Einmal mehr die Frage nach dem Gehalt als Programmierer 2011
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Umfrage: Einmal mehr die Frage nach dem Gehalt als Programmierer 2011
06.11.2010, 07:09:35
Hallo,

bei mir stehen berufliche Veränderungen an und es wäre wieder an der Zeit sich Gedanken über das Gehalt zu machen. Die Unterschiede sind teilweise gravierend, weshalb ich einfach mal meine "Gehaltsentwicklung" offenlegen möchte und auf eine rege Diskussion hoffe:

1.) 2006 Berufseinstieg nach der FH als C++ Heini in einer 250 Mannfirma außerhalb Wiens für ca. 35000 all-inclusive im Jahr (keine Verantwortung)
2.) 2007 Wechsel als C# Entwickler zu einer großen Firma deren Name sich gut im Lebenslauf macht und mir immer eine Einladung zum Vorstellungsgespräch verschafft für ca. 37500 all-inclusive (auch nicht in Wien mit relativ viel Verantwortung)
3.) 2008 Wechsel als ASP Heini nach Wien für 42000 im Jahr + Überstunden (keine Verantwortung aber einer echten "Knochenarbeit")

Nun legte man mir einen Vertrag als C# Entwickler vor für 25 Wochenstunden bei ca. 1500 Netto im Monat (7000 weniger im Jahr als jetzt)... man versicherte mir, dass das das absolute Maximum wäre für einen Teilzeitjob mit moderater Verantwortung... auf 38.5h hochgerechnet ergäben sich 45000 im Jahr, was ja nicht Nichts wäre - aber dennoch wollte ich euch fragen, ob es da Vergleichszahlen gibt: ist das Gehalt bei meinem Lebenslauf (alles sehr gute Dienstzeugnisse) angemessen, so lala oder wirklich bereits das Maximum?

Ich selbst will Teilzeit gehen, da mir das Geld eigentlich eh nicht so wichtig ist... unterm Wert möchte ich mich aber dennoch nicht verkaufen...

Vielen Dank,

Finger

06.11.2010, 07:12 Uhr - Editiert von Finger, alte Version: hier
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Re(4): Einmal mehr die Frage nach dem Gehalt als Programmierer 2011
06.11.2010, 10:26:56
nochmals danke...

ja, ja, da hast du sicher recht... die Diskussionen sind mühsam, denn auch ich kenn Leute deren Code würd ich geschenkt nicht nehmen, andere hingegen erledigen eigentlich die Arbeit eines Systemarchitekten ohne dass sich das in deren Gehalt widerspiegelt...

was meine Aufgabe im Detail wäre, das konnte/wollte man mir nicht sagen... aus Erfahrung gehe ich davon aus, dass es eher so der "Monkey-Code" werden wird: viel Arbeit ohne Verantwortung... mhmm, spannend ist das nicht aber eben nur Teilzeit und dafür meines Erachtens nach gut bezahlt.

In Wirklichkeit belasten mich solche Gehaltsverhandlungen aber immer, denn diese Feilscherei macht mir keinen Spaß... ich will nicht mehr als mir zusteht... ich komm auch mit 1500 netto im Monat gut aus (man wollte anfangs eh nur 1800 brutto zahlen), ich will nur nicht - wie bei meinem ersten Job - nach drei Monaten erfahren, dass der jüngere Kollege neben mir, der lediglich die HTL hatte (nichts gegen HTL, ich hab die auch) für den gleichen Job (1:1 selbe Tätigkeit) 500 EUR mehr pro Monat verdient. Damals fiel es mir dann etwas schwer mich für Überstunden zu begeistern...

...der Arbeitsplatz läge relativ nahe zu meiner Wohnung, da könnte ich in 45min zu Fuß hin spazieren (hübsche Gegend) und U-Bahn ist gleich daneben... mein jetziger Job ist auch nicht der "burner" (hauptsächlich uralten Code umbauen, wenig Neuentwicklung, extrem schlechte Hardware), wäre dafür aber krisensicher...

ich hoffe dass der neu Arbeitsplatz einigermaßen sicher ist, dass die Kollegen OK sind, dass der Manager kein A**** ist und dass ich ungefähr das liefern kann was man von mir erwartet - das wäre mir wichtiger als das Gehalt, aber das kann man halt schwer im Vertrag festschreiben!

