absurden WBF Tilgungsplan gesehen
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Re(9): absurden WBF Tilgungsplan gesehen
04.09.2021, 12:40:21
  in Eigentum zu investieren als zu mieten?

das wäre von vielen Faktoren abhängig.
Ganz allgemein wären das die Lebensumstände, das Lebensalter und die Kosten.

Ich wills mal als Gegenbeispiel darstellen: das klassische Beispiel des Speckgürtelneubauers:
Ich bin jung, gründe Familie. Die Bälger sollen aber doch nicht in der phösen Stadt sondern im gsunden Grün aufwachsen.
Ich muß mich massiv verschulden, um den Wohnraum im Grünen zu beschaffen und handle mir damit einen Haufen NAchteile ein: nebem akut höheren Kosten unbedachte Zusatzkosten für Mobilität (2. AutO?), längere Wege zur Arbeit, schlechtere Infrastruktur, usw.
Dabei bin ich in der Zwickmühle, denn dort, wo ich mir mehr leisten könnte, ist der AdW, wo die negativen Nebengeräusche unüberhörbar sind. Nahe an der Stadt, mitten im Speckgürtel, sind die NAchteile geringer, aber es ist dafür sauteuer.

Weil Geld jedenfalls knapp ist, ist das Haus nicht so groß, wie ich es gerne hätte. 30m²-Zimmer pro Kind spielt es nicht, einfach, weil ich es nicht finanzieren kann. Und der Garten ein größeren Beet anstelle eines Fußballplatzes, weil der Grund so teuer ist.
Die Nettowohnfläche ist also eigentlich "klein", nicht größer, als ich es in der Stadt haben könnte. Plane ich 2 Kinder ein, dann kommen aber plötzlich 3, hab ich ein RIESEN-Problem, weil umziehen kann ich ja nicht. Also lebe ich ~20J in beengten Verhältnissen, bis der Fortpflanz endlich groß genug ist, um auszuziehen.
Dann sitzt ich aber in einem Haus, das für 2 eigentlich wieder zu groß ist und damit unnötig hohe Kosten verursacht. Jetzt verkaufen und kleiner neu bauen? Machst du nicht. Umziehen in was kleineres: auch nicht.
Also sitz ich da und altere mit meinem Häusl um die Wette. Bis wir beide pensionsreif sind, dann braucht die Bude womöglich massive Sanierungen, die ich mir vielleicht nicht mehr leisten kann und ich brauch zunehmend Betreuung, die am AdW schwerer zu bekommen ist als in der Stadt.

Und jetzt für mich:
Ich würde mir Eigentum NUR zulegen, wenn ich absolut sicher bin, in das Haus einzuziehen und nie wieder auszuziehen. Man müßte im Holzanzug raustragen. Also müßte es die perfekte Größe und perfekte Lage haben. Das "perfekt" ändert sich aber im Laufe des Lebens.

Ich für meinen Teil habe damit abgeschlossen. Ich hätte 3x die Gelegenheit gehabt, ins Grüne zu ziehen, 1x in 1170 am Stadtrand, 1x in 1130 eher weit draußen und 1x nähe Preßbaum in NÖ. Gründstücksgrößen zwischen 500 und 4000m². Mal kurz den Weg zur Arbeit und zu Schule/KiGa berechnet und dankend abgelehnt.
Jetzt wohn ich in einer mehr als großzügigen, top sanierten Altbauwohnung mit Terrasse, Lift und Garage, die mich weniger kostet als ne Kreditrate, weils nicht EINE Wohnung, sondern mehrere zusammengelegte Substandardobjekte sind. Die Renovierung war heftig, aber jedenfalls billiger als ein Hausbau.
Wenn ich alt bin, hat mein Pfleger einen Garagenplatz und zur Not sogar 2 Gästezimmer für die 24h-Pflege. Und bevor ich wieder Windeln brauch, nutz ich die Zeit, kauf ma ein Wohnmobil und trampe um den Globus, bis ich nimmer kann und eben besagte Windeln brauch. Dann bin ich aber froh über Lift, Ärzte, Infrastruktur und (fast) barrierrefreien Wohnungs- und Dachgartenzugang und daß die rettung in 5min da sein kann und ich notfalls weitere 5min später im AKH lieg. Und ich nicht krepier, weil allein schon der Arzt 30min zu mir braucht.

Und um jetzt zum Anfang zurückzukommen:
Nur JETZT die Kreditrate mit der Miete zu vergleichen, ohne die ganzen Rahmenbedingungen rundherum mitzubedenken, das ist MEINER MEINUNG nach viel zu kurz gegriffen.
Aber das muß natürlich jeder für sich entscheiden. Ich hab MEINE Entscheidung jedenfalls getroffen.

mfg
AVS



aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz gegenüber Fundamentalisten!


04.09.2021, 12:42 Uhr - Editiert von AVS_reloaded, alte Version: hier
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Re: absurden WBF Tilgungsplan gesehen
09.09.2021, 13:39:08
Gibts dazu auch irgendwas?

Unter: https://www.ktn.gv.at/Verwaltung/Amt-der-Kaerntner-Landesregierung/Abteilung-11/Wohnbau/Wohnbauf%C3%B6rderung
gibt es die Broschüre BW289_Broschuere_Eigenheim_2021_WEB.pdf zum downloaden und die besagt auf Seite 10 folgende Infos:

Der Förderungskredit ist ein zinsbegünstigter Landeskredit, der
erstrangig im Grundbuch sicherzustellen ist. Die Laufzeit beträgt
30 Jahre, die Verzinsung 0,5% in den ersten 20 Jahren und 1,5% ab
dem 21. Jahr. Die Rückzahlung erfolgt in monatlichen Teilbeträgen.


Also nix mit 4%... sondern 0,5 und später 1,5. Die 0,5 die einfach jeder bekommt kann sich durchaus sehen lassen...

darunter findet sich noch folgender Absatz:

Neben dem Förderungskredit wird ein Teil der Förderung in Form von
Annuitätenzuschüssen gewährt, welche dazu dienen, die Rückzahlung
eines zur Finanzierung aufgenommenen Hypothekarkredits, zu erleichtern. Der Annuitätenzuschuss wird für maximal zehn Jahre gewährt
und beträgt in den ersten fünf Jahren 4% p.a. und vom sechsten bis
zehnten Jahr 3% p.a..


Ja hier ist von 4% die Rede, aber das ist Geld, dass man bekommt (!!!) und das Darlehen für welches man 0,5 und dann 1,5% zahlt erhöht...


So einfach kann es sein.

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Dieser Moment, wenn ein Gast MEINEN Controller nimmt und sich als Spieler 1 anmelden will.
MEIN Haus, MEIN Controller, ICH BIN Spieler 1.
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