Photovoltaik
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Re: Photovoltaik
12.12.2022, 18:52:34

(1) im Anhang zu meiner kürzlichen Anfrage betr. Wärmepumpe stellt sich nunmehr
auch die Frage, ob ich nicht auch eine Photovoltaikanlage installieren sollte.

(2) Unabhängig von rein technischen Einzelheiten überlege ich, wie es gelöst ist,
wenn im Winter Schnee auf dem Dach liegt.

(3) Muß man da aufs Dach rauf und den Schnee entfernen, oder gibt's da eh eine Art
Abtauautomatik?


(1) PV bei den dzt. Strompreisen im Bezug bzw. auch bei der Einspeisung sagen eine Message: Dach vollmachen, soviel PV wie nur geht, Akku passend zum eigenen Verbrauch und zur Einspeisung anpassen, ggf. sogar Kredit mit Fixzins aufnehmen, damit das alles sehr gut kalkulierbar bleibt.

(2) Im Winter macht eine PV nur nach Süden mit 70-90 Grad Neigung (zB an der Wand) noch recht gute Erzeugungswerte, durch die wenigen Sonnenstunden sinds ca. 1/2-1/4 vom Sommer. Flache Dachneigungen nach Osten oder Westen produzieren nur 1/10-1/15 vom Sommer. Nach Norden hat man übrigens primär im Winter eine halbwegs brauchbare Erzeugung bei Bewölkung, die auch mal die Südseite übersteigen kann. Schnee rutscht auf der Südseite sehr schnell ab, vor allem bei deinen 45 Grad Dachneigung sinds max. 1-2 Tage, außer es ist wirklich extrem kalt bei hoher Luftfeuchtigkeit. PV-Zäune oder Wandmodule haben Schnee bei Verwehung maximal wenige Stunden drauf.

(3) Viel zu gefährlich, denn das Material fällt herunter und ist nass oder mit Eisanteil richtig schwer. Die Module sollten nicht zu nahe an die Dachrinne montiert werden, dann rutscht der Schnee nur auf die letzten Zentimeter am Dach und fließt als Schmelzwasser über die Rinne ab. Ebenso nicht zu empfehlen ist das Abspritzen mit Leitungswasser wegen Kalk, Eisbildung und Gewicht am Dach, wenn das Wasser in Rinnen oder auf den Panelen gefriert, dann können Maximallasten von Bauteilen schnell überschritten werden.

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Re(2): Photovoltaik
17.12.2022, 13:20:58

Hab selbst 21 Module am Dach und einen 11KW Speicher im Keller. Ich bin einer
der Verrückten der mit klettergurt ausgerüstet am Dach rumkraxelt und die
Module immer vom Schnee befreit.

Hab das grad gestern wieder erledigt - hat aber net viel gebracht. 10cm Schnee
runtergeschoben aber darunter ist noch eine 1cm Eisschicht - aber ich hoff die
taut jetzt etwas schneller auf.

Bei Sonnenschein bringt meine Anlage ca. 15KW im Winter am Tag (so wie letzte
Woche). bei ~30KW Stromverbrauch am Tag mit WP ist damit die Hälfte gedeckt.
Zahlt sich meiner Meinung nach schon aus.


Ein Speicher hat eine Ausspeiseleistung oder eine max. Ladeleistung, die in kW angegeben wird. Du meinst aber die Kapazität vom Akku, die gibt man in "kWh" oder in "Ah" und der Zellspannung in "V" an.

Ebenso in kWh gibt man den Verbrauch im Haus oder den Ertrag einer PV an. In kW (Einheit für Leistung) werden nur Anschlussleistungen, meist für Großbetriebe, angegeben, die zahlen dann nicht den Verbrauch in kWh, sondern die Bandbreite der freigegebenen Leitung.

