Re(6): Erklär' mir mal einer "Dioptrienausgleich"!
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Re(6): Erklär' mir mal einer "Dioptrienausgleich"!
23.03.2009, 09:57:15
Der Dioptrienausgleich
Um eine grundsätzliche Erklärung liefern zu können, muß man sich einmal im Klaren sein, was bedeutet Dioptrienausgleich und wofür dient er. Kurz gesagt, soll der Dioptrienausgleich eine Möglichkeit schaffen, eine gewisse Fehlsichtigkeit auszugleichen, um eben trotz der Fehlsichtigkeit auch ohne weitere Korrekturlinse (Brille, Kontaktlinse) ein scharfes Sucherbild zu bekommen. Wie weit das möglich ist, dafür muß man zuerst einmal ein wenig in die Fehlsichtigkeit eintauchen, also erfassen, welche Formen von Fehlsichtigkeit existieren, welche korrigiert werden können, welche nicht, was „Kurzsichtigkeit“ und Weitsichtigkeit“ bedeutet usw.
Also tauchen wir einmal in das Theme Fahlsichtigkeit ein:
Mit dem Begriff Fehlsichtigkeit werden eine Anzahl verschiedenartiger, normabweichender oder suboptimaler Zustände des Sehsinnes bezeichnet. Im engeren Sinne meint der Begriff die Ametropie, in der Augenoptik die Bezeichnung für ein optisch nichtideales Auge. Im weiteren Sinne kann jede Abweichung einer individuellen Qualität des Sehsinnes vom Ideal- oder Normalwert so bezeichnet werden. Als Fehlsichtigkeit gelten manchmal auch normale Messwerte, wenn, wie im Beispiel der Ametropie, die Norm nicht dem Ideal entspricht.
Als Fehlsichtigkeiten im weiteren Sinne werden so bestimmte suboptimale oder normabweichende Leistungen im Bereich der Sehschärfe, der Akkommodation, des Farbsehens, der Augenmotorik oder des Dämmerungssehens bezeichnet.

Formen von Fehlsichtigkeit
Die Ametropie bezeichnet das Abweichen der Brechkraft eines Augapfels vom Idealwert beziehungsweise den Zustand Refraktion ≠ 0. Dazu zählen die Kurzsichtigkeit, die Weitsichtigkeit und die Stabsichtigkeit.
Presbyopie (Alterssichtigkeit) wird die physiologische Abnahme der Akkommodationsfähigkeit mit dem Lebensalter genannt.
Heterophorie nennt man ein verstecktes (latentes) Schielen, häufig ohne krankhaften Hintergrund.
Winkelfehlsichtigkeit ist ein wissenschaftlich nicht anerkannter Kunstbegriff aus der Augenoptik, der eine andere Bezeichnung für Heterophorie darstellt.
Strabismus (Schielen) bezeichnet eine meist krankhafte Augenmuskelgleichgewichtsstörung
Amblyopie ist eine funktionelle Schwachsichtigkeit ohne organische Ursache als Folge einer mangelhaften Stimulanz oder Abbildungsqualität des betroffenen Auges, zum Beispiel bei Schielerkrankungen.
Asthenopie ist ein nicht genau umrissener Beschwerdekomplex, häufig jüngerer Menschen, der z. B. durch unkorrigierte Ametropien oder latentes Schielen ausgelöst werden kann.
Die Hemeralopie (Nachtblindheit) ist eine abnorme Verminderung des Sehvermögens bei Dunkelheit.
Die Farbenfehlsichtigkeiten in ihrer angeborenen oder (seltener) erworbenen Form sind Abweichungen von der normalen Farbwahrnehmung, deren bekannteste die Rot-Grün-Sehschwäche und deren Extrem die Achromatopsie (Farbenblindheit) darstellt.

