Hausbau - wie finanzieren?
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Hausbau - wie finanzieren?
29.11.2009, 14:40:08
Folgende Situation: Ich wohne seit 12 Jahren in einer billigen Genossenschaftsmietwohnung und zahle hier für 62 m² "all inklusive" (Betriebskosten, Gas, Strom) ca. 400 Euro/Monat. Da ich anfangs vielles erneuert habe, bin ich nach wie vor sehr zufrieden mit dem Preis-Leistungsverhältnis. Allerdings bin ich jetzt mit 40 doch am Überlegen, ob ich in weiteren 12 Jahren noch imemr so leben will.

Die einzig sinnvolle (und auch sehr interessante) Option: Meine Eltern haben ein Einfamilienhaus in einer Randgemeinde um Linz, bei dem eine Aufstockung möglich wäre. Lage ist sehr gut, ruhig, super Aussicht, zentrumsnah. Kurzum ideal, wenn da nicht das kleine Problem der Finanzierung wäre.

Für eine Wohnnutzfläche von ca. 110 m² kalkuliere ich ca. 120.000 Euro Baukosten (inkl. viel Eigenhilfe und berufsbedingt teilweise günstiger Einkaufsrabatte). Allerdings steht dem gegenüber, dass ich Null Eigenkapital habe und daher 100% fremdfinanzieren müsste. Das hört sich recht schlimm an, da ja üblicherweise 30% Eigenkapital als Richtschnur genannt werden.

Meine finanziellen Eckdaten: Jahresnetto 30.000 Euro, ledig, mögliche Wohnbauförderung in OÖ sind ca. 35.000 Euro.
Allerdings denke ich mir, dass die "typische Häuslbauerfamilie" erstens keine Großverdiener sind und zweitens deren 70% Kreditbedarf deutlich über 'meinen' 120.000 liegen - trotzdem sehe ich sehr oft Häuslbauer mit 2 Kleinkindern und karenzierter Mami und normalverdienendem Papi.

Darum würde es mich interessieren, ob mir hier jemand Tipps aus seiner Praxis geben kann und wie ein Kreditbedarf von 120.000 Euro üblicherweise organisiert wird (Laufzeit, Rate).

PS: Falls jemand aus Diskretionsgründen nicht direkt im Forum antworten möchten, dann gerne auch per PM an mich. Bitte allenfalls dann auch um dein OK, dass ich die Antwort anonymisiert ins Forum stelle, damit andere ihren Senf dazugeben können.

MfG,
myhomeismycastle


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Re(2): Hausbau - wie finanzieren?
29.11.2009, 15:35:03
Das Haus samt Grund gehört deinen Eltern? Lastenfrei?


Ja. Baujahr 1965 und schon lange völlig lastenfrei.

Wird da etwas auf dich überschrieben?


Rein förderrechtlich ist das zwingend erforderlich. Wie die Aufteilung mit meinem Bruder erfolgt, ist noch nie andiskutiert worden, sollte aber letztlich nicht das große Problem sein. Vorerst geht es mir rein um die Finanzierung, ohne deswegen hasardieren zu müssen. Das Formale lässt sich dann in Ruhe klären, es herrscht ja kein Zeitdruck.

Sicher, dass du dafür die Wohnbauförderung bekommst?


Ja. Das ist der Mindestbetrag, für energetische Zusatzmaßnahmen gäbe es extra Geld, aber das erhöht natürlich auch die Baukosten. Kürzlich war in OÖ Landtagswahl, da kann sich durch neue Politik gerade im Energiebereich noch etwas ändern.

Wirklich keine Eigenmittel?


Ja, ganz sicher :-(

Wo wirst in Zukunft einsparen können um die Kreditzinsen zu zahlen?


Daher meine Angaben zum konkreten Einkommen sowie zur Frage nach der Finanzierung, wie sie andere lösen. Ich kann mir vorstellen, dass ich jedenfalls 10.000 Euro pro Jahr für Annuität aufwende, der Rest ist Reserve. Die jetzigen 400 Euro für die Mietwohnung werde ich künftig für das Eigentum benötigen.

Meine Pensionsvorsorge ist in 13 Jahren fällig, theoretisch sind das ca. 50.000 Euro, mit der eine Resttilgung möglich wäre. Jedoch tendiere ich grundsätzlich eher zur monatlichen Privatpension, daher ist sowas nur ein Rettungsanker (was die pensionsversicherung derzeit konkret wert ist. möchte ich gar nicht wissen, sehe das eher krisenunabhängig und langfristig...).

Welche Sicherheiten kannst bieten?


Nur die erwähnte Pensionsvorsorge. Dazu Kleinkram wie ein Bausparer und eine in 9 Jahren fällige Ansparung mit ca. 5.000 Euro. Im Ablebensfall (den ich allerdings nicht einkalkuliere|-D) wäre eien Volldeckung des Ausstandes vorhanden.

Dei 120.000 € sind eine reine Schätzung von dir, oder hast da schon seriöse Kalkulationen?


Der Betrag ist überschlagsmäßig kalkuliert und beinhaltet auch 20% Zuschlag für Nebenkosten wie Notar, Unerwartetes, Anschlussgebühren.

Die Überschlagsrechnung ist ziemlich realistisch, da ich beruflich genug mit Bau(neben)branchen zu tun habe und die tatsächlich anfallenden Leistungspositionen recht vollständig erfasst habe.

