Unternehmensethik am Beispiel Matsushita (Panasonic)
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Re(8): Unternehmensethik am Beispiel Matsushita (Panasonic)
08.02.2005, 12:13:50
Weitere Ursachen für den zweiten Weltkrieg außer der schlechten Wirtschaftslage der Zwanziger und Dreissiger:

- der Vertrag von Versailles
- die Appeasement-Politik der Engländer
- die Meinungsverschiedenheiten zwischen Frankreich und England
etc. etc.

Das nur so als Denkanstöße, darüber wurde schon viel geschrieben und auch diskutiert, sogar hier im Forum.

Österreich wurde nicht "gezwungen" Nazi-Deutschland beizutreten, aber es hatte auch nie die Wahl. Sicher wollten viele Österreicher dem Deutschen Reich beitreten, nach außen hin war das ja attraktiv (Wirtschaftsaufschwung, sinkenden Arbeitslosigkeit, gesteigertes Selbstwertgefühl als Nation etc.). Die Abgründe dahinter waren nicht offensichtlich. Aber die, die tiefer blickten, Teile der Regierung und auch Bundespräsident Miklas wußten, was auf Österreich da zu kam. Aber sowohl England als auch Italien verweigerten jede Hilfe. Trotzdem hätte Miklas wohl gerne den Schießbefehl gegeben, aber er gab dann doch nach, da dieser Widerstand ohnehin nur symbolisch gewesen wäre.

Aber es stimmt natürlich, eine schlechte Wirtschaftslage und hohe Arbeitslosigkeit fördert den Radikalismus. Je grundlegender die Bedürfnisse sind, die nicht befriedigt werden können, desto extremer wird der Mensch reagieren.
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I was like a boy playing on the sea-shore, and diverting myself now and then finding a smoother pebble or a prettier shell than ordinary, whilst the great ocean of truth lay all undiscovered before me.  (Sir Isaac Newton)
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Re: Unternehmensethik am Beispiel Matsushita (Panasonic)
Fly
06.02.2005, 20:20:30
Na komm. Mit weniger Leuten mehr erwirtschaften ist ja grad gross in Mode. Viele Firmen machen's auch immer mehr so, dass sie die Arbeitskräfte "outsourcen", d.h. von anderen Firmen "mieten" wenn sie sie brauchen, und "zurückgeben" wenn das Projekt vorbei ist.

Ich denke, vom altösterreichischen Ideal (das durchaus auch und noch mehr in Japan herrscht), vom Arbeitsplatz, den man vom Einstieg bis zur Pension beibehält, sollten wir uns langsam verabschieden.

Produkte müssen dem Markt angepasst werden. Das gilt für Firmen wie für deren Arbeitnehmer. Ich verkaufe etwas. Meine Arbeitskraft. Diese habe ich dem Arbeitsmarkt anzupassen. Was ich de facto verkaufe ist mein know-how und meine Leistung. Ist dafür kein Markt vorhanden bin ich arbeitslos und sollte mein Produkt den Marktgegebenheiten anpassen.

Entsprechend hält sich mein Mitleid mit arbeitslosen Drehern und Schriftsetzern in Grenzen. Genauso, wie wenn 'ne Firma lamentieren würde, wenn sie seit Jahren der grösste und beste Produzent von Plattenspielern ist und sich wundert, warum sie trotzdem den Bach runtergeht weil sie eben keine DVD-Player produzieren will (ned dass es vorkommt, aber der Vergleich isses um den's mir geht).

Eumig wird Dir ja was sagen. Paradebeispiel dafür.

In Zukunft werden wir uns damit anfreunden müssen, nicht einen sondern 2 oder 3 Jobs gleichzeitig zu haben. Dann eben nicht 1x40 Stunden sondern 2x20 oder 4x10. Hat nebenbei noch den durchaus interessanten Nebeneffekt, dass man nicht plötzlich vor "nichts" steht, wenn man irgendwo mal rausfliegt. Und man ist auch nicht arbeitslos, was den Sozialminister freuen sollte...



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Programming today is a race between software engineers striving to build bigger and better idiot-proof programs, and the universe trying to build bigger and better idiots. So far, the universe is winning.
--Robert Cringley
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Re(2): Unternehmensethik am Beispiel Matsushita (Panasonic)
06.02.2005, 20:45:56
Viele Firmen machen's auch immer mehr so, dass sie die Arbeitskräfte
"outsourcen", d.h. von anderen Firmen "mieten" wenn sie sie brauchen, und
"zurückgeben" wenn das Projekt vorbei ist.


Das ist aber etwas anderes - Outsourcing gilt i.A. als teurer als eigene Kapazitäten, außer vielleicht für Projekte, bei denen man eigenes bzw. gewonnenes Know-How in Zukunft nicht mehr benötigen wird. Das Outsourcing selbst erfordert natürlich entsprechende Ressourcen, also Arbeitsplätze beim Outsourcing-Partner, die Arbeit insgesamt wird ja im Regelfall nicht weniger. Ich glaube nicht, daß Matsushita diese Arbeitskräfte an Outsourcing-Partner "verlieren" wird.

Produkte müssen dem Markt angepasst werden. Das gilt für Firmen wie für deren
Arbeitnehmer. Ich verkaufe etwas. Meine Arbeitskraft. Diese habe ich dem
Arbeitsmarkt anzupassen. Was ich de facto verkaufe ist mein know-how und meine
Leistung. Ist dafür kein Markt vorhanden bin ich arbeitslos und sollte mein
Produkt den Marktgegebenheiten anpassen.


Ganz deiner Meinung, das müßte man hierzulande nur noch den altkatholischen oder anders rückständigen Gewerkschaften erklären, die sich dagegen wehren, neue Märkte für Arbeitskräfte zu schaffen (Ladenöffnungszeiten usw.).

In Zukunft werden wir uns damit anfreunden müssen, nicht einen sondern 2 oder
3 Jobs gleichzeitig zu haben. Dann eben nicht 1x40 Stunden sondern 2x20 oder
4x10. Hat nebenbei noch den durchaus interessanten Nebeneffekt, dass man nicht
plötzlich vor "nichts" steht, wenn man irgendwo mal rausfliegt. Und man ist
auch nicht arbeitslos, was den Sozialminister freuen sollte...


Ahja, das amerikanische Modell ... damit kann ich mich eigentlich nicht anfreunden, es hat zuviele Nachteile, z.B.:
- 4 Jobs = 4 x Fahrzeit zum/vom Job (oder 2,5x = 5 Wege, wenn man von einem Job zum anderen fahren kann)
- wenn man alle 4 Jobs benötigt um zu überleben, muß man bei Wegfall eines Jobs trotzdem wieder einen Job suchen, mit allen Nachteilen - und mit weniger Zeit dafür.
- nicht arbeitslos = "working poor", das freut nicht einmal den Sozialminister (hoffe ich)

Marinos J. Yannikos <mjy@geizhals.at>


EU-Recht im 21. Jhdt.: Bewährungsstrafen für Körperverletzung mit Todesfolge, Haftstrafen für Raubkopierer ...

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