Normalsichtigkeit
Als Gegenbegriff zur Fehlsichtigkeit ist der Begriff der Normalsichtigkeit eingeführt. Gemeint ist je nach betrachteter Sinnesqualität entweder ein Idealwert (wie z. B. bei der Emmetropie im Gegensatz zur Ametropie) oder ein physiologischer Normalwert im Sinne einer Abweichung von weniger als zwei Standardabweichungen vom Durchschnitt. Gesetzgeber oder Versicherer orientieren sich bei der Beurteilung der Fahreignung, bei der Einstufung von Arbeitsunfähigkeit und Sehbehinderung an festen Grenzwerten, die einem Expertenkonsens über die Anforderungen der Fahrtätigkeit, von Erwerbsarbeit und des Alltags entsprechen. Das Begriffspaar Fehlsichtigkeit/Normalsichtigkeit spielt dabei keine Rolle.

Es wurden nun einige begriffe genannt, über die ich ein bisschen weitere Information bringen möchte, um das Verständnis zu erleichtern:

Ametropie (von griechisch a= nicht, metron = das Maß, ops = das Auge) - irreführend "Fehlsichtigkeit" - bezeichnet in der medizinischen Optik den Zustand eines Augapfels, der einen optisch im Unendlichen liegenden Gegenstand bei entspannter Akkommodation nicht scharf auf die Netzhaut abbildet. Es ist der Gegenbegriff zur Emmetropie.
Im Widerspruch zu der von der Bezeichnung „Fehlsichtigkeit“ suggerierten Fehlerhaftigkeit steht die Tatsache, dass die weit überwiegende Mehrzahl aller menschlichen Augen ametrop ist. Es handelt sich bei der Ametropie also meist nicht um einem abnormen Zustand, sondern um eine Normvariante.
Formen der Ametropie
Hyperopie, Weitsichtigkeit, Übersichtigkeit
Als Hyperopie wird eine Ametropie bezeichnet, wenn das Abbild des im optisch unendlichen liegenden Gegenstandes (parallel einfallende Lichtstrahlen) bei entspannter Akkommodation hinter die Netzhaut zu liegen kommt. Die Mehrzahl aller menschlichen Augen ist hyperop. Der Durchschnitt des Brechwerts (der Refraktion) des menschlichen Auges liegt bei etwa +0,5 dpt.
Myopie, Kurzsichtigkeit
Als Myopie wird eine Ametropie bezeichnet, wenn das Abbild des im optisch unendlichen liegenden Gegenstandes bei entspannter Akkommodation vor die Netzhaut zu liegen kommt.
Vereinfacht ausgedrückt beruhen Hyperopie und Myopie darauf, dass das Produkt aus Brechkraft des Augapfels und seiner optisch wirksamen Länge nicht gleich eins ist. Sie werden als "Achsen-Ametropien" zusammengefasst. Unter den abnormen Achsen-Ametropien überwiegt die Myopie.
Astigmatismus, Stabsichtigkeit
Als Astigmatismus bezeichnet man den Zustand eines Augapfels, bei dem parallel einfallende Lichtstrahlen abhängig von ihrer Einfallsebene unterschiedlich stark gebrochen werden. Dabei stehen die Ebenen mit maximaler und minimaler Brechkraft meist senkrecht aufeinander. Als Stärke des Astigmatismus wird die Brechkraftdifferenz zwischen diesen beiden Ebenen angegeben. Ein Astigmatismus bis zu 0,5 dpt ist normal. Ein Astigmatismus, bei dem die Ebenen mit maximaler und minimaler Brechkraft nicht senkrecht zueinander stehen wird als "irregulärer" Astigmatismus bezeichnet.
Weitere Ametropien
Theoretisch denkbar und selten auch anzutreffen sind Ametropien, bei denen parallel einfallende Lichtstrahlen nicht nur abhängig von ihrer Einfallsebene sondern auch abhängig von ihrem Abstand von der optischen Achse unterschiedlich gebrochen werden. Solche Ametropien können als Folge von Erkrankungen der Hornhaut (z. B. Keratokonus), Verletzungen oder Augenoperationen (z. B. Keratoplastik) entstehen.
Korrektur der Ametropie
Ametropien können zur Folge haben, dass das Auge ohne Korrektur nicht seine volle Sehschärfe erreicht. Zur Korrektur stehen Brillen, Kontaktlinsen und die refraktive Chirurgie zur Verfügung. Mit einer Brille lassen sich Achsen-Ametropien und reguläre Astigmatismen korrigieren. Kontaktlinsen ergänzen dieses Spektrum um die irregulären Astigmatismen und geeignete Fälle der weiteren Ametropien. Die refraktive Chirurgie kann je nach eingesetzter Methode unter geeigneten Verhältnissen hohe Achsen-Ametropien und auch irreguläre Hornhautsituationen korrigieren. Hier bestehen jedoch zahlreiche Einschränkungen.

