmd. 600 EUR für Zuleitung und Arbeit, Zuleitungsabsicherung (Strombezug) von 25A auf 35A Aufstocken kostet 800 EUR.

Wenn sich andere übrigens wegen Laden in der Garage querstellen, weil zB das Laden untersagt ist, kann man ihnen erklären, dass sie in diese Garagen (wenns Hart auf Hart kommt) mit einem Verbrenner nur am elektrischen Abschleppwagen einfahren dürften, weil deren Fahrzeuge während der Fahrt auch geladen werden. Gibt leider einige Deppen, die meinen, Umweltschutz und sinnvolle Mobilität ist nichts Gutes. ;)

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Re(3): e-Auto ohne eigener Lademöglichkeit realistisch?
15.04.2019, 11:20:46

das bedeutet du verbrauchst weit über 30kW pro 100km

habe ich mich verrechnet?


Ja hast, weil 90D nie nutzbare 90 kWh bedeuten, und auch das Alter von zB 3 Jahren spielt beim Tesla eine (kleine) Rolle.

Ich verbrauch auf der Autobahn mit 142 km/h laut GPS/Tesla-Tacho exakt 27 kWh auf 100 km. Langsamer fahren könnte ich, freut mich aber nicht. Beim 90D hat man netto ca. 82 kWh zur Verfügung, bei meinem sinds nach 3 Jahren ca. 4% weniger, dh. 79 kWh. Und komplett leer fahr ich den Akku auch nicht, weil ich länger etwas von diesem tollen Fahrzeug haben will. Darum 250 km Autobahnreichweite, auf der ebenen Bundesstraße sinds locker 350 km, wohlgemerkt bei den aktuellen Temperaturen von 5 Grad morgens und 15 Grad untertags.

Für weitere Fahrten auf der Autobahn ist das eh egal, weil alle 100 km ein Supercharger steht, den man für 15-25 min zum Zwischenladen ansteuert, wenns mehr als die 250 km weit geht. Da lad ich immer auf 90% bis 100% vor Abfahrt und dann alle 200 km wieder auf 70-80%. Nach Italien zum Gardasee braucht man dann vielleicht 45-60 min länger. Und mir gefallen die Parkplatz-Plauscherl mit anderen E-Auto-Fahrern bzw. am Brenner die Mischung aus Berg- und Meerluft, das nimmt den Stress aus der langen Fahrerei deutlich raus. Es ist außerdem genial, wenn statt 60-70 EUR Diesel pro Richtung dann nichts außer der italienischen Autobahnmaut zahlen muss. |-D

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Re(5): e-Auto ohne eigener Lademöglichkeit realistisch?
15.04.2019, 18:14:34

Merkt man unterschiedliche Temperaturen so stark?

Ich glaub ich würd dann -  zumindest wenns die Heizung braucht - lieber mit
einem Jackerl im Auto sitzen als Strom zu verbrauchen...


Beim Autobahnfahren merkst nicht wirklich was, eher bei Kurzstrecke, aber da frisst jeder PKW spürbar mehr Energie. Natürlich brauchen 21er Felgen+Reifen mehr Energie als 19er und Winterreifen auch allgemein etwas mehr als Sommerreifen. Die Sitzheizung beim Tesla funktioniert sehr gut und lässt sich auch via Smartphone App vorzeitig aktivieren, ebenso die Kühlung im Sommer für max. 4h Betrieb. Die allgemeine Heizung braucht im Stand ca. 1 KW im Haltemodus auf 20 Grad und ca. 2,5 KW die ersten 5-10 min. Die Klimaanlage zieht im Stand bei Vollbetrieb ca. 2,5 KW im Sommer. Neu ist seit kurzem der Hundemodus, der den Bildschirm mit einer Hinweismeldung und die Klima dauerhaft aktiv lässt, damit das Tier im Auto keinen Hitzetod stirbt bzw. einem kein Tierliebhaber (mMn ohne Dog-Mode zurecht) die Scheibe einschlägt.

Beim Tesla wird auch der Akku klimatisiert, darum verbrät er pro Tag auch etwas Strom (ca. 1%), auch wenn er nicht gefahren wird. Darum sollte man ihn nie für längere Zeit mit weniger als 20% abstellen, dadurch stirb die 12V-Bleibatterie relativ schnell. Am besten lädt man nach einer Fahrt immer auf mind. 40-50% am Supercharger, das dauert eh nur 10-15 min.

Die ideale E-Auto-Temperatur ist ca. 20 Grad draußen. Da benötigt man kaum Heizung oder Kühlung, der Akku hat volle Abgabekapazität. Im Winter kanns sein, dass man auf 20-30% der Kapazität nicht zugreifen kann, bis der Akku ausreichend warm ist. Dh. es kann sein, dass man erst 10-25 km fahren muss.

Bei anderen E-Autos (zB aus Erfahrung weiß ichs vom Nissan Leaf) hat man oft nur 60-70% der Reichweite vom Sommer im Winter, was beim Leaf mit 24 kWh Akku dann grad mal 80-100 km ohne Bauchweh sind. Das wäre für mich ein No-Go. Den besten Akku von den Kleinwagen hat der Renault Zoe mit knapp über 40 kWh, der lädt auch mit Abstand am schnellsten am Typ2-Lader mit Wechselstrom (AC) - bis zu 43KW bzw. 63A 3-phasig. Dafür hat er keinen Gleichstromlader (DC).

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Nein. Lass dir von den DINKS nichts anderes einreden.
27.04.2019, 18:29:06
Wennst kein eigenes Haus oder eine Garage hast in die du eine eigene Leitung legen lassen kannst, kannst das vergessen.

Wursti wie billig das angeblich im Vergleich zu einem Diesel oder sonstigem ist. Nie und nimmer. Die Zeit und der Mehraufwand die du im Vergleich zu Treibstofftanknen nutzen musst, gar nicht mitgerechnet.

So schnell Elektro-Aufladen auch geht, mein Treibstoff Tank ist in 2 bis 3 Minuten voll. Mit 60L komm ich locker 1000km weit. Egal ob Autobahn oder Freilandstraße, egal ob Winter oder Sommer. Das schafft momentan kein Elektroauto auch nur ansatzweise.

Lass dir nichts anderes einreden. Sind alles Großverdiener, die alles andere schon haben und ein Statussymbol und angeblich ökologisches Gewissen zeigen möchten.

Bestes Beispiel: Wieso gibt es nicht ein wirklich wirtschftliches Elektro Auto? Wieso nur ein Tesla Sportwagen? Wieso gibts denn keinen normalen Tesla, halbwegs leistbar in der Anschaffung und mit einfachen Fahrwerten? ZB einen Tesla mit Fahrwerten verglecihbar zu einem VW Golf mit 90 PS? Würde doch reichen, nicht wahr, wäre noch wirtschaftlicher und umweltfreundlicher als jeder Tesla heutzutage. Wieso gibts sowas nicht?

Weil es keiner kaufen würde. Weil es den Anspruch an Statussymbol nich befriedigen würde, denn um genau das gehts. Für so ein ökologisches Auto würde auch ein Besservedriener nicht mehr Geld ausgeben wollen. Ökologisch und umweltbewusst allein reichen eben nicht aus.

27.04.2019, 18:38 Uhr - Editiert von Kater Karlo, alte Version: hier
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