Vielen Dank, ich werd's wahrscheinlich annehmen und hoffen dass es diesmal für länger hält...

Finger

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Re(6): Einmal mehr die Frage nach dem Gehalt als Programmierer 2011
07.11.2010, 13:04:19
Mit was hast du denn eigentlich die FH
abgeschlossen?


Wie meinst du das? Mit welchen Noten ich sie abgeschlossen habe, oder in welchem Fach? Also die Noten waren OK (Ausgezeichneter Erfolg, wäre möglich gewesen, aber ich hatte eigentlich schon im dritten Semester nicht mehr so wirklich Bock, weshalb es dann nur mehr ein Guter Erfolg wurde.) Das Fach war Nachrichtentechnik mit Schwerpunkt Echtzeitsysteme, also mehr so Embedded Systems und nicht klassische Applikationsentwicklung.

Aber ich finde, dass auch die Ausbildung nicht wirklich viel aussagt. Klar, wenn es darum geht irgendwelche Hardcore-Algorithmen für die Medizintechnik zu programmieren, dann werde ich eher eine schlechte Wahl darstellen, weil ich davon keinen Plan habe, aber wenn es um das Programmieren an sich geht, also darum, wie man technische Problemstellungen mittels einer vorgegebenen Technologie, sauber, wartbar und termingerecht lösen kann, dann fand ich mich im Vergleich zum Dr.techn. und zu so manchem "echten" Dipl.-Ing. überlegen... Programmieren kann man - meiner Meinung nach - gar nicht lernen. Man kann eine Sprache erlernen und man kann sich Fachwissen aneignen, aber man braucht einfach ein Talent um Prozesse strukturieren und kompakt mittels Code abbilden zu können... behaupte ich jetzt einfach mal so...

Ich habe vorher eine handwerkliche Ausbildung abgeschlossen und anstatt einer "echten" HTL nur ein Kolleg besucht. Da rümpfen einige Personaler auch die Nase, aber ich habe nie verstanden weshalb. Ich habe drei abgeschlossene Ausbildungen aus den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik - zwei davon mit Auszeichnung eine mit gutem Erfolg und nachweisbare Erfolge im Bereich der Softwareentwicklung. Sagt das nicht mehr über mein technisches Talent aus als ein Uni-Diplom? Wenn ich es in drei unterschiedlichen Bereichen zu guten bis sehr guten Leistungen brachte, ist das dann nicht ein Zeichen dafür, dass ich auch beim Umstieg auf neue Technologien wahrscheinlich eher weniger Probleme haben werde als einer der nach 8 Jahren AHS seine 10 Semester auf der Uni absaß? Aber so scheinen einige Personaler nicht zu denken, da die meistens wohl selber die Kombination AHS+Uni hinter sich haben...

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Re(3): Einmal mehr die Frage nach dem Gehalt als Programmierer 2011
07.11.2010, 07:38:44
Waren bei uns die Ersten (und fast die Einzigen) die  "in der schlechten
Zeit" gehen mussten. Klar  - die Frage ist jedoch  auch wie viel
besser/schlechter du gegenüber deinen Kollegen bezahlt wirst.