Presbyopie
Mit Presbyopie (griech.: "altes Auge", auch: Alterssichtigkeit) bezeichnet man den fortschreitenden, altersbedingten Verlust der Nahanpassungsfähigkeit des Auges mittels Akkommodation. Ein scharfes Sehen in der Nähe ist deshalb ohne geeignete Korrektur nicht mehr möglich. Presbyopie ist dabei jedoch keine Krankheit, sondern ein normaler, altersbedingter Funktionsverlust.
Ursache
Durch Sklerosierung und Elastizitätsverlust des Linsenkerns nimmt die Akkommodationsbreite (auch: Akkommodationsamplitude) stetig ab. Der maximale Nahpunkt, in dem Objekte gerade noch scharf erkannt werden können, rückt hierbei immer weiter in die Ferne. Dieser Prozess beginnt zwar bereits im Jugendalter, wird zu diesem Zeitpunkt jedoch in der Regel nicht bemerkt.
Veränderung des Nahpunktes und der Akkommodationsbreite


Akkommodationsbreite und minimale Sehweite in Abhängigkeit vom Alter.
Verfügt beispielsweise ein 10-Jähriger über eine Akkommodationsbreite von etwa 15 dpt, so ist diese bei einem 20-Jährigen bereits auf ca. 10 dpt zurückgegangen, bei einem 30-Jährigen auf rund 7 dpt. Mit 40 Jahren liegt die durchschnittliche Akkommodationsbreite bei 4,5 dpt, der Nahpunkt eines Normalsichtigen rückt also auf etwa 22 cm vom Auge fort. Hier beginnen in der Regel die ersten subjektiven Beschwerden, die sich darin äußern, dass man Zeitungen und Bücher immer weiter von den Augen entfernt halten muss, um noch etwas scharf zu sehen. Die Schwankungsbreite beträgt im Kindesalter etwa ± 2,0 dpt, wobei dieser Wert mit zunehmendem Alter auf etwa ± 1 dpt abnimmt.
Mittlere Akkommodationsbreite und Nahpunkt in Abhängigkeit vom Lebensalter: [1]
Alter (Jahre) Akkommodationsbreite (dpt) Nahpunkt (cm)
10 13,5 7,5
20 10,0 10,0
30 7,5 13,5
40 4,5 22,0
45 3,5 28,5
50 2,5 40,0
55 1,5 66,5
60 1,0 100,0
65 0,5 200,0
70 0,25 400,0
Möglichkeiten zur Korrektur
Da der normale Leseabstand bei etwa 30-35 cm liegt, sind demnach mit ca. 45 Jahren die ersten optischen Hilfsmittel notwendig, die die nun eintretende Alters(weit)sichtigkeit in dem Umfang ausgleichen helfen, in dem die eigene Naheinstellungsfähigkeit spürbar verloren geht. Die Presbyopie beeinflusst einen bereits zuvor bestehenden Brechungsfehler (zum Beispiel Myopie oder Hyperopie) in der Regel nicht, sondern bedarf immer einer zusätzlichen Korrektur für die Nähe (Nahaddition). Im Allgemeinen wird die schwächste Korrektur gewählt, die ein angenehmes Nahsehen ermöglicht. Da aber die Alterssichtigkeit etwa bis zum 70. Lebensjahr fortschreitet, muss die Glasstärke immer wieder den aktuellen Erfordernissen angepasst werden.
Als Richtwerte für einen Nahzusatz in Abhängigkeit vom Lebensalter können gelten:
Alter (Jahre) Nahaddition (dpt)
45 0,75 bis 1,0
50 1,5 bis 2,0
55 2,25
60 2,25 bis 3,0
Die Stärke einer Nahkorrektur, die individuell sehr unterschiedlich sein kann, richtet sich jedoch immer auch nach der jeweiligen Distanz, in der überwiegend Tätigkeiten ausgeübt werden sollen. Die folgenden Zahlen sind lediglich durchschnittliche Orientierungswerte. Sie gelten für Personen mit voll ausgebildeter Presbyopie.
Für Zeitungslesen (≈ 50 cm) im Sitzen genügt im Allgemeinen eine Addition von +2,0 dpt.
Beim Lesen im Liegen (≈ 30-40 cm) wird das Schriftstück meist näher an die Augen herangehalten (Nahaddition: +2,5 dpt bis +3,0 dpt).
Bei handwerklichen Arbeiten (≈ 45-60 cm) z.B. für Tischler, Fliesenleger usw. ist eine eher schwache Nahaddition (+1,5 dpt bis +2,25 dpt) empfehlenswert.
Bei Bildschirmtätigkeiten (≈ 60-80 cm) ist der Abstand zum Monitor in der Regel relativ groß (Nahaddition: +1,0 dpt bis +1,5 dpt).
Bei Menschen mit herabgesetztem Visus kann eine überstarke Nahaddition von +3,5 dpt bis +5,0 dpt sinnvoll sein, die die Funktion einer vergrößernden Sehhilfe übernimmt.

