Plattenspieler-Auskenner: habt ihr Tipps?
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Re(5): Plattenspieler-Auskenner: habt ihr Tipps?
09.08.2023, 11:11:37
die Ausgangsimpedanz des Pres

Eingangsimpedanz. Der Tonabnehmer ist ein Generator, der durch die Eingangsimpedanz des Pres (und Kabels) gedämpft wird. Natürlich alles dynamisch, also frequenzabhängig.
Dann ist dein Verstärker kaputt oder eine Fehlkonstruktion.

Alle Verstärker sind irgendwie kaputt :-) Röhrenverstärker sind besonders kaputt, können aber trotzdem sehr gut klingen.
Ein Verstärker soll tun was sein Name suggeriert - ein Signal verstärken.

Natürlich soll er - tut er aber nicht 100% korrekt. Zumindest nicht an komplexer, dynamischer Last: Erstmal die passive Frequenzweiche, dann der Treiber, und der interagiert mit der Raumluft.

Wenn Du jetzt jedes R/L/C Glied und die Raumluft als Feder/Dämpfer Kombi siehst, hast Du drei davon in Serie, von unterschiedlicher Ordnung. Darüber einen halbwegs glatten Frequenzgang ohne Phasenverschiebung hinbekommen, ist absolut unmöglich, bestenfalls Glückssache. Raummodellierung und/oder Einmessung in Kombi mit digitalen Weichen (und Delays! Phase!) kann das ein wenig erleichtern, dafür hast Du dann zusätzlich einen ADC und 1~n DACs in der Kette. Und n-1 zusätzliche Verstärkerkanäle, bei denen dann gerne gespart wird.

Aber DACs sollten doch alle gleich klingen (sonst wären sie kaputt oder fehlkonstruiert...) :-)

Edit: Ich habe die Luft/Dämmwatte im Boxengehäuse vergessen, plus ggf. Bassreflexrohr. Damit wären wir bei 4 Feder/Dämpfer Kombis in Serie. Das kann kein Mensch mehr berechnen, das kann man nur noch hören.

09.08.2023, 11:28 Uhr - Editiert von hhetl, alte Version: hier
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Re(6): Plattenspieler-Auskenner: habt ihr Tipps?
09.08.2023, 12:43:51
Eingangsimpedanz. Der Tonabnehmer ist ein Generator, der durch die
Eingangsimpedanz des Pres (und Kabels) gedämpft wird.

Das klingt logisch. Ich kenne es hauptsächlich von der anderen Seite, nämlich der Ausgangsimpedanz von KH-Verstärkern. In-Ears rauschen zB bei hohem Widerstand und der Klang verändert sich.
Alle Verstärker sind irgendwie kaputt  

Kennst du diese Seite? https://www.hifiaktiv.at/gibt-es-verstaerkerklang/
Früher (zur Zeit als Schallplatten noch modern waren) mag das einen Einfluss gehabt haben. Heute imho nur mehr bei sehr hoher Lautstärke, bzw. entsprechend komplexen Wiedergabesystemen (von Stereo-Anlagen kann man ab einem gewissen Kaufpreis nicht mehr sprechen).
Erstmal die passive Frequenzweiche, dann der Treiber, und der interagiert mit
der Raumluft.

Das macht der Lautsprecher. Der Verstärker hat ja damit nichts zu tun unter der Prämisse, dass er einfach nur ein Signal verstärkt. Da wird aus meiner Sicht das Ursache-Wirkungs-Prinzip übergangen.
Aber DACs sollten doch alle gleich klingen (sonst wären sie kaputt oder
fehlkonstruiert...)

Jetzt hast du mich erwischt |-D Tatsächlich höre ich die Unterschiede (fast) nur mit Kopfhörern, die auf den Ausgangswiderstand teils sehr sensibel reagieren. Wenn ich meine DACs (auch MP3-Player, Soundkarte im PC, etc.) an einem Verstärker anschließe und mit Lautsprechern höre, werden die Unterschiede auf einmal ganz klein. Hier gilt imho das Gleiche wie für Verstärker: Die "Basisqualität" ist seit ein paar Jahren dermaßen hoch, dass man nur unter gewissen Voraussetzungen oder mit speziellem Equipment (nicht immer, aber oft) einen Unterschied hört.
Ich habe die Luft/Dämmwatte im Boxengehäuse vergessen, plus ggf.
Bassreflexrohr. Damit wären wir bei 4 Feder/Dämpfer Kombis in Serie. Das kann kein Mensch mehr berechnen, das kann man nur noch hören.

