Steigung anfahren klappt manchmal nicht
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Re: Steigung anfahren klappt manchmal nicht
25.04.2019, 18:07:53
Hinten sind Autos die warten und das macht mich super nervös.

wichtigste Regel, immer: die können dich. Alle. mindestens 8spurig. wo "küssen".
Fahrschüler anhupen ist wirklich das allerletzte.

Und jetzt zum Thema:
paar gute Tipps waren eh schon dabei:

1. auf der Ebene üben. Ohne Gas.
2. Auf der ebene üben mit konstantem Gas. Dreh den Motor auf 2000U und laß dann die Kupplung ganz langsam kommen. Bis sie greift. Wieder lösen, wieder einkuppeln.
Klingt blöd, aber mach das einige Male!

Dann auf die Steigung. Je steiler, desto besser.
3. zuerst fahrschulmäßig: MIT Handbremse
Kupplung kommen lassen bis sie greift und während des einkuppelns die Handbremse lösen. Je steiler es ist, umso mehr Gas mußt du geben, bei Geringer Steigungen werden 1000-1500U reichen, wenns richtig steil ist, wirds auch deutlich mehr sein dürfen.

4. Wenn du 3. mindestens 30x ohne abwürgen hinbekommen hast, DANN probiers ohne Handbremse. Die Handbremse ist keine Schande, auf einer ordentlichen Steigung kann kaum wer ohne Handbremse anfahren (warum haben denn die moderen Kübel alle eine Funktion namens "hill-holder" oder "Berganfahrhilfe"???).
Ist auch nicht so super für die Kupplung, weil du mußt dann (das hast eh schon rausgefunden) von der Bremse aufs Gas springen, viel Gas geben und die Kupplung weich einschleifen lassen. Damit kannst jede Kupplung in kurzer Zeit killen.

5. Wenn du das auch beherrscht, dann kommt die Meisterklasse:
3.+4. rückwärts bergauf und dabei einparken |-D|-DB-)

Als Übungsstrecke empfielt sich die Gallitzinstraße in 1160. Da hab ich blut+Wasser geschwitzt. Aber mein Vater hat gemeint (sonst nicht unbedingt bekannt für eine Engelsgeduld): so, und da fahren erst wieder weg, wenn du wegfahren kannst. Und ned früher.
Das waren glaub ich die härtesten 2 Übungsstunden meines Lebens, aber seither kann ichs. Vor, zurück, mit oder Ohne Anhänger, völlig wurscht. Die lektion sitzt.


mfg
AVS



kann den bitte wer rufen?


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Re(2): Steigung anfahren klappt manchmal nicht
ese
29.04.2019, 13:39:35
Als Übungsstrecke empfielt sich die Gallitzinstraße in 1160. Da hab ich
blut+Wasser geschwitzt. Aber mein Vater hat gemeint (sonst nicht unbedingt
bekannt für eine Engelsgeduld): so, und da fahren erst wieder weg, wenn du
wegfahren kannst. Und ned früher.Das waren glaub ich die härtesten 2
Übungsstunden meines Lebens, aber seither kann ichs. Vor, zurück, mit oder
Ohne Anhänger, völlig wurscht. Die lektion sitzt.


Solche Erinnerungen und vor allem auch die Vorteile aus solchen zuerst als unangenehm empfundenen Situationen sind was Tolles, da werde ich auch gleich nostalgisch. Ich hab den Führerschein damals, als das noch möglich war, komplett privat gemacht, mit meinem Vater.

Da hab ich auch 2 so Stresskreuzungen in Erinnerung. Bei einer musste ich einfach nur links abbiegen, aber der Gegenverkehr kam aus einem Durchlass und war meinem Gefühl nach nicht gut rechtzeitig zu sehen. Bei der anderen war es ein steiler Hügel bergauf, keine Chance ohne Handbremse, oben eine T-Kreuzung, ich mit Stopptafel und der Querverkehr nur mit Verkehrsspiegeln einzusehen. Blut und Wasser trifft es gut.

Und Parallelparken - da hat er mich auch gequält, damals (am weiten Land mit Villach als größter verkehrstechnischer Herausforderung im Umkreis) hab ich mich gefragt wozu, aber seit ich in/Nähe Wien lebe und oft mal in einem inneren Bezirk in Lücken will (und auch komme), die gefühlt kürzer als das Auto sind ;-) bin ich dafür unendlich dankbar. Auch dafür, dass er mich sofort nach der Prüfung in diverse Autos gezwungen hat, sodass Angst vor der Benützung von fremden Autos gleich im Keim erstickt wurde. Das war in den 80er-Jahren nicht die allgemein übliche Erziehung, die Töchter genießen durften.

*Nostalgische Abschweifung vom Thema Ende*

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Re: dankeschön
27.04.2019, 08:36:05
ich kann mit der Kupplung das Auto an der Steigung halten. Vllt. ich glaube es
ist wichtig am Schleifpunkt zu bleiben und mit dem Gas zu spielen. Aber nicht
die Kupplung kommen lassen.


