Wildkamera
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Re: Wildkamera
16.12.2019, 12:21:05
Ich beobachte "meine" Igel im Garten mit Arlo Pro 2 Kameras. Das hat mannigfaltige Vorteile gegenüber einer normalen Wildkamera. Davor hatte ich eine Dörr Wildkamera, sehr gute Qualität, bei denen kann man auch anrufen, sie haben mir sogar kostenlos ein Ersatzteil geschickt weil die Katze die Linsenabdeckung verkratzt hat, aber die Arlo ist um einiges praktischer: kleiner und flexibler, Akku zum Aufladen alle paar Wochen (je nachdem wie oft ausgelöst wird), man kann alles über ein Web Interface einstellen und muss zum Auslesen nicht die SD Karte rausholen sondern sieht sich einfach online die Videos an. Man kann sich eine Push Message schicken lassen wenn die Kamera auslöst, man kann man die Videos nahezu in Echtzeit ansehen statt am nächsten Tag. Reicht einem das kostenlose 7-Tage Archiv nicht, kann man die Videos dauerhaft speichern, in dem man ein Python oder Bash Script 1x am Tag noch zusätzlich laufen lässt das einem die Videos z.B. auf ein NAS oder PC abspeichert (da findet man einiges über Google). Oder man hängt eine USB Festplatte an die Arlo Zentrale. Und wenn man sich ein Set mit mehreren Arlos Kameras kauft, hat man eine erhöhte Chance auch Wildtiere aufzunehmen, eine einzelne Kamera ist meist zu wenig. Der einzige Grund für eine echte Wildkamera wäre kein WLAN oder evtl. die etwas bessere Bildqualität, aber bei den billigen Modellen ist das auch nicht immer der Fall. Ein Billigmodell beim Amazon Prime Sale habe ich vor Jahren gleich wieder zurückgeschickt, die war im Vergleich zur Dörr unbrauchbar.

Und als Igelfreund noch ein Tipp: ich habe selber mehrere Igelhäuser im Garten. Allerdings werden diese nicht so gerne angenommen, nur wenn sie nichts anderes finden. Meist bleiben diese bei mir leer. Man muss also viel Geduld mitbringen, können auch Jahre sein. Besser ist es zusätzlich für natürlichen Unterschlupf zu sorgen, z.B. Laubhaufen an einer Wand, dann ein Holzbrett an diese Wand gelehnt, irgendwo wo es geschützt ist und wo sie nicht gestört werden. Bei mir sind die Igeln gerne unter einer Kiefer am Zaun wo ich seit Jahren die Nadeln und das Laub anderer Sträucher und Bäume nicht mehr weggeräumt habe. Das ist fast wie ein kleiner Dschungel, zusätzlich mit Efeu am Boden, da fühlen sich die Igel sicher.

Die beste Möglichkeit Igel zu filmen gibt es wenn man mit Junior Katzenfutter zufüttert (in einem katzensicheren (!) Futterhäuschen mit Labyrinth Eingang) und eine Wasserstelle anbietet. Hat man einen Zaun zum Nachbarn, dafür sorgen dass ein Igel durchschlüpfen kann, ca. 10-13 cm groß sollte der Durchgang sein. Dort eine Kamera aufstellen, dann hat man auch gute Chancen Wildtiere und Igel zu filmen. Denn Igel müssen ja irgendwie in den Garten kommen.


16.12.2019, 15:05 Uhr - Editiert von thomas089, alte Version: hier
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Re: Wildkamera
16.12.2019, 21:47:47
Habe 3 (manchmal 4) alte (6 Volt, 2 mal 4 Eneloop-Akkus, nur Nachtbetrieb) "Maginon"-Wildkameras (Hofer vor 4 Jahren) und eine neue (12 Volt, 1 mal 8 Eneloop-Akkus, 24-Stunden-Betrieb - auch Maginon) in Verwendung.
Vom Aussehen her (auch Bedienfeld) entsprechen die alten Maginon der AKASO Wildkamera.

Die Auslösezeit ist überall sehr wohlwollend beschrieben. Bei mir zeichnet eine Kamera die in Kamerarichtung gehende Katze erst nach 3 Metern auf. Eine laufende Katze ergibt ein leeres Video da sie in 6 m Entfernung ums Hauseck zur nächsten Futterstelle abbiegt.
Eine Kamera ist auf einen Freßnapf ausgerichtet. Querende (nichtfressende) Katzen werden auf einer Entfernung von 3 Metern nicht erfasst, da sind sie schon wieder aus dem Bild verschwunden.

Die (sinnvolle) Beobachtung der Igelfutterstation gelingt nur mit einer weiteren, ca. 1,5 m von der Schüssel entfernt aufgestellte Kamera. Die Hauptkamera erfasst zwar das Ankommen der Igel aber dann nicht mehr den Verbleib (zu wenig Bewegung beim Fressen). Beim gemütlichen Verlassen der Futterstation ist u.U. noch ein wegwackelnder Igelhintern zu sehen - oder nichts mehr.
Daher habe ich die Hauptkamera auf 45 Sekunden Aufnahmedauer eingestellt, die nahe Direktkamera auf 60 Sekunden. Von dieser habe ich wunderschöne Aufnahmen von maximal 3 zugleich fressenden Igeln erhalten. Einer davon hat sich auf den Rücken gerollt und ist dann wieder auf die Beine. Die Hauptkamera hat davon nichts mitbekommen.

Und das funktioniert nur mit den "alten" Kameras!

Die neuen haben eine Aufnahmebeschränkung auf 30 Sekunden bei Infrarotbetrieb. Und eine Temperaturanzeige welche die Innentemperatur (!) der Kamera anzeigt. D.h. bei einer Serienaufnahme von 6 Videosequenzen steigt die aufgezeichnete Temperatur beim Erstvideo von -2 Grad auf +28 Grad beim sechsten Video. Schrott.

Also - Nähe bringt interessantes Material.

Die Hauptkameras werden mit 6-V-Netzteilen betrieben, die mobile alte Kamera hält mit 2 mal 4 Eneloop-Akkus bei Temperaturen um 0 Grad 3 Nächte durch, bei -10 Grad tausche ich die Akkus jeden Tag. Die "neue" Kamera läuft 24 Stunden und hält bei 0 Grad 4 Tage mit den Eneloop-Akkus durch.

Und - Fotos sind (meiner Ansicht nach) sinnlos. Interessante Momente nehme ich nachträglich aus dem Film auf.  Die Qualität der Kameraoptik ist Full-HD und nicht mehr, ein Interpolieren am PC bringt möglicherweise bessere Ergebnisse als mit der Kamerasoftware.

Ich habe mit dem Beobachten einer geerbten Freigängerkatze begonnen die halt dann Zutrauen gefasst hat. Diese hat ihr Futter für die Nacht immer noch draussen da sie da nicht ins Haus kommt, untertags ist sie herinnen ...
Natürlich kommen auch Fremdkatzen und andere Gäste (Mäuse, Elstern mit ihren Jungen, Igel, Jungspecht und Vögel), aber egal, das kann ich mir leisten.

Habe mir auch probeweise eine (billige) Funküberwachungskamera mit Aufnahme im Indoor-Bildschirm zugelegt. Die Nacht-Qualität hat für "da ist etwas" gereicht.

Nicht vergessen: Gedacht sind die Kameras für "Wild", da lösen sie bei einem Hirsch sicher auch in 15 m Entfernung aus, bei einem Fuchs eher erst bei 10 m Entfernung. Aber - das ist nur eine Annahme bei meinen "Kleintier"-Aufnahmen.

Viel Spaß bei der Beobachtung

Wa49


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