Die nächste Bankenkrise?
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Die nächste Bankenkrise?
13.03.2023, 17:04:56
Da gehts ja gerade richtig zu am Bankensektor. Bank-Aktien verlieren links und rechts an wert, weil manche Banken offenbar schlecht gewirtschaftet haben und jetzt tun die hohen Zinsen den Bilanzen „weh“.

Wenn ich das Drama um die SVB (Silicon Valley Bank) richtig verstanden habe, dann haben die viel Geld in niedrig verzinste (Staats)anleihen gesteckt, die massiv an Wert verloren haben als die Zinsen gestiegen sind (weil dann höher verzinste Anleihen am Markt waren und die Anleihen mit niedrigen Zinsen keiner mehr haben wollte).

Die SVB hat dann irgendwas veröffentlicht in dem sinngemäß stand, dass es ein Problem sein könnte, wenn viele Kunden Geld abziehen, weil dann die Anleihen zu einem schlechten Preis verkauft werden müssten um die Verbindlichkeiten bedienen zu können und außerdem suche man dringend einen Investor, der ein paar Milliarden investiert.

Was als nächstes passiert ist, kann man sich denken: ein „Bankrun“. In Amerika ist die dortige Einlagensicherung für die SVB Kunden eingesprungen.

Die SVB war jetzt nicht irgendein kleines Geldhaus. Das ist die größte Bankenpleite in den USA seit 2008.

Jetzt sind plötzlich alle nervös, weil keiner weiss, wie viele andere Banken ein ähnliches Problem haben. Und zusätzlich wetten einige Investoren darauf, dass die Zentralbanken die Zinsen nicht mehr so stark erhöhen können, weil das die Banken umwirft.

Wir werden uns also vielleicht an die Inflation gewöhnen müssen. Oder wir verabschieden uns vom Geld auf dem Bankkonto.

In den Geschehnissen steckt so viel Ironie: Einerseits weil (Staats)Anleihen als sicher gelten aber jetzt vielleicht für einen Dominoeffekt verantwortlich sind. Andererseits weil sich alle Regulierer so auf Krypto kaprizieren aber die wirklichen Gefahren ganz wo anders, nämlich im traditionellen System stecken.

Und während ich diesen Beitrag schreibe, beginnen schon die nächsten Banken zu taumeln:
https://www.ft.com/content/7b3214e9-aa2e-4d3a-8724-fe71bb8dd006

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Re: Die nächste Bankenkrise?
14.03.2023, 08:04:50

Die SVB hat dann irgendwas veröffentlicht in dem sinngemäß stand, dass es ein
Problem sein könnte, wenn viele Kunden Geld abziehen, weil dann die Anleihen
zu einem schlechten Preis verkauft werden müssten um die Verbindlichkeiten
bedienen zu können und außerdem suche man dringend einen Investor, der ein
paar Milliarden investiert.


Das war aber nicht das einzige Problem. Die VC-Investments in den USA sind 2022 dramatisch gesunken, weshalb mehr Kunden (Startups) schlicht ihre Konten dezimiert hatten. War also weniger ein plötzlicher bank run als eine schleichende Entwicklung aufgrund der katastrophalen US-Politik.


David Trainer, CEO of Nashville-based investment research firm, said SVB Financial Group’s struggles exposed the risk of working with “zombie companies with no business models and aren’t worthy of receiving any kind of loan.”

All told, private market investment including private equity and venture capital funds fell to $654 billion in 2022 from $1.01 trillion in 2021.

Exit activity including sales of companies, financings and initial public offerings, fell to $565 billion in 2022 from $969 billion in 2021.

(msn)



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Der ärgste Feind und Verderber der Menschen [ist] der auf Denkfaulheit und Ruhebedürfnis beruhende Drang nach dem Kollektiv. (Hermann Hesse)

- Laut einer Umfrage unter 399 Spielern ist Russisches Roulette völlig ungefährlich!
- Österreichische Mentalität in einem Satz: "wenn wir mehr Steuern zahlen, kriegen wir mehr Gratisleistungen!"


14.03.2023, 08:05 Uhr - Editiert von Lazy Jones, alte Version: hier
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Re(9): Die nächste Bankenkrise?
15.03.2023, 07:57:09
c) Das es komplett irrelevant ist, jedem normalen Menschen komplett egal ist


Die geschädigten Aktionäre werden das vielleicht anders sehen, wenn man Positionen mit Verantwortung nun mal nicht nach Qualifikationen besetzt hat und auch z.B. 5 Mrd. für "woke"-Schrott verschwendet hat kurz vor dem Kollaps.

