Warum Neuwagen???
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Warum Neuwagen???
10.09.2025, 14:53:05
Angesichts der letzten Diskussionen stellt sich mir mal wieder die Frage - Warum um Himmels willen kauft sich irgendwer privat einen Neuwagen - zumeist mit Leasing ??

Ich habe Verständnis:
- Bei Firmenautos, da geht's um die Steuer (Abschreibung...)
- Todkranke die wissen nur noch wenige Monate zu leben.

Aber alle anderen:
Ich kann mir nicht vorstellen jemals so viel Geld zu haben, dass ich bereit bin es für etwas auszugeben das in wenigen Jahren tausende oder gar zehntausende Euro an Wert verliert und keinen Mehrwert dafür bietet. Das ist schlichtweg verrückt. Überhaupt wenn der Private das noch dazu finanziert, sprich auch noch Zinsen berappen muss für etwas das Wert verliert. Ich weiß dass es en vogue ist die Amis bei jedem Blödsinn zu kopieren, aber wie angrennt muss man sein?

Und bitte für alle die mit dem Reparatur- oder Featureargument kommen:
Ich fahre seit Jahren eine über 15 Jahre alte S-Klasse. Eine Luxusschüssel mit allem Klimbim das kaputt gehen kann. - und ja, es geht auch regelmäßig was kaputt. Aber wenn ich die Reparaturkosten zum Kaufpreis addiere bin ich nach Jahren noch immer nicht bei einem Dacia. Und wenn ich die Schüssel heute abstoßen würde, bekäme ich noch locker was ich damals bezahlt habe.

Also bitte, was ist das Argument für die Rechenschwäche? Was übersehe ich?
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Münzen oder Briefmarken sind mir zu langweilig, rote Stricherln sind mein Elixir


10.09.2025, 14:54 Uhr - Editiert von Arnold, alte Version: hier
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Re(15): Warum Neuwagen???
12.09.2025, 07:26:48
ich mein: versteh mich nicht falsch, ich bin ja kein Idiot und ich kann rechnen:

Mal grundsätzlich: Die Rückkopplung Mieten-Index-Mieten ist suboptimal. Aber das ist das Karussell Lohnerhöhung-Index-Lohnerhöhung auch. Das ist ein Grundsatzproblem. Das könnte man vielleicht mit einem eigenen Mietenindex lösen, ich weiß es nicht.

Daß es für Mieter nicht leiwand ist, wenn die Mieten fast schlagartig um 25% steigen, es tw. 3 Indexanpassungen im Jahr gibt, das ist mir absolut klar. Das ist ganz allgemein und grundsätzlich für "den Kopf" ein Problem, auch wenn man es sich leisten kann. Für viele, mit geringeren Einkommen ist das aber ein ganz reales, finanzielles Problem. Gerade eben für die Schicht, die mit kleinem Einkommen in kleinen Altbau oder Gemeindewohnungen wohnt. Ich gebe Babler&Co ungern recht, aber in dem EINEN Punkt hat er recht. Was er halt verschweigt: der größte Hausherr Österreichs hat die Nebenkosten ganz ungeniert sehr wohl um 40% angehoben, DA war (und ist) "sozial" kein Thema. Denn wenn die Wiener Stadtwerke Milliardengewinne machen, dann ist das ja was Positives. Angeblich.

ABER: Einfrieren der Mieten ist keine Lösung, das ist der Untergang. Man kann so Indexsprüngen schon mal aussetzen, aber wenn man es dann nachholt, dann ist der Sprung und der resultierende Aufschrei ungleich größer --> siehe die jetzt kommenden Erhöhungen in Wien: setzt man die Indexsprünge 10J aus, dann gibt eben auf einen Schlag 30-40% oben drauf, anstatt leichter verkraftbare 3-4% pro Jahr.
Und was bei den Mieten dazu kommt: eine Aufholung ist ja auch langfristig NICHT geplant. Das ist real, also kaufkraftbereinigt, eine Mietensenkung. Bei steigenden Kosten. Denn der Dachdecker, der Spengler, der Elektriker, ALLE Handwerker jammern und wurden um MINDESTENS 40% teurer und die werden weiterhin teurer. Nur ziehen eben die Mieten nicht mit. Wie soll sich das ausgehen? Steigende Kosten bei geringeren Einnahmen? Wer rechnet mir das bitte vor, wie sich das am Ende des Tages ausgehen soll???
Weil Verlust will keiner machen und langfristig kann man den auch nicht machen. Das ist ein Zinshaus, keine Spardose, wo man immer nur Geld reinsteckt. Dann verschwindet das Objekt, wird an einen Immo-Hai verkauft, ders entweder abreißt und neu baut (mit WESENTLICH höheren Mieten) oder als Eigentumswohnungen abverkauft. In jedem Fall ist aber die "billige" Altbau-Mietwohnung FÜR IMMER weg.

Und an dem Punkt beißt sich die Katze jetzt in den Schwanz, denn das ist das Gegenteil dessen, was Babler eigentlich will: daß leistbarer Wohnraum verschwindet. Genau das wird er mit solchen Mietregelungen aber erreichen.

mfg
AVS



aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolf Putler!


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Re: Warum Neuwagen???
17.09.2025, 09:07:20
Etliche Hersteller bieten lange Garantie und Kulanz. Das kann für Kunden, die nichts selbst am Auto machen können, als auch keine günstige Werkstätte oder Pfuscher kennen, Sinn machen - man hat, in Kombination mit der verpflichtenden Vollkasko, einfach das Rundum Sorgenfrei Paket.

Mit den Gebrauchten isses schwierig. Die von um die Jahrtausendwende herum rosten dir weg, und ab den Mid 2000s stecken so hochgezüchtete Motoren drin, dass dir die jederzeit abrauchen können, und dann hast von heute auf morgen einen Totalschaden. Annahme? Nein, Erfahrungswert - ich hatte selbst zwei Fälle in der Familie, im Moment mit Verdacht auf den dritten, und ich hab KFZ-Händler und -Mechaniker im Bekanntenkreis, die über ähnliches berichten.

Ich selbst hab vor 10 Jahren einen von um die Jahrtausendwende in gutem Zustand günstig geschossen, und bis heute erhalten können. Fahre aber auch nur 5-10 tkm im Jahr. Steuere grade auf die 300 tkm zu. Der Rost ist mit ein bisschen Pflege halbwegs im Griff - 2mal schon musste eine Stelle an der Karosserie geschweißt werden, aber aktuell sieht wieder alles für auf Jahre fit aus (hoff ich). Alle x Jahre muss halt Zahnriemen gemacht werden. Und ansonsten halt der übliche Verschleiß. Ich kann vieles selbst machen, und für 99% des Rests hab ich einen Bekannten. Arbeit und Material alles zusammen kosten mich Wartung und Reparatur im Schnitt so 500-1000€ pro Jahr. Ja, und das Ding gehört halt mir - damals bar aus eigenem ersparten bezahlt, keine monatliche Raten oder ähnlicher BS.

Ich hab hin und wieder die Gelegenheit, was neues zu fahren. Ok, Innenausstattung ist halt modern und flashig, die Bedienung von allem (Lenkung, Bremse, ..) geht halt noch leichter, das Plus an Sicherheit ist sicher nicht von der Hand zu weisen, aber sonst? Der moderne braucht vll. 1/2l pro 100km weniger, und fahren tut er sich gefühlt 10% besser. Das ist mir nicht den 10fachen Aufpreis wert. Fwiw, ich könnte mir jederzeit einen äquivalenten neuen leisten, aber ich bin ja nicht dumm und gib für diesen moderaten Vorteil das x-fache aus. Es gibt so viele andere schöne Sachen, in die das Geld besser investiert ist.. PV mit Akku, Kamera, PC, Lautsprecher, Wohnung / Haus, Bike, Urlaub, Essen, etc etc etc etc. Jo, so is meine Logik.. alles recht pragmatisch, würd ich behaupten.

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Re: Warum Neuwagen???
21.09.2025, 17:28:26
Ok, du hast schon viele Antworten, aber einfach damit du einen "statistischeren" Eindruck bekommt, schreibe ich mal meinen Senf dazu ;-)

Vorweg zu mir: Ich fahre generell Autos zumindest bis kurz vor dem wirtschaftl. Totalschaden.

Bei meinem jetzigen Auto (2009 gekauft) waren die Gründe:
- Ich war relativ genügsam bei der Ausstattung (wollte z. B. nicht für Metallic zahlen), dementspr. schlecht war das Angebot).
- Aber manche Sachen kann man nur kompliziert nachrüsten.
- Man kann als Fahrer eines Neuwagens div. Dinge machen, die in ein paar Jahren zu teuren Reparaturen z. B. am Motor führen können. Oder wenn man zu lange das Mobilfunk-Paket für das Auto nicht bucht, wird die SIM deaktiviert und kann man nur noch mit einem Austausch des Infotainment-Systems reparieren.
- Eine Prise "Hobby" bzw. "Will zumindest temporär was brandneues haben" war auch dabei.
- Du hast du evtl. nicht so richtig mit dem Thema Rabatte beschäftigt. Bzw. beschäftige dich mal auch in der heutigen Situation mit Rabatten, die werden heute viel eher über günstige Leasing-Raten realisiert.

Bei meiner aktuellen Autossuche sind die Gründe:
- Fast alles wie bei meinem aktuellen Auto.
- Hab relativ hohe Anforderungen und die BEV-Technik entwickelt sich schnell weiter. Bzw. die Größe meiner Garage beißt sich stark mit meinem Platz-/Reichweiten-Anforderungen bzw. eine Positionierung der Ladebuchse zwischen Beifahrertür und Vorderrad.

Außerdem:
- Leute die aus Hobbygründen halt immer recht neue Autos wollen (also noch viel stärker als bei mir).
- Angeber (ok, der Übergang zu "Hobby" ist fließend).
- Manchmal braucht man wirklich absehbar nur für wenige Jahre ein Auto, will aber mehr Einfluss auf die Kosten als bei Auto-Abos (z. B. Einschränkungen bei der Versicherung weil billiger oder man will die Pauschale für kleinere Schäden bei der Abgabe nicht zahlen, wo man bei Leasing am Ende eben mehr Einfluss darauf hat, wieviel man am Ende wirklich zahlt, wobei es auch hier tolerantere und weniger tolerante Leasinggeber gibt).
- Du wirst dich IMHO mit dem Wiederverkaufswert deines Verbrenners sehr bald verschätzen bzw. Preisaufschlägen beim Sprit wg. CO2, evtl. bald auch Ersatzteilversorgung generell.
- Schau dir auf dem Youtube-Kanal Braindump mal das Video "Plan oder Verschwörung? Keiner wird mehr Autos kaufen!" an.

notting

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Re: Warum Neuwagen???
28.09.2025, 00:41:32
Interessante Überlegungen bisher. Hier sind meine:

Leasing:
War bei mir noch nie Thema, ich habe immer gekauft. Einfach weil ich dann selbst darüber bestimmen kann und auch nachträglich etwas umbauen oder einbauen (lassen) kann.
Einziges Argument für Leasing wäre wenn die Technik noch nicht ausgereift wäre.

Neuwagen:
Ich verstehe total die Argumente mit der Konfigurierbarkeit. Assistenzsysteme und Komfort waren mir wichtig (da wir lange Urlaubsstrecken fahren), mir sind Neuwagen aber zu teuer und der Wertverlust im ersten Jahr zu hoch.

Jungwagen:
Das wurde es bei mir. Da die Auswahl in Österreich aber beschränkt war - wo wir wieder bei der Konfiguration sind - wurde es ein Import eines Jungwagens über einen Händler.
War ein guter Kompromiss und eine win-win Lösung.

Rechnen:
Zum Thema rechnen. Ich denke dass die meisten Leute beim Auto nicht die wahren Kosten rechnen. Mache ich auch nicht (*). Aber ich habe zumindest die Optionen verglichen und bin einen Kompromiss eingegangen.


(*) Ich pendle zB. aus Bequemlichkeit meistens mit dem Auto obwohl ich ein Klimaticket habe (es gibt keine freien Sitzplätze im Zug in der Früh). Ich habe aber auch nicht berechnet nach wieviel Jahren sich die neue Küche rechnet im Vergleich mit Essen gehen.
Reisen mach ich am liebsten mit dem Zug. Ausser die Hunde kommen mit, da gibts im Zug (ausser im Nachtzug) leider keinen Platz, daher gehts mit dem Auto auch >1500km eine Richtung.

28.09.2025, 00:51 Uhr - Editiert von Ykä, alte Version: hier
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