Wiener Höhenstrasse neu: Pflastersteine oder Asphalt?
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Re: Wiener Höhenstrasse neu: Pflastersteine oder Asphalt?
20.01.2010, 12:24:46
Allerlei Gedanken zum Thema:

*) wenn das Bundesdenkmalamt solche Forderungen stellt, sollten sie grundsätzlich auch bereit sein, zur Finanzierung / Mehrkosten beizutragen.

*) Anwohner + Lärmbelästigung: wieviel m sind tatsächlich "beanwohnt"????
ein paar 100: an den Waldgrenzen, am Kobenzl, das Pensionistenheim, und
der Kahlenberg selbst - als Kompromiß könnte man die neuralgischen Punkte
lärmschonend ausführen. Bei entsprechender Aufforstung sollte sich
der Lärm durch Hall / Reflexionen in Grenzen halten.

*) Lebensdauer und "TCO": 70 Jahre? und seit wievielen Jahren wird
geflickt? Als Radfahrer kenn ich da oben jeden Meter - mit dem Rennrad,
genauer gesagt: ohne Federgabel haut's einem von je her die Plomben raus
- ohne Balloonreifen keine Chance.
ICh will aber nicht aussschliessen, daß gut gemachtes Pflaster sich
um Größenordnungen besser anfühlt und Asphalt nahekommt - sollen
die doch einmal an einigen besonders schlimmen Stellen (die im Fall
der GEneralsanierung eh erst in 7 Jahren zum Zug kämen) demonstrieren,
wie neu + gut gemachtes Pflaster ausschaut.
Wo wäre die Wertschöpfung der Mehrkosten beim Pflaster?


*) Verkehrssicherheit / Tempobeschränkung / Rasergemeinde:
kann mir gut vorstellen, daß an einigen Stellen - in Kombination
mit dortigen Gebäuden oder dem Ausblick - das Pflaster durchaus
der Idee des Denkmalschutzes gerecht wird. Ein Fleckerlteppich
(Serpentinen asphaltieren, Kobenzel Pflaster, Abzweigung nach
Sievering A., zum Kahlenberg hin sind eh schon teils Betonplatten)
kann natürlich auch nicht das Ziel sein.
also was empfehlen echte Praktiker der Verkehrssicherheit und
Straßentechnik?  So wie einem momentan das Heck bei Regen
in den Spitzkehren weggeht - das kann's nicht sein. Nein - ich
bin kein Raser mit 200PS Turbo. (leider nicht)

sowie: die 10-15 km bergauf sollt's eigentlich keiner eilig haben.
Die Strecke hat jenseits ihres Polterfaktors durchaus ihren Charme,
der verlorenginge, aber etwas mehr Sachlichkeit + echte Fakten
und Alternativen am Tisch würden der Diskussion nicht schaden.


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Re(3): Wiener Höhenstrasse neu: Pflastersteine oder Asphalt?
20.01.2010, 13:36:55
auf den graden rumbelts trotz federung

"Rumpeln" ist gut - ich hab gedacht, mir fliegen die Carbonfetzen und Speichennippel um die Ohren *g*

     So wie einem momentan das Heck bei Regen
    in den Spitzkehren weggeht - das kann's nicht sein.
nur weil 50 erlaubt sind muss mans nicht fahren. ich befürcht allerdings, dass
sich die leute bei besserem belag eben mit einem gsunden 80er oder mehr in den
kurven einbaun statt jetzt mit 50.

wenn's ein 50er gewesen wäre - eigentliches Problem ist halt, daß man das Pflaster
nicht gewohnt ist, dazu kommt, daß durch die Unebenheiten (bis zu 5cm breite Spalten zw. den Steinen) die Haftung auf den geschliffenen Kanten noch schneller abreißt.
Und als Einspuriger hast' die Wahl: am Rand in den Spalten steckenbleiben, oder
(speziell in den Spitzkehren) in der Mitte der Spur fahren und von Blechneurotikern angehupt werden.

zb die autofahrer mit asphalt vor den bösen kurven beschützt werden müssen,
dann sollten auch entsprechende leitplanken mit unterfahrschutz gebaut werden.
dazu kommen dann mind 3m hohe lärmschutzwände und alle sind glücklich

dem gibt's wenig hinzuzufügen, bis auf: Politik - raushalten aus dem Thema,
ECHTE Experten in einen konstruktiven Dialog, idealerweise, indem man
das Thema Pflastersteine qualitativ zeitgemäß löst, auch für die Innenstadt,
Lerchenfelder, uvm. (ich weiß - dort sind andere, größere Pflastersteine im verlegt,
die Effekte laufen aber auf dasselbe heraus).