Ich weiß genau was du meinst. Hab selber Lautsprecher gebaut und mit diversen Tools inkl. Filter, etc. versucht das Ergebnis zu simulieren. Am Ende hats anders als erwartet geklungen, mal zum Positiven, mal zu Negativen.
Welchen Verstärker ich dafür genutzt habe war allerdings komplett egal. Das Ergebnis war immer das Gleiche (im gleichen Raum, mit der gleichen Signalquelle, etc.).

09.08.2023, 12:44 Uhr - Editiert von Johnny_N, alte Version: hier
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Re(7): Plattenspieler-Auskenner: habt ihr Tipps?
09.08.2023, 18:13:57
Kennst du diese Seite? https://www.hifiaktiv.at/gibt-es-verstaerkerklang/  

Ja kenne ich. Der primäre Denkfehler ist, dass er impliziert, dass alle Verstärker ideale Verstärker sind. Sind sie halt nicht.

Erstmal die passive Frequenzweiche, dann der Treiber, und der interagiert mit
der Raumluft.

Das macht der Lautsprecher. Der Verstärker hat ja damit nichts zu tun unter
der Prämisse, dass er einfach nur ein Signal verstärkt.


Die Raumluft federt gegen den Lautsprecher und will diesen zum Schwingen anregen, wodurch dieser selber zum Generator wird und in der Zuleitung eine Spannung induziert. Das muss der Verstärker verhindern, das ist der Dämpfungsfaktor. Diese Anregung passiert am stärksten bei den Raummoden, und ist natürlich phasenverschoben, sodass zusätzlich andere Frequenzen teilausgelöscht werden - besonders die geradzahligen Harmonischen der Raummoden. Natürlich ist auch der Dämpfungsfaktor frequenzabhängig... Deshalb produziert ein "besserer" (zum LSP und Raum passenderer) Verstärker nicht nur besser kontrollierten Bass, sondern klingt einfach insgesamt - "besser". Leider auch hier: Kann man nicht berechnen oder exakt simulieren, muss man hören. Und ich habe es selber erlebt, in gar nicht esoterischen Preisregionen, zur eigenen Überraschung.

"Ein Signal verstärken" klingt sehr abstrakt, so nach "wir messen eine Signalspannung mit einem Messgerät mit unendlichem Innenwiderstand, der die Quelle (das Signal) überhaupt nicht beeinflusst". Das funktioniert nichtmal in der Theorie, und in der Praxis auch nur dann, wenn der Innenwiderstand des Messgeräts sehr sehr viel grösser ist als jener der Signalquelle.

Ein Lautsprecher hat hingegen einen sehr kleinen Innenwiderstand - äh Impedanz, natürlich frequenzabhängig. Und schon wird aus dem Signalverstärker eine fette Stromquelle, die zusätzlich irgendwie möglichst exakt das Signal abbilden soll. Da gibt es verschiedene Schaltungsansätze, von Class A bis Class D (das sind die Extreme, dazwischen gibts hunderte Varianten...), die alle irgendwo kompromissbehaftet sind. Wäre alles nicht nötig, wenns so einfach wäre...

Das Geschriebene gilt übrigens hauptsächlich für Endstufen. Vorstufen sind tatsächlich heute weniger kritisch, aber auch da gibt es Unterschiede, hauptsächlich in der THD. Aber da muss der Rest der Kette schon ziemlich gut sein, dass man das hört. Genauso wie bei DACs...




09.08.2023, 18:16 Uhr - Editiert von hhetl, alte Version: hier
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Re: Plattenspieler-Auskenner: habt ihr Tipps?
07.08.2023, 10:14:38
Ich höre hauptsächlich Rockmusik.

Da würde ich bei der Auswahl der Komponenten darauf achten, dass kein zu analytischer, sondern eher ein warmer, leicht basslastiger Klang reproduziert wird. Gerade ältere Aufnahmen können einen kleine Anhebung des unteren Frequenzbereichs gut gebrauchen.
Stand-, Wand- oder Regalboxen?

Von Wandlautsprechern möchte ich dir generell abraten. Die Wahl der Lautsprecher hängt hauptsächlich von deinem deinem Raum und deinen Aufstellmöglichkeiten ab. Je freier die Lautsprecher stehen und je näher du im idealen Stereo-Dreieck sitzt, desto besser. Standlautsprecher zahlen sich zum Plattenhören in deinem Budget imho nicht aus. Die tiefere Basswiedergabe macht sich meist nur bei gehobener Lautstärke und basslastigen Soundquellen (zB Action-Filme, -Spiele oder elektronische Musik) bezahlt.

