IE 7.0, das Imperium schlägt zurück?
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Re(6): IE 7.0, das Imperium schlägt zurück?
18.02.2005, 08:17:34
Hi
Meiner Meinung nach definiert sich proprietär vereinfacht gesagt dadurch, dass es auf einer Plattform ausführbar ist oder eine einschränkende Lizenz benötigt. In der PC-Welt oft dadurch ausgedrückt, dass es auf jeder Alternative garnicht oder nur mit Kopfständen benutzbar ist. In dieser Disziplin ist Microsoft einfach führend. Meistens wird proprietäres von Firmen so definiert, dass andere ausgeschlossen sind - eine Art Patentfalle. Relativer Gewinner ist die Firma die das Datenformat "besitzt". Verlierer sind die Kunden, weil sie nicht zwangsweise sofort, aber über lang gesehen dafür mehr bezahlen.

Als Standard definiert sich (immer noch meiner Meinung nach) wenn sich verschiedene Körperschaften, Firmen, Konsortien über etwas einigen (wie das z.B. bei html ja grundsätzlich passiert) oder eine offene Lizenz freigibt. Das wird dann von den Betriebssystemschreibern verwendet. Ein Standard in diesem Sinn wird nie von _einer_ Firma erzeugt. Diese Art der Standardisierung hilft über's lange gesehen immer den Firmen _und_ den Kunden, weil der Markt um einiges größer wird und die Konkurenz das Geschäft belebt. Wie html beweist kann dieser Standard "leben" (sich verändern), muß aber von allen getragen werden. Sonst passiert genau das, was uns mit BTX vor Jahren gezeigt wurde und was uns heute mit "designed for Mircozoff" oder "designed for Netscrape" täglich vor Augen geführt wird.

Das alles hat mit der Qualität des Datenformates nichts zu tun. Fraunhofer's mp3 ist auch nicht zwangsweise besser als eine Analogschallplatte oder CD. Trotzdem ist mp3 proprietär, eine Schallplatte oder CD standardisiert. Andersrum ist Skype eindeutig proprietär, weil an eine Firma gebunden, das gute Plain Old Telephone System ist Standard. Trotzdem biete skype (dem hörensagen nach) bessere Tonqualität.

Ich bin mit DivX absolut nicht vertraut, welche Lizenzen stehen dahinter? Muss man für einen CoDec, der ja zweifelsohne notwendig sein wird, bezahlen? Ist das möglicherweise deshalb ein Freak-Format, weil es teuer ist und niemand eine offene Alternative bieten kann/darf?

Gruß und *zirp*
GriLLe
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hm. I've lost a machine. literally _lost_. it responds to ping, it works completely, I just can't figure out where in my apartment it is.

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Re(7): IE 7.0, das Imperium schlägt zurück?
18.02.2005, 14:39:38
Ich verstehe was du meinst, und im Prinzip bin ich ja mit dir. Was ich aber nicht so verblümt sehe, sind die Standarisierungen durch Konsortien die du hier eher als Befreiung aus der Geiselhanft der proprietären Formate darstellst. Es wäre ziemlich naiv zu denken, dass da nicht auch beinharte wirtschaftliche Interessen dahinterstehen und sich jener "Standard" findet mit dem insgesamt am meisten Geld zu machen ist. Ausserdem kommt noch dazu, dass so ein "Standard" eigentlich zwangsweise der kleinste gemeinsame Nenner der Einzelinteressen der Mitglieder sein wird. Da hab ich schon von Natur aus was dagegen, könnte man es doch Vergleichen mit den Vorgängen in verstaatlichten Betrieben wo dann gemäß der Bestimmungen des Proporzes jeder etwas bestimmen "darf" damit halt seine Linie zufriedengestellt wird.
Um kurz auf DivX einzugehen, das man als Video-Pendant zu dem Audio-Format *.mp3 ansehen kann. Als "Freak-Format" bezeichnete ich es deshalb, weil es eigentlich vornehmlich von privaten Leuten verwendet wird um damit ihre Videos auf einen bruchteil der Grösse zu shrinken, die sich bei einer qualitativ gleichwertigen MPEG Encodierung ergeben würde. Möglich wird dies, weil bei diesem Format dem Rechner weit mehr Last aufgebürdet wird die En- und De-Coding Arbeit zu tun und so eben eine höhere Kompressionsrate erreicht wird. Zusätzlich wurde der Codec nach psychologischen Gesichtspunkten hinsichtlich des Betrachters optimiert, um hier "intelligenter" als es MPEG vermag das Datenvolumen stärker zu verringern. Warum es zusätzlich noch eher ein "Freak-Format" ist, begründet sich dadurch dass es für Pritvatanwender absolut frei ist, für den Codec ist nichts zu bezahlen.




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