Ich würde sagen, mache es ist eher anders herum. Lass das Gas so, dass die Motordrehzahl auf max. etwa 2000 Umdrehungen/Minute bleibt, und lasse die Kupplung langsam kommen. Wenn bemerkst, dass sie zu schleifen beginnt, öffne die Bremse, und lass die Kupplung gleichzeitig langsam noch ein bisschen mehr kommen, aber nicht ganz.
Wenn das Auto beim Öffnen der Bremse dann zurück rollen will, dann zieh die Bremse schnell wieder an, um ein zurückrollen zu verhindern, und öffne (Pedal ganz durch treten) die Kupplung gleichzeitig wieder. Dann lass die Kupplung beim nächsten Versuch einfach noch ein bisschen stärker greifen, bevor die Handbremse löst. Es ist also ein gefühlvolles Spiel mit Kupplung und Handbremse nötig.

Die Kupplung im Auto arbeitet so ähnlich wie eine Scheibenbremse an den Vorderrädern, mit Bremsbelägen wird auf eine Metallscheibe durch Reibung eine ReibKraft übertragen, die proportional zur Anpresskraft ist.  Fr=µ*Fn . Nur wird bei der Kupplung diese Kraft, anders herum als bei der Bremse (Bremse ist normal offen, Kupplung normal zu), sofern der Motor das nötige Drehmoment dazu auch liefert, auf das sich drehende Getriebe übertragen und nicht auf die stehende Achsaufhängung wie bei der Scheibenbremse.
Man kann die Reibkraft fein dosieren wie beim Bremsen, genauso auch bei der Kupplung, aber zuviel und zu lange damit spielen sollte man nicht, weil sich diese Bremsbeläge und die Metallscheibe der Kupplung abnutzen.

Wenn die Kupplung ganz eingekuppelt ist, dann kann das volle Drehmoment vom Motor übertragen werden. Es ändert sich bei nicht betätigtem Kupplungspedal auch der Reibbeiwert von Gleitreibung auf Haftreibung, welche größer ist, also größere Kräfte übertragen kann, siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Reibungskoeffizient#Haftreibungszahlen


God_Save_the_South        
27.04.2019, 09:34 Uhr - Editiert von HITCHER, alte Version: hier
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Re: Steigung anfahren klappt manchmal nicht
31.10.2019, 01:07:05
Alter Thread, aber nachdem ich alle Antworten gelesen hab hol ich ihn nochmal hoch. Zuallerst, sehr rührend und lobenswert, wie hier eine Anfängerin ermutigt wird. Leider allerdings wird der technische Fehler in der Handlungsfolge von niemandem erkannt. Hitcher hat die Problematik angeschnitten, aber die Lösung nicht vollständig erklärt. Somit ist die Fragestellende zwar ermutigt, wird den Fehler aber mitunter noch heute machen.

Die Kupplung beim bergauf anfahren auf einen Motor im Leerlauf kommen zu lassen wird, je nach Motor, derart Widerstand auf letzteren ausüben, dass dieser kein Gas mehr annehmen kann, egal wie sehr man das Gaspedal durchdrückt.
Der Grund ist, dass, je nach Motor, dieser bei Leerlauf kaum Drehmoment/Leistung hat. Wenn die Fragestellende dann die Kupplung ganz auslässt ist nicht genug Kraft vorhanden, und der Motor stirbt ab.

Die richtige Vorgehensweise ist, die Kupplung ganz durchgetreten zu lassen, bis man den Motor auf Drehzahl gebracht hat. Drehmoment x Drehzahl = Leistung, und somit ist schon alleine durch die erhöhte Drehzahl deutlich mehr Leistung fürs anfahren vorhanden als bei Leerlauf. 2000 rpm sollten bei jedem Motor in so ziemlich jeder Situation reichen.
Geht für Anfänger mit der Handbremse am besten - Handbremse angezogen, Kupplung durchgetreten, Gas geben, Kupplung langsam kommen lassen, Handbremse loslassen. Muss man sich nur auf zwei Pedale konzentrieren.
Normalerweise ist die Vorgehensweise aber: Kupplung ganz durchgetreten, Bremspedal betätigt. Bremspedal loslassen, danach so schnell wie möglich rechten Fuss aufs Gaspedal, und den Moment nachdem der Motor auf Drehzahl ist auch die Kupplung loslassen. Geht mit Übung alles quasi in einem Zug, sodass das Fahrzeug nicht oder nur minimalst zurückrollt, nachdem man das Bremspedal loslässt.


(Advanced lesson: Kupplung durchgetreten, Bremspedal betätigt. Bremse loslassen, Gaspedal voll durchtreten bis Motordrehzahl auf Maximum, Kupplung ruckartig loslassen, auf der entstehenden Rauchwolke dahinschweben |-D . Nennt sich unter Aficionados "Burnout", und ich empfehle jedem Autofahrer sich den Jux zmd. 1mal im Leben zu gönnen.
Disclaimer: nicht StVO- und KFG-konform, d.h. nicht im öffentlichen Verkehr zulässig. Kein Gewähr auf Kupplung, Getriebe/Differential und Reifen. Achtung bei Heckantrieb: Heck bricht ggfalls aus.)

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