Ich zitiere mal "solche Spinner" vom WSJ:

Was there regulatory failure? Perhaps. SVB was regulated like a bank but looked more like a money-market fund. Then there’s this: In its proxy statement, SVB notes that besides 91% of their board being independent and 45% women, they also have “1 Black,” “1 LGBTQ+” and “2 Veterans.” I’m not saying 12 white men would have avoided this mess, but the company may have been distracted by diversity demands.

Management screwed up interest rates, underestimated customer withdrawals, hired the wrong people, and failed to sell equity. You’re really only allowed one mistake; more proved fatal. Was management hubristic, delusional or incompetent? Sometimes there’s no difference.


https://www.wsj.com/articles/who-killed-silicon-valley-bank-interest-rates-treasury-federal-reserve-ipo-loan-long-term-bond-capital-securities-startup-jpmorgan-bear-stearns-lehman-brothers-b9ca2347

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15.03.2023, 08:10 Uhr - Editiert von Lazy Jones, alte Version: hier
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Re(12): Credit Suisse wackelt
16.03.2023, 13:43:20
Wenn der Papa so viel geld hätte, hätten sich die Kinder gar keinen Kredit
aufnehmen müssen.


Es gibt auch unter den Wohlsituierten "Kinder" mit Stolz, die sich lieber selbst etwas schaffen und nicht vorab schon zu Mama und Papa laufen.
Aber wenn's dann wirklich kracht, haben diese sicher meistens die Möglichkeit, sich eine Kapitalspritze von den Eltern zu holen.

Bin aber grundsätzlich deiner Meinung, dass sich auf dem Immobilienmarkt was tun wird - an einen Einbruch glaube ich zwar nicht, aber zumindest eine Stagnation erwarte ich.
Das hängt aber auch wieder von den aktuellen Neubaukosten ab - sollten diese überproportional steigen, gewinnen Bestandsimmobilien auch wieder an Reiz, falls sich keiner mehr einen Neubau leisten kann.......

Bei mir in der Umgebung war es in den letzten Jahren so, dass auch Häuser aus den 70gern für Normalverdiener nahezu unerschwinglich waren - überhaupt, wenn man da die (zwar meistens nicht sofort notwendigen) Sanierungsmaßnahmen noch einrechnet.
Die Eigentümer solcher Gebäude haben bei uns auch anscheinend keinen Stress, diese zu verkaufen, da es ohnehin abbezahltes Erbe ist und sie häufig selbst ein abbezahltes Haus besitzen.

Hätte in den letzten Jahren ein Haus für mich und meine Familie gesucht, aber unter 300k gabs mal gar nix und das ist mir ein Haus ohne VWS und alten Fenstern mit Öl- oder Gasheizung im Endstadium nicht wert. Um so ein Objekt innen und außen auf einen aktuellen Stand zu bringen, muss ja nochmal mindestens 100k investieren.


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Re(18): Credit Suisse wackelt
17.03.2023, 10:05:26
Überleg dir einfach, wo du ohne das Vermögen und die damit einhergehenden
Möglichkeiten deiner Verwandtschaft stehen würdest.

da, wo ich jetzt steh.
Das erste Studium hätten mir meine Eltern noch finanziert. Das hab ich aber abgebrochen und bin auf Weltreise gegangen. Dort hab mich als illegaler Gastarbeiter mit Gelegenheitsjobs mehr schlecht als Recht über Wasser gehalten. Als ich zurück kam, war ich pleite, arbeitslos und hatte Null Ausbildung.
Da meine Eltern diesen Zustand der Verwahrlosung nicht unterstützen wollten, haben sie mir JEDE finanzielle Unterstützung gestrichen.
Alles, was ich bekam, war ein DAch übern Kopf: Zimmer, Küche, Kabinett, mit alten Kastenfenstern, dafür ohne Heizung, mit einer freistehenden Dusche in der Küche und WC am Gang. Luxus pur, nicht wahr?

Meine grandiose Idee, sich das Leben mit der Eröffnung immer neuer Studentenkonten und deren Überziehung bis zum Anschlag, erwies sich als nicht besonders langfristig. Als die bösen Briefe der Banken eintrafen, war ich bereits 6stellig (allerdings noch ATS) verschuldet. Und ohne Einkommen.