Brillenkorrekturen
Lesebrillen mit Einfachgläsern bieten ein großes Gesichtsfeld im Nahbereich. Sie sind geeignet für Menschen, die überwiegend im Nahbereich arbeiten und während dieser Tätigkeiten auf eine klare Fernsicht verzichten können.
Eine so genannte Halbbrille kann insofern vorteilhaft sein, als man für die Fernsicht über den oberen Brillenrand blicken kann. Dieser Brillentyp eignet sich für Personen, die zwar keine Fernkorrektur in Anspruch nehmen müssen, jedoch auch in der Ferne eine gute Sehschärfe benötigen.
Eine Bifokalbrille hat ein großes Fernteil und im unteren Glasbereich einen Nahteil ohne Übergangszone. Größe und Position des Nahteils können individuell variiert werden. Wenn sich die Blicklinie des Auges über die Trennlinie in den Nahteil bewegt, tritt ein gewöhnungsbedürftiger Bildsprung auf. Außerdem ist bei Blick auf den Boden (zum Beispiel beim Treppensteigen) eine Kopfsenkung erforderlich, da sonst der Blick durch das Nahteil fällt und somit unscharf gesehen wird.
Trifokalbrillen werden verwendet, wenn eine intermediäre Zone zum Scharfsehen in mittlerem Sehabstand erforderlich ist. Das intermediäre Segment hat in der Regel gegenüber der Fernkorrektur eine Addition von 50% der Nahaddition.
Gleitsichtbrillen haben Gläser, bei denen etwa von der Mitte des Glases an bis zum unteren Rand eine graduelle Zunahme der Brechkraft ohne Trennlinie erfolgt.
Glasstärkenberechnung
Aus Gleichung (1) kann man die erforderliche Brillenstärke abschätzen, sofern die „Restakkommodation“ bekannt ist. Die „Restakkommodation“ ergibt sich als der Kehrwert der Entfernung (in Metern), in der mit aufgesetzter, korrekter Fernbrille aus der Ferne kommend gerade noch scharf gesehen wird.
Mit
ARest: = Restakkommodation
RBrille: = Stärke der Nahbrille
ergibt sich
ARest + RBrille = 1/fmin − 1/b
oder
(3) RBrille = 1/fmin − 1/b − ARest
Beispiel: Berechnung einer Nahbrille Ist man weitsichtig mit einem Fernbrillenwert von +0,75 dpt (b = −1/0,75 dpt = −1,33 m) und möchte z. B. eine Nadel im Abstand von fmin = 0,25 m einfädeln, sieht aber mit der Fernbrille erst im Abstand von 1 m scharf (entsprechend ARest = 1 dpt), so muss die Stärke der Nähbrille mindestens (1/0,25 m + 0,75 dpt − 1 dpt =) +3,75 dpt betragen. Liest man z. B. in 0,33 m Buchabstand, genügen für die Lesebrille in diesem Fall +2,75 dpt. Trägt man keine Fernbrille, so setzt man 1/b = 0.DaumenformelFür Überschlagsrechnungen lässt sich Gleichung 3 vereinfachen:Man bildet den Kehrwert der Entfernung in Meter, in der man ohne Brille aus der Ferne kommend gerade noch scharf sehen kann. Wenn man diese Zahl von 3 dpt abzieht (denn: 3 dpt = 1/0,33 m), erhält man die Brillenstärke, die mindestens erforderlich ist, um in 0,33 m Abstand ein Buch lesen zu können.
Sonstige Korrekturmöglichkeiten
Es existieren neben den Brillen verschiedene andere Verfahren zum kosmetisch unauffälligen Ausgleich der Presbyopie, die allesamt auf Pseudoakkommodationsverfahren basieren:
Monovision: ein Auge wird durch eine Kontaktlinse auf die Nähe abgestimmt
Multifokale Kontaktlinsen
Multifokale Intraokularlinsen
Seit 2000 werden auch Kunstlinsen implantiert, die durch minimale axiale Bewegung im Kapselsack eine Optik-Shift Akkommodation (analog der Schachar-Theorie) erbringen. Die Ergebnisse haben allerdings eine hohe Streubreite aufgrund zu vieler noch nicht bekannter Einflussfaktoren. Das Sehen wird bei solchen „akkommodativen“ Intraokularlinsen nicht schlechter als mit klassischen Kunstlinsen, allerdings ist eine sichere Prognose hinsichtlich der zu erzielenden Lesefähigkeit noch nicht zu treffen.
Presbyopie und Brechungsfehler
Die Presbyopie hat keinen Einfluß auf das objektive Ausmaß von axialen Brechungsfehlern wie Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit. Deshalb ist durch sie auch kein echter funktioneller Ausgleich solcher Ametropien zu erwarten. Gleichwohl kann ein Nachlassen der Akkommodationsfähigkeit das Sehen bei einem axialen Brechungsfehler beeinflussen.
Presbyopie und Weitsichtigkeit
Die Presbyopie wird im deutschen Sprachgebrauch oft auch als Altersweitsichtigkeit bezeichnet. Dieser Begriff darf jedoch nicht mit der ebenfalls als Weitsichtigkeit bezeichneten Hyperopie verwechselt werden. Letztere stellt eine bestimmte Form eines axialen Brechungsfehlers dar, der mit einer Presbyopie nichts zu tun hat.
Besteht eine unkorrigierte oder unterkorrigierte Hyperopie, die mittels Akkommodation bislang ganz oder teilweise kompensiert werden konnte, so ist mit dem presbyopiebedingten Verlust an Akkommodation auch die zunehmende Notwendigkeit einer entsprechenden Fernkorrektur in Form von Brille oder Kontaktlinse gegeben.
Presbyopie und Kurzsichtigkeit
Eine Kursichtigkeit verändert den Akkommodationsbereich insofern, als sich Nah- und Fernpunkt näher am Auge befinden. Die Myopie kann manchmal dazu führen, dass Presbyope in der Nähe einwandfrei oder zumindest besser sehen können, wenn sie lediglich ihre Fernkorrektur abnehmen. Im Optimalfall ist diese Situation dann gegeben, wenn das rein zahlenmäßige Ausmaß einer Kurzsichtigkeit unbenommen des mathematischen Vorzeichens in etwa dem Wert einer objektiv benötigten Nahkorrektur entspricht. Das Zusammentreffen solcher optischen Verhältnisse ist rein zufällig und bedeutet in keinem Fall, dass es irgendeine gegenseitige Veränderung oder aktive Einflußnahme hinsichtlich der Kurzsichtigkeit auf der einen und der Alterssichtigkeit auf der anderen Seite geben würde. Es ist aber nicht ungewöhnlich, wenn zum Beispiel eine Person mit einer Kurzsichtigkeit von 3,0 dpt und einer voll ausgebildeten Presbyopie zum Lesen in 35-45 Zentimeter Entfernung keinerlei Korrektur benötigt.


Hier möchte ich die Erklärungen bezüglich Fehlsichtigkeit unterbrechen und zurück auf das Theme Dioptrienausgleich gehen, weil es in erster Linie die Presbyopie ist, aber auch die Ametropie, also genaugenommen von den Formen der Ametropie sind es nur die Kurzsichtigkeit und die Weitsichtigkeit, die mittels Dioptrienausgleich kompensiert werden können.


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