Bei deinen Anforderungen denke ich als erstes an aktive Stereo Regal-Lautsprecher mit integriertem Phono-Vorverstärker: https://geizhals.at/a2539179.html
Außer dem Plattenspieler bräuchtest du damit nichts Zusätzliches kaufen (und herum stehen lassen). Außerdem lassen sich die Lautsprecher mit allen anderen Quellen (TV, Smartphone, Spotify, Tidal, etc.) nutzen, falls mal Bedarf besteht. Du kannst sie auch um einen Subwoofer erweitern, falls du lauter hören möchtest und Kompaktlautsprecher beim Bass an ihre Grenzen gelangen. Wobei die Triangle AIO (v.a. für Rockmusik) erstaunlich gut im Bassbereich performen.

Als Zuspieler kann ich dir den Pro-Ject Debut Carbon EVO empfehlen: https://geizhals.at/a2358746.html
Der Carbon Evo kommt bereits mit einem relativ guten Tonabnehmer (O2M red), der einen etwas wärmeren Klang reproduziert und den günstigeren OM5e, der bei vielen aktuellen Spielern verbaut wird, imho deutlich schlägt.

Plattenspieler und Lautsprecher habe ich beide mal in nussbraun genommen, gibt es aber auch in anderen Farben wenn dir das lieber ist.

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Re: Plattenspieler-Auskenner: habt ihr Tipps?
09.08.2023, 01:45:19
Du hast da eine Dose Würmer aufgemacht... Willst die Langversion oder die kurze?

Ich probiers mal kurz:

Nimm 2-3 deiner Lieblingsplatten und geh zu einem Linn-Händler (zB Longtone) und lass sie dir auf einer kleinen und dann auf einer grossen Linn Anlage vorspielen. Dann hast Du einen Orientierungspunkt, wie Platte klingen kann. Dir wird schon die kleine sehr gut gefallen. Frag erst hinterher nach dem Preis.

Wenn Du Lautsprecher und Verstärker neu kaufst, probier sie vorher zu Hause aus. Ordentliche Händler geben sie Dir mit, andernfalls Fernabsatz. Lautsprecher, Verstärker und Raum interagieren und bestimmen gemeinsam den Klang. Was beim Händler gut klingt, vielleicht sogar mit anderem Verstärker, kann zu Hause besch.eiden klingen. Aktivboxen haben hier einen kleinen Vorteil, weil meistens die Verstärker gut zum Lautsprecher passen, aber der Raum bleibt eine Variable.

Der Phono-Pre der vorgeschlagenen Triangle-LSP wird bei What-Hifi negativ kritisiert. Und die sind nicht wirklich kritisch... Also unbedingt mit deinem gewünschten Plattenspieler (zumindest mit dem gleichen Tonabnehmer) probehören. Überhaupt müssen Tonabnehmer und Phono-Pre zusammenspielen, das ist nicht selbstverständlich! (bloss weil auf beiden "MM" draufsteht...) BTDT.  

Grundsätzliches zu Plattenspielern: Das ist Feinmechanik, und Du bewegst Dich am untersten Rand des Marktes. You get what you pay for. Im untersten Segment liefert pro-ject noch die besten Packages (nur mit den Ortofons werde ich nie warm werden), ansonsten würde ich noch den Rega P3 ansehen.

Und jetzt noch der Kauftipp als Einkaufsliste:
https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/d/linn-index-mk1-inkl-linn-lautsprecher-staender-massive-metall-ausfuehrung-inkl-kabel-mit-nakamishi-steck-system-700874017/

https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/d/linn-majik-ds-i-np-3000-preis-vb-693658270/

https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/d/plattenspieler-systemdek-2x2-697861511/

https://geizhals.at/goldring-1012gx-a2079521.html  

Damit hast Du unschlagbar viel Musik fürs Geld. Kenne keinen der Verkäufer, aber die Preise scheinen mir nicht überzogen. A bisserl was geht sicher immer noch...


Nachtrag: Der Verstärker spielt auch FLAC oder ALAC (natürlich auch mp3) vom NAS, Spotify, Qobuz, Tidal... Steuerung via App.

  

09.08.2023, 01:53 Uhr - Editiert von hhetl, alte Version: hier
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