Ich hab notgedrungen sprichwörtlich über Nacht einen Job angenommen. Knallharter Knochenjob, Dienstbeginn um 3/4/5/6 in der Früh, wegen der Nachtzulagen zwar gut bezahlt, aber im Vergleich zu meinem bisherigen Faulenzerdasein ein echt krasser Umstieg. Aber hab mich durchgebissen, war nach 9M schuldenfrei und dann auf der Suche nach neuen Aufgaben, weil daß ich in dem Job nicht in Pension gehen würde, das war mir (und jedem anderen auch) klar.
Aber ich hab den Job 3J gemacht, tw. mit (völlig illegalen) Wochenstunden, denn ich war jung brauchte das Geld. Daneben ich begonnen zu studieren, GEGEN den Rat meiner Eltern, hab zwar Job gewechselt, aber Vollzeit-berufsbegleitend und dann auch noch mit Familie natürlich EWIG dafür gebraucht.
Aber ich habs geschafft und irgendwann meine Eltern zu einer Überraschungsparty eingeladen: meiner Sponsion!

Danach waren meine Eltern mit mir und meinen Jugendsünden halbwegs versöhnt. "Was bekommen" hab ich dennoch auch die nächsten Jahre noch nix. Da dürfte ich mich dann weiter als "würdig" erweisen.

Also erklär du mir NICHT, ich bin nur durch oder wegen meiner Herkunft dort, wo ich bin. Das hab ich schon in weiten Teilen alleine geschafft.
Und erklär mir nicht, man kanns aus eigener Kraft ned schaffen. Doch, kann man. Wenn man will und sich anstrengt, dann geht viel, sehr viel.




mfg
AVS



aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolph Putler!


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Re(20): Credit Suisse wackelt
17.03.2023, 10:35:02
deine tränenreiche Geschichte beantwortet nicht meine Frage.

1. war da nix tränenreich
2. wenn es deine Frage nicht beantwortet, einfach nochmal sinnerfassend lesen. Vielleicht-klappts dann ja.
was es kostet, jemandem Kost & Logis zu bieten, solltest du mitbedenken.
die 38m² Kat C haben "nix" gekostet. Die Betriebskosten (Gas, Strom, Telefon, usw) hab ich ja selbst zahlen müssen. Essen ebenfalls bzw gabs das dann in der Firma.
Mach eine Vermögensbilanz und schau, was von dir ist und was vom Papa. Und
wenn's der Papi aus unterschiedlichen Gründen noch nicht übergeben hat, zähl's
trotzdem mal dazu.
wegen der unermäßlichen Reichtümer, die mir in völlig ungerechtfertigter Weise zugefallen sind, bin ich jetzt 6stellig verschuldet. Aber diesmal Euro.
überleg dir, was du verdient hättest, wenn du nicht hochbezahlter Hausmeister
zu Lasten der Mieter in der geschützten Werkstatt deines Papis geworden wärst

Mein "Hausmeister" macht mir mehr Spaß und ich weiß, für wen ich es mach und warum: zum Erhalten und Bewahren des Familiensilbers.
Verdien tu ich jetzt 1/3 meines letzten Jobs. Aber nur deshalb, weil ich mich im letzten Job eben wegen der fixen Absicht zu wechseln, nicht mehr angestrengt hab und deshalb auf der Karriereleiter stehen geblieben bin. Hätt ich mich dort angestrengt, hätt ich auch das doppelte verdienen können. Oder noch mehr.
Dennoch würde ich nicht zurückwechseln wollen.
und nur so nebenbei: eben weil ich so günstig bin, sind unsere BK fast absurd niedrig. Die Schlichtungsstelle ist immer wieder erstaunt, wenn doch mal wieder ein Mieter meint, dorthin gehen zu müssen.

mfg
AVS



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Re(39): Credit Suisse wackelt
18.03.2023, 10:52:47
ich red auch nicht allein von Einsparungen. Die sind immer gut, reichen aber nicht. Auch wenn die 2Mrd von damals heute vermutlich 4-5 wären.

Natürlich braucht es Ausgabenkürzungen, was denn sonst.
Als allererstes beim überbordenden Föderalismus mit seinem völlig undurchschaubaren und unkontrollierbaren Förderwesen. Da sind angeblich 10-20 Mrd zu holen.

Und dann natürlich gehört die soziale Hängematte abgeschafft. Treffsichere Einzelunterstützung wo ein Einzelner sie braucht, aber weg mit der unkontrollierbaren und überteuerten Gießkanne. Sozialleistungen (also NICHT Versicherungsleistungen!) gehören an Richtlinien gebunden. Oder entzogen.

Alleine damit kannst die Lohnsteuer faktisch abschaffen.