Bei Privathausanschlüssen verwenden viele Netzbetreiber die wirre Bezeichnung "4 kW" für einen dreiphasigen Anschluss mit einer Nachzählersicherung von 35A (ca. max. 24 kW in echt). Wenn man dann auf eine Nachzählersicherung von 50A hochgehen möchte, was ca. 35 kW entspricht, muss man "31 kW" nachzahlen, was meist so 7.000-9.000 EUR sind, die der Netzbetreiber einem abknöpft und bzgl. Einheiten ein kompletter Quatsch ist. Darum bitte die korrekten Einheiten verwenden, wenn schon praktisch alle Netzbetreiber als Stromunternehmen nicht dazu fähig sind. Sonst kennt sich irgendwann keiner mehr aus.

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Re(13): Photovoltaik
23.01.2023, 15:25:17

ich bezeichne mich als technisch doch recht affin und geschickt aber auf die
idee zu kommen einen fetten lithiumspeicher in eigenregie ins haus einzubauen
schreckt mich aus mehreren gründen ab. angefangen vom fehlenden wissen (wenn
man bedenkt dass schon depperte scooterakkus gerne abbrennen) über
versicherungstechnische fragen bis zu feuerpolizeilichen (hütte brennt und die
freiwillige feuerwehr bekommts mit einem selbstgestrickten grossakku zu tun;
da muss ja nichtmal der akku selber brennen sondern irgendein ganz normales
feuer irgendwo im haus).

das soll brav der elektriker machen, der muss ja auch von was leben.


Die Brandgefahr von einem Scooterakkus mit NMC-Akkus und PV-Hausspeicher mit LiFePO4-Akkus ist ganz unterschiedlich.

Im Scooter-Akku mit 0,25 kWh sind zumindest 20 Zellen drin, leistungstechnisch hoch belastet und mit eher schlechten oder gar nicht einstellbaren Ladegeräten aufgeladen. Ein Akkublock meines DIY-Hausakkus zB besteht nur aus 16 Zellen und hat 14,4 kWh Kapazität, das ist fast Faktor 100 weniger Zellen beim Hausakku pro kWh.

Von der Ladetechnik kann der Scooterakku nur angehängt und vollgeladen werden, beim Hausakku kann man die Minimal- und Maximalladung komplett bestimmen.

E-Scooter haben Motoren mit ca. 0,25 kW Dauerleistung bzw. 1 kW Spitzenleistung. Wenn ich den DIY-PV-Akku hernehme, wird der mit allerhöchstens mit 7,2 kW belastet, im Schnitt mit 2,5 kW. Somit ist die Akkubelastung beim Scooter bei ca. 1C und beim PV-Akku nur bei 0,2C.

Weiters sind die Batteriemanagement-Systeme bei LiFePO4 deutlich einfacher aufgebaut und auch sicherer, weil jede Zelle überwacht wird. Bei Scooter-Akkus mit 20 Zellen für 36V hängen immer 2 parallel zusammen, somit ergeben sich für so einen Mini-Akku auch schon 10 Überwachungspunkte bei nur ca. 1/60 der Kapazität.

Ein tolles, aktuelles Video bzgl. Akkus ist dieses:
https://youtu.be/Iq6ExDprnxA

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Re(12): Photovoltaik
23.01.2023, 12:06:26
Ich brauch den Leuten mit PV-Bedarf nur zeigen, dass eine richtig dimensionierte Anlage (auch mit Fixzins finanziert) total auf 10 Jahre jährlich genausoviel wie der Strom pro Jahr kostet, ohne das Risiko von Preiserhöhungen usw. Das Wichtigste aktuell ist, die Anlage von einem PV-Fachbetrieb komplett installieren zu lassen und sich auf keinen Fall abzocken zu lassen.

Mit den aktuellen Strompreiserhöhungen komme ich dzt. im Haus auf ca. 9.000 EUR im Jahr. Wenn die Dach- oder Zaunfläche groß genug ist, bekommt man um 90.000 EUR (80.000 zzgl. 10.000 Finanzierung) eine Anlage, die bei diesen Einspeisevergütungen im Jahr sicher einige Tausend Euro Einspeisung erwirtschaftet, denn 30 kWp mit 24 kW Engpassleistung inkl. 60 kWh-Akku 48V sind da locker möglich. Und außer im Winter (Dez-Feb) wird die Anlage massive Überschüsse produzieren, die aktuell zu 0,27 EUR vergütet werden. Braucht man bei einer 30 kWp-Anlage (30.000 kWh p.a.) zB 17.500 kWh im Jahr selbst (Eigenstrom, Heizung mit Wärmepumpe, E-Auto) und speist den Rest ein, so erhält man sogar 3.325 EUR pro Jahr steuerfrei als Gutschrift. Weiters wird die Anlage mit ca. 10.000 EUR beim Akku gefördert, die PV selbst hat dann auch noch ca. 6.000 EUR Förderung, wenn heuer wieder ähnliche Summen wie 2022 ausgeschüttet werden. Und jetzt kommt das Tolle: Eine solche Anlage kostet dann insgesamt ca. 40.000 EUR und ist nach ungefähr 6 Jahren schon eingespielt, wenn sich die Einspeisung nicht ändert.

Und ohne Förderungen und Einspeisungen ist die Anlage nach 10 Jahren finanziert, dh. sie produziert dann weiterhin kostenlosen Strom. Die Wechselrichter sind evtl. nach 15 Jahren mal zu tauschen, die PV-Panele halten locker 30-40 Jahre, wenn keine groben Designfehler (zB PV-Leitungen am Dach in Leerrohren, zu starke Verklemmung bei der Montage,...) gemacht wurden und keine Naturereignisse (zB Hagel, Baumschlag,...) Module zerstört haben.

Ich hörs leider zu oft bei Häuslbauern, dass sie sich keine bessere als die vorgeschriebene 5 kWp-Anlage ohne Akku leisten können. Allerdings ist es eher umgekehrt, denn bei den Preisen können sie die Strombetriebskosten ohne PV mit Akku nicht mehr decken. Und letztendlich ist es egal, ob man jährlich das Geld für den Strom oder für die PV-Finanzierung ausgibt. Nur bei der PV bleibt einem etwas nach Ende der Finanzierung, bei der normalen Stromrechnung nicht.

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Re(10): Photovoltaik
24.04.2023, 12:45:24

hoppala!
https://grazer.at/de/JWx9GSPJ/photovoltaik-speicher-fing-feuer-brand-in-graz/


So wie die Teile auf der Feuerwehr-Plane aussehen, wurden Lithium-Eisen-Phosphat-Zellen (im Artikel falsch "Lipo") nicht in einem Gehäuse eingebaut, vermutlich wurden sie nicht passend mit Drehmoment gegen Aufblähen verspannt. Dem Hauseigentümer sind einige Zellen komplett thermisch durchgegangen, kann durch Überlast oder überhöhte Zellspannung passieren. Da sind 2-3 Zellen mit doppeltem Volumen wie normalerweise, kann sich eigentlich nur um eine Fehlkonstruktion des Akkublocks, unzureichende Sicherung der Batterie-, BMS-Kabel bzw. mangelhaftes/fehlendes BMS handeln. Im Gegensatz zu LiPo und zylindrischen NMC-Zellen sind LiFePO4-Zellen als Haus-PV-Akku wesentlich sicherer, wenn man die Schutzmaßnahmen eines jeden OEM-Herstellers beim DIY-Akku einhält.

Wenn ich mir dann die Fotos vom Durcheinander am Aufstellungsort des Akkus ansehe und die Haltung von 6 Hunden und 3 Katzen dazu vorstelle, dann ergibt alles ein sehr chaotisches Bild, um es freundlich zu formulieren. Wird der Akku dann auch so gebaut, dann helfen auch die dzt. zweitsichersten Zellen für PV-Akkus nichts. Und sollte der Akku oben nicht berührungssicher abgedeckt sein, können evtl. die 9 Haustiere, vorwiegend die Katzen, darauf rumspazieren und evtl. stromleitende Gegenstände auf die Kupferschienen fallen lassen. Ströme über 1.000 Ampere und ein Brand sind dann keine Seltenheit.

24.04.2023, 12:47 Uhr - Editiert von Rips, alte Version: hier
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