Anmerkung: Meine bestehende Wohnung habe ich von Anfang an so geplant, dass ich keinerlei Einbaumöbel habe (auch nicht in Küche und Bad) und daher nicht auf mickrige Ablösen von Nachmietern angewiesen bin. Von der (teuren) Möblierung her könnte ich also auf Sparflamme fahren, ohne deswegen auf dem nackten Boden schlafen und am Holzofen heizen/kochen zu müssen ;-)

MfG, MHIMC

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Re: Hausbau - wie finanzieren?
29.11.2009, 15:13:54
meine ehrliche stellungnahme?

was dich jede bank zuerst fragen wird:

wo steckt dein (gutes) einkommen, wenn du trotz der günstigen wohnung dir in den letzten jahren nichts an eigenmittel erspart hast. wie schaut dann deine haushaltsrechnung aus (alimente, teures auto, teures hobby)?

die oö förderung kenne ich nicht im detail, ich weiss nur, daß die sehr interessant gestaffelt is - die ersten jahre werden nur so 5% getilgt, dann ansteigend. mit den ökopunktesystem und co lässt sich schon einiges sparen. aber hier wirst du dich schon informiert haben wegen der höhe der förderung.

nachdem du ja scheinbar aus der (bau)nebenbranche kommst, wirst du auch mit den baukosten ned so weit daneben liegen. sonst kalkuliert man ja auch so mit 1200 - 1600 euro/m2. deine kosten müssen für die bank plausibel klingen.

was die bank interessieren wird ist die besicherung. wird wohnungseigentum begründet oder anteilig auf die personen die ez geteilt? (dann müssten ja auch deine eltern mitunterschreiben - bzw. der/die miteigentümer).

mach mit den banken eine ehrliche haushaltsrechnung (auch versicherungen mitkalkulieren), eine liquidiätsplanung für dich (wann sind gröbere anschaffung nötig - z.b. auto). die bank wird sich mit 120-140% der kreditsumme ins grundbuch in aller regel eintragen - also schauen, daß die vorlasten, wenn nicht mehr existent, entweder gelöscht werden oder bei darlehen/festbetragshypotheken der aushaftende saldo bekannt ist. wenn jetzt die bank zu 100% mit ihrem belehnansatz gedeckt ist, wird sie bei dir und deinem einkommen bei gedeckter haushaltsrechnung auch eine 100% finanzierung wagen.

ps.: ich würde (und mach es) bei mir selbst immer mit max. 20 jahre kalkulieren - banken finanzieren (wenn du ned schon 55 bist) regelmäßig bis 25 jahre laufzeit, die bausparkassen können sogar 30 jahre lang finanzieren.

29.11.2009, 15:15 Uhr - Editiert von extrem_oaga_nick, alte Version: hier
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Re: Hausbau - wie finanzieren?
30.11.2009, 15:43:14
Hallo Zusammen,

habe die bisherige Diskussion mit Interesse verfolgt und möchte gerne meinen Senf dazu geben ;-)

Erstens:
Die ganzen Fragen in Richtung 40 Jahre alt und gutes Einkommen aber keinen Cent Eigenkapital sehen die Banken kritisch. Isso !

Zweitens:
Stell Dir die Frage, warum Du denn eigengenutzes Wohneigentum haben willst.
Und weiter ob Du mit 40 wieder ins "Haus" deiner Eltern ziehen willst. Und stell Dir die Frage ob Du in 10-20 Jahren immer noch dort wohnen willst.

Drittens:
120.000,-- bei 5%Zins zzgl. 1% Tilgung kosten pro Monat um die 600,-- Euro zzgl. NK also ca. 750,-- Euro (was bei der Wohnfläche eher noch nach oben geht). Dazu kommen Instandhaltungskosten und Bewirtschaftungskosten. In der Summe so um die 450,-- Euro mehr als in Miete. Rechne doch mal durch was bei ordentlicher Finanzplanung und Ausnutzung von Fördermöglichkeiten und Steuersparmöglichkeiten mit 450,-- Euro mtl. Sparrate so alles möglich ist.

Viertens:
Such Dir einen ordentlichen Finanzberater der sowohl Baufinanzierungen vermittelt und sich auch um deine sonstigen Geldangelegenheiten kümmern kann. Wenn der dafür kein Geld nimmt, such Dir nen anderen. Nur wenn er Geld dafür bekommt, kannst Du sicher sein, dass er bleibt und ordentliche Arbeit macht. Macht gemeinsam eine Zieldefinition (wann mit wieviel Einkommen wo wohnen wollen incl. Altersvorsorgebercechnung und Absicherung der biometrischen Risiken, was bringt Dir das Haus wenn Du morgen Deine Arbeitskraft verlierst) und dann Plan aufstellen und los.

Fünftens:
ja ich bin Finanzberater ;-) und das schon seit 18 Jahren. Und nein, ich schreibe das hier nicht um neue Kunden zu gewinnen. OÖ muss wohl Oberöstereich sein oder? (oder tappe ich da jetzt voll ins Fettnäpchen?)
Somit kenne ich mich mit Euren Gesetzten nicht aus und by the was: das is n bisschen weit :-)  (sitze nördlich von Hannover)


Sechstens:
Tipp: (falls das bei Euch auch steuerlich gefördert wird) kauf Dir ne passende Immobilie zur Vermietung. Wohne weiter günstig. Lasse Dir von Staat und Mieter die Immobilie bezaahlen und zieh dann später dorthin
wo es DIr gefällt und zahle es aus der vereinnahmten Miete ;-)


Siebtens:
viel Glück dabei !!  ;-)

viele Grüße
Tschenz





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