Weiters: das sind politische Maßnahmen, weniger finanzielle: TReff- und Rechtssicherheit auch im Asyl- und Migrationsbereich.
Hilfe für Flüchtlinge ohne Wenn und Aber.
Schaffung legaler Einwanderungsmöglichkeiten, auch schon bereits in den Heimatländern vor Ort, die niederschwellig sind und BENÖTIGTE Arbeitskräfte ins Land bringen. Dies auch aktiv fördern, anwerben und entsprechende Integrationsmaßnahmen setzen (Startwohnungen, gratis Deutschkurse, usw.). Kontrolle nach einigen Jahren: Integration erfolgreich: bitte bleiben, sonst, Danke, hat uns gefreut, Leb Wohl!

Im Gegenzug: illegale, offensichtliche Wirtschaftsmigranten gehören sofort an der Grenze zurückgewiesen, anstatt monate- und jahrelang unser dafür überhaupt nicht gedachtes und somit mißbrauchtes Asylsystem zu be- und überlasten.

Beim letzten Punkt wirst wieder die NAzikeule auspacken, aber daß unser Asyl- und Migrationssystem massive Probleme hat, ist (außer durch die strammen Linken) nicht zu leugnen. Wissen auch die Sozn, sind sie aber zu feig zu sagen.

mfg
AVS



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Re(19): Credit Suisse wackelt
17.03.2023, 12:12:58
Also mal zusammengefasst:

Das Studium wurde dir finanziert - dass du es abgebrochen hast ist mal alleine deine Schuld.
Du hast zwar eine grindige, aber dennoch mietfreie Wohnung bekommen.
Das Zinshaus, welches du bewirtschaftest (und auch drin wohnst?) wurde dir überschrieben oder wirst du mal erben - zahlst du da Miete an dich selbst oder deine Eltern?

Meine Eltern konnten mir kein Studium finanzieren, ich bekam auch keinerlei Taschengeld - musste also mit 15 (offiziell) beginnen zu arbeiten. Hab aber vorher mit 13-14 durch Pfuschen auf diversen Baustellen (meist am Dach und in der Spenglerwerkstatt) in manchen Monaten sogar erheblich mehr verdient.
Da hatte ich zu meiner Zeit beim Bundesheer bereits rund 100k ATS zur Seite gelegt (hatte nie ein Moped und Auto + FS auch aus eigener Tasche bezahlt). Leider habe ich in dieser Zeit halt so weitergelebt wie vorher und dann war nach dem BH nicht mehr wirklich viel davon übrig (bin ich natürlich selber Schuld).

Eine freie Wohnung hatten meine Eltern naturgemäß auch nicht für mich - wohnte aber sehr lange in meinem Kinderzimmer um Geld zu sparen, ist mit Ende 20 auch nicht so lustig, aber ich wollte für ein Eigenheim sparen.

Da meine Geschwister um einiges älter als ich sind und demgemäß früher mit dem Hausbau begonnen haben, haben meine Eltern ihr Haus mir überschrieben und meine Geschwister für mich ausbezahlt - das Haus gehört also auf dem Papier zu 100% mir, dafür gibt's halt auch kein Geld.
Hilft mir jetzt mit 40 halt keinen Meter weiter, ich hab nur die Grundsteuer zu tragen sowie teilweise Kosten (50%) für erneuerte Infrastruktur, die in Zukunft auch mir zugute kommen wird.
Bis meine Eltern sterben (was hoffentlich noch lange nicht passiert) ist meine Liegenschaft also nur ein Klotz am Bein, der auch noch Kosten verursacht - für die Pflege meiner Eltern bin ich künftig auch verantwortlich, kann mich dabei aber auch auf meine Geschwister verlassen.

Für meine eigene Familie muss ich demnach (obwohl ich ja auf dem Papier Besitzer eines EFH bin) eine Wohnung mieten die rund 50% von meinem aktuellen Gehalt auffrisst - würde meine Frau nicht arbeiten gehen ("nur" 25h dafür täglich rund 2h Arbeitsweg), würde sich das hinten und vorne nicht ausgehen.

Was bleibt ist, dass ich zumindest auf eine gesicherte Pension blicken kann, da ich dann mein Haus auch nutzen kann und mir zumindest Mietkosten erspare.
Ich kenne aber genug Leute, die nichtmal diesen Rückhalt haben, da die Eltern selbst in einer Mietwohnung leben und auch nicht die Mittel haben, um die Kinder beim Hausbau großartig finanziell zu unterstützen. Oder auch Fälle, wo zwar ein Haus da ist, aber auch 4 Kinder und man als Erbe seine Geschwister selbst auszahlen muss.