Personalentscheidungen konnte ich nie verstehen... Teilzeitkräfte (denke ich mir zumindest) müssen in der Zeit in der sie anwesend sind doch eigentlich produktiver sein, da es weniger "motivationsschwache Leerzeiten" gibt, was sie relativ zu den Vollzeitlern gesehen noch günstiger werden lässt.
Aber auch sonst sind viele Entscheidungen einfach unwirtschaftlich: in meinem derzeitigen Unternehmen wollte man mir die Teilzeit (mit 30 Stunden/Woche) nicht ermöglichen, mit dem Argument: "Wir haben zu viel Arbeit." Wenn ich das Unternehmen jetzt verlasse, dann fehlen 40 Stunden, viel Domain-Wissen (das einem neuen erst beigebracht werden muss) und zudem muss die Firma erst mal einen finden, der in 38.5h das weiter bringt, was ich in 30 weiterbringe (und das meine ich nicht überheblich). Im Bereich "Oracle" kenne ich mich z.B. nicht gut aus (auch wenn ich meine Views und meine Stored Procedures bislang alle noch hinbekommen hab), was jedoch mein "Kerngeschäft" angeht, bin ich sicher besser (schneller und sauberer) als die meisten anderen, mit denen ich in den letzten Jahren zusammenarbeitete, da müssen sie jetzt auch einen finden, der da ebenso fit ist und der die Arbeit an sich zum gleichen Preis überhaupt machen will. Was wären denn 8 Stunden pro Woche schon für ein großer Verlust gewesen? Es gibt Kollegen, die kommen um 6:00Uhr, Frühstücken im Büro, lesen den gesamten Standard.at, gehen danach auf ihr Kaffeekränzchen und schreiben dann auch noch kräftig Überstunden... mir soll es egal sein... jede Firma die ich verließ, versicherte mir, dass sie das sehr bedauern... bin ja gespannt, ob diesmal auch wieder plötzlich alles möglich wird, wenn erst mal die Kündigung auf dem Tisch liegt... mich interessiert es dann aber nicht mehr...

Als die in der ersten Firma den Typen entließen, der 25 Jahre dabei war, da fragte ich, wieso sie nicht mich entlassen haben (frisch aus der FH, noch nicht so wirklich produktiv) und man antwortete, dass mein Gehalt zu gering wäre. Abgesehen davon, dass das sicher kein Angestellter hören will, hatte die Kündigung eine schlechte Signalwirkung: "wenn du alt und teuer wirst schmeißen sie dich raus", worauf ich und einige anderen kündigten und die Stellen sind bis heute (!) ausgeschrieben und nicht nachbesetzt.

Finger

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Re(13): Einmal mehr die Frage nach dem Gehalt als Programmierer 2011
10.11.2010, 17:11:26
jetzt "muss" ich meinen Senf auch nochmals dazugeben:

Wir reden hier - meiner Meinung nach - von mehreren verschiedenen Dingen. Zum einen über "bin ich mit 60 noch in der Lage um umzulernen" und zum anderen über "will ich mit 60 noch umlernen".

"bin ich mit 60 noch in der Lage um umzulernen":

Ich bilde mir ein, dass ich mir beim Denken mit 18 leichter tat als heute. Jetzt kann man sagen, dass ich damals noch in der Ausbildung war und dass einem schwierige theoretische Problemstellungen dort öfters begegnen als in der Praxis, weshalb ich damals einfach "mehr in der Übung war", aber dennoch denke ich, dass das Gehirn mit 60 nicht mehr so viel leisten wird wie mit 18. Ganz abgesehen davon denke ich, dass man mit 60 gar nicht mehr die Gelegenheit geboten bekommt umzulernen: alt, teuer, unbrauchbar... weshalb sollte ich einem "old fart" die Möglichkeit zum Umlernen geben, wenn ich um weniger als das halbe Geld einen aus der HTL bekomme, der das schon kann?

"will ich mit 60 noch umlernen":

da - und eigentlich nur da - kommt es jetzt auf die Einstellung drauf an. Ich würde mich selbst nicht als "faul" bezeichnen, aber hin und wieder denke ich mir jetzt schon: "Was denn noch alles?" Kaum hatte ich die Grundzüge von Oracle drauf, kam schon EntityFramework und Entity-SQL und ich bin mir sicher, dass - kaum habe ich das drauf - wieder etwas neues kommt. In meiner Freizeit werde ich mich eher nicht dafür interessieren, denn irgendwo - denke ich - habe ich auch noch ein Recht auch eine menschenwürdige Existenz und diese schließt für mich Hobbies, Familie und ganz banale Langeweile mit ein. Davon abgesehen kenne ich keinen, der nach 40 Jahren im gleichen Beruf noch so motiviert ist wie direkt nach seiner Ausbildung, weshalb ich mir es wirklich schwer vorstelle, wenn der Chef kommt und sagt: "So, wir steigen von Web-Applikationen auf 16Bit-Hard-Realtime-Systeme um! Sie haben eh alle eine erstklassige Ausbildung und 40 Jahre Erfahrung, das kann für Sie also kein Problem sein!"... des werd's eher ned spü'n ;-)

Finger



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Re(3): Einmal mehr die Frage nach dem Gehalt als Programmierer 2011
07.11.2010, 12:15:15
Teilzeit genau so Mehrarbeitleisten, wie ich bei Vollzeit Überstunden machen
kann

Kommt ganz auf den Vertrag an (und die Bedingungen hinsichtlich Mehrarbeit / Überstunden). Der wirklich Vorteil bei einem Vollzeitbeschäftigten ist einfach dass er immer zu greifen ist.

