Re(9): Wiens Schulen bis auf weiteres ohne Linux...zum Glück...
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Re(9): Wiens Schulen bis auf weiteres ohne Linux...zum Glück...
05.04.2005, 13:35:04
bin ganz auf deiner Seite, bloss, die praktischen Probleme sind noch wesentlich vielfältiger:

Stichworte:
Didaktik: es dauert eine ganze Weile, sich auf den Kenntnisstand von jugendlichen
einzupendeln, und mit dem Feedback ("das hab ich nicht verstanden") ist es oft
nicht weit her (*schülerdenk: irgendwann wird er schon aufhören zu reden, und falls
es zum test kommt schau ichs mir kurz vorher auf wikipedia an*)

Unterlagen: was nehmen ? ein gutes Unix-Buch kostet 40-70€ ... für uns kein Problem,
aber sowas von einer ganzen Klasse zu verlangen = Illusion. Die geben zwar mehr
für WoW und Handy aus, aber mit Büchern kann diese Generation nichts anfangen,
die Bibliotheken - egal wie aktuell bestückt -setzen meist Spinnweben an (mangels Bewegung im Raum)
Wenn man Dokus aus dem Inet hernimmt ... sofort Protest "das ist ja englisch" ...
die guten + aktuellen gibts halt oft nicht auf deutsch. Und dann noch schauen, was davon
wirklich relevant ist und individuell gebracht werden soll  (zuviel Zetteln verwirren den
Schüler) - Aufwand  irre.

Hardware und Vernetzung in den Schulen: uneinheitlich, Admins - falls überhaupt vorhanden -
meist ohnehin schon überfordert, konkrete Hilfestellung und Installation illusorisch,
die haben meist schon genug zu tun, die XP-Platten (Klones) zum laufen zu bringen,
von eigentlich in diesen Dimensionen unerlässlichem NW-Management und Remote-Wartung
keine Rede.

Features wie Dual- oder Netzwerk-Boot (PXE) sind ohnehin Wunschträume.

Software:  wer bestimmt was ? MS, indem sie stiften / verschenken / zu symbolischen Preisen hergeben = anfixen (1 Schülerlizenz a 15€= 3 Familienrechner dürfen betrieben werden)

sonstige SW für den Unterricht installieren = stundenlanges hin- und herrennen , und dann
ruiniert Windows trotzdem bei 20% die Konfiguration, von Sabotage (bewusst oder unbewusst)
durch die Schüler gar nicht zu reden.


Sicherheit und Rechte: entweder geht GAR NICHTS für die User, oder man muss
JEDEM Schüler lokale Admin-Rechte geben, damit gewisse MS-Software (Dotnet ...)
läuft.  Und regelmässig muss man Zeugs wie ICQ (für den heutigen Schüler unerlässlich),
Java-Spielchen und Malware entfernen.... wie mans dreht kein Zustand.
ActiveDirectory und Domain-Policies hin oder her, ES IST NICHT MACHBAR, den Kram abzudichten und trotzdem flexibel zu halten...

wäre schön, wenn man da Linux und Konsorten daneben hätte - wird aber leiderleiderleider an
überwiegend Lobbyismus, Kurzsichtigkeit, Fehlentscheidungen nicht-Betroffener, Geld- und
Zeitmangel (nicht zuletzt durch die angeblich so tolle MS-SW verursacht) sowie der Vielfalt
scheitern. Ausnahmen nur durch einzelne Exemplare mit persönlichem, überdimensionalem  Einsatz möglich, die sich alles selbst machen.

... die Liste könnt ich locker 3 Seiten weitferführen.

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