Und unter all diesen Voraussetzungen geht es mir finanziell wahrscheinlich immer noch besser als dem Median in Österreich - an den Bau eines eigenen EFH brauch ich trotzdem nicht denken, zumindest wäre es ein erhebliches Risiko und ich müsste mein Leben stark einschränken (mir egal) aber auch das meiner Familie (mir nicht egal).

Natürlich könnte ich mir auch einen besser bezahlten Job suchen bzw. Überstunden machen (was aber in meinem derzeitigen Dienstverhältnis gar nicht möglich ist - da gibt's zu 90% nur ZA).
Aber dafür bin ich definitiv zu faul und müsste auch meine ehrenamtlichen Funktionen bei der Feuerwehr und beim Sportverein aufgeben.
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Re(13): Credit Suisse wackelt
16.03.2023, 23:00:32
Der Migrant, die Alleinerzieherin etc


Du fällst auf den Spin der Linken rein. Ja klar gibt es auch einen unteren Rand der Wohlstandsverteilung, hat es immer gegeben und wird es immer geben, sonst wärs keine Verteilung. Aber das ist nicht die Mehrheit. Schau dir die ganzen EFH-Siedlungen in der Pampa an - das ist untere Mittelschicht, durchwegs Angestellte, beide berufstätig, sparen bei der Lebenserhaltung, verschuldet bis zum Ableben, aber Eigenheim. Scheidung ist halt blöd, aber wenn sie sich vertragen, kann es funktionieren. Klar haben die Eltern initial was beigesteuert, aber "reich" in deinem Sinne sind die auch nicht.

Der anatolische (oder montenegrinische) Gastarbeiter vor 50 Jahren hat sich auch nicht sofort ein Haus bauen können. Nach 40 Jahren hackln und wenig ausgeben aber sehr wohl.

Was verhindert, dass arbeitende Menschen Vermögen aufbauen, ist im übrigen nicht der pöhse Kapitalismus, sondern die unmoralische Abgabenbelastung von 50%. Wer 67% vom Durchschnitt(!) verdient, zahlt schon 42% Abgaben (gesamt, nicht Grenzsatz!). Der Durchschnittsverdiener zahlt 47%, und wer 33% überm Durchschnitt verdient, dem nimmt der Staat mehr als die Hälfte (50,1%) seines gesamten Einkommens weg. Die Vergleichswerte für UK: 26-31-34, Irland 24-32-38. OECD Total Tax Wedge 2020/21. Leider in der Tabelle keine Werte für die Schweiz...

https://www.wifo.ac.at/jart/prj3/wifo/resources/person_dokument/person_dokument.jart?publikationsid=67988&mime_type=application/pdf


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Re(13): Credit Suisse wackelt
22.03.2023, 16:37:17
Die Liquiditätsunterstützung der Fed erfolgt über den Fristentransfer. Sie
nehmen Anleihen (die irgendwann einmal ablaufen werden) von der Geschäftsbank
zum Kurs von 100. Und im Gegenzug kriegt die Bank sofortige Liquidität. Das
verändert die Geldmenge nicht.

Nein. Was du beschreibst ist „quantitative easing“. Das war eine Geldvermehrung, weil die FED das Geld für den Kauf der Anleihen aus dem Nichts erschaffen hat. Das will die FED eigentlich einstellen und die Anleihen wieder verkaufen (Oder wie es im Banken-Sprech heißt: „Die Bilanz verkleinern“ - balance sheet reduction).

Durch das „neue“ Bank Term Funding Program gibt die FED den Banken einen (vorerst) einjährigen Kredit, wenn die Bank der Fed die langfristigen Anleihen als Pfand übergibt.

Die Bank hat also erstens kurzfristig mehr Geld und bleibt zweitens trotzdem Eigentümer der Anleihe. Natürlich kann die FED die vorerst ein Jahr gewährten Kredite beliebig verlängern. Der Unterschied zum „quantitative easing“ ist wirtschaftlich betrachtet nicht sehr groß. Selbst wenn die Bank das Geld an die FED zurückzahlt kann sie wieder über die Anleihen verfügen und sie erneut verpfänden oder verkaufen.

Die 17 Mrd sind ein Haircut für die Anleihe-Gläubiger. Die halten jetzt
braunes WC-Papier in ihren Händen. Das verringert sogar die Geldmenge.

Die AT1 Anleihen wurden hauptsächlich in Asien gekauft. Dort fehlt das Geld jetzt. In der Schweiz stehen jetzt 17 Milliarden mehr für die anderen Gläubiger der Credit Suisse zur Verfügung. Dort ist es eine Geldvermehrung. Man kann es auch als Umverteilung sehen.

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