Wenn nach SRUM gearbeitet wird, dann hätte ich mir vorgestellt, dass ich für
die Dauer eines Sprints (max. 30 Tage) mit 40 Stunden pro Woche da bin und
danach eine Woche frei hätte

Ich schenk dir mal ein C. Genau diese Woche wäre bei uns schon ein Problem (abgesehen davon dass sich agile Methoden in meiner Branche nur bedingt eignen). Wir haben Modelle bei denen die Mitarbeiter für die Dauer einer "Iteration" Vollzeit bei uns sind und danach eine Weile frei haben - das funktioniert, aber nicht bei weniger als 30 Std - da kommt es dann wieder zu "Löchern". Einen Wieder-Einstieg quasi im zweiten Iterationszyklus würde ich als indiskutabel ansehen, hier muss erst "fehlendes" Wissen wieder aufgearbeitet werden - als Leiter der Abteilung würde ich dem nicht zustimmen.

Ich befürchte halt dass du dir ein wenig die Zukunft verhaust; evtl. wechselst du mal die Firma und wirst dann gefragt warum du nur Teilzeit gearbeitet hast. Als jemand der selbst Personalverantwortung trägt würde ich da erstmal denken "Ist er nicht belastbar genug für Vollzeit", "Ist er nicht gut genug dass er fix angestellt wurde", ..
Klar, wirkliches Kriterium für eine Einstellung oder nicht ist das nicht, aber gerade wenn man jemanden nicht kennt zählen so Dinge auch ein wenig.

Wenn der Sturm losbricht,
verstummen die Einen vor Schrecken,
und die Anderen breiten, einem Adler gleich, die Flügel aus
und schwingen sich empor.

Herzlichen Dank an Raydoo für die Fotos

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Re(4): Einmal mehr die Frage nach dem Gehalt als Programmierer 2011
07.11.2010, 13:24:48
Der wirklich Vorteil bei einem Vollzeitbeschäftigten ist einfach dass er immer zu greifen ist.


...sofern er nicht durchhängt oder krank ist, weil er im ganzen Jahr gerade mal 10 Tage Urlaub machte oder er nicht jeden Tag eine Stunde beim Kaffeeautomaten versickern lässt...

Ich schenk dir mal ein C


Danke ;-) ja, sollte SCRUM heißen... ich stelle es mir auch problematisch vor aber wenn die damit kein Problem haben, dann werd' ich hoffentlich auch keines damit haben...

Ist er nicht belastbar genug für Vollzeit?


Ich würde dir auf die Frage "Warum Teilzeit" ehrlich antworten, dass ich nicht wüsste, weshalb ich mehr Lebenszeit gegen Geld eintauschen sollte als zur Deckung der Bedürfnisse notwendig ist. Und als Teilzeitkraft bin ich in der Zeit, in der ich da bin, sicher belastbarer als jeder Vollzeitangestellte... auf die Frage "Ist er nicht gut genug dass er fix angestellt wurde" würde ich auf meine Dienstzeugnisse verweisen die - unter Berücksichtigung der "Zeugnissprache" - alle sehr gut waren und dass jede Firma mein Ausscheiden "außerordentlichst bedauerte"... wenn du das dann dennoch anderst siehst, dann passen wir sowieso nicht zusammen und dann ist es mir auch recht, wenn du mir das gleich zu Beginn sagst... ich muss nicht für jede Firma arbeiten ;-)

...dennoch gebe ich dir natürlich recht... das mag alles richtig sein, was ich da schreibe, aber das nützt dann halt alles nicht, wenn das die Personaler anders sehen... aber zum Glück leben wir ja in einem Sozialstaat ;-) nein im Ernst: wenn ich keine Arbeit mehr finde, dann findet eine große Menge anderer Leute auch keine Arbeit mehr und dann haben ich und dieses Land sowieso größere Probleme...

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