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Re(2): Wiener Höhenstrasse neu: Pflastersteine oder Asphalt?
20.01.2010, 20:01:30
*) wenn das Bundesdenkmalamt solche Forderungen stellt, sollten sie
grundsätzlich auch bereit sein, zur Finanzierung / Mehrkosten beizutragen.
vollste zustimmung!

*) Anwohner + Lärmbelästigung: wieviel m sind tatsächlich "beanwohnt"????
ein paar 100: an den Waldgrenzen, am Kobenzl, das Pensionistenheim, und
der Kahlenberg selbst - als Kompromiß könnte man die neuralgischen Punkte
lärmschonend ausführen. Bei entsprechender Aufforstung sollte sich
der Lärm durch Hall / Reflexionen in Grenzen halten.
Da bin ich auch deiner Meinung, wobei ich mich hier noch radikaler auf die Seite der Betreiber stellen würde.
Es gab viele Ansiedelungen in den letzten Jahren ausser ein paar Gasthäuser die es schon länger geben dürfte.
Damals war es schon gepflastert und die Autos hatten mehr Abgase als heute, sich jetzt über den Lärm zu mokkieren passt mir gar nicht.
Auch seitens des Umweltrechts hättens bei einer Renovierung nicht viel zu sagen, nur bei einem Neubau.
Wie hier die Asphaltierung gehandhabt wird wäre interessant zu wissen!

Als Radfahrer kenn ich da oben jeden Meter - mit dem Rennrad,
genauer gesagt: ohne Federgabel haut's einem von je her die Plomben raus
- ohne Balloonreifen keine Chance.
bei einem Rennrad sicher, mit dem Mountainbike seh ich da kein Problem zumal es abseits hunderte schöne Wege im Wald gibt.

Wo wäre die Wertschöpfung der Mehrkosten beim Pflaster?
Pflastersteine kommen zu 100% aus Österreich, zumindest haben wir hierfür die Ressourcen.
Der Unterbau ist dem der Asphaltpiste ähnlich, also kein großer Unterschied.
Arbeitstechnisch kann man es auch nicht mehr mit dem Erstbau vergleichen, heutzutage sind Legebagger sehr ausgereift und schnell.
Asphalt wird in den umliegenden Werken hergestellt, mit ROhstoffen aus der Umgebung. Einzig die Produktion ist umweltbelastender durch die Erwärmung und den Bitumenverbrauch, da fällt die Pflasterproduktion etwas besser aus, vom ökologischen Standpunkt aus.


*) Verkehrssicherheit / Tempobeschränkung / Rasergemeinde:
kann mir gut vorstellen, daß an einigen Stellen - in Kombination
mit dortigen Gebäuden oder dem Ausblick - das Pflaster durchaus
der Idee des Denkmalschutzes gerecht wird.


Auf Pflaster wird immer langsamer gefahren, die Lärmbelästigung ist aufgrund fehlender Anrainer kein Argument.
Wenn wir es wieder Pflastern bin ich auch für eine Wiederaufstellung der Statue des Erbauers |-D
(Nein, nicht Adi :))

So wie einem momentan das Heck bei Regen
in den Spitzkehren weggeht - das kann's nicht sein. Nein - ich
bin kein Raser mit 200PS Turbo. (leider nicht)

Hängt damit zusammen dass afaik nicht wirkliche zeitgerechte genormte Kurvenradien verwendet wurden.
Das wären Klotoiden und in der R.V.S. nachzulesen.
Leider darf ich draus ned zitieren...

also was empfehlen echte Praktiker der Verkehrssicherheit und
Straßentechnik?

Bei einer 30-50er Strecke wie es nun mal die Höhenstraße ist, bin ich aus denkmalschutztechnischen Gründen FÜR eine Pflasterung, vor allem auch wegen der eingesparten Energie |-D
Sicherer wäre ggf eine Asphaltpiste, aber wozu etwas absichern um es unnötigerweise "schnell" zu machen?

die 10-15 km bergauf sollt's eigentlich keiner eilig haben.
Die Strecke hat jenseits ihres Polterfaktors durchaus ihren Charme,
der verlorenginge,
full ack





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Re: Wiener Höhenstrasse neu: Pflastersteine oder Asphalt?
20.01.2010, 15:33:21
mir ist es eigentlich fast egal welcher Belag kommt, nur befahrbar sollte er sein und rasch sollte es gehen! Derzeit ist es ja wirklich eine ganz arge Rumpelpiste.

Als gelernter Österreicher ist mir gestern nach dem Bericht in "Wien Heute" klar (man sah zuerst den Denkmalfuzzi und danach den Straßenbaufuzzi), dass die Entscheidung bzw. eine allfällige Durchführung der Sanierung noch viele Jahre dauern wird. Jetzt streiten sich mal die Gelehrten und Experten, die Politiker und die Anrainer, die Medien, die Umweltschützer und in weiterer Folge die Rechtsanwälte.

Rauskommen wird mal lange Zeit nix. Die Löcher werden weiterhin notdürftigst repariert. Und im Endeffekt wird das (Bundes-!!)Denkmalamt (kurz: BDA) wieder einmal gegen die Stadt Wien als Sieger dastehn. Und zwar aus dem Grund, das Denkmalamt stellt als Behörde einen Bescheid aus, gegen den kann die Stadt Wien Rechtsmittel ergreifen, dann geht die bekannte Leier vom politischen Hickhack Bund/Gemeinde los. Und die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, das kostet alles irrsinnig viel Zeit und Geld, aber imho konnte die Stadt Wien noch keinen nennenswerten Erfolg gegen das BDA erzielen. Das prominenteste Beispiel sind die Sofiensäle in 1030 Wien oder das WC Häusl im Türkenschanzpark. Das BDA stellt seine Forderungen, hat aber keine Mittel. Der Erhalter/Eigentümer sieht sich nicht im Stande die Forderungen gemäß wirtschaftlichen Standpunkten zu erfüllen => Das Bauwerk verfällt noch mehr. Und genau so wird es (leider) auch mit der Höhenstraße passieren, denkt an meine Worte.

eines vielleicht noch: Das BDA sollte bedenken ob es in Österreich überhaupt noch genug konzessionierte Pflasterunternehmen gibt die ein Vorhaben dieser Größenordnung umsetzen können. Denn eines ist klar, 14,7 km gepflastere Straßen händisch verlegt steht im modernen Straßenbau nicht mehr an der Tagesordnung.







Grüße,
Geri

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..........
Re(10): Wiener Höhenstrasse neu: Pflastersteine oder Asphalt?
22.01.2010, 13:17:27
ich verwehre mich dagegen, daß man mir etwas in den Mund legt, was ich weder
gesagt, noch geschrieben habe


ja, das mag ich auch nicht. Aber irgendwie muss ich dir ja mehr als den vor-vorigen Halbsatz rauslocken können |-D ;-)

zufälligerweise ist ein Freund von mir im Vollzug. Hin und wieder höre ich was Gefangene hinter den Mauern arbeiten. Eine dieser Arbeiten habe ich selber mit eigenen Augen gesehen - vom feinsten!
(mehr kann und will ich aber dazu nicht sagen)

im konkreten Fall Straßenbau - nein, ich würde es gerne generell in der Diskussion auf den Begriff "Ausseneinsatz" (zb. Feldarbeit oder Reinigungsarbeiten) ausdehnen - sehe ich persönlich kein Problem damit dass Strafgefange für solche Arbeiten herangezogen werden. Okay, auf freiwilliger Basis und nicht grad für Gewaltverbrecher. Das Problem wäre imho nicht die Bewachung, sondern der in meinen Augen viel zu humane Umgang in Österreich mit diesen Dingen.

als mögliches Beispiel für so einen Einsatz könnte ich mir u.a. das Entfernen von Graffitis vorstellen. Letztes stand in der Zeitung dass die Stadt Wien nicht mehr die erforderlichen Mitteln aufbringen kann um alle zu entfernen.

im Straßenbau bzw. Bergbau war es früher ganz "normal" dass man Strafgefangene herangezogen hat. In diesen Bereichen hat eher die maschinelle Entwicklung die Muskelkraft verdrängt, man braucht einfach nicht mehr so viele Menschen wie früher auf einer Baustelle. Aber auch auf die Gefahr hin dass du es nicht hören willst, beim konkreten Beispiel Höhenstraße und einem erhöhten Anteil manueller Arbeit könnte ich mir durchaus vorstellen dass auch Strafgefange das Pflaster verlegen.



